Frage: Konfiguration 2. LAN Karte für 10GE Direktverbindung

Powerbock

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Hallo!

Ich habe Zuhause ein kleines Standardnetzwerk, bestehend aus AVM Router (DHCP Server), Switch und den PC's. Alles funktioniert reibungslos.

Zusätzlich möchte ich zwischen zwei PC's eine schnellere Netzwerkverbindung haben, deswegen habe ich diese beiden Geräte zusätzlich mit einer 10 Gigabit Ethernet Karte ausgerüstet. Was ich nicht habe und aus finanziellen Gründen mir auch nicht anschaffen kann, ist ein 10GBit Switch. Ich habe mir ein Twinax Kabel bestellt und die beiden Gerät direkt verbunden damit.

Meine Frage: Wie muss ich die LAN Karte konfigurieren, damit ich sowohl das Heimnetzwerk samt Internet über die Fritz Box auf der einen Karte als auch die Direktverbindung zwischen den beiden nutzen kann?

Technik:
AVM Router, Internet und DHCP Server 192.168.178.1
PC 1: Windows 10
PC 1 LAN 1: DHCP, kann jedoch auf feste IP umgestellt werden, Internet und Heimnetzwerk
PC 1 LAN 2: noch nicht konfiguriert

PC 2: Ubuntu 16.04 Server
PC 2 LAN 1: feste IP, Internet und Heimnetzwerk
PC 2 LAN 2: noch nicht konfiguriert

Recht herzlichen Dank vorab für Eure Bemühungen!

Beste Grüße!

Powerbock
 
das einfachste wäre auf beiden rechnern eine feste ip für lan2 aus einem anderen netz, z.b. 192.168.179.1/24 und 192.168.179.2/24 (ohne gateway). damit können sie sich untereinander erreichen und kommen über lan1 jeweils auch ins internet.
 
Gib PC1 an der 10er Karte manuell zB die 172.27.1.1 und dem 2.PC die .2. Subnetzmaske zB 255.255.255.0. Gateway und DNS bleiben leer.

Nur sollten sich die PCs gegenseitig sehen. Für den Fall, dass Internet plötzlich nicht mehr geht, schau im Netzwerkcenter unter Adaptereinstellungen rein. Dort unter Extra/Advanced die erweiterten Einstellungen. In der Liste der Netzwerkadapter schiebst du Standard-LAN über 10GbE LAN und Internet sollte wieder funktionieren.

Bei den IPs der PCs kannst du dich übrigens des kompletten privaten Bereichs bedienen (außer IPs aus dem Fritzbereich)

192.168.0.0 - 192.168.255.255
172.16.0.0 - 172.31.255.255
10.0.0.0 - 10.255.255.255

*edit
Das oben empfohlene 179er Netz würde ich nicht nehmen. Einerseits leicht zu verwechseln und andererseits nutzen Fritzen das soweit ich weiß für das Gast-(W)LAN. Um potentiellen Konflikten vorzubeugen, wähle lieber ein weiter entferntes Subnetz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank an Euch beiden für den Tipp! Der Gedankenanstoß hilft mir schon, dann weiß ich, in welche Richtung ich muss.

DANKE !
 
0x8100 schrieb:
das einfachste wäre auf beiden rechnern eine feste ip für lan2 aus einem anderen netz, z.b. 192.168.179.1/24 und 192.168.179.2/24 (ohne gateway). damit können sie sich untereinander erreichen und kommen über lan1 jeweils auch ins internet.

hilft nur nichts da sie sich ja über den Router auch sehen und kennen .. und man nicht Priorisieren kann welche Verbindung genutzt wird.

Wenn beide PC´s in getrennten Netzwerken an der Fritzbox drann wären wäre es einfacher... die Idee mit dem Gast Wlan könnte da helfen ... dann sehen sie sich nicht im Fritlan sondern nur direkt über die Direktverbindung.
 
das 192.168.179.0/24 netz zwischen den beiden rechnern ist der fritzbox nicht bekannt. und wenn ich auf rechner A mit der 179.1 einen service auf rechner B mit der 179.2 erreichen will geht das selbstverständlich über die 10ge karte, da laut routing tabelle dieses netz direkt über die 10ge karte erreichbar ist und nicht über das gateway der fritzbox.
 
Kann man eben schon... Einmal über die IP zum anderen wenn man den 10 Gigabit ips nochmal separate DNS Namen zuweist... Ich verwende an einigen Server bis zu vier Netzwerke wo sich alle Server unter einander sehen können und über die DNS Namen die richtige verbindung wählen
 
Die Fritzbox ist außen vor. Höchstens etwaige Konflikte mit dem Gastnetzwerk an der Fritz, weil das soweit ich weiß eben besagtes 192.168.179.0 verwendet. Allerdings wirkt sich der Konflikt nur aus, wenn man an einem der PCs auch Verbindungen ins Gastnetz hat. Das ist zwar unwahrscheinlich bzw. geht evtl gar nicht durch die Gastfirewall, aber es geht auch eher um's Prinzip.. Da man sich die IPs für die PCs eh frisch ausdenkt, kann man das so oder so im Keim ersticken - rein präventiv.
 
ja, mit dem .179.0/24 netz hast du recht. ein konflikt ist zwar eigentlich nicht zu erwarten, aber man muss es ja nicht darauf anlegen :) ich hatte nur x+1 verwendet und nicht an das gastnetz der fritzbox gedacht.
 
