SSD gebraucht; beworbene Lese-/Schreibvorgänge ausgesprochen fragwürdig

SpezNas2k15

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Guten Abend,

vor kurzer Zeit habe ich über Ebay eine PCIe SSD erworben (Intel 750er Serie mit 1,2 TB). Der Verkäufer fügte der Auktion u. a. ein Screenshot von (vermutlich) CrystalDiskInfo bei, in welchem u. a. die Lese- und Schreibvorgänge mit 914 GB respektive 311 GB dargestellt sind. In der Auktionsbeschreibung greift der Auktionator diesen Sachverhalt abermals auf und erklärt, wie gering dies in Relation zu den von Intel beworbenen Grenzwerten sei etc.

Nun habe ich – aufgrund von etwas Skepsis betreffend dieser Werte und dem damit verbundenen Alter der Hardware (Neukauf Mitte 2015) – die aktuelle Version von CrystalDiskInfo selber auf meinem System gestartet – und fiel fast vom Glauben ab. Die Abweichungen zu den in der Auktion dargestellten und noch einmal genannten Werten sind gigantisch (zweistelliger TB-Bereich!):
Lesevorgänge: 64.069 GB
Schreibvorgänge: 80.217 GB

Bisher habe ich auf der Intel SSD nur Windows 7 x64 sowie Updates, Treiber und ein paar wenige Programme installiert. Zudem arbeite ich gegenwärtig noch hauptsächlich mit einer anderen SSD als primären Datenträger und habe auch von dort aus die Messungen vorgenommen. Derzeit verwende ich die SSD noch auf einem Mainboard (Asus Crosshair V Formula-Z) mit Bios-Mod (damit NVMe unterstützt wird). Daher beträgt die Anbindung nur PCIe 2.0 4x, anstatt des geforderten Übertragungsmodus PCIe 3.0 4x. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dies das Auslesen der Daten beeinflusst.

Langsam beschleicht mich der Verdacht, dass ich hintergangen wurde, was die korrekte Angabe des Verschleißes betrifft. Zu gering erscheinen mir Lese- und Schreibvorgänge im Vergleich zu dem dargestellten Rest. Bei genauerem Hinsehen wirken zudem die HEX-Werte der IDs 06 sowie 07 des Auktionators etwas nach vorne verrückt. Möglicherweise handelt es sich bei dieser leicht verrückten Darstellung aber lediglich um Zufall und keine Folge von Manipulation… .

Besteht die Möglichkeit, die ausgegebenen HEX-/Dezimalwerte in ein verständliches Einheitenformat (MB, GB, TB o. ä.) zu transformieren, so dass ich etwas besser überprüfen kann, ob ggf. „Unstimmigkeiten“ in der Darstellung des Auktionators vorliegen?
Ich würde mich zudem sehr freuen, wenn ihr – soweit möglich – diesen Sachverhalt in seiner Gesamtheit einschätzen könntet. Schließlich will ich niemanden zu Unrecht verdächtigen. Jedoch will ich auch nicht für Dinge (in dem Maße) zahlen, die ggf. nicht im Ansatz dem versprochenen Zustand entsprechen.

Dem Thema habe ich drei Bilder beigefügt: den Datenauswurf des Auktionators wie auch die Darstellung auf meinem PC in HEX- und in Dezimaldarstellung.

Vielen Dank!

Freundliche Grüße
SpezNas2k15


P.S. Die Firmware der SSD habe ich vor kurzer Zeit über das zugehörige Festplatten-Tool von Intel aktualisiert.
 

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Was willst du da genau umrechnen, steht doch alle da. Die Hexwerte werden in der Grundeinheit "Byte" sein und kann man entsprechend in Dezimal umrechnen, was das Programm intern letztendlich auch tut.
Der die Seriennummer geschwärzt ist sagt das Bild ja nix aus. Firmware ist auch ne andere drauf laut Screenshot. Im Grunde ist netmal klar ob du tatsächlich die Platte hast von der der geschwärzte Screenshot stammt und wann dieser gemacht wurde.

