Optimierung: Leise, performant, Airflow

das Neutrum

Lt. Junior Grade
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496
Hey Folks,

ich bin auf der Suche nach neuen Gehäuse-Lüftern, die das perfekte Verhältnis zwischen Performanz und Lautstärke haben. Zusätzlich hätte ich gerne Feedback, ob der Airflow in meinem Gehäuse Status quo gut ist oder noch Luft nach oben ist (pun intended).

Folgende Ausgangslage:

Intel Core i7-7700k
ASUS ROG Maximus IX Hero
Palit Geforce GTX 1080
Noctua NH-D15
Fractal Design Define R5
2x Enermax T.B.Silence 140mm (3-Pin)

Vorne unten pusten die 2 Fractal Design Lüfter Frischluft rein, hinten oben befördern die 2 Enermax Lüfter die warme Luft raus. Der CPU-Kühler ist horizontal ausgerichtet, pustet also auch nach hinten raus.

Grund für den Lüfter-Wechsel ist, dass die beiden Enermax zum einen PWM nicht unterstützen und zum anderen wohl eine zu hohe Anlaufspannung haben (und ich somit bei jedem Anschalten des Rechners erst unter den Schreibtisch krabbeln darf). Daher sollen jetzt neue Lüfter her.
Bisher laufen alle Lüfter auf der niedrigsten Drehzahl und sind dabei flüsterleise. Die neuen Lüfter können in der Hinsicht gerne etwas mehr Drehzahl erlauben und dabei trotzdem so leise wie möglich zu sein.

Meine Fragen:

- Welche 140mm Lüfter sind empfehlenswert?
- Sind 4 Lüfter overkill und reichen vmtl. auch schon 2?
- Ist der Airflow passend?
- Was ist die Push/Pull-Konfiguration und bringt mir das was?


Danke und viele Grüße,

Neutrum.
 
Wieso brauchst du mehr Lüfter als beim R5 dabei sind? Und wieso hast du die umgebaut?
Push-Pull ist für Lüfter auf dem CPU Kühler oder AIO Wakü Radiator. Du hast einen D15, da ist das alles irrelevant.
 
Ich empfehle in diesem Fall Noctua oder BeQuiet bei 140mm. Habe in einem Corsair Carbide 200R selbst im Deckel 2x 140mm BeQuiet StraightWings PWM und hinten 1x 120mm BeQuiet Str.W. PWM. In der Front ein 800UPM Corsair Lüfter ohne Regelung. zusammen mit einem NH-D14 ein leises Teil. Das Asus Board dreht die 140mm Lüfter selten über 600UPM. Temperaturen sind dabei für einen FX8350 ein Traum.

Also sind vier Lüfter schon Okay. bei den 140mm Reichen Modelle mit einem Max. von 1000UPM aus.
 
Habe ein sehr ähnliches Setup im Define R5 und bin sehr zufrieden. Vorne unten die beiden Fractal Lüfter reinsaugend und hinten oben zwei Bequiet Silent Wings 2. Mittels manueller Lüftersteuerung runtergeregelt (die Fractal etwas mehr als die SW2) ist das ganze absolut silent und gut belüftet. Die Festplattenkäfige habe ich ebenfalls entfernt, das macht auch einen (wenn auch kleinen) Unterschied.

Grüße
Micha
 
das Neutrum schrieb:
Meine Fragen:

- Welche 140mm Lüfter sind empfehlenswert?
- Sind 4 Lüfter overkill und reichen vmtl. auch schon 2?
- Ist der Airflow passend?
- Was ist die Push/Pull-Konfiguration und bringt mir das was?

Meine Erfahrung mit den 140 mm be quiet! SilentWings 3 sind sehr gut.
Kann sie dir ohne Einschränkungen empfehlen.

Anhang anzeigen 608733

"Overkill"? Nein, wenn man ein paar Grundregeln beachtet:
- Strömungsrichtung
- Wo rein? Wo raus?
- Hindernisse dazwischen? (Kabelstränge, Laufwerksboxen, PCIe-Karten, ...)
- Falschluft verursachende Schlitze am Gehäuse abkleben
- Der Luftstrom und der erzeugte Druck sollte nicht zu hoch sein, ansonsten geht die Kühlungseffizient flöten und man hat Verwirbellungen und zusätzlich noch eine unangenehme Staubsaugerwirkung. Also eher langsamer, mit wenig Druck pusten, dafür klar richtungsdefiniert und ohne Falschluft.

