WLAN optimieren

wus

Lieutenant
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Wir wohnen in einem Reihenhaus in Stahlbeton-Bauweise. Entsprechend schirmen die Wände das WLAN-Signal relativ stark ab.

Der Provider-Router steht im Keller, weil dort das Kabel ins Haus kommt. Er hat keine externen WLAN-Antennen und funkt nur auf 2,4 GHz. Das Signal reicht noch in Teilen der darüber liegenden Küche, aber nicht im ganzen Zimmer.

Vom Router im Keller gehe ich über LAN-Kabel in den ersten Stock, wo ein Asus RT-AC66U steht, der als Access Point geschaltet ist. Wegen der Stahlbetonbauweise ist sein Signal im EG und im 2. OG generell schwach, selbst wenn man direkt über oder unter der Stelle steht, wo im 1. OG der AP steht.

Ich habe schon mit der Ausrichtung der 3 Antennen des RT-AC66U experimentiert, das brachte aber nicht viel. Was man an einer Stelle evtl. dazu gewinnt verliert man dafür an anderer.

Was kann man tun um den Empfang zu verbessern? Muss ich wirklich in jedem Stockwerk eigene APs aufstellen?

Gibt es evtl. Koax-Verlängerungskabel mit Schraubanschlüssen, mit denen ich 2 von den 3 Antennen des Asus näher am Boden oder Decke positionieren könnte, um so dem Empfang in den darunter-/darüberliegenden Räumen ein wenig auf die Sprünge zu helfen?

Was könnte man noch machen? Gibt es irgendwelche Tricks?
 
Wenn es sich bei dem Haus um einen Stromkreislauf handelt, würd ich DLAN nehmen.
 
Wenn du Ruhe haben willst du es einmal vernünftig machen möchtest: AP auf jede Etage.
 
Funk sind nun mal Grenzen gesetzt. Wenn die Bausubstanz die Funksignale zu sehr schluckt bzw. beeinträchtigt, hat man nur wenig Möglichkeiten. Die Ausrichtung der Antennen ist eine davon. Dabei gilt: Rundstrahlantennen (die normalen Stabantennen) funken immer orthogonal zur Längsache. Wenn man also im selben Stockwerk funken will, dann müssen die Antennen senkrecht aufgestellt werden. Will man dagegen ins darüber bzw. darunter liegende Stockwerk funken, müssen die Antennen horizontal ausgerichtet werden. Bei Routern bzw. APs mit mehreren Antennen, bei denen man sowohl als auch bedienen will, kann man eine Antenne hinlegen, die andere aufrichten.

Reicht die Ausrichtung nicht aus, kann man sich noch die Sendeleistung anschauen. Dabei muss man aber bedenken, dass diese gesetzlich begrenzt ist. Also den Router/AP auf "Deutschland" stellen und dann auf "Maximum". Würde man "USA" und "Maximum" einstellen, wäre die Sendeleistung zwar höher, aber eben auch über den deutschen Grenzwerten. Im worst case (egal wie [un]wahrscheinlich das sein mag) kann also eine dicke Rechnung in den Briefkasten flattern...

Antennenverlängerungen sind prinzipiell möglich, werden aber auch nicht unbedingt die Erlösung bringen.

In Umgebungen, die WLAN-technisch schwierig sind, hat man eigentlich nur drei Möglichkeiten:

1) Kabel ziehen. Optimale Lösung.
2) PowerLAN. Sofern das häusliche Stromnetz dafür geeignet ist - nicht vorhersagbar, ausprobieren - kann PowerLAN stabiler sein als WLAN.
3) Richtfunk. Mit unidirektionalen, die oben/unten ausgerichtet sind das Signal gezielt durch die Decke funken.
 
Dlan bringt aber nix wenn er Wlan in dem Stockwerk haben möchte ...
Mit Dlan und Kabel kann er höchstens die AP's versorgen.

