Lampe fehlt die Erdung: Wie gefährlich genau?

MyNamesPitt

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Guten Abend,

Erst mal möchte ich darum bitten das auch wirklich nur ein Fachmann der es tatsächlich weiß dazu eine Auskunft macht. Spekulationen habe ich selber und unter google fand ich jetzt nicht genau das was ich suche.

Folgendes, bei Bekannten wurde anscheinend vorm Vormieter das Erdungskabel für die Wohnzimmer-Lampe abgeschnitten. Aus Angst jetzt bei einer handelsüblichen Metall-Lampe einen Stromschlag bekommen zu können wurde da auch eine Plastik-Lampe geholt. Also mal davon ab das der Vermieter sich eigentlich darum kümmern müsste und man natürlich immer sämtliche Vorsichtsmaßnahmen treffen sollte, - In der Theorie: Wie genau ist das eigentlich, wie gefährlich? Was muss genau passieren? Und was passiert bei dem Stromschlag?

Also meine Überlegung als Laie ist das schon eine sehr ungünstige Kombination als Szenario entstehen muss damit tatsächlich eine Gefahr ausgeht. Eine Metall-Lampe (also das Gehäuse) an sich ist doch erst mal gar nicht mit im Stromkreis eingeschlossen, Ergo beim bloßen Anpassen der Lampe passiert nichts. Wäre ein Strom-Leiter mit der Lampe in Kontakt (aber nicht mit dem anderem) würde ebenfalls nichts passieren. Wäre jetzt tatsächlich ein Stromkreis da, also beide Strom-Leiter über das Gehäuse in Kontakt zueinander, wäre das ein Kurzschluss und die Sicherung würde sofort raus fliegen. Ohne Erdung müsste das Gehäuse im selben Moment im Stromkreis sein in der man es auch berührt um einen Stromschlag zu bekommen.

Ich habe gelesen das in einen Normalfall bei ein in die Fassung-fassen, ein Stromschlag von unter 1 Sekunde bekommt und in Folge "nur" ein stundenlanger anhaltender Schmerz im Arm entsteht und in seltenen Fällen Tage später Herz-Rhythmus-Störungen mit tödlichen Ausgang auftreten können.

Aber wie ist das jetzt tatsächlich? Was genau kann passieren bzw welcher Fall muss vorliegen damit es zu einem Unfall kommt? Und was genau passiert dann dabei? Wie gefährlich kann so ein Fall sein?

Fall: Das ungünstigste Szenario (welches wäre es?) der Strom-Kontakte und der Metall-Lampe liegt vor. Ein gesunder erwachsener Mensch (ohne Implantate, Herzkrankheiten oder derartiges) steht auf einer Alu-Leiter und kommt darauf mit der Hand in Kontakt mit den Strom. - Was ist das schlimmste das passieren kann? (Also auch mit entsprechender Wahrscheinlichkeit.)

Also gemeint ist jetzt tatsächlich nur die Theorie, und die Frage als solches auch ernst. Natürlich besteht bei elektrischen Strom immer Lebensgefahr, und keiner sollte auf irgendwelche Ideen kommen oder durch nicht ernste Folgen das ganze Vernachlässigen. Es geht nur um das Wissen worauf man sich bei Fahrlässigkeit einlassen würde.
 
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Wenn Du Pech hast, kannst Du evtl. die 230 V des Außenleiters an Deinem Lampengehäuse spüren ... Wie unangenehm oder auch (lebens-)gefährlich das sein kann, dazu befragst Du am besten einen vertrauenswürdigen, dafür ausgebildeten und zugelassenen Elektriker, der Dir die Situation erklären und wohl auch beheben kann. Meine Empfehlung
 
Man kann nicht sagen wie jemand reagiert der eine gewischt bekommt.
Manche haut es sofort um andere bekommen halt später Herzrhytmus Probleme dafür ne wahrscheinlichkeit zu errechnen ist bissel unmöglich^^
Obwohl meistens nix weiter passiert außer das man kurz geschockt ist.

" an sich ist doch erst mal gar nicht mit im Stromkreis eingeschlossen, Ergo beim bloßen Anpassen der Lampe passiert nichts."
Doch du bist dann im Stromkreis eingeschlossen, es sei denn du kannst dich extrem gut vom Boden isolieren oder berührst nicht noch den Null-Leiter.

Natürlich passiert weniger umso besser man Isoliert ist auf ner Holzleiter oder Gummilatschen an etc.
Aber was auch immer es gehört ein PE an das Gehäuse komme was wille wenn man da ne Metallampe anbringt.

http://service.hea.de/fachwissen/el...ektrischer-strom-und-menschlicher-koerper.php
 
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Zu den Risiken wurde ja schon einiges gesagt, vllt mal was zum praktischen:

Wie wäre es mit Sicherung vor der Montage rausnehmen? Nach Inbetriebnahme könnte man als einfachste aber nicht sicherste Variante mit einen Lügenstift äh Stromprüfer auf Spannungsfreiheit testen. Klar anfassen geht auch würde ich aber nicht riskieren.
 
