News Amerikanischer Kongress: US-Provider dürfen Nutzerdaten vermarkten

Andy

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Nach dem amerikanischen Senat hat nun auch das Repräsentantenhaus eine Vorschrift abgeräumt, die es den amerikanischen Internet-Providern untersagt hat, die Nutzerdaten der Kunden ohne Einwilligung zu vermarkten. Netzaktivisten befürchten erhebliche Konsequenzen für die Privatsphäre der Nutzer.

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Wenn man jemand wissen will, wieviel Lobby-Geld das gekostet hat: 1,7 Millionen Dollar.
 
Unfassbar , das ist bestimmt nur der Anfang.
Es wird definitiv noch schlimmer kommen und niemand wird was dagegen tun können.
 
Ich weiß schon warum ich vor einigen Jahren auf komplett verschlüsseltes Internet per VPN umgestiegen bin.
 
Mugga schrieb:
Ich weiß schon warum ich vor einigen Jahren auf komplett verschlüsseltes Internet per VPN umgestiegen bin.

Vielleicht hast Du auch noch Deine Festplatten verschlüsselt? Das wird Dir sicher viel Nützen wenn sie Dir irgendein Unrecht unterstellen (Kinderpornografie zieht immer, dann hilft Dir auch garantiert keiner) und die Dich dann jahrelang in Beugehaft nehmen, wie in den U, S und A sowie UK bereits der Fall.

Erst wurde das Umgehen eines noch so wirkungslosen Kopierschutzes ein Straftatbestand, jetzt als nächstes jeder verschlüsselte Versuch seine eigenen Daten vor Fremdzugriff zu schützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte es nicht "Nach dem" heißen? Ansonsten Amerikaner halt, mich wundert es wirklich nicht mehr...
 
Auch wenn das wohl "ein wenig" über das Ziel hinaus schießt, geht es doch in die richtige Richtung. Der Deutsche Datenschutz ist doch von vorgestern und behindert innovative Geschäftsmodelle. Und nein, das meine ich nicht ironisch. :cool_alt:
In Zeiten von Web-Applicationen ist nationaler Datenschutz ohnehin Käse, da die meisten Cutting-Edge Unternehmen aus dem Silicon Valley kommen und unter US Recht stehen.
 
Könnte ein Geschäftsmodell für Anonymisierungsdienste werden. Der Provider sieht dann als einzige Verbindung nach draußen nur den VPN-Tunnel. Wenn die Grundversorgung nicht streng geschützt wird, dann hilft in unseren Gefilden vielleicht noch der Rechtsweg. Oder eine Revolution.:evillol:
 
Mugga schrieb:
Ich weiß schon warum ich vor einigen Jahren auf komplett verschlüsseltes Internet per VPN umgestiegen bin.

Dein VPN Provider (wenn in den USA) darf deine Daten auch ohne dein Wissen verkaufen. Das hilft dir überhaupt nicht. Auch der Internetüberwachung entgehst du damit in keiner Weise: im Gegenteil, du wirst da eher überwacht.

Auch ein VPN hilft nicht völlig gegen dieses Datamining durch den ISP selbst. Man kann z.B. immer noch die Nutzungszeiten feststellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cat Toaster hat es schon perfekt auf den Punkt gebracht.
Nutzt man VPN oder eine verschlüsselung wird man sich in Zukunft strafbar machen.
 
Mugga schrieb:
verschlüsseltes Internet per VPN

Und die hilft dir das wenn der VPN-Anbieter deine Daten so verwenden will? Die bieten ihren Service auch nicht aus Nächstenliebe an sondern wollen Geld verdienen. Wenn sie damit Geld verdienen wollen dann... Du kannst ihnen auch nur Vertrauen ohne das sie dir je einen Beweis liefern werdeb, dass dein Vertrauen berechtigt ist.
 
Wie jetzt, wollte Trump mit seiner "bürgernahen" Politik nicht genau sowas und diverse Lobbymachenschaften verhindern? Oder scheitert er da ebenfalls in letzter Sekunde wie mit seinem Vorschlag bzgl. Obamacare?

Jedenfalls sind das ganz schlechte Nachrichten. Das Internet geht ohnehin den Bach runter. Gibt kaum mehr Seiten, wo man nicht mehr mit Werbung und anderem Müll regelrecht zugeschissen wird. Früher war eben doch manches besser.
 
Das ist völlig verrückt und ich hätte sowas nie ernsthaft für durchsetzbar gehalten - das ist de facto die Abschaffung des Fernmeldegeheimnis.