Ja du wirst wohl mehrere AP's setzen müssen, habe zuhause das selbe Problem, Fritzbox steht im EG und im 1OG Raum direkt darüber kommt schon nur noch die Hälfte an, in meinem Zimmer so gut wie nix mehr, hab mir dann extra nur für mein Zimmer nen AP geholt.
Zum glück hat beim Haus sanieren jemand mitgedacht und direkt in jedes Zimmer Netzwerk gelegt :)
 
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Die optimale Lösung wäre wohl LAN in jedes Stockwerk ziehen und in jedem Stockwerk einen AP aufstellen.
Ich hab zuhause auch das selbe Problem. Bei uns ist das haus mit Ziegeln gebaut. Wohnfläche, ca. 220m² auf zwei Stockwerke. Momentan hab ich zwei APs am laufen, aber da ist auch nicht alles abgedeckt und demnächst kommt noch ein dritter dazu. :freak: Ne alte Fritzbox hab ich ja noch herumliegen und die wird dann auch noch als AP konfiguriert.
Bei solchen Häusern bleibt leider nichts anderes übrig. Schau das du die APs alle mit fixen Kanälen konfigurierst. AP1=Kanal 1, AP2=Kanal 6, AP3=Kanal 11
überall WPA2-PSK, selbe SSID und PW
Dann haut auch der Übergang von einem WLAN ins nächste perfekt hin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denzo90 schrieb:
Dlan bringt aber nix wenn er Wlan in dem Stockwerk haben möchte ...
Mit Dlan und Kabel kann er höchstens die AP's versorgen.
Sag bloß ;-) Dass in jedem Stockwerk ein WLAN-Verteiler stehen muss - sei es Repeater oder AP - ist offensichtlich, wenn die Decken zuviel Signal schlucken.
 
Zumindest eine kleine verbesserung ist noch die wahl eines möglichst freien bandes. Download inssider, kanäle der nachbarn anzeigen lassen, möglichst weit entfernten nehmen.
 
Wow, das geht ja fix hier! Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, auch wenn ich vieles schon wusste.

DLAN brauche ich schon mal nicht, mit Ausnahme vom EG führen schon LAN Kabel in alle Stockwerke. Ins EG auch noch eins zu ziehen schaff' ich glaub' ich.

Fragt sich nur was für Geräte ich nehmen soll. Die von PHuV vorgeschlagenen sind mir schon mal deutlich zu teuer. Laut idealo gibt es massenweise ac WLAN Router ab 20 Euro, ab 25 Euro auch schon mit mehreren externen ausrichtbaren Antennen. Die Hersteller (bzw. idealo) geben für derartige Geräte Übertragungsraten von 750 bis 1800 Mbit an*. Spricht irgend etwas gegen die Verwendung derartiger Geräte? Kann jeder WLAN Router als AP konfiguriert werden?

* Mir ist klar dass im WLAN die tatsächlich erzielbaren Übertragungsraten immer weit unter den theoretischen, mit der jeweiligen Technologie verbunden Spitzenwerten liegen, aber das gilt nach allem was ich bisher gelesen habe ja auch für die teureren Geräte.
 
PHuV schrieb:

Die UniFi AC LR haben im Vergleich zur Lite Version bei richtig gesetztem Ländercode quasi keinen Vorteil. Beide Geräte funken mit maximal 20 dBm im 2.4Ghz Band. Nur wenn man den Lädercode auf z.B. USA stellt besteht die Möglichkeit den LR auserhalb der in Deutschland zulässigen Beschränkung funken zu lassen. In diesem Fall sind bis zu 24dbm möglich. Hilft oft aber auch nicht weil sämtliche Clients die in Deutschland erhältlich sind nicht genug Output haben um zu Antworten. Der AccessPoint hört solche Clients also nicht und eine Verbindung ist eher schlecht bis gar nicht möglich obwohl vielleicht 2-3 Striche angezeigt werden.

Einziger Vorteil des LR im vergleich zum Lite ist wohl 3x3 Mimo statt 2x2 und somit 450Mbit vs 300Mbit.

Sofern man also auf 3x3 Mimo verzichtet bekommt man mit dem UniFi AC Lite ein Grundsolidges Gerät welches ich jedem TP-Link ,Fritzbox AP oder was es sonst noch an Consumer Hardware gibt vorziehen würde

wus schrieb:
Wow, das geht ja fix hier! Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, auch wenn ich vieles schon wusste.

DLAN brauche ich schon mal nicht, mit Ausnahme vom EG führen schon LAN Kabel in alle Stockwerke. Ins EG auch noch eins zu ziehen schaff' ich glaub' ich.

Fragt sich nur was für Geräte ich nehmen soll. Die von PHuV vorgeschlagenen sind mir schon mal deutlich zu teuer. Laut idealo gibt es massenweise ac WLAN Router ab 20 Euro, ab 25 Euro auch schon mit mehreren externen ausrichtbaren Antennen. Die Hersteller (bzw. idealo) geben für derartige Geräte Übertragungsraten von 750 bis 1800 Mbit an*. Spricht irgend etwas gegen die Verwendung derartiger Geräte? Kann jeder WLAN Router als AP konfiguriert werden?

