Gewerbe Anmelden: Veranstaltungstechnik?

CitroenDsVier

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Hallo zusammen,

da ich Hobbymäßig bereits mehrere Jahre die Veranstaltungstechnik in unserer Band betreue und sich meine Möglichkeiten immer weiter expandiert haben, denke ich darüber nach, parallel zum Studium ein Gewerbe anzumelden, um kleine Veranstaltungen mit meiner Technik betreuen zu können und legal Rechnungen schreiben zu können. (Vorab: aktuell spreche ich nur von Tontechnik - kein Bühnenbau, kein Rigging, keine Lichttechnik etc.)

Um den rechtlichen Aspekt des Gewerbes habe ich mich bereits ein wenig informiert, allerdings gibt es ja auch für Veranstaltungen einen gewissen rechtlichen Rahmen. Beispielsweise habe ich keine offizielle Ausbildung oder Qualifikation als Veranstaltungstechniker.

Seht ihr da ein Problem? Gibt es evtl. Begrenzungen, bis zu wie viel Personen man so beschallen darf? Brauche ich sicherheitshalber einen Nachweis über die max. Lautstärke bei einem Event?

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo7 schrieb:
Das mit dem Titel ist erledigt

In mehr als einer Hinsicht. Es braucht dann doch ein wenig mehr Fachkenntnis, als nur "mehrere Jahre die Veranstaltungstechnik der Band betreut". Bin gerade ein wenig in Zeitmangel, später gibt's mehr. Aber nur so: Ohne Fachgebundene Ausbildung in diesem Bereich ist es recht leichtsinnig, hier ein Gewerbe anmelden zu wollen, da man für vieles haftbar gemacht werden kann (und wird).
 
da kann man sich ja sicher (teilweise zumindest) im Voraus über schriftliche Verträge mit dem Veranstalter absichern. Es sei ja auch nicht gesagt, dass ich nicht bereit wäre, mir evtl. fehlendes Wissen nicht anzueignen - ich habe Spaß an der Sache. Nur eine Ausbildung in diesem Bereich kann ich mir zeitlich und generell in meinem Karriereplan nicht leisten.

Was meinst du, wofür man angelangt werden kann?
 
Über was redenm wir hier eigentlich?

5-6 Boxen + Verstärker am WE für ne Feier für ca. 100,- vermieten? Wie oft kommt das vor? 4-5 mal im Jahr?
Wenn dir das SOOO wichtig ist, würde ich max nen Kleingewerbe anmelden. Maximal.

Reden wir über größere Summen und mehr Veranstaltungen kommt Twostone´s Einwand zum tragen.

Wenn ich Technik miete und den Abend klappt etwas nicht damit oder wird falsch bedient, mach ICH den Vermieter dafür verantwortlich. Und als "armer" Student hast du da nicht viel Spielraum bzgl. Gegenmaßnahmen.
 
CitroenDsVier schrieb:
Was meinst du, wofür man angelangt werden kann?

BImSchG und Lärmschutzverordnung sollten da jedem einfallen, die weniger offensichtlichen sind die handwerklichen Fehler. Fehlende Geräteprüfung, fliegende Potentiale, unsauber verlegte Leitungen (Stolperfallen), unsicher aufgestelltes Equipment, fehlende Dokumentation, etc.

Du mußt nicht zwangsläufig EFK sein, aber zumindest eine solche mitführen, die Dir auch den Aufbau abnimmt und ggf. einmisst sowie die Doku gegenzeichnet. Das Risiko wirst Du dem Veranstalter nicht aufbrummen können, das verbleibt bei Dir. Lediglich bei gestelltem Equipment kannst Du darauf bestehen, daß die Geräteprüfungen bereits vom Verleiher ausgeführt wurden. Für den korrekten und betriebssicheren Aufbau bist jedoch immer noch Du verantwortlich.

Als Privatperson kannst Du ja noch "einfach mal ein paar Geräte zusammenstecken" und loslegen. Der übergeordnete Techniker hat ja bereits dafür sorgen müssen, daß die Infrastruktur den gültigen technischen Regeln und Normen entspricht und somit auch Dein fehlerhaftes Equipment verkraftet bzw. dadurch keine weiteren Gefährdungen entstehen können. Du haftest natürlich auch als Privatperson dafür, wenn irgend wer durch Deine herabstürzenden Bauten getroffen wird, dies wird jedoch nur nach dem Zivilstrafrecht geahndet. Als Gewerbetreibender allerdings können (und werden) mehrere, kumulative Strafen von verschiednen Kammern Dich treffen. Auch ist Deine Verantwortung höher, da Du auch gewissen Verpflichtungen als Unternehmer unterliegst, die Dich als Privatperson nicht direkt treffen.
 
