NAS als einfaches Datengrab: Welches OS und welches Dateisystem?

PC-Hannes

Newbie
Registriert
Feb. 2017
Beiträge
3
Hallo zusammen,

ich will das Sammelsurium aus externen HDDs für Fotos, Filme, usw. ersetzen und ein einfaches NAS aufbauen, auf das mit Notebook/PC und evtl. später auch Smartphones/TVs über WLAN zugegriffen werden kann.

Als Hardware steht ein PC mit Asrock H55m, i3-530, 4Gb Ram und eine 2TB HDD zur Verfügung. Fürs Backup eine externe 2TB HDD mit eSATA/USB.
RAID ist für meine Zwecke mWn. nicht nötig, da ich die Ausfallsicherheit nicht benötige und es ausreicht, wenn ich die Daten über das Backup wieder herstellen kann.

Testweise habe ich mal nas4free (embedded) auf einen Stick gespielt und das funktioniert schon halbwegs gut.
Als Dateisystem habe ich UFS ausgewählt.

Und da kommen auch meine Fragen:
Macht es auch ohne RAID Sinn, ZFS zu verwenden? Habe ich dadurch irgendwelche Vorteile?
Ist UFS hier empfehlenswert?
Was ist mit ext2, ext3? In nas4free kann ich diese Dateisysteme zwar nicht auswählen, aber scheinbar kann es damit umgehen. Gibt es dadurch irgend welche Vorteile/Einschränkungen?

Im Netz findet man nas4free nur in Zusammenhang mit ZFS/RAID - haben andere Systeme Vorteile, wenn man ZFS/RAID nicht nutzt?

Sollte man für die backup-HDD das selbe Dateisystem verwenden, wie für das NAS?

Wie würdet ihr die Sache angehen?

Viele Grüße
Hannes
 
Also ich habe Ubuntu 14.04 LTS in der Server Version mit ext4 auf meinem NAS. Ist aber für Linux Anfänger ein bisschen zu viel. Momentan habe ich auch ein Rechner von 2001 als NAS laufen, das dringend ausgetauscht werden muss.
Wenn das ausgetauscht wird, werde ich auf Ubuntu 16.04 Server wechseln und Nextcloud installieren.

Ohne Raid ist ein NAS meiner Meinung aber kein NAS ;)
 
Hallo,

zfs macht ohne Raid eigentlich keinen Sinn, da dann alle Funktionen nicht funktionieren. Ufs ist dann Performanter
 
jonderson schrieb:
... Ist aber für Linux Anfänger ein bisschen zu viel.
...
Ohne Raid ist ein NAS meiner Meinung aber kein NAS ;)

Mit Ubuntu habe ich vor einigen jahren sogar mal gearbeitet. Mit Latex, Gnuplot und co... Allerdings haben die Severversionen überhaupt kein GUI und werden nur über die Kommadozeile bedient - die Konfiguration als Server im Netzwerk mit SMB ist da vermutlich nicht ganz so plug&play wie mit nas4free, oder?

Vermutlich wäre das für die Funktion als Netzwerkspeicher auch etwas übertrieben :)
Möglicherweise sollte ich das NAS nach der Testphase auch in ein etwas stromsparenderes System umziehen - Wenn ich ZFS nicht nutze, ist die Desktop CPU vmtl. etwas oversized :)

Mist, ich dachte ich hänge einfach einen Speicher ins Netzwerk und hab ein NAS... dann brauch ich wohl doch zumindest RAID 1 :( ;)

Wanderer101 schrieb:
Hallo,

zfs macht ohne Raid eigentlich keinen Sinn, da dann alle Funktionen nicht funktionieren. Ufs ist dann Performanter

UFS scheint ein sehr altes Dateisystem zu sein - wäre es sinnvoll mit nas4free (oder FreeNAS) stattdessen ext3 o.Ä. zu verwenden?
Kann ich HDDs mit ext3 oder UFS im Notfall auch an einen Linux PC (Ubuntu-Live-stick) anschließen und auf die Daten zugreifen?

Danke für eure Hilfe

Viele Grüße
Hannes
 
FreeNAS und Openmediavault sind auch gut zu nutzen. Einmal konfiguriert, laufen die ohne Probleme.

Wichtig ist halt, Datensicherheit und Backup richtig planen.
 
PC-Hannes schrieb:
UFS scheint ein sehr altes Dateisystem zu sein - wäre es sinnvoll mit nas4free (oder FreeNAS) stattdessen ext3 o.Ä. zu verwenden?
Nur weil die Ursprünge von UFS in den 1970ern liegen, heißt das nicht, dass von dem ursprünglichen Code irgendwas noch übrig wäre. UFS ist kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert geworden. Abgesehen davon möchte man bei Dateisystemen ohnehin gut abgehangenen und ausführlichst getesteten Code haben.

