Videos von DSLR/Smartphone in der Größe reduzieren sinnvoll?

Faust2011

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Hallo,

ich habe über die Jahre unzählige Videos sowohl von meinen DSLRs als auch Smartphone. Sie liegen in FullHD vor und haben eine Bitrate von 45 MBit/s (Canon EOS Kameras) bzw. 13 MBit/s (Smartphone). Nun hab ich gesehen, dass ich deutlich Plattenplatz sparen kann (habe hier für Bilder & Videos eine 960GB SSD, die irgendwann dann doch mal knapp wird), wenn ich mit ffmpeg die Videos reduziere.

Die Platzersparnis ist dabei extrem: Nutze ich bei ffmpeg die 'konstante Qualität -crf 23', dann werden die Canon EOS Videos auf ca. 1/5 bis 1/6 der ursprünglichen Größe reduziert. Bei der Qualität sehe ich erstmal eigentlich keinen Unterschied.

Die Platzeinsparung bei Videos vom Smartphone (Ausgangsbitrate ist hier 13 MBit/s) habe ich noch nicht ausgetestet.

Bevor nun jedoch einige hundert Videos per ffmpeg konvertiere, wollte ich Euch nochmals fragen, ob ich irgendwas übersehe (und mich dann im Nachhinein ärger). Letztlich ist die Frage, wann man denn überhaupt bei einem FullHD-Video auf die Reserve von 45 MBit/s zurückgreifen muss. Als Hobbyfilmer, wie in meinem Fall, ist das doch eine Reserve, auf die ich gut verzichten kann, oder?
 
Je nachdem was auf deinem Video passiert kann das optisch einen Unterschied machen.

Kameras nehmen da sie ja in HW und live Encodieren müssen meist nicht sehr variabel auf was die Datenrate angeht, frei nach dem Motto lieber zu viel als zu wenig.

Eine SSD als Datengrab zu betreiben ist natürlich Luxus der einschränkt. Ich würde mir ne 3TB+ USB-Platte holen und gut ist. Ganz einfach weil bei jedem Recodieren Qualität verloren geht, selbst wenn die Datenrate danach gleich ist.
Mir wäre es schlicht zu aufwändig mein ganzes Archiv zu konvertieren und auch zu kontrollieren ob jedes File korrekt konvertiert wurde. Ich hab aber auch kein Bedürfnis auf mein Archiv mit 550MB/s zuzugreifen^^

LG KeyKon
 
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Bei identischem Codec und verringerter Bitrate können z.B. schnelle Bewegungen ruckeln.

Wenn ich Videos vom Handy oder der DSLR auf meine Dropbox lade, nutze ich vorher einfach das Programm xmediarecode (freeware) und einen modernen Codec, wie x264. Damit lässt sich die Datenmenge reduzieren, ohne dass mir dabei Qualitätsverluste auffallen. Das Programm kann Stapelverarbeitung und spart damit viel Arbeit, wenn man mehrere Videos kodieren möchte.
 
@KeyKon: Eine SSD als Datengrab ist (derzeit noch) Luxus, den ich mir jedoch gönne, da die HDD zuletzt die lauteste Komponente im PC war. Mit dem Qualitätsverlust beim Recodieren sprichst Du genau mein Problem an und bringst mich auf den Gedanken, es vorerst nicht durchzuziehen. Damit spare ich auch jedes Mal den Aufwand, nach dem Übertragen von Videos von der DSLR auf den Rechner, dieses dann auch erstmal zu recodieren. Ich denke, ich bleibe beim aktuellen Status Quo, bis letztlich dann doch irgendwann mal der Speicherplatz knapp werden sollte (und weich dann auf bis dahin noch größere (bezahlbare) SSDs aus).

@xorc: Das mit dem Recodiren mit diverser freier Software ist mir bekannt. Mir geht es ja nicht um den Austausch von Videos bzw. die Ablage von Videos in der Cloud, sondern um die dauerhafte Verkleinerung des Originals.
 
Die Angst mit Qualitätsverlust bei bspw. schnellen Bewegungen oder komplexem Material ist unbegründet. Genau dafür wurde CQ/CRF entwickelt. Bitratenanpassung an das Material / konstante Qualität.

Unter Umständen könnte auch ein Entrauschfilter einiges bringen, der bei moderatem Einsatz kein sichtbaren Qualitätsverlust mit sich bringt.

Sofern du Mangel an Speicherplatz hast, spricht meiner Meinung nach nicht viel dagegen.

