Was nutzt ihr für Webseiten CMS Systeme?

Siri

Lt. Commander
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Feb. 2006
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1.548
Ich möchte in absehbarer Zeit für einen Kollegen eine kleine Firmenwebseite erstellen. Die Seite wird zwar erst ab Herbst gebraucht, jedoch wollte ich mich heute schon mal in die Richtung bewegen, um gut vorbereitet zu sein. Vorab: Ich hab früher mal mit Joomla, glaube 1.5, gearbeitet.
Nun habe ich mich mal bisschen umgehört und kam auf folgende Systeme: Wordpress, Joomla, Typo3, Drupal und Contao. Mit Wordpress habe ich letztens auch etwas gearbeitet, gefällt mir persönlich aber nicht, irgendwie hat es für mich immer noch den Charakter des Blogsystems. Was könnt ihr mir empfehlen, womit arbeitet ihr?
 
Wenn du bei Wordpress das richtige Theme hast, wirkt es nicht wie ein Blog. Ich hab das BeTheme bei Themeforest gekauft und bin zufrieden.
Die Homepage der Firma eines Freundes ist auch mit Wordpress gemacht worden und sieht super aus.

MfG KK
 
Wordpress werfe ich trotzdem mal in den Raum. In Verbindung mit diesem Theme: Divi von www.elegantthemes.com hat man quasi unendliche Möglichkeiten.

Alternativ würde ich sonst mal das abgespeckte typo3 Neos ausprobieren.
 
Ich nutze meistens Typo3 oder Wordpress.
Contao und Drupal finde ich beide extrem nutzerunfreundlich (sorry falls hier ein Contributer mitliest).

Wann Typo3:
- Viele Seiten
- Tiefe Hierarchie
- Unterschiedliche Inhaltstypen
- Strukturierte Inhalte (Ansprechpartner, Vertretungen, News, Produkte, ...)
- Mehrsprachigkeit
- Mehrere Sites in einem System

Wann Wordpress:
- Wenige Seiten
- Geringe Tiefe
- Nur Standardinhalte
- Einsprachig

Ja ich weiß, WP kann auch Mehrsprachigkeit, Custom Fields (Advanced), größerere Seitenbäume usw., aber man merkt dann einfach, dass es dafür nicht gemacht ist.

Mein Favorit ist mittlerweile auch für kleinere Seiten Typo3, weil man da zb mit Mask oder DCE beliebige Inhaltstypen erstellen kann. Redakteure klicken dann auf eine Seite und können je Spalte/Sektion die erlaubten Inhalte bequem einfügen.

Großer Nachteil von Typo3: Es gibt nicht so viele gute Themes wie bei Wordpress. Außerdem musst du dich dann in Typoscript einfuchsen und eigene Extensions sind nicht mal on-the-fly erstellt, da muss man sich erstmal durch extbase durchkämpfen. Bei Wordpress dagegen reicht für eigene Extensions einfach ein child theme und gut ist.
 
Hi,

ich nutze (auch beruflich) Wordpress. Zusammen mit Divi von Elegant Themes unschlagbar, was die Zeit für die Erstellung von genialen, responsive Webseiten angeht. Einfacher und schneller gehts kaum.

VG,
Mad
 
Wordpress wurde ja oft genug genannt ;)

Ansonsten finde ich ProcessWire echt cool. Einfach zu benutzen, intuitiv und viele Möglichkeiten.

Lg, Franz
 
Okay der Tenor geht wohl in eine eindeutige Richtung :) Was ist mit Joomla passiert? Nutzen das nur noch so wenige? Vor einigen Jahren war das ja sehr oft empfohlen wurden.
 
Hi,

@Einhörnchen

Wann Typo3:
- Viele Seiten
- Tiefe Hierarchie
- Unterschiedliche Inhaltstypen
- Strukturierte Inhalte (Ansprechpartner, Vertretungen, News, Produkte, ...)
- Mehrsprachigkeit
- Mehrere Sites in einem System

genau solche Dinge setze ich in Wordpress um - so unterschiedlich sind die Geschmäcker :)

Ja ich weiß, WP kann auch Mehrsprachigkeit, Custom Fields (Advanced), größerere Seitenbäume usw., aber man merkt dann einfach, dass es dafür nicht gemacht ist.

echt? Wo genau, das würde mich jetzt doch interessieren!