@P4ge: Wir reden davon, (private aber für die Öffentlichkeit zugängige) Veranstaltungen (Ton-)technisch zu betreuen. Ob dort jetzt nur gesprochen wird, oder eine Band spielt, ist egal. Das bedeutet Stellen der Technik (Lautsprecher, Mikros, Mischpult) sowie aber Aufbau und Bedienung des Ganzen. Mein Equipment einfach so in fremde Hände geben möchte ich nicht.

@Twostone: Gut, mit Lärmschutzverordnung kann Jeder Jedem kommen, der zu Hause Musik hört oder auf der Terasse Party macht. Dann muss ich auch Angst vor Blitzschlag oder Ähnlichem haben.
Eine Fachkraft aus dem Bereich kenne ich nicht und kann ich daher auch nicht mitführen. Ich spreche auch nicht von Bühnenbau oder sonstwas, alles, was ich aufbaue, sind Boxen- und Mikrostative.
Stolperschutz etc. sehe ich jetzt auch nicht als Grund das Ganze nicht zu machen. Natürlich muss ich schauen dass die Boxen Niemanden erschlagen und dass sich an den Kabeln kein Kind strangulieren kann.

Was meinst du genau mit "Aufbau einmessen"?

Da meine Geräte nicht selber zusammengebastelt, sondern unverändert vom Hersteller kommen und daher bereits technisch geprüft sind - weshalb sollte ich das vor jeder Benutzung von einem Techniker prüfen lassen?

somit auch Dein fehlerhaftes Equipment verkraftet
Deine herabstürzenden Bauten

?
 
CitroenDsVier schrieb:
Da meine Geräte nicht selber zusammengebastelt, sondern unverändert vom Hersteller kommen und daher bereits technisch geprüft sind

Lässt Du Dir stets brandneues Equipment an den jeweiligen Veranstaltungsort liefern? Heutigen Studenten scheint es eindeutig besser zu gehen als uns damals.

Auch das bloße Verbinden von elektrischen/elektronischen Geräten kann schon ein Gefahrenpotential schaffen, als einfachstes Beispiel seien dir hier die zahllosen Threads zum Thema "Brummschleife" mal aufgeführt. Transportschäden, Feuchtigkeit oder aber auch feucht-fröhliche Gäste können ebenfalls die Betriebssicherheit Deiner Geräte gefährden. Wenn Dir ein Gast sein Bier über Deine Geräte kippt und eine gezimmert bekommt, ist das ebenfalls Dein Verschulden; Du hättest damit rechnen müssen und entsprechend diesem Risiko vorbeugen sollen. Nicht alles wird vom Hersteller abgedeckt und erst recht nicht in alle Ewigkeit. Neue Geräte sind bis zu einem bestimmten Punkt erst einmal eigensicher, aber eben nicht in jedem erdenklichen Verwendungsfall und auch hier nicht bis in alle Ewigkeit.

Es geht im Übrigen nicht nur um Geräte, auch Leitungen müssen in einwandfreiem Zustand sein und dieser Zustand muß auch nachgewiesen werden können. Fängt die Wiese feuer, weil die Zuleitung, die darüber verläuft, zu klein bemessen war für die angeschlossene Leistung, so wird das ebenfalls Dein Fehler sein. Kriegt jemand eine gezimmert, weil an einer aufgescheuerten Stelle eine blanke Ader mit Netzspannung frei lag, ist auch dies Dein Fehler. Da ist es egal, ob es vor, während oder nach der Veranstaltung dazu kam. Je früher ist meistens gar desto schwerwiegender

Ich kann Dir noch einen ganzen Haufen Beispiel aufzählen, die alle noch nichts mit der eigentlichen Veranstaltung zu tun haben, Dich aber bereits Geld und/oder Freiheit kosten könnten. Umso mehr Beispiele gibt es während der Veranstaltung und auch einige noch danach.

CitroenDsVier schrieb:
weshalb sollte ich das vor jeder Benutzung von einem Techniker prüfen lassen?

Rechte und Pflichten des Unternehmers. Lernen.

