Verdient man (du) in der Ausbildung genug? (Umfrage)

Hast du am Ende des Monat genug übrig?

  • Ja

    Stimmen: 18 72,0%
  • Nein

    Stimmen: 7 28,0%

  • Umfrageteilnehmer
    25
I

iKernelOS

Gast
Ich höre von vielen Menschen, dass man in der Ausbildung wenig verdient bzw. am Ende des Monat doch nicht so viel überbleibt wie man denkt.

Stimmt das? Erzählt mir mal eure Meinung / Erfahrung.


Abgesehen von Versicherungen und sontigen Kram verdient man doch eigentlich ganz gut in der Ausbildung.

Wenn man nicht direkt ein Auto kauft oder jeden Tag das Sortiment des Bäckers abkauft und sich mit genug Sweatshirts zufrieden gibt wieso sollte man am Ende des Monats dann wenig Scheine übrig haben?
Vielleicht lebe ich auch etwas einfacher als die meisten? ;)


Bitte nur auf meine Frage eingehen.
Bei Erfahrungen gerne auch ungefähre Zahlen angeben
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@cartridge_case Genau so eine Antwort will / wollte ich auf keinen Fall sehen!
Deine "Antwort" ist zwar schön und gut aber hat mich jetzt nicht meine Frage beantwortet.
Keine Diskusion ist nötig.
 
iKernelOS schrieb:
Ich höre von vielen Menschen, dass man in der Ausbildung wenig verdient bzw. am Ende des Monat doch nicht so viel überbleibt wie man denkt.

Stimmt das? Erzählt mir mal eure Meinung / Erfahrung.

Kommt auf die Ausbildung an und was Du an Ausgaben hast (Wohnung, etc.).
Wenn Du zu Hause wohnst und durch Tarif ordentlich verdienst, dann reicht es. Wenn Du eine Ausbildung als Friseur machst und eine eigene Wohnung hast, reicht es nicht. Daher lässt sich das nicht pauschalisieren und eine Umfrage ist eher unnötig, weil es zu sehr auf die einzelnen Umstände ankommt. Man hat einfach zu unterschiedliche Gehälter während der Ausbilung (s. https://www.ausbildung.de/ratgeber/gehalt/)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe Hörgeräteakustiker gelernt und im ersten Lehrjahr 286 Euro netto verdient. Dazu kamen Unterbringungskosten (Blockunterricht) für die Berufsschule, da es dafür nur eine in Deutschland gibt.

Habe deswegen meine Ausbildung verflucht und ganz schnell die Branche gewechselt.
 
Ich habe 2 Ausbildungen. Die erste war in einem seltenen Beruf da ging es mit 640 Euro los bis zu knapp 890€ im dritten Lehrjahr, was mit Schicht und Wochenendzuschlägen schon mla 1000 werden konnten.

Da hat es natürlich gereicht, aber es war ebenfalls Blockunterricht, aber man mußte nur die Anreise selbst bezahlen.

Mein zweiter Beruf ist eigentlich einer in dem man schon in der Ausbildung gut verdient, aber ohne Gewerkschaft waren es auch nur 600€ im dritten und vierten Jahr. Mit Fahrkosten für Auto usw. ging es noch.
 
Hab Industriekaufmann gemacht. Fing bei 730€ Netto im ersten Lehrjahr an und ging bis 860 im letzten hoch.
Dazu Weihnachts und Urlaubsgeld = 13 Gehalt und für Zeugnisse gab es nochmal nen ordentlichen Schein.

Hab zuhause gewohnt und konnte mich definitiv nicht beklagen.
 
Wieviel hattest du ungefähr am Ende des Monat auf der Bank liegen?
Und meinst du mit zuhause gewohnt, allein?
 
iKernelOS schrieb:
Und meinst du mit zuhause gewohnt, allein?

Ich schätze mal, er meint "zuhause bei seinen Eltern", i.e. freie Kost und Logis ;-)

Ich hab zu meiner Studentenzeit mit BaföG, Unterstützung der Eltern und 400€ Werkstudentenjob ca. 800 € im Monat, davon konnte ich aber auch gut leben (im Einzimmer-Studenten-Appartment für 320€ den Monat).

Wir hatten hier auch schon desöfteren Diskussionen, wieviel Geld man jetzt im Monat hat und ob das reicht. Meiner Meinung nach, kann man sich IMMER arangieren, dass das verfügbare Geld reicht. Klar, wenn ich n 50€/Monat Handyvertrag hab, nur Rindersteaks kaufe und jedes Jahr neue Marken-Schuhe, dann brauch ich mich nicht beschweren, wenn am Ende des Monats nix übrig bleibt.
 