Wieso schreibst du den VK nicht freundlich an und schilderst ihm den Sachverhalt und bittest um Erklärung?

Vielleicht hatte er mehrere verkauft und die verwechselt oder was auch immer.
Wieso man allerdings ne recht hochpreisige SSD kauft, gebraucht, bei einem privaten vermutlich und dann nicht direkt das Teil mal testet bevor man anfängt Sachen drauf zu installieren verstehe ich nicht.
Wenn man soviel IT Kenntnisse besitzt um sich mit PCIe SSD herumzuschlagen und diese auch selbst einbaut, sollte man grade beim Kauf von gebrauchten SSD sich etwas kleverer anstellen imo.

Das Ding wurde ja über 30mal von dir angeschaltet und gut 100h benutzt. Muss man auch sehen. Man könnte jetzt ausrechnen ob es überhaupt möglich wäre in 100h soviel Daten lesen und schreiben mit dem Ding.Ich hätte das Ding aber 1mal eingeschaltet getestet und dann wäre der Zählerstand bei der Betriebsdauer auch maximal um eine Stunde erhöht und dann hätte ich gefragt wie das sein kann.
Ist irgendwie bisschen so als ob verfährt man mit nem gebrauchten PKW ne komplette Tankfüllung und dann fällt einem auf einmal auf der Kilometerstand passt ja gar nicht.
Als Verkäufer kann ich dir auch sagen dass ich von einem Käufer erwarte dass große Mängel zeitnah gemeldet werden, sprich die Ware direkt überprüft wird weil je mehr Zeit ins Land vergeht desto unglaubwürdiger wird der ganze Kram in meinen Augen.

mit Bios-Mod (damit NVMe unterstützt wird). Daher beträgt die Anbindung nur PCIe 2.0 4x, anstatt des geforderten Übertragungsmodus PCIe 3.0 4x. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass dies das Auslesen der Daten beeinflusst.
Um irgendwas "belastbares" zu haben sollte man imo auch schon die richtige Hardware haben und nix irgendwie mit Mod/Inoffizielles.
Kann man ja gern selber benutzen aber wenns um möglichen Betrug geht das Teil bitte mal in ein passendes Mainboard reinstecken und Daten auslesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum kauft man erst und dann fragt man nach? Das ist schon mal der PUNKT. Und in Ebay und Co tummeln sich in Sachen Hardware schon lange komische Shops herum. Kauf bei Caseking ein zum Beispiel dann hast du da auch guten Support den du sogar HIER um Forum nutzen kannst.
 
Also mal zum Vergleich:
Mein Laptop (ObstBook Pro) mit nachgerüsteter SSD und 8GB RAM hat jetzt gute 3 Tage durchgelaufen, mit einem hohen Anteil an Standby.
Dabei wurden folgende Daten auf die SSD geschrieben:
19gb gelesen, 28GB geschrieben

Vor dem letzten Neustart waren es etwa ein Monat ohne Neustart und dabei wurden ca. 300 GB gelesen und auch geschrieben (Wert aus dem Kopf, weil ich zufällig nachgeschaut habe).

900GB sind vollkommen unrealistisch, wenn die SSD benutzt wurde. Die TB-Werte stimmen da viel eher.
 
Meine SSD hat 8100 Betriebsstunden bei 9000 GB Schreibenvolumen. Und sehr viel habe ich nicht damit gemacht.

Ich kaufe mein Zeug nicht mehr bei ebay nachdem ich einmal übers Ohr gehauen wurde.
 
Den Verkäufer anschreiben und darauf bestehen die SSD auszutauschen gegen eine mit den richtigen Werten.
Sollte der darauf nicht eingehen, Geld zurück verlangen und vom Kauf zurücktreten wegen arglistiger Täuschung.
Sollte dann nix mehr kommen, sofort eBay einschalten wegen Käuferschutz.
Gegebenenfalls auch Anzeige erstatten wegen Betrugs.
 
Ich fürchte ebenfalls, dass du jemanden auf den Leim gegangen bist. Bin kein Photoshop Profi, ganz im Gegenteil, aber 1min Arbeit mit Paint:

Intel.png

Würde mal behaupten, da wurden zwei Stellen wegradiert.