Linux kann in der Regel UFS lesen. Schreiben ist nur eingeschränkt möglich, weil jedes BSD Unix sein eigenes UFS mitbringt. Aber ist in deinem Fall ja auch nicht gefragt. Und im Zweifelsfall machst du dir halt einen Live Stick mit dem passenden Unix.
 
PC-Hannes schrieb:
Allerdings haben die Severversionen überhaupt kein GUI und werden nur über die Kommadozeile bedient - die Konfiguration als Server im Netzwerk mit SMB ist da vermutlich nicht ganz so plug&play wie mit nas4free, oder?
korrekt

PC-Hannes schrieb:
Vermutlich wäre das für die Funktion als Netzwerkspeicher auch etwas übertrieben :)

Kommt drauf an, was man noch alles damit machen will. ;)
Erst wollte ich nur nen Netzwerkspeicher, dann wollte ein ActiveDirectory zum rumspielen und als nächstes wird es Nextcloud und eine TV Karte einbauen für ein TV-Server will ich auch noch ;)

@Dateisystem:
Ich nutze stink normales ext4, hätte ich denn Vorteile durch ufs oder zfs?
 
Nas4free kann kein ext3, ufs ist das native System. Und was Raid angeht: natürlich ist das auch ein NAS ohne Raid!

Wenn du eine Nicht Verfügbarkeit der Daten bis zur Wiederherstellung der ausgefallenen Platte verschmerzen kannst ist es vollkommen ok kein Raid zu nutzen und im Fall der Fälle halt das Backup wieder zurück zu spielen. Dauert halt u.U. ein wenig...

Solltest du doch Raid nutzen wollen musst du unter nas4free zfs verwenden. Der Software RAID ist Buggy und wird nicht empfohlen da er mit Sicherheit irgendwann kaputt geht.
 
Vielen Dank für die Hilfe!

Aus euren Antworten lese ich raus, dass ich vmtl. nichts falsch mache, wenn ich das bisherige Testsystem weiter nutze, so wie es ist (Mit nas4free und UFS).

Ein Problem habe ich allerdings noch:
Auf das NAS sollen auch meine Familienmitglieder Zugriff erhalten, allerdings auf bestimmte Ordner gar nicht oder nur lesend. Die Benutzer sind auch entsprechend auf dem NAS angelegt.
Leider habe ich es noch nicht hin bekommen, als einer der in nas4free angelegten Benutzer unter Windows auf das NAS zuzugreifen.
Mein persönlicher Account funktioniert, da ich hier unter Windows den selben Nutzernamen und PW verwende, wie auf dem NAS. Andere PCs haben allerdings nur dann Zugriff, wenn ich den Gastaccount für die Freigaben aktiviere, was dann allerdings ein uneingeschränkter Zugriff ist.
Natürlich könnte ich auch die übrigen Benutzer an die Windows-Accounts der anderen User anpassen, allerdings ist das nicht wirklich praktikabel, da Passwörter auch öfters mal gewechselt werden und ich die Accounts auf dem NAS dann jedes mal anpassen müsste.
Wenn der Gastaccount deaktiviert ist und ich versuche, von einem anderen PC zu verbinden, erscheint auch das Fenster für Nutzername und PW, aber die Nutzerdaten werden nicht akzeptiert....

Woran kann das liegen, bzw. wo liegt mein Fehler?

Viele Grüße
Hannes
 
Ich hoffe ich darf hier eine Frage zum Thema stellen ohne ein neues eröffnen zu müssen.

umax1980 schrieb:
FreeNAS und Openmediavault sind auch gut zu nutzen. Einmal konfiguriert, laufen die ohne Probleme. Wichtig ist halt, Datensicherheit und Backup richtig planen.
Ich schwanke momentan auch zwischen einer der beiden Systeme. FreeNAS wird wohl deutlich aktiver entwickelt. OpenMediaVault hat aber eine bessere Web-GUI soweit ich weiß.
Welches sollte man als NAS-Anfänger nehmen? Ich hätte ja simples Debian genommen mit Samba usw. aber das ist mir über SSH dann doch zu öde auf Dauer.

Zweite und letzte Frage: kann ich bei FreeNAS und OpenmediaVault meine NTFS-formatierten Festplatten sofort nutzen oder werden die initial vom Betriebssystem erst einmal formatiert und ich weiß dann nichts davon?
 
Du musst die Platten bei OpenMediaVault ja ins System einbinden, inwieweit da formatierte Platten nochmals formatiert werden weiß ich nicht.
Ich hatte damals 2 frische Platten verbaut und initialisiert - die würden dann zwangsläufig formiert werden.
 
Geeky26 schrieb:
Ich hätte ja simples Debian genommen mit Samba
Eben. Mach das doch.

Geeky26 schrieb:
Zweite und letzte Frage: kann ich bei FreeNAS und OpenmediaVault meine NTFS-formatierten Festplatten sofort nutzen oder werden die initial vom Betriebssystem erst einmal formatiert und ich weiß dann nichts davon?
FreeNAS: Will nur Daten aus seiner eigenen Datenhaltung breittragen. Daten von "Fremdkörpern" wie der NTFS-Platte soll man importieren.