CitroenDsVier schrieb:
Gut, mit Lärmschutzverordnung kann Jeder Jedem kommen, der zu Hause Musik hört oder auf der Terasse Party macht.

Mit dem Unterschied, daß es sich dann meist nur um indirekte Schädigung und Privatperson vs. Privatperson handelt. Eine öffentliche Veranstaltung aber unterliegt etwas anderen Grenzen als das Saufgelage in der sturmfreien Wohnung. Auch reden wir hier über ganz andere Leistungen als die heimischen Regaltröten. Dreh Deine Line-Arrays mitten in den Richtkegel Deiner mics, lasse mal jemanden auf Grund eines Gehörschadens von der Bühne kippen (für jene, die's nicht wussten: Der Gleichgewichtssinn ist auch in den Ohren angesiedelt, ist das eine geschädigt, zieht's das andere mit), und Du wirst richtig dafür bluten dürfen. Insbesondere dann, wenn Du keine Leistungsbegrenzung durchführst oder die Dokumentation dafür fehlt bzw. nicht in Ordnung ist.

CitroenDsVier schrieb:
Was meinst du genau mit "Aufbau einmessen"?
Wie viel Leistung zieht das ganze Geraffel? Wie verteilt sich der Ton, wie hoch sind Lautstärke und Lautheit? Sind die Limiter richtig eingestellt und funktionieren ordnungsgemäß? Wo liegt der maximale Schallpegel, die maximale Schalleistung (ggf. auch in Bezug zu den für die Veranstaltung genehmigten Grenzwerten)? Wie ist der Programmverlauf? Wie ist die Relation der einzelnen Spuren zueinander in Bezug auf die Quellen, wie muß das ausgeregelt werden? usw.

Ich dachte, Du hättest "über mehrere Jahre die Veranstaltungstechnik [Deiner] Band" betreut? Redest Du da nicht mal mit dem Dir vorgesetzten Tonmeister? Hast Du noch nicht einmal je ein (Ablauf-)Programm gesehen? Einstöpseln und loslegen ist nicht, das wird immer scheiße und unausgewogen klingen, noch dazu ist es eine unkontrollierte Situation. Das geht nicht bei einer öffentlichen Veranstaltung (und auch nicht als Dienstleister, denn das ist weder Dienst am Kunden, noch sonderlich gute Leistung). Es bringt auch nichts, wenn die bühnennahen Gäste vor Bass kotzen müssen und Schwindelanfälle von kreischenden Höhen kriegen, fünf Meter weiter aber nur noch undefinierter Brei ankommt und hinten so gut wie gar nichts mehr. Auch blöd, wenn unbeteiligte Nachbarn mehr von der Veranstaltung mitbekommen, als die zahlenden Gäste. Jeder Musiker ist ein Star, sorge dafür, daß man ihn auch entsprechend gut hören kann.
 
Über die fachliche Eignung wurde ja schon viel geschrieben.

Darüber hinaus ist eine Gewerbeanmeldung vollkommen überschätzt.
Viel wichtiger ist hier das Finanzamt.
 
Alles klar, das mit dem Bier usw. ist ein Argument.

Die Frage des Anlage Einmessens habe ich gestellt weil ich dachte es gäbe wieder irgendeinen rechtlichen Aspekt den ich nicht kenne. Mit Messmikro und Raumresonanzen kann ich umgehen, Line Arrays habe ich nicht (auch nie davon gesprochen) und dass man einen Musiker überall gut hören sollte ist mir auch bewusst.
"Meine" Band wird nicht bezahlt (höchstens für ein Konzert irgendwo mal 2-300€), jeder hat einen eigenen (anderen) Job. Daher bin ich auch mein eigener vorgesetzter Tonmeister. Mein Wissen habe ich mir mit den Jahren angeeignet, Erfahrung bekommt man bei diverse verschiedenen Locations und damit verbundenen Problemchen denke ich automatisch.
Ungewollte Rückkopplungen z.B. durch Monitore gab es bei uns lange nicht, wenn man die richtigen Monitore hat und sie richtig aufstellt und dem Raum entsprechend einmisst, kann man das und damit verbundene Hörstürze getrost verhindern.