Aber mal aus eigenem Interesse, kann man die Daten welche z.B. Samsungs Magican anzeigt nullen?

Habe über Ebay eine 4TB SSD für 570 Euro incl. Versand erstanden. Ware war gebraucht und angeblich nur für eine schnelle Datenübertragung gekauft worden.
Als diese dann nach einigen Problemen ca 1 Monat später bei mir Zuhause ankam, habe ich diese gleich angeschlossen und dabei erstaunt festgestellt, dass sie zu 0TB bespielt war....

4TB.PNG

Ist es irgendwie möglich, die Werte auf der SSD zu löschen, damit diese Augenscheinlich neu und unbenützt aussieht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, man kann die SMART-Werte überschreiben. Das wird auch viel zu oft gemacht und eigentlich immer in betrügerischer Absicht.
 
Linke uns doch mal dein Kauf von Ebay hier rein so können wir dir besser sagen was richtig oder falsch ist, aber ich würde nicht gebrauchte HDD/SSD kaufen grade in der Kategorie wird Betrogen ohne ende...
 
da wird der Verkäufer wohl an CDI rumgeschraubt haben, damit falsche Werte angezeigt werden. Das ist sehr leicht möglich.
Ob man dem Betrüger Herr werden kann, ist fraglich. Anwälte und Polizei interessieren sich nicht für Peanuts, die wollen richtige Streitwerte.
eBAY ist halt immer riskant bei Privatkäufen. Sollte die S/N bereits in der Verkaufsbeschreibung geschwärzt gewesen sein, wurde da die S.M.A.R.T.-Übersicht einer anderen SSD gezeigt aber nicht die, die man Dir geschickt hat.
 
Moin,

vergößer mal deine originalen Screenshots, ich würde fast behaupten das die "135", "914" und "311" aus dem Ebayartikel nachträglich eingefügt wurden wenn ich so die gangzen "1" er mit dem Rest vom Bild vergleiche.
 
Das ist einfach nur die Info einer anderen SSD, vergleiche 0D, 0E und 0F.
 
hier sind original daten von Meine ( Internet SSD Platte).
Screenshots mit CrystalDiskInfo und SSDlife Pro als vergleiche.
Betriebsstunden: 11985 (1 Jahr, 4 Monate, 13 Tage und 6 Std. )
Eingeschaltet: 2340 mal
Schreibvorgöenge: 10516 GB

CrystalDiskInfo und SSDlife Pro.jpg
 
xammu schrieb:
Das ist einfach nur die Info einer anderen SSD, vergleiche 0D, 0E und 0F.

Wow, wenigstens einer der sich das mal aufmerksam anschaut. Top!

Diese Zähler können nicht rückwärts laufen. Es wurde gefummelt oder es ist ne andere SSD.
Vielleicht hat er ja mehrere verkauft. Muss ja nicht alles immer betrug sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bogeyman schrieb:
Die Hexwerte werden in der Grundeinheit "Byte" sein und kann man entsprechend in Dezimal umrechnen, was das Programm intern letztendlich auch tut.
Im Datenblatt steht doch auf Seite 19 die Einheit: 512Byte * 1000 (Anzeige aufgerundet in 1000er Einheiten)

In der Auktion waren es lesend 0x01C91CD = 1872333, was mal 512000 = 958.634.496.000 Bytes ergibt, also 892,8GiB oder 958,6GB und damit rechnet CDI da schon mal nicht korrekt. Geschrieben waren es 0x09BCDB = 638171, also mal 512000 = 326743552000 Byte, also 304,3GiB oder 326,7GB. Es wurden dazu 0x5FDAEF68 = 1608183656 Schreibbefehle an die SSD geschickt, pro Befehl sollen also im Schnitt nur 203 Byte geschrieben worden sein, was ungewöhnlich wenig ist, normalerweise werden wenigstens ganze LBAs (also 512 Byte) oder Cluster geschrieben, aber einige Anwendungen macht es eben auch anderes.