@TE

Wordpress wird mittlerweile bei einem viertel aller Seiten (nicht nur CMS) im Internet als Unterbau genutzt, zumindest wenn man den aktuellen Statistiken glaubt. Typo ist fast nur im deutschsprachigen Raum vertreten, Joomla ist mittlerweile auch nur noch "ferner liefen".

VG,
Mad
 
Habe auch von Joomla auf Wordpress umgestellt. Aus meiner Sicht viel einfacher zu handhaben. An den "Charakter des Blogsystems" hat man sich ganz schnell gewöhnt, und machbar ist sozusagen alles. Kann es also nur empfehlen...
 
Viele meiner Seiten (> 15 Stück) laufen auch auf WP. Wordpress hat auch einige Nachteile, die ich doch noch erwähnen möchte.

- Die Updaterei ist Sisyphusarbeit. Es vergeht gefühlt keine Woche ohne WP-Update und diese sind auch dringend notwendig, da in Wordpress regelmässig Bugs und Sicherheitslücken in finalen Versionen auftauchen, die so nicht passieren dürften! Gerade mit 4.7.2 wurde wieder gestopft was das Zeug hält :rolleyes:

- Es fehlt an einer geradelinigen, konsequenten Linie für Themes und Plug-Ins. Bei jeder Installation mit einem neuen Template darf man sich wieder kurz reinarbeiten. Welche Plug-Ins verwendet das Theme? Welche davon sind wirklich erforderlich? Wo sind die Einstellungen des Themes und wie sind sie gegliedert? Für Plug-Ins gilt das gleiche. Ein Teil wird unter den Einstellungen gelistet, andere beanspruchen einen eigenen Menüpunkt. Besonders abenteuerliches ist als Unterpunkt unter "Dashboard". Alles schon gesehen. Hier herrscht reines Chaos.

Wordpress ist wirklich sehr vielfältig. Von Mehrsprachigkeit über die Möglichkeiten mit ACF zu Shop-/und Abo-PlugIns gibt es wirklich alles. Ich erachte Wordpress für einfachere Seiten aber als suboptimal, da bei kleineren Seiten der Aufwand des Aktualisierens meist nicht in Relation zum Nutzen steht (inbesondere wenn der Kunde das bezahlen soll). Ich experimentiere deshalb im Moment mit Concrete5, kann dazu aber noch kein abschliessendes Fazit fassen.

Auch zu empfehlen bei mehreren Seiten (mit ähnlichen Anforderungen) wäre Wordpress Multisite, so lässt sich das Update-Tam-Tam etwas reduzieren.

Edit: Ach ja, was ist mit Joomla passiert? Gute Frage, die ich mir selbst auch gestellt habe. Für mich gibt es zum aktuellen Zeitpunkt wirklich keinen Grund mehr, Joomla gegenüber Wordpress zu bevorzugen. Joomla war zwischendurch mit dem besseren Nutzermanagement und übersichtlicher Gliederung der Seiten im Adminbereich vor allem für Vereine (oder sonstige Anwendungen mit vielen Logins) besser geeignet. Seit ich aber bei einem x-beliebigen kostenpflichtigen WP Usermanagement eine unbeschränkte Developer Version habe, hat sich das auch erübrigt...zumal Joomla für den ungeübten Nutzer einfach zu wenig verständlich ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi,

Die Updaterei ist Sisyphusarbeit. Es vergeht gefühlt keine Woche ohne WP-Update und diese sind auch dringend notwendig

also meine WP Installationen aktualisieren sich alle automatisch...

Welche Plug-Ins verwendet das Theme? Welche davon sind wirklich erforderlich?

schau dir mal Divi von Elegant Themes an. Du brauchst kein einziges Plugin, kannst trotzdem geniale Webseiten bauen. Jeden Cent wert!

VG,
Mad
 
Vielen Dank, ich werde mich auf den genannten Seiten mal umschauen und mich weiter schlau machen :)
 
Madman1209 schrieb:
echt? Wo genau, das würde mich jetzt doch interessieren!
Also nur mal vorweg: Ich will das nicht in eine Ideologiediskussion ausarten lassen.