OpenmediaVault: kA
 
Btrfs oder ZFS verwenden - auch ohne RAID,

das scheinen die einzigen Dateisysteme zu sein, die komplett alles mit Prüfsummen ausstatten:

Daten, Metadaten, etc.


Dadurch lässt sich ziemlich schnell erkennen, wenn der Prozessor kaputt, RAM Bitfehler hat, etc.

das Dateisystem (oder was dazu gehört) meldet sich dann schon, wenn Dateien anfangen kaputt zu gehen ;)

mit NTFS, ext4, etc. ist es meistens schon zu spät, bis man merkt, dass z.B. die angehörte MP3 Knackser oder das Bild Artefakte hat

(mir schon mehrmals passiert)

und man das Backup mehrere Male auf andere Datenträger übertragen hat

mit rsync sollte sich das zwar minimieren lassen,

aber wer lässt das schon mit Prüfsummen durchlaufen oder legt eine Bibliothek mit Prüfsummen für alle Dateien an ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Btrfs und ZFS sind wie andere Dateisysteme auch ungeeignet um Fehler der CPU oder des Speichers aufzuzeigen. Dazu gibt es ECC Speicher und entsprechende CPUs, die einfache Fehler erkennen, korrigieren und protokollieren und bei komplexeren Fehlern das System komplett anhalten.
 
@Piktogramm

Eigene Erfahrung ?

Transparente Bit-Flip Erkennung und Behebung ?

Dafür wird selbstverständlich ECC benötigt,

Btrfs & ZFS haben mir schon mehrfach (auch damals noch ohne ECC-Speicher) geholfen, kaputt gehende Festplatten zu erkennen und diese rechtzeitig zu ersetzen (Backups waren natürlich zusätzlich vorhanden).

Auf github, der Btrfs und ZFS Mailing Listen gibt es immer wieder Berichte, in denen Btrfs oder ZFS Fehler ausgeben, die Benutzer es auf das Dateisystem schieben,

es sich aber herausstellt, dass der RAM fehlerhaft ist.

Also sind Btrfs und ZFS sehr wohl dafür geeignet Fehler zumindest im RAM aufzuzeigen
 
Datenkorruption durch Datenträger ja, auf Ebene der CPU / des flüchtigen Speichers jedoch nicht. Das hat weniger mit Erfahrung zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit der Technik an sich.

Wenn auf Seite des Dateisystems Fehler gefunden werden ist schlicht nicht nachvollziehbar, wann die Daten bzw. die Prüfsumme verfälscht wurde. Im dümmsten Fall, kippen Bits im flüchtigem Speicher eben schon wenn die Daten übers Netzwerk hereinkommen, auf diesen verfälschten Datensatz wird dann eine Prüfsumme berechnet und beides wird auf den Festspeicher geschrieben. Da mögen die verfälschten Daten dann zur Prüfsumme passen, nur sind es nicht die gewünschten Daten. Genauso kann es vorkommen, das Bits kippen, nachdem die Prüfsumme berechnet wurde. Dann findet sich der Fehler und es gibt einen Eintrag im Log. Das Problem ist aber, dass im Log eben nur die gefundenen Fehler stehen, wo die unberechenbaren Speicherzellen so nett waren zum richtigem Zeitpunkt ihr unberechenbares Verhalten an den Tag zu legen.

Wenn also auf ner Kiste ohne ECC die Logs voll laufen, dann ist das durchaus ein Hinweis, das der flüchtige Speicher hin sein könnte. Da es an der Stelle aber bereits Daten verfälscht haben kann (viel eher, bereits verfälscht haben wird) ist es schlicht zu spät. Das Hauptanwendungsgebiet von Dateisystemen ist ja nicht das Geben von Hinweisen auf Probleme mit dem Speicher sondern das SICHERE Handhaben von Daten ;)

############

Wo du Erfahrungen angeschnitten hast, Btrfs mit Kernel 4.10 gab bei mir 1a Kernelfreezes und vernichtete Daten (die kamen Gott sei Dank von /dev/urandom).
 
Zuletzt bearbeitet:
freak01 schrieb:
mit NTFS, ext4, etc. ist es meistens schon zu spät, bis man merkt, dass z.B. die angehörte MP3 Knackser oder das Bild Artefakte hat

(mir schon mehrmals passiert)
Ich lasse über meine JPEGs alle paar Monate jpeginfo laufen, das prüft, ob die JPEG Daten noch in Ordnung sind.

freak01 schrieb:
und man das Backup mehrere Male auf andere Datenträger übertragen hat
Was meinst du damit? Ein Backup hält normalerweise alle Versionen einer Datei für mehrere Monate bis Jahre vor.
 
Zurück
Oben