Ich sehe mich auch nicht als Dienstleister für die Hauptbühne des Stadtfestes am Marktplatz, falls das hier vielleicht falsch rübergekommen ist. Ich habe kein einziges Bühnenpodest, keine Traverse, keinen Scheinwerfer keiner Art, usw. Es geht auch nicht in erster Linie darum, diese Dinge zu kaufen und zu expandieren, sondern vielmehr die Technik der Band (bzw. mir) produktiv und gewinnbringend einsetzen zu können, wenn die Band sie gerade nicht beansprucht.
Inwiefern ein Ablaufprogramm jetzt den Klang verändert verstehe ich nicht - der Klang, den ich am Ende produziere, ist bisher aber noch auf keine Ablehnung gestoßen ("Relation der einzelnen Spuren zueinander"..). Ich frage rein auf rechtlicher Ebene, Gefahren wie zB die Bier-Sache interessieren mich da.
Und ein Konzert unserer Gruppe ohne Ablaufplan für den Tag, Bühnen-, und Multicoreplan ist mir ebenfalls zu stressig - Niemand hat von Einstöpseln und Loslegen gesprochen. Ich werde das Ganze schon so professionell wie möglich machen, nur habe ich offiziell halt keine Ausbildung dazu.
 
CitroenDsVier schrieb:
Inwiefern ein Ablaufprogramm jetzt den Klang verändert verstehe ich nicht

Das Ablaufprogramm erstellst Du, damit der Klang ein gleichbleibendes Erlebnis ist, unabhängig von der wechselnden Situation - Gehe mal in ein Opernhaus und schau dem Tonmeister während der Aufführung über die Schulter, das ist kein einfacher Job und das Programm entsprechend komplex mit der Anzahl an Kanälen. Entsprechend ist auch die Vorbereitung wichtig - und auch Teil des Einmessens, aber nur ein geringer, wenngleich der mit dem meisten Arbeitsaufwand.
Auch dient es dazu, Gefährdungen, die sich aus dem Ablauf ergeben könnten, zu verringern bzw. innerhalb der geltenden Grenzwerte zu halten, möglichst, bevor die letzte Absicherung greifen muß.

CitroenDsVier schrieb:
die Technik der Band (bzw. mir) produktiv und gewinnbringend einsetzen zu können, wenn die Band sie gerade nicht beansprucht.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, daß Du damit kaum über Privatparty- bzw. Dorfkneipen-Niveau hinauskommen könntest. Was natürlich nur eine Vermutung ist, aber eine "Band" ist heutzutage meist eine sehr überschaubare, kleine Gruppe von Leuten, entsprechend klein ist das technische Portfolio, da meist auch nicht Hauptfokus der Beteiligten. Klar kenne ich nicht euer Equipment, ich orientiere mich da an dem "landläufigen" für kleine Hobbybands. Sprich, ein paar Lautsprecher, zwei bis vier Endstufen, zwei, drei kleine, einfache Kompressoren und ggf. auch einen Grafischen EQ sowie ein paar mic preamps, oftmals in ein kleines Mischpult integriert. Alles in allem leicht verstaubar in einem 9HU-Flightcase und meist nur vorwärts verschaltet.

CitroenDsVier schrieb:
Die Frage des Anlage Einmessens habe ich gestellt weil ich dachte es gäbe wieder irgendeinen rechtlichen Aspekt den ich nicht kenne.

Wie häufig hast Du eine Leistungsbetrachtung durchführen lassen, bevor Du aufgebaut hast?
Welche rechtlichen Belange zutreffen, hängt stets auch mit dem Veranstaltungsort zusammen. Auf jeden Fall aber treffen Dich außer den bereits genannten und offensichtlichen auch die TRBS und andere Bestimmungen zum gewerblichen Betrieb von elektrischen Anlagen. Verschärfend kommt bei Dir noch der Publikumsverkehr dazu, also die mögliche Gefährdung unbeteiligter Dritter. Nicht unbedingt immer einfach, ein derart komplexes Thema einem elektrotechnischen Laien erklären zu wollen, zu viel sieht man als selbstverständlich an, was dem Anderen gänzlich unbekannt ist...
 
Klar, mit Ablaufprogramm kann man sich besser auf bestimmte Dinge vorbereiten. Keine Frage.