* Mir ist klar dass im WLAN die tatsächlich erzielbaren Übertragungsraten immer weit unter den theoretischen, mit der jeweiligen Technologie verbunden Spitzenwerten liegen, aber das gilt nach allem was ich bisher gelesen habe ja auch für die teureren Geräte.

Natürlich kannst du jeden Router mit WLAN an Board zum AccessPoint degradieren. Es ist immer nur eine Frage auf was man persönlich wert legt. Und natürlich bekommst du für 20€ einen Router mit WLAN oder einen AccessPoint. Vielen werden damit vielleicht auch glücklich. Meiner Meinung nach bekommt man mit den UniFi AccessPoints momentan die beste Preis/Leistung am Markt. Die Geräte verfügen über Features aus dem Enterprise Segment für einen Preis der unter dem SOHO Bereich und nur knapp über Consumer Hardware liegt.

Als bei uns die Umstellung auf UniFi AccessPoints erfolgte konnten wir z.B. von rund 30 AccessPoints auf 25 reduzieren und erreichten trotzdem noch eine bessere Abdeckung. Dazu gibt es den Unifi Controller mit welchen alle Geräte aus einer einzigen Oberfläche konfiguriert werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
auch wichtig: die umstellung EU auf USA kann auch recht teuer werden.
 
Wenn du noch alte WLAN-fähige Router herumliegen hast, kannst du auch diese zu AccessPoints umkonfigurieren. Das geht mit jedem Router.
Beim Router den du zum AP machen möchtest, machst du folgendes:
alle Routingfunktionen aus
eventuell vorhandenes Modem aus
DHCP-Server aus
WLAN richtig konfigurieren (WPA2-PSK, Kanal 1, 6 oder 11 manuell setzen, SSID und PW vergeben)
Router mittels normalen LAN-Port mit deinem Netzwerk verbinden. Auf keinen Fall einen WAN-Port nehmen.
 
Der Unterschied zwischen 08/15 WLAN-Routern und dedizierten Access Points ist oftmals auch die Zielgruppe. Fritz-Equipment ist zB explizit für den Heimgebrauch gedacht. Daraus folgt, dass in 9 von 10 Szenarien nur eine begrenzte Anzahl an WLAN-Geräten vorhanden ist. Werden es mehr Clients (>10), kann solchen Kisten schnell die Luft ausgehen. Access Points wie die UAPs von Ubiquiti werden auch in professionellen Umgebungen eingesetzt, Firmen, Hotels oder gar Messen.

Ich habe gerade vor kurzem in einem befreundeten Hotel, in dem ich in den letzten 6 Jahren insgesamt fast 1,5 Jahre gewohnt habe (geschäftlich), die unsäglichen Fritz-APs allesamt in die Tonne getreten (3 an der Zahl + zentrale Fritzbox) und durch 2 UAP-AC Pro ersetzt. Die Abdeckung ist besser, die Bandbreite pro Client ist besser und an der Fritzbox konnte das WLAN auch abgeschaltet werden. Ich bin sogar noch einen Schritt weiter gegangen und habe das WLAN in ein separates VLAN gepackt, weil vorher jeder Gast mit Sonos-App die Musik im Gastraum bestimmen konnte *g* Nächster Step ist dann QoS, weil zZt noch ein Gast per Download das ganze Internet lahmlegen kann - und ich bei der PS4 aus dem Spiel fliege!! *grrrr*.

Letztendlich ist es eine Frage was man will. Günstige WLAN-Router als APs funktionieren auch, keine Frage. Aber gerade das Ubiquiti Equipment ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis kaum zu schlagen, weil es semiprofessionelle Geräte für einen attraktiven Preis sind. Die Konkurrenz ist teilweise deutlich teurer. Es muss ja auch nicht gleich ein UAP-AC Pro bzw. LR für ~150€ sein, ein UAP AC Lite für ~80€ tut's auch.
 
Raijin schrieb:
Der Unterschied zwischen 08/15 WLAN-Routern und dedizierten Access Points ist oftmals auch die Zielgruppe. Fritz-Equipment ist zB explizit für den Heimgebrauch gedacht.
Genau so ein Fall liegt hier vor, ein typisches privates Heimnetz.

Harrdy schrieb:
Einziger Vorteil des LR im vergleich zum Lite ist wohl 3x3 Mimo statt 2x2 und somit 450Mbit vs 300Mbit.
Hilft MIMO überhaupt für einzelne Clients? Die können (einzeln) ja kein MIMO, oder?