Wenn Du mit "Push/Pull" die Strömungsrichtungs-Beeinflussung im Gehäuse meinst und nicht nur explizit den CPU-Kühlstrom, dann wäre darauf zu achten, dass im Gehäuse ein einheitlicher Strömungskanal mit einer genau abgebildeten Strömungsrichtung entsteht, worin die Wärme stets in eine Richtung abgehüht wird, also keine oder möglichst wenige Verwirbelungen um Kanten oder Hindernisse entstehen.
 
Ich würde es glatt mit den e-loops versuchen, die 120er sind nicht zu toppen (ich habe hier noch Noctua, BeQiet, Scythe und Prolimatech liegen und getestet). Kann aber zum 140er e-loop keine Aussage treffen.
 
Was versprichst du dir von PWM?
Warum schließt du die Lüfter nicht an dein Mainboard an, welches sowohl DC als auch PWM per frei definierbarer Kurve ansteuern kann? Dann erledigt sich im Übrigen auch der Teil mit der Anlaufspannung, denn normalerweise gibt das Mainboard beim Bootvorgang immer kurzzeitig 12V an die Lüfteranschlüsse durch.

Drei bis vier Gehäuselüfter sind für das R5 übrigens vollkommen ausreichend.

asus.png

Candy_Cloud schrieb:
Habe in einem Corsair Carbide 200R selbst im Deckel 2x 140mm BeQuiet StraightWings PWM und hinten 1x 120mm BeQuiet Str.W. PWM.
Da muss ich dich enttäuschen, von der Kennzeichnung "Straight" sind Be Quiets Lüfter-Serien bisher verschont geblieben :D
Ich schätze mal, du meinst die Pure Wings 2?

der Unzensierte schrieb:
Ich würde es glatt mit den e-loops versuchen, die 120er sind nicht zu toppen
Das würde ich so nicht sagen.
Habe sowohl hinsichtlich der Leistung als auch hinsichtlich der Geräuschentwicklung schon bessere Kandidaten sehen, hören und messen dürfen.

DonGrado schrieb:
- Falschluft verursachende Schlitze am Gehäuse abkleben
- Der Luftstrom und der erzeugte Druck sollte nicht zu hoch sein, ansonsten geht die Kühlungseffizient flöten und man hat Verwirbellungen und zusätzlich noch eine unangenehme Staubsaugerwirkung. Also eher langsamer, mit wenig Druck pusten, dafür klar richtungsdefiniert und ohne Falschluft...
Was ist denn "Falschluft", wenn ich fragen darf? :D

Zum Rest:
Bei Lüftern ergibt sich die Leistung durch das richtige Zusammenspiel aus Fördervolumen und statischem Druck (Stichwort: Betriebspunkt). Im Idealfall ist der herrschende Gegendruck derart gering, sodass man einen Lüfter mit sehr vielen Flügeln nehmen kann, welche das Fördervolumen und damit auch die praktische Effizienz (m³/h in Abhängigkeit der Drehzahl bzw. Lautstärke) stark erhöhen. Um dieses Szenario zu erreichen, sollte man wenn mögliche sämtliche Barrieren im unmittelbaren Stromfeld hinter und vor allem vor dem Lüfter entfernen. Im Zweifelsfall helfen auch Abstandhalter bzw. Shrouds. Was weiter davor oder dahinter liegt, ist eigentlich ziemlich egal, denn Luft ist ein träges Medium, welches sich durch die Druckverschiebungen im System (dem weitestgehend isolierten Gehäuse) seinen Weg von alleine sucht. Für die Leistung und Lautstärke ist aber letztendlich ausschlaggebend, dass das Stromfeld in direkter Nähe nicht behindert wird und dadurch Strömungsabrisse und Rückstaus reduziert, im Idealfall sogar vollständig eliminiert werden können. Denn dann kann man die Drehzahlen mitunter auch schonmal um 200-300 U/min weiter aufdrehen, ohne dass sich die Geräuschkulisse gegenüber dem Ursprungszustand verschlechtert.
 
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Wow, danke für das Feedback bisher. :)

Gut, also 4 Lüfter sind demnach in Ordnung. Den Laufwerkkäfig und die Festplattenkäfige sind ausgebaut, Kabel sind fein säuberlich hinter dem Mainboard verlegt. Da sollte also nichts den Luftstrom negativ beeinflussen.