Könntest du mir mal ein 45 Mbit/s Video schicken? Würde das gerne mal (auch aus eigenem Interesse) testen.


PS: Das mit der SSD kann ich gut verstehen. Das lauteste in meinem Computer sind mit Abstand die Festplatten und insbesondere wenn es mal Resonanzen gibt, nervt mich das tierisch :grr:
 
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Bagbag schrieb:
Die Angst mit Qualitätsverlust bei bspw. schnellen Bewegungen oder komplexem Material ist unbegründet. Genau dafür wurde CQ/CRF entwickelt. Bitratenanpassung an das Material / konstante Qualität.

Guter Hinweis, danke.


Bagbag schrieb:
Könntest du mir mal ein 45 Mbit/s Video schicken? Würde das gerne mal (auch aus eigenem Interesse) testen.

Kann ich gerne machen. Allerdings muss ich dafür erstmal eins aufnehmen, denn ein Familienvideo von mir will ich Dir nicht zumuten ;) Das kann ich dann versuchen, am Wochenende zu machen.
 
Faust2011 schrieb:
da die HDD zuletzt die lauteste Komponente im PC

Darum ja USB Platte, oder willst du mir erzählen du schaust jeden Tag in deinen Videos rum bzw fügst jeden Tag neue dazu^^

Bei uns ist alles Wichtige aufm NAS + Backup auf USB.

Wenn ich mir aus meinen Videos dann was zusammenschneide greife ich eben aufs NAS zu und schaue dort durch. Was ich brauche kopiere ich mir zwecks Performance auf meine SSD und kann dann bequem (und in *Ruhe*) schneiden.

LG KeyKon
 
Viel rumprobieren braucht man da nicht (z.B. mit Entrauschfilter - ist ja sowieso nicht wirklich verrauscht), da auch so die Ersparnis extrem ist.

Zu den ändernden Farben habe ich das gefunden: http://forum.videohelp.com/threads/380610-Change-in-color-while-reencoding-with-ffmpeg, aber Lösen konnte ich das Problem auch nicht viel rumprobieren bei den Farbräumen etc. nicht.

Hier die Ergebnisse: https://batrick.de/encodetest/bagger/.

Am Baggerarm kann man gut den Unterschied beobachten. Bei CRF 22 sehe ich kein Unterschied zum Original.


Ich würde folgendes nutzen:
Code:
ffmpeg -i MVI_2962.MOV -c:v libx264 -crf 24 -preset faster -c:a aac -b:a 192k crf24.mp4

Größe etwas weniger als 1/10 des Originals (zumindest bei diesem Video) bei praktisch gleicher Qualität.
 
Hi und danke für die Analyse des Bildmaterials. Letztlich heißt das dann ja auch, dass "CQ/CRF" seinen Job macht. Ich hatte mir als CRF bereits den Faktor 23 (ist sogar der Default, wenn ich das richtig gesehen habe) rausgesucht.

Eine Frage wäre für mich noch offen: Wenn ich nun das komprimierte Material habe und damit dann in meinem Schnittprogramm zu einem Video zusammenbaue, dann es wird es ja anschließend für das finale Ergebnis nochmals recodiert. Wird es dadurch merklich schlechter?
 
Hab dem Link noch einen zweiten und dritten Durchlauf hinzugefügt.

Bspw. an der Fahrerkabine sieht man doch schon einen deutlichen Unterschied.
 
Danke fürs Aufbereiten. Zwischen dem Original und dem ersten Komprimierungsdurchlauf erscheint es mir, als hätte man einfach den Kontrast erhöht. Eine Unschärfe kann ich da erstmal nicht erkennen, weder bei Bagger noch auf dem Kieshaufen.

Zwischen dem ersten und zweiten Komprimierungsdurchlauf wird es schon interessanter: Insgesamt wirkt das Bild weichgezeichneter.

Jetzt ist natürlich die Frage, wie ich letztlich ein optimales Ergebnis für mich hinbekomme. Keinesfalls darf ich nun meine Videos mit CRF=23 komprimieren, wenn ich sie noch anschließend per Videoediting-Programm nochmals weiterverarbeiten möchte. Was wäre denn ein guter Kompromiss für den CRF-Faktor, damit zwischen Qualität und Dateigröße ein brauchbares Verhältnis herauskommt?
 
Dann würde ich wirklich erst abwarten bis ich geschnitten habe und denke mit dem Ergebnis dauerhaft zufrieden sein zu können.
 
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