Wir sind hier nur zu 2. und surfen nur selten gleichzeitig mit unseren Smartphones. Unsere Computer sind zu 99% am LAN, nur selten nehmen wir mal einen der Laptops aus seiner gewohnten, verkabelten Position und brauchen dann vielleicht (auch nur eher selten) WLAN. Die anderen WLAN "User" sind 2 Logitech Squeezeboxes, die brauchen nur wenig Bandbreite. Nur ganz selten will mal einer unserer Freunde oder Verwandten, die auf Besuch kommen, unser WLAN benützen.

Dazu noch eine Frage: ich habe für diesen Fall auf dem Asus ein Gästenetzwerk eingerichtet. Das läuft ja (notgedrungen) über die gleichen Antennen. Hülfe hier also MIMO, falls tatsächlich mal mehrere Leute gleichzeitig auf das WLAN zugreifen?

chrigu schrieb:
auch wichtig: die umstellung EU auf USA kann auch recht teuer werden.
Keine Bange, ich habe nicht vor die hier gültigen Gesetze zu ignorieren.

LukS schrieb:
Wenn du noch alte WLAN-fähige Router herumliegen hast, kannst du auch diese zu AccessPoints umkonfigurieren.
Das leider nicht.

LukS schrieb:
Das geht mit jedem Router.
Danke für die Bestätigung.

LukS schrieb:
Beim Router den du zum AP machen möchtest, machst du folgendes:
alle Routingfunktionen aus
eventuell vorhandenes Modem aus
DHCP-Server aus
WLAN richtig konfigurieren (WPA2-PSK, Kanal 1, 6 oder 11 manuell setzen, SSID und PW vergeben)
Router mittels normalen LAN-Port mit deinem Netzwerk verbinden. Auf keinen Fall einen WAN-Port nehmen.
Nochmals Danke - ganz so einfach wie bei meinem Asus ist es demzufolge wohl nicht bei jedem Gerät. Der Asus bietet ein separates Gästenetzwerk an, das einfach zu konfigurieren ist.
Ergänzung ()

Was mir gerade noch auffiel: weder der Asus noch der Hausrouter bietet einen https-Zugang.

Ich habe dann in beiden Geräten gesucht, ob man irgendwie einstellen kann, dass nur Anmeldung per https möglich ist, habe aber nichts gefunden.

Ist das normal?
 
intern? wozu?
 
wus schrieb:
Ergänzung ()

Was mir gerade noch auffiel: weder der Asus noch der Hausrouter bietet einen https-Zugang.

Ich habe dann in beiden Geräten gesucht, ob man irgendwie einstellen kann, dass nur Anmeldung per https möglich ist, habe aber nichts gefunden.

Ist das normal?
Die Konfigurationsseite solltest du sowieso nur über das interne Netzwerk erreichen können. Warum also solltest du diese mit https übertragen wollen? Oder hast du nicht vertrauenswürdige Geräte in deinem eigenen Netzwerk? ;) Wenn ja, dann würd ich mir aber um was anderes sorgen machen, als https bei einer AP Konfigseite die nur von intern errreichbar ist. :D
 
Um ehrlich zu sein - ich habe keine Ahnung ob mein Router (von Vodafone, hat schon etliche Jahre auf dem Buckel) vertrauenswürdig ist, oder wie sehr. Wenn ich mich recht erinnere hat Vodafone da schon Zugriff drauf, von außen. Nach all dem was man die letzten Jahre so gelesen hat bin ich mir eben nicht so sicher ab da niemals irgend jemand in mein Netzwerk eindringen kann.
Ergänzung ()

Ich bin kurz vorm bestellen, jetzt taten sich (für mich) noch ein paar weitere Fragen auf.

Wie beschrieben habe ich auch ein Gastnetzwerk, das ich dann auch in den neuen APs einrichten will. Jetzt lese ich hier* "Gastnetzwerk: ... nur Router-Modus".

1. Heißt das dann im Klartext, im AP-Modus kann man kein Gastnetzwerk einrichten?

2. Kann man überhaupt generell auf jedem Router bzw. AP ein Gastnetzwerk einrichten (und sei es mit der vorstehenden Einschränkung)? Oder nur auf Geräten, die diese Funktion (Gastnetzwerk, das vom primären häuslichen WLAN isoliert ist) explizit anbieten?
 
1. wieso sollte der hersteller in seinem handbuch falsches behaupten?
2. generell nicht. ausser es wird gastwlan angepriesen
 
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