Zu Mehrsprachigkeit: Wordpress bietet hier von Haus aus kein fertiges Konzept, es lässt sich jedoch über diverse Plugins mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, die im BE auch immer als solche wahrnehmbar bleiben, ergänzen. Typo3 bietet dagegen Mehrsprachigkeit in mehrere Varianten auf Inhaltsebene von Haus aus, variabel als Translation oder Fallback mit verschiedenen Fallbacks je Sprache. Das kriegst du bei WP nicht so ohne weiteres hin.

Zur Seitentiefe: Seitenbäume kann Wordpress auch nicht so von Haus aus (es sei denn man sieht die Einrückung mittels - als solches an...), ganz zu schweige von verschiedenen Typen (Folder, Shortguts, Mounts, ...).

Zu den strukturierten Inhalten: Man kann hier zwar mit Fusion Builder, Advanced Custom Fields usw. arbeiten, das hingt in seiner Schlüssigkeit und auch Benutzerfreundlichkeit dem Flexformkonzept von Typo3 deutlich hinterher. Auch muss man dann wieder Aufpassen bzgl. Mehrsprachigkeit. Siehe auch Load4Alls Hinweis.

Zu den mehreren Seiten: Seit Version 3.0 bringt der Core hier zwar mehr mit (WP_ALLOW_MULTISITE), aber immer noch nicht in dem Umfang von Typo3, wo ich Domains, Trees und Pfade beliebig im BE konfigurieren kann.

Natürlich kann man das alles irgendwie machen. Ich kann mit Wordpress auch irgendwie ein Atomkraftwerk bedienen. Aber es gibt in solchen Use Cases geignetere CMS, z. B. Typo3 (allerdings nicht für besagtes AKW :D ).

Demgegenüber steht der Umstand, dass Typo3 für kleine Seiten für Hobby-Entwickler ein No-go ist. Erstmal 100 Zeilen Typoscript ohne gescheites Debugging, dann eigene HTML- und CSS-Templates und dann noch BE-Konfiguration, damit der Redakteur vom Fußballverein nicht zwischen 100 Icons und Befehlen hin- und herwechseln muss. Da hat man mit Wordpress in 2 h schneller was zusammengeklickt, gerade auch mit den unzähligen Gratis-Themes. Zudem bekomme ich, wenn ich zb 60 $ für ein Avada Theme ausgebe, soviel out of the box, wo ich bei Typo3 erstmal Tage entwickeln müsste.

Außerdem sind Blogs, Social-Media-Integration und Tag-verlinkte Inhalte in Typo3 immer noch nicht via guter Extension problemlos nachrüstbar. Für solche Features sind dann wiederum WP oder Drupal geeigneter.

Edit: @Siri: Die beiden Artikel könnten dir evtl. weiterhelfen. Übersichten und Demos zu aktuellen CMS:
https://www.heise.de/ct/ausgabe/201...s-und-unverbindlich-ausprobieren-3493498.html
https://www.heise.de/ct/ausgabe/201...te-CMS-nicht-immer-das-beste-ist-3493504.html
 
Zuletzt bearbeitet: (c't Artikel ergänzt)
Hi,

danke für deine Ausführung. Kann ich zwar nicht immer ganz nachvollziehen, weil ich mit keinem der Punkte bisher Probleme hatte, aber man lernt ja nie aus :)

VG,
Mad
 
Habe mich mal bisschen schlau gemacht, irgendwie werde ich mit Wordpress irgendwie nicht so klar. Joomla finde ich da komischerweise einfacher
 
load4all schrieb:
- Die Updaterei ist Sisyphusarbeit. Es vergeht gefühlt keine Woche ohne WP-Update und diese sind auch dringend notwendig, da in Wordpress regelmässig Bugs und Sicherheitslücken in finalen Versionen auftauchen, die so nicht passieren dürften! Gerade mit 4.7.2 wurde wieder gestopft was das Zeug hält :rolleyes:

- Habe selber auch schon einige Kunden mit WP bedient. Nutze zwecks Updates etc. diesen Dienst als Management-Tool: www.managewp.com
- Für Project Management kann ich euch asana.com empfehlen, auch in der freien Version ausreichend für kleine Kunden. Dort ist auch ein agiles Board möglich - 100mal besser als E-Mails ;)
 
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