Wenn 2 Rechner über mehrere Leitungen miteinander verbunden sind so entscheidet Windows oft aus dem Bauch herraus wie die Daten zur anderen Seite kommen.

da sollte man mit Speedtests nachschauen ob es wirklich so ist denn eigentlich ist Windows doof genug es nicht richtig zu machen.

Immerhin sind beide PC´s mit dem gleichen Namen im Netzwerk vertreten egal über Welche Karte man rausgeht.
 
Wenn man über den Namen zugreift, kommt es in der Tat darauf an welche Namensregistrierung Windows nu nimmt "server" an LAN1 oder LAN2? Ausprobiert habe ich es nicht, aber ich wette Wndows nimmt das LAN Interface, das die höhere Prio hat - wenn der Name 2x vorhanden ist.

Greift man über die IP zu, ist die Sache eindeutig. Dann geht es via Routingtabelle und somit je nach Ziel-IP via LAN1 oder eben LAN2.

Möchte man den Zugriff per Namen nicht verlieren, bietet sich die hosts Datei an. "serverL1" / "serverL2" zum Beispiel.

Hab mich nicht näher damit beschäftigt, aber unter Linux könnte man evtl die Namensregistrierung sogar beeinflussen damit sich der PC direkt mit zwei Namen meldet. Per default wird einfach der Rechnername gemeldet - eben auf LAN1 und 2. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen sowas geht bei Windows auf keinen Fall.
 
Sorry nein Windows ist Doof ... aus Prinzip .... ohne es zu messen oder sich zumindest die Lampenaktivität der LAN Ports anzuschauen vertrau ich da gar nichts.
 
Windows kann im Gegensatz zu Linux ausschließlich nach Ziel-IP routen. D.h. die Routingtabelle ist entscheidend. Windows doof hin oder her, aber das sind klar definierte Regeln. Matching > Metrik > Reihenfolge.
 
Mag ja sein das Windows auf IP Routet ...

Doch wenn du nur per PC Name auf das Netzwerk zugreifen tust so unterscheided Windows nicht über welchen Adapter... wenn dafür beide PC Namen gleich sind ... was bei Windows leider eigentlich der Fall ist.
 
Die Vergabe von 2 IPs für die sekundären Netzkarten mit der Direktverbindung wurde von mehreren korrekt beschrieben. Was fehlt, ist auf jedem PC eine Host-Route zur PRIMÄREN IP des anderen Rechners, damit Pakete an deren anderen Rechner _IMMER_ über die Direktverbindung verschickt werden, egal welche seiner IPs als Ziel genutzt wird.

Angenommen die primären IPs am normalen Netz seien IP1 und IP2. Die IPs der Direktverbung seien IP1XXX und IP2XXX. Die Routen für die beiden lokalen Netze richtet Windows selbst ein, wenn man die Interfaces konfiguriert. Nur die Hostrouten zu den primären Interfaces übers 10GBE fehlen. Auf Linux würde man auf Rechner1 sagen: "route add -host IP2 gw IP2XXX" und auf Rechner 2 "route add -host IP1 gw IP1XXX"

Windows hat einen äquivalenten Befehl, den ich nur nicht im Kopf habe. Schaue ich mir "route /?" an, tippe ich auf
"route ADD IP2 MASK 255.255.255.255 IP2XXX" auf Rechner 1 und umgekehrt auf dem anderen.

xxMuahdibxx schrieb:
Doch wenn du nur per PC Name auf das Netzwerk zugreifen tust so unterscheided Windows nicht über welchen Adapter... .
Deshalb routet man __BEIDE__ IPs über die 10GBE-Direktverbindung. Für das 10GBE-Interface des anderen Rechners ergibt sich der richtige Weg aus dem lokalen Netz der Direktverbindung. Für die "normale" IP des anderen Rechners muss man manuell die Route setzen. Dann ist es wurscht, zu welcher IP der Name des anderen Rechners gerade aufgelöst wird - es wird in beiden Fällen die Direktverbindung genutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Metrik anpasst sollte eigentlich doch alles passen? (z.B. 10 zu gunsten der 10GBit und 20 zugunsten der 1 Gbit
 
Die Metrik kommt nur zum Tragen, wenn eine Ziel-IP über mehrere gleichspezifische Routen erreichbar ist.

Beispiel:

Ziel: 192.168.123.234
192.168.123.0 /24 @Metrik 20 --> Gateway#1
192.168.123.0 /24 @Metrik 10 --> Gateway#2
==> Es wird die Route über Gateway#2 gewählt, da die Zielangabe der Routen identisch ist, aber die Metrik bei GW2 niedriger.

Ziel: 192.168.123.234
192.168.123.234/32 @Metrik 20 --> Gateway#1
192.168.123 /24 @Metrik 10 --> Gateway#2
==> Es wird die Router über Gateway#1 gewählt, da die Zielangabe spezifischer ist, obwohl die Metrik höher ist


Spezifischer/unspezifischer definiert sich dadurch wie genau die Ziel-Angabe passt. Im 1. Beispiel werden nur Subnetze spezifiziert, also es reicht, wenn 192.168.123.x übereinstimmt. Im 2. Beispiel wird noch genauer spezifiziert, weil dort auch die .234 am Ende stimmen muss!
 
Tja also doch doofes Windows ^^

Weil bei 2 Netzwerkkarten in einem PC sollte man schon 2 verschiedene IP Ranges haben.

Oder versteh ich das sonst auch falsch das wenn dann beide Karten die gleiche IP Range hätten man nicht unbedingt bestimmen kann an welcher Karte eigentlich "gesendet" wird ?
 
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