HyperSnap schrieb:
" an sich ist doch erst mal gar nicht mit im Stromkreis eingeschlossen, Ergo beim bloßen Anpassen der Lampe passiert nichts."
Doch du bist dann im Stromkreis eingeschlossen, es sei denn du kannst dich extrem gut vom Boden isolieren oder berührst nicht noch den Null-Leiter.
Also ich meine jetzt im Normalfall dass das Gehäuse eben nicht im Stromkreis ist.
So wie es sein sollte: Stromleiter nur an Verbraucher, aber eben ohne Erde ans Gehäuse.

Da müsste doch nichts passieren wenn man das Gehäuse berührt?

Und im Falle wenn beide Stromleiter das Gehäuse berühren würden, wäre das nicht sofort ein Kurzschluss?
 
Vorbemerkung : selbst wenn ein Erdungskabel da ist, nützt das eh erst etwas, wenn es einmal angeschlossen ist. Für die Anschlussarbeiten spielt das keine Rolle. Da heisst es Sicherung raus und dann ist Ruh (jetzt im Frühling ist hell genug, eine Lampe bei Tageslicht anzuschliessen).

Bist Du überhaupt sicher, dass da jemals eine Erdung war ? Wenn sie nur zu kurz geschnitten ist, kannst Du sie ja mit einer Leuchterklemme verlängern. Hat Deine Lampe überhaupt ein Erdkabel ? Im Nass-/Aussenbereich (IP44) ok, aber für ein Wohnzimmer ?

Für mich selbst gehe ich davon aus, dass Lampen, die mit nur zwei Kabeln verkauft werden, auch mit nur +/- angeschlossen werden können, selbst wenn der Lampenschirm aus Metall ist. Ist ja Isoliermaterial zwischen Lampe und Stromnetz.

In einer Konfiguration, wo das Risiko besteht, dass die Lampe nach einem Defekt unter Strom stehen kann, würde ich nicht nur einen Stromschlag befürchten, sondern auch Brandgefahr.
 
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Ein nicht Isoliertes, Stromleitendes Gehäuse ist immer mit dem Schutzleiter zu verbinden.

Nehmen wir mal an deine Lampe ist nicht mit dem PE verbunden, es wird warm in der Lampe, Isolierung vom Strohmführenden Draht schmilzt und berührt das Gehäuse.
Was passiert in dem Fall?
Genau nix.
Bis du das nächste mal das Gehäuse zum Leuchtmittel wechseln anfasst.

ACHTUNG hier herscht tatsächlich Lebensgefahr.
Du musst nicht zwangsläufig tot umfallen, aber die Möglichkeit besteht.

Demnach empfehle ich dir den abgeschnittenen Schutzleiter fachgerecht verlängern zu lassen oder das Kabel zu tauschen.
Und mit fachgerecht meine ich keine Lüsterklemme und kein rumgelöte.
 
Wie oben geschrieben:
Beim Anschluss für die Lampe im Wohnzimmer von Bekannten ist das Erdungskabel bis zum Putz abgeschnitten. Um sich Verlängerungsarbeiten und mögliche Risiken zu sparen wurde da einfach eine Lampe mit Plastik-Gehäuse angeschlossen (Beim anschließen natürlich Sicherung raus usw.). Ich selbst habe damit auch nichts weiter mit zu tun. Mich interessiert jetzt nur die Theorie.

Casse-noisette schrieb:
Ist ja Isoliermaterial zwischen Lampe und Stromnetz.
Also stimmt ihr mit mir überein das im genannten Fall prinzipiell von einer angeschlossenen Lampe mit Metallgehäuse erst mal keine Gefahr von ausgeht?
 
Du gehst davon aus, dass es keinen Fehler gibt und damit auch keine Gefahr besteht.
Glückwunsch, du hast es nicht verstanden!

Bei 230V Schutzklasse 1 müssen alle Geräte so Konstruiert/angeschlossen sein, dass von einem Fehler keine Gefahr ausgeht.

Fehler anzahl 0: Alles schick, Keine Gefahr
Fehler anzahl 1: Schutzleiter Defekt --> Keine Gefahr (Fehler muss behoben werden!)
Fehler anzahl 2: 230V liegen am Metallgehäuse --> Gefahr, wird jemand verletzt, bist dran...

Grundlegend spricht nichts dagegen, den Schutzleiter abzuschneiden.
Ab diesem Moment dürfen aber nur noch Schutzklasse 2 Betriebsmittel betrieben werden --> z.b. Plastik Gehäuse!
 