@Der Kabelbinder: Die Lüfterkurve wollte ich mit den neuen Lüftern dann auch in Angriff nehmen. Die Lüfter sind alle am Mainboard angeschlossen. Das Problem mit den Enermax ist vmtl. die Tatsache, dass diese mit Reglern versehen sind, über die man die Drehzahl regulieren kann. Die hab ich natürlich ganz runtergedreht; nur damit laufen die beim Anschalten des Rechners nicht an. Korrigier mich, wenn ich mit der Vermutung falsch liegen sollte.^^ Was ich mir von PWM erwarte? Gute Frage.. hab gelesen, dass es "besser" als die 3-Pin-Lüfter sein soll. Und ich habe deinen Link auf das 140mm Lüfter-Roundup mal kurz überflogen, sieht sehr nice aus. Ich denke da wird sich was finden lassen. ;)
 
@ Der Kabelbinder: die da wären? Ich bin für leise immer zu haben - aber bitte 120er für GPU und hinten raus :).
 
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das Neutrum schrieb:
Die Lüfterkurve wollte ich mit den neuen Lüftern dann auch in Angriff nehmen. Die Lüfter sind alle am Mainboard angeschlossen. Das Problem mit den Enermax ist vmtl. die Tatsache, dass diese mit Reglern versehen sind, über die man die Drehzahl regulieren kann. Die hab ich natürlich ganz runtergedreht; nur damit laufen die beim Anschalten des Rechners nicht an. Korrigier mich, wenn ich mit der Vermutung falsch liegen sollte.^^ Was ich mir von PWM erwarte? Gute Frage.. hab gelesen, dass es "besser" als die 3-Pin-Lüfter sein soll. Und ich habe deinen Link auf das 140mm Lüfter-Roundup mal kurz überflogen, sieht sehr nice aus. Ich denke da wird sich was finden lassen. ;)
Die Lüfter würde ich in dem Fall beim kabelgebundenen Regler immer auf die volle Leistung stellen. Die Drehzahl wird letztlich ja vom Mainboard reguliert, welches eigentlich immer von 12V als als Maximalleistung ausgeht. Dementsprechend könnte es bei dem derzeitigen Aufbau vielleicht auch zu Problemen mit der Anlaufspannung kommen.

PWM ist grundsätzlich von Vorteil, weil hiermit in der Theorie jegliche Drehzahlen zwischen 0% und 100% möglich sind. Das ist praktisch jedoch nicht immer zu erwarten und auch nicht immer wirklich von Nutzen. Die meisten spannungsregulierten (also 3-Pin-DC-) Lüfter kommen auf mindestens 5V runter und laufen - sofern die Maximaldrehzahl nicht bei 2000 U/min ansetzt - auf niedrigster Stufe dann auch mit entsprechend humanen Drehzahlen. Einige Modelle laufen auch noch bei 2,5V-3,0V absolut problemlos, weshalb ich in Sachen Minimaldrehzahlen keine zwingende Empfehlung für PWM sehe. Das sollte man immer von Fall zu Fall betrachten.
Darüber hinaus leiden PWM-Lüfter leider oft unter Problemen mit der Kommutation, was sich praktisch durch ein zyklisches Klackern des Antriebes äußert. Selbst bei Be Quiet, die mit den SW3 mittlerweile schon eine sehr ordentliche Modulation implementiert haben, laufen die 3-Pin-Varianten immernoch mal eine Schippe ruhiger. Da hört man in der Regel nur ein tieftöniges Brummen, aber keinerlei zusätzliches Klackern. Für äußerst empfindliche Gemüter würde ich daher unbedingt 3-Pin DC empfehlen (sofern geeignete Lüftersteuerung vorhanden). Soll der Rechner (hinter verschlossener Gehäusewand) einfach nur leise werden, dann tun es meist auch PWM-Lüfter. Im Übrigen hat sich auch Noctua einen Namen mit sehr guten PWM-ICs gemacht, welche u.A. ein geglättetes Signal übertragen und somit deutlich weniger Nebengeräusche verursachen.

der Unzensierte schrieb:
@ Der Kabelbinder: die da wären? Ich bin für leise immer zu haben - aber bitte 120er für GPU und hinten raus :).
Rein leistungstechnisch gehören die B12 freiblasend zur Spitze, verursachen meines Erachtens allerdings ein leichtes bis mittelschweres Klackern und - das stört mich eigentlich am meisten - ein drehzahlabhängiges, schwebendes Dröhnen. Letzteres ertönt oft beim schnellen Wechsel der Drehzahlen und klingt in etwa so, als würde jemand ein Wasserglas mit dem Finger zum Schwingen bringen :p
Die besagten Phänomene konnte ich übrigens bei beiden meiner Samples, jeweils B12-2 mit max. 1300 U/min, feststellen. Habe auch schon in einigen Threads lesen können, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin.