Unsere Band besteht aus 11 Personen, unser Equipment ist dementsprechend auf 8 Sänger/Innen, Schlagzeug, zwei Akustikgitarren, Querflöte und Keyboard ausgerichtet. Die Instrumente (sofern sie überhaupt der Band und nicht einer Privatperson gehören) würde ich vermutlich nicht mitnehmen, das müssen Bands dann schon selber stellen. Ich denke auf unbekannten Instrumenten direkt einen Auftritt zu haben ist vielleicht auch unvorteilhaft.
Tontechnisch haben wir also einige dynamische Mics, Schlagzeugmikrofonierung (die Overheads lassen sich natürlich in vielen Bereichen einsetzen), Monitoring für jeden und eine PA aus ElectroVoice EKX 12" Tops. Bässe stehen früher oder später eh auf dem Plan (Hauptauftrittsorte sind Kirchen - da braucht man in erster Linie klaren und deutlichen Sound, der sich möglichst unproblematisch verhält was Echo angeht). Bis ich das Ganze starten würde hätten wir bestimmt noch zwei 12er/15er Bässe. Außerdem wird bald eine Delayline angeschafft. Über's 30m Multicore gehts dann ins 32-Kanal Digipult (X32).

Ich denke pulttechnisch können wir mittelgroße Veranstaltungen problemlos fahren, lautsprechertechnisch hängt das dann von der Location ab (Open Air / kleiner Raum etc.).

Inwiefern meinst du dass die TRBS relevant sind?

Ich habe aktuell eher geringe Bedenken bei der ganzen Sache, da wir als Band schon in diverse Locations (Festzelt, Turnhalle, Open Air, etliche grundverschiedene Kirchen) waren und es nie solche Probleme gegeben hat. Natürlich kann man sich darauf nicht stützen, dass bis jetzt noch nichts passiert ist, aber in dem Rahmen schätze ich das auch als ziemlich unwahrscheinlich ein.
Ergänzung ()

bobbyacz schrieb:
Darüber hinaus ist eine Gewerbeanmeldung vollkommen überschätzt.

worauf stützt du dich da?
Es geht mir z.B. um die Möglichkeit, offiziell Rechnungen schreiben zu können.
 
Zuletzt bearbeitet: (Nachtrag)
Vieles wurde ja schon gesagt.
Was mich wundert: die BGV C1 wurde noch mit keinem Wort erwähnt.
Generell: Nebenbei ein Gewerbe anmelden ist gar kein Problem. Sieh zu dass du mit Rechnungen, steuern und Warenwirtschaft am Ball bleibst. Die jährlichen VDE Prüfungen sind ebenso wichtig wie die Steuererklärung, die TÜV Abnahme bei bestimmten Installationen und die sicherheitstechnische Ausarbeitung der Veranstaltung im vorhinein.
Lies dich ein, sichere dich mehrfach ab, such dir einen guten Partner wenn du Equipment brauchst, von dem du dir auch was zeigen lassen willst.
Behalte die Preise im Auge und Versuche nicht zu billig zu sein. Das sehen weder die Konkurrenz noch Leute die den Job hauptberuflich machen gerne.
 
CitroenDsVier schrieb:
Ergänzung ()

worauf stützt du dich da?
Es geht mir z.B. um die Möglichkeit, offiziell Rechnungen schreiben zu können.

Auf Erfahrungswerte.
Die Gewerbeanmeldung bewirkt nicht viel und die Konsequenzen wenn du es nicht tust, sind auch gering.
Die Stadt/Gemeinde gibt die Daten auch nur an das Finanzamt und IHK/HWK weiter (wobei das Finanzamt diese oft auch nicht interessieren).

Viel wichtiger ist es, dass du deine Tätigkeit dem Finanzamt offen legst und du dir Gedanken machst, wie du es bei der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer behandelst.
Wenn du deine Rechnungen falsch ausstellst, kann das das schon mal einiges an Geld kosten.
 
Das letzte was ich möchte, ist anderen Hauptberuflern den Job wegnehmen oder das Geld abzuschnüren.

Gerne lese ich mich in einige sicherheitsrelevante oder rechtlich kritische Punkte ein - welche Stichworte könnt Ihr mir da zusammengefasst geben? Jährliche (TÜV?) Prüfung meiner elektrischen Geräte durch eine Fachkraft, natürlich keine Stolperfallen, Lärmschutzverordnung, "BGV C1"..?

@bobbyacz: Wenn ich Rechnungen schreibe, ohne ein entsprechendes Gewerbe angemeldet zu haben, rechne ich als Laie aber auch mit Konsequenzen (Steuer etc.). Oder gibt es Nachteile allein durch das Anmelden des Gewerbes?
 