Ich hab meine Ausbildung als Bürokaufmann gemacht, hatte im ersten Lehrjahr damals 450 € im Monat und musste täglich 30km mit dem Auto zur Arbeit, weil keine Anbindung an den ÖPNV. Ohne Unterstützung meiner Eltern wäre das nicht gegangen und ich kann dir zig Handwerksberufe aufzählen, wo es auch nicht klappt, vor allem hier auf dem Land ist das ein Problem, weil du über den ÖPNV fast nirgends zur Arbeit kommst.

Bin da auch der Meinung, dass man als Lehrling nicht genug verdient, es sollten wenigstens 700-900 € im Monat sein, so das man nicht noch von der finanziellen Unterstützung der Eltern abhängig ist.
 
Diese Diskussionen hatte ich einfach zu oft und dabei haben oft Menschen die Ihre Ausbildung weit hinter sich hatten kein Verständnis.

Dort herrscht die Meinung:"Sei froh, dass du überhaupt Geld bekommst. Du willst schließlich was lernen. Früher gabs nichts oder noch viel weniger."

Die selben Menschen sitzen dann in der Personalabteilung oder bei den Innungen und geben Empfehlungen für Gehälter raus. Hatte damals ausgerechnet. Wenn meine Mutter mir nicht geholfen hätte, dann hätte ich von meinen 284 Euro netto monatlich ca. 170 Euro jeden Monat für die Kosten der Berufsschule sparen müssen.

Und das bei einer 40h Woche bei der man nachdem ersten Lehrjahr genauso wie ausgelernte Mitarbeiter eingesetzt wurde.

In meiner aktuellen Branche zahlt man den Azubis das dreifache und es gibt zwar auch Unterricht in weiter entfernten Berufsschulen ABER dort zahlt der Arbeitgeber diese Kosten.

Dazu kam, dass Azubis aus Bayern zu 80% die Unterbringungskosten vom Land erstattet bekommen haben. In NRW und anderen Ländern sah es aber sehr düster aus. So viel zum Thema Chancengleichheit.
 
Wieviel hattest du ungefähr am Ende des Monat auf der Bank liegen?
Und meinst du mit zuhause gewohnt, allein?

Mit zuhause meinte ich bei den Eltern, hab also für Essen und Wohnung nichts bezahlt.
Hatte am Monatsende bestimmt immer so 300€ übrig und das obwohl ich Auto, Versicherungen, etc. selbst gezahlt hab.

Für Leute die in der Ausbildung so wenig verdienen gibt es übrigens Ausbildungsbeihilfe, hat mein Bruder auch bekommen.
 
^^
um die beihilfe zu bekommen müssen aber sicherlich die eltern entsprechend wenig selber verdienen.
 
Nein, dafür darf man nicht mehr zu Hause wohnen. Dabei zählt dein Hauptwohnsitz. Wenn man nur temporär für die Zeit der Berufsschule woanders wohnt bekommt man keine Berufsausbildungsbeihilfe. Das Thema habe ich schon durch gehabt, warum sonst zahlen die Länder je nachdem wie viel Geld da ist diese Fälle extra?
 
Ich habe schon eine Weile ausgelernt, so ~10 Jahre.
Ich war damals im Handwerk in einer Mittelstadt als Informationselektroniker.
Da gab es im ersten Lehrjahr 239€, und jedes Lehrjahr 25€ Erhöhung. (Übliche Vergütung in SH zu der Zeit, konnte man ja gut mit den Klassenkameraden abgleichen)
Ein Berufsschulmonat kostete bereits 280€ für das Internat, dazu noch einmal 60..70€ Anfahrtskosten.
Sind natürlich die selben Meister gewesen die heutzutage rumjammern, dass die Leute lieber Bürojobs machen oder gar studieren gehen anstelle im Handwerk zu lernen.
Komisch, wie kommst das nur? ^^
Dabei sind die Konditionen bei 40h Woche + Samstags arbeiten und gesetzlichem minimalen Urlaubsanspruch doch so verlockend. ^^
 
nebulein schrieb:
Bin da auch der Meinung, dass man als Lehrling nicht genug verdient, es sollten wenigstens 700-900 € im Monat sein, so das man nicht noch von der finanziellen Unterstützung der Eltern abhängig ist.
Warum so geizig. Es sollte mindestens das Existenzminimum gezahlt werden, nach H4. Das sind in Deutschland nun mal um die 1000€. Alles darunter ist im Grunde unwürdig. Aber zumindest wird so die junge Generation darauf vorbereitet, was sie im Alter erwartet.

Man kann sich die Bezahlungen alle schön reden, bei Mama wohnen und so das Gehalt komplett einstreichen. Aber man sollte immer gegenrechnen, was das reale Leben kosten würde und was im realen Leben für Soziale Unterstützung gäbe. Beides unterscheidet sich massiv von dem Lehrlingsgehalt. Zumindest herrscht im Vergleich zum Studium Gleichheit, wo auch davon ausgegangen wird, das ein Leben unterm Existenzminimum inklusive Anhäufung von Bafög Schulden in Ordnung ist.
 
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