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emeraldmine schrieb:
Bis die Maler kommen und die Decke streichen wollen, bei Licht versteht sich . :freak::o
Maler in einer Mietswohnung? :p

florian. schrieb:
Glückwunsch, du hast es nicht verstanden!
Glückwunsch du hast den Thread nicht verstanden!
Aber egal, ich habe meine gesuchten Antworten. :)
 
Bei einem defekten Leuchtmittel muss man auch die Lampe Anfassen.
Kommt blöd, wenn dabei der Sohnemann drauf geht und man das der Staatsanwaltschaft erklären muss ;)
Insofern hat deine Bekannte alles richtig gemacht.

SK2 Anschluss = SK2 Lampen verbauen.
wer dennoch SK1 Lampen verbaut, gehört im Fehlerfall zurecht bestraft.


@Steve86 unter mir:
hab Leuchtmittel durch Lampen ersetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es Schutzklassen jetzt auch schon bei Leuchmitteln? Ich dachte das bezieht sich nur auf die Lampe.

Bei der alten Glühbirne gibt es ja auch kein SK1 oder SK2 sondern nru an der Lampe.
 
Maler in einer Mietswohnung?
Werden Mietswohnungen etwa nicht gestrichen?!?

Du hast gefragt und eine Antwort bekommen. 230V sind potentiell tödlich. Der Schutzleiter ist entfernt, also geht nur noch ein Plastikgehäuse. Komm blos nicht auf die Idee die hier gegeben Antworten so zu interpretieren, dass es OK wäre eine Metalllampe anzuschließen, blos weil der Leiter ja festgeschraubt ist. Das ist er schon immer, aber weil sich sowas lösen kann, gibt es den Schutzleiter! Im Idealfall ist der völlig überflüssig und führt nie Strom. Aber offensichtlich gibt es gute Gründe ihn dennoch zu verbauen.

Also stimmt ihr mit mir überein das im genannten Fall prinzipiell von einer angeschlossenen Lampe mit Metallgehäuse erst mal keine Gefahr von ausgeht?
!!!Nein, es herrscht Lebensgefahr!!!
Das ist doch nicht so schwer zu verstehen und da gibts auch nix überein zu stimmen, zu interpretieren oder sonst was. Florian hat es korrekt erklärt und so ist es nunmal. Obs dir gefällt oder nicht ist da völlig egal. Du versuchst die Absolution einzusammeln doch eine Metalllampe da ran zu hängen und davor kann man halt nur warnen. Alleine das du den Satz da schreibst lässt bei mir schon den Gedanken aufkeimen, dass du doch planst zu Schraubenzieher zu greifen.

Aber egal, ich habe meine gesuchten Antworten.
Ich hoffe für dich das die gesuchte Antwort nicht schon feststand bevor du die Frage hier rein gestellt hast.

Die Antwort ist: Schutzleiter ab ist kacke weil potentiell Lebensgefährlich! Also ab zum Vermieter und er soll die Verkabelung in Ordnung bringen (lassen), sodass man eine normale Lampe ohne Lebensgefahr anschließen kann.

Zur reinen Theorie: Ich hab schon einige male eine gewischt bekommen und habe es (wie die meisten) offensichtlich überlebt. Angenehm ist das aber nicht, und jeder reagiert anders. Es sind definitiv schon Leute an 230V gestorben und damit sind 230V potentiell tödlich.
 
Das perfide an 230V Stromschlägen ist, dass die hässlichen Folgen sich auch erst Tage nach dem Schlag zeigen können. Daher ist es in der Schweiz Vorschrift, nach (beruflichen) Stromunfällen ein EKG zu machen, um eventuell ausgelöste Herzrhythmusstörungen früh genug zu erkennen.
Da kannst eine gewischt kriegen, und 2 Tage später gehst ins Training und kriegst den Herzkasper.
 
Man kann das auch schön mit einer Grafik darstellen.

slide_11.jpg
 
Also ist das Erdungskabel nicht angeschlossen??
Da war der Vormieter ja keine Leuchte.

Das weis man ja wohl auch so da brauch ich kein Elektroniker sein Schutzklasse 1 immer mit Erde bei 2 braucht man die nicht da doppelt Isoliert und da auch nix Leiten kann.

Im schlimmsten kannste halt umkippen aber das kommt dann meistens nen Tag später deshalb sollte man auch sofort ins KH Fahren und das beobachten lassen 2Tage was leider die wenigsten machen bei nem Stromschlag.

120V bei Gleichspannung und 50V bei Wechselspannung sind ungefährlich oder sage mal nicht tödlich alles drüber naja siehts schon schlechter aus.
 
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