Infrastruktur-Provider (egal ob Zugang oder Server) müssen Datenverarbeitung geschützt und diskreminierungsfrei abbilden. Unabhängig ihrer verlockenden Ausgangslage auf Inhalte technisch einfach zugreifen zu können, haben sie selbstverständlich kein Recht in irgendeiner Form diese Inhalte zu beobachten oder gar zu verändern. Denn sie sind kein Teilnehmer der stattfindenden Datenverarbeitung (z.B. zwischen aufgerufener Website und dem aufrufenden User).

Gerne kann natürlich z.B. AT&T analog zu Google auch vergleichbare Dienstleistungen anbieten - natürlich 100% separiert von ihrer quasi hoheitlichen Aufgabe der Telekommunikation.

Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass unseren "Entscheidern" die Trennung zwischen "IP-basierte Kommunikation" und "Dienste im Internet" schwer fällt. Auch der aktuelle Irrsinn "Netzwerkdurchsetzungsgesetz" zeigt, dass das Internet mehr schon als Entertainment-Produkt, als ein Austausch und Archivierung von Kommunikation betrachtet wird. Somit wird aus WEB 2.0 wohl TV 2.0 + TKÜ :(
 
Und der angebliche DATENSCHUTZ in D ist ja um sovieles besser:

Beispiel - Angebliche, sichere Verbindung führt hierher:

https://meine.deutsche-bank.de/

Hostname meine.deutsche-bank.de - Internetdienstanbieter - Deutsche Bank AG
Kontinent Nordamerika >>Nationalflagge<< US
Land Vereinigte Staaten von Amerika - Ländercode - US (USA)
Region - NC - Lokale Zeit 29 Mar 2017 18:00 EDT
Metropole* - Raleigh-Durham (Fayetteville) - Postleitzahl 27709
Stadt - Durham - Breitengrad: 35.9
IP-Adresse - xxx - Längengrad -78.8

Aber das ist ja 100.000en Schlichten scheissegal !

*Dieses Produkt nutzt die von MaxMind zusammengestellte GeoLite-Daten, zu finden unter der Website MaxMind
 
Zuletzt bearbeitet: (diverse)
Ob er besser oder schlechter ist, das kann ja jeder selber für sich entscheiden und sich da eine Meinung bilden. Aber was hat das mit dem deutschen Datenschutz zu tun? Die DB Server stehen eben in den USA. Das ist deren Entscheidung und da hat der deutsche Datenschutz wohl nichts mit zu tun. Die Deutsche Bank nennt sich Deutsche Bank. Spielt aber nicht nur in Deutschland. Was Du machen kannst. Wechsel Deine Bank.
 
Ist wirklich schade, dass der neue Knackpunkt bei der Entscheidung so schwer zu sehen ist. Vermutlich muss man das ewig schwelende Begehren amerikanischer Provider nach Wiedererlangung von einstiger Größe und Relevanz bei den genutzten Diensten in diesen Kontext einordnen können.

@BlubbsDE: Nicht aufregen! Die Vermischung von Transportschichtsicherheit, Datenschutz und der aktuell kritischen EU-US Privacy Shield Thematik ist eher zum schmunzeln ;)
 
Zuletzt bearbeitet: (Anmerkung an BlubbsDE)
... kann ja jeder selber für sich entscheiden
- Erkennen vielleicht, aber nicht Entscheiden.

... da hat der deutsche Datenschutz wohl nichts mit zu tun.
Da hast Du recht. Mit Datenschutz haben Banken natürlich nichts zu tun.
Klingt komisch, iss aber so ?

Es ist eben nicht meine Bank !
DB und Datenschutz sind leider völlig unterschiedliche Sachen.
Macht ja nix !
 
Zuletzt bearbeitet: (ja)
Genscher schrieb:
Auch wenn das wohl "ein wenig" über das Ziel hinaus schießt, geht es doch in die richtige Richtung. Der Deutsche Datenschutz ist doch von vorgestern und behindert innovative Geschäftsmodelle. Und nein, das meine ich nicht ironisch. :cool_alt:
In Zeiten von Web-Applicationen ist nationaler Datenschutz ohnehin Käse, da die meisten Cutting-Edge Unternehmen aus dem Silicon Valley kommen und unter US Recht stehen.
Wo behindert denn der Datenschutz innovative Geschäftsmodelle? Ich bin übrigens froh, dass es ihn gibt, ist schon manchmal erschreckend, wie viele Infos man schon aus ein paar Brotkrumen im Netz zusammen tragen kann.
 
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