CitroenDsVier schrieb:
Jährliche (TÜV?) Prüfung meiner elektrischen Geräte durch eine Fachkraft
DGUV-V3. Kann natürlich auch durch den TÜV erfolgen, aber auch durch jede (qualifizierte) EFK. Du musst Dir allerdings auch den Aufbau abnehmen lassen, Du bist ja selber keine EFK (TRBS1203; VDE 1000), kannst also auch keine Leistungsbetrachtung machen (Brandschutz, Geräte- und Anlagensicherheit).
 
CitroenDsVier schrieb:
@bobbyacz: Wenn ich Rechnungen schreibe, ohne ein entsprechendes Gewerbe angemeldet zu haben, rechne ich als Laie aber auch mit Konsequenzen (Steuer etc.). Oder gibt es Nachteile allein durch das Anmelden des Gewerbes?

Ich wollte nicht sagen, dass du es nicht machen sollst.
Generell wird dieser Anmeldung zu viel Wichtigkeit beigemessen.

Bei der Anmeldung füllst du das Formular aus und zahlst 15€.
Die Stadt/Gemeinde leitet dann die Daten an das Finanzamt und IHK/HWK weiter. Die dich dann vielleicht anschreiben.
Und wenn du die Anmeldung versäumst, gibts evtl ein Bußgeld was etwas teurer ist als falschparken.

Schau dir mal den "Vordruck zur steuerlichen Erfassung" an. Diesen Vordruck würdest zu zugeschickt bekommen. Besser wäre es, wenn du ihn dir anschaust und von dir aus zum Finanzamt schickst.
In diesem Zusammenhang solltest du dich auch mal informieren welche Gewinnermittlungsart (Einkommensteuer) für dich sinnvoll wäre und ob die die Kleinunternehmerreglung (§18 UStG) nutzen möchtest.
 
@bobbyacz: die Gewerbeanmeldung bei der Stadt dürfte wohl kaum was sein was einen Zacken aus der Krone bricht.
Die paar Minuten und 15-25€ kam. Man ruhig investieren.

Du musst auch nicht jeden einzelnen Aufbau abnehmen lassen.
Genauso wie du nicht jede Bühne Abnehmen lassen musst.
Es ist unmöglich das hier in einem forumsthread zu erläutern.
Ich hab für die selbe Aufgabe mehrere Jahre und diverse Partnerschaften gebraucht um alles zu lernen.
Aber immer dran denken: können heißt Grade in der VT in den wenigsten Fällen dürfen.
Alles was keinen Schukostecker mehr hat: Elektrofachkraft. Material Fliegen: rigger, ggf Statikberechnung. Laser, Rigs über 5m, Zelte/ Bühnen ohne baubuch/Standsicherheitsnachweis: TÜV.
Erdung muss sowieso eine efk machen, und dann hast du mit Brandschutz noch nichtmal angefangen..
Ich möchte dir das nicht madig reden, es kann auch eine der geilsten Jobs nebenher sein die man machen kann. Denn noch überlege dir ganz genau worauf du dich einlässt und ob das etwas für dich ist.
Eine annähernd gescheite Übersicht über die Vorschriften gibt es übrigens dort:
http://www.veranstaltungstechniker.de/know-how.html

Um mal auf deine Eingangsfragen einzugehen:
Seht ihr da ein Problem?
- Nein, solange du das gewissenhaft erledigst und niemanden in Gefahr bringst nicht.
Gibt es evtl. Begrenzungen, bis zu wie viel Personen man so beschallen darf? - Nein. Mit wachsender Größe der VA bekommst du ganz andere Probleme als wieviele Leute DU beschallen darfst.
Brauche ich sicherheitshalber einen Nachweis über die max. Lautstärke bei einem Event?
-Abhängig vom Event. dB-Meter und deutlich sichtbare Anzeige dafür sowohl des aktuellen als auch des durchschnittlichen Levels über Zeitraum X: ja bitte
 
Zuletzt bearbeitet:
Zensai schrieb:
@bobbyacz: die Gewerbeanmeldung bei der Stadt dürfte wohl kaum was sein was einen Zacken aus der Krone bricht.
Die paar Minuten und 15-25€ kam. Man ruhig investieren.

Ich glaube ich habe mich schlecht ausgedrückt.
Man sollte die Anmeldung schon machen. Nur wenn man es tut ist man nicht aus dem Schneider.
Die Anmeldung beim Finanzamt ist viel wichtiger als die Gewerbeanmeldung.
 

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