In Sachen Effizienz liegen freiblasend übrigens die neueren SW3, HF-12 und sogar die Aerocool Dead Silence nahezu gleichauf. Bei steigendem Luftwiderstand (hier: Phobya G-Changer Radiator) brachen die B12 bei mir erstaunlicherweise sogar etwas ein, wo dann eher die flussoptimierten HF-12 und auch Aero DS an der Spitze standen. Von der Geräuschkulisse her hat man bei den Venturis nur ein minimales Klackern auf maximal 20-30cm (im stillen Raum zu hören), ansonsten keinerlei Nebengeräusche (habe insgesamt vier Samples, die allesamt sehr ruhig laufen). Die Aero DS sind eigentlich auch relativ silent, verursachen aber gerade im horizontalen Betrieb etwas stärkere Nebengeräusche.
Die 120er Noctuas habe ich bisher noch nicht großartig getestet. Die dürften in Sachen Leistung und Lautstärke aber eigentlich auch einiges zu bieten haben. Allein das Flügel-Design der
NF-F12 iPPC - die normalen braunen habe ich leider nicht da - hat bei mir bisher Bestwerte erzielt.

Meine beiden B12 sind mittlerweile jedenfalls vom Morpheus gefolgen und wurden durch zwei Venturi HF-12 ersetzt. Habe hinsichtlich der Temperatur meiner 290X eigentlich keine großen Veränderungen feststellen können. Dafür sind sie bei gleicher Leistung aber eine Spur leiser. Das ehemalige Dröhnen beider eLoops konnte man teilweise nämlich noch trotz geschlossener Seitenwand hören :p

Einziges Manko: saugend sind sie leider genau so zickig wie die eLoop, verursachen ebenso ein stäkeres Rauschen. Da ich auch noch zwei HF-12 als Frontlüfter einsetze, habe ich hier einfach jeweils einen alten Scythe-Lüfter entkernt und als Shroud davor gesetzt. Funktioniert einwandfrei. Statt bei 500 U/min fangen die Lüfter nun erst bei 700 U/min an, merklich zu rauschen :)
Bei den eLoop wären saugend selbstverständlich ebenso Abstandhalter bzw. Shrouds zu empfehlen.

PS: sorry für die wall of text ^^
 
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Wow, das ist mal sehr ausführlich. Danke @Der Kabelbinder. :)

Mit dem Hintergrund: Was wären Empfehlungen für 3-PIN-DC sowie für PWM-Lüfter?
 
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Bei 140mm:

- Noiseblocker eLoop B14 (im Pull besser mit Shroud)
- Be Quiet Silent Wings 2 oder 3 (die SW3 sind druckstabiler, was bei Gehäuselüftern jedoch nur bedingt von Relevanz ist)
- Fractal Venturi HF-14 (im Pull besser mit Shroud)
- Noctua NF-A14

Für 3-Pin am besten die eLoop, Venturis oder Silent Wings 2/3.
Für 4-Pin am besten die NF-A14. Die Silent Wings 3 sind auch noch in Ordnung (SW2 klackern bei PWM stärker).

Im Push (pustend) sind die eLoop und Venturis die stärksten. Brauchen im Pull (saugend) dafür aber auch immer mindestens 10mm Abstand nach vorne, damit sie nicht rauschen. Wenn man sich über solche Dinge erst gar keine Gedanken machen möchte, ist man mit den Silent Wings oder NF-A14 am besten beraten. Rein von der Lautstärke her sind die 3-Pin Silent Wings 2 für mich bisher nahezu ungeschlagen. Liegen leistungstechnisch dafür aber auch "nur" im oberen Mittelfeld. Für die Gehäusebelüftung reichts dennoch allemal. Die NF-A14 sind auch sehr gute Allrounder, brummen mir persönlich jedoch zu sehr.
 
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Super, danke für deine ausführliche Hilfe, @Der Kabelbinder. ;-)
 
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