Jetzt hat sie schreibend auf dem Zähler: 0x09CACE7B = 164286075 mal 512000 = 84.114.470.400.000 = 78337,7GiB bzw. 76,5TiB bzw. 84,1TB. Es wurden bisher 0x60519B12 Schreibbefehle an die SSD geschickt, also 7777194 mehr also vorher, diese 83155835904000 Byte seither wurden also mit 7777194 Befehlen geschrieben, im Schnitt 10.692.267Byte pro Befehl. Schon ATA Befehle im AHCI Modus können bis zu 32MiB pro Befehl adressieren, dies ist also durchaus denkbar. Die SSD schafft 1200MB/s bzw 1,2GB/s seq. schreibend, also 72GB/min oder 4,32TB/h, für 80TB würde man nur fast 20h benötigen.

Andererseits ist der Wert von Attribut 05 gar nicht gestiegen, sondern immer noch bei 3, der Wert wird laut Dokument einmal pro Power-On-Hour aktualisiert und stellt den MWI da, also wie viele Prozent der spezifizierten P/E Zyklen verbraucht wurden. Es würde selbst bei einer WA von 1 rund 70 P/E Zyklen verbraucht, da etwa 70 mal die Kapazität geschrieben wurde, der MW müsste also bei 3000 spezifizierten P/E Zyklen die für 20nm MLC NAND in Consumer SSDs üblich sind, um den Wert 2 oder 3 gestiegen sein und auch bei 5000 spezifizierten P/E Zyklen wie sie Intel noch für 25nm MLC NAND in Consumer SSDs verwendet hat, wäre der Wert mindestens um 1 höher.

Daher wäre eine Vermutung, dass die Anzeige mit der neuen FW vielleicht nicht mehr in Units zu 1000 ist, dann wären wohl die meisten 163647904 um die sich der Wert von 07 geändert hat nur x 512 zu nehmen und damit je nachdem wann das FW Update erfolgt ist, 83787726848Byte bzw. 78 GiB neu geschrieben worden, also 10,8kB pro Befehl. Die könnte gut zu einer Windows Installation passen. Test es doch mal mit h2testw, lass damit z.B. 1024MB schreiben, drücke vorher F5 bei CDI um die Werte neu einlesen zu lassen und danach auch wieder, dann schau ob die Wert 06 und 07 um 2 oder um etwa 2000 gestiegen ist. Wenn letzteres, dann hat die neue FW die Bedeutung des Zähler geändert und alles passt, nur die Angabe bei CDI eben nicht und man wird eben auch bei einer 750er mit der neuen FW dann nie wissen wie viele TB TBW die wirklich runter hat, weil der Zähler dann je nach FW eine andere Einheit nutzt.

Steigt der Wert nur um 2 würde ich vermuten, dass die SSD entweder mehrfache formatiert wurde ohne das Schnellformat zu wählen oder man sie eben mehrfach mit Zufallsdaten überschrieben hat. Wenn es der Verkäufer war der da unsinnigerweise DBAN oder sowas mit vielfachem Überschreiben drauf losgelassen hat, dann würde ich dem aber einen kräftigen Nachlass abverlangen, hat die SSD doch nun statt fast nichts rund 2/3 der in dem Dokument angegebenen 127TB TBW runter. Real dürfte sie deutlich mehr aushalten, denn die 127TB TBW gelten für alle 750er und die 1200GB hat ja schon alleine dreimal so viel NAND wie die 400GB verbaut, außerdem sollten deren 20nm MLC NANDs mit 3000 P/E Zyklen spezifiziert und für doppelt so viel gut sein. Nimmt man eine WA von 3 an, was eigentlich schon viel ist, wären 1,2PB bis zum Ende der spezifizierten P/E Zyklen zu erwarten, wobei die neuere Intel Consumer SSDs dann wahrscheinlich in den Read Only Modus gehen, wenn Du richtig Pech hast macht sie das auch schon beim Erreichen von dem 127TB TBW Limit (wie man sieht kannn man so schnelle SSDs in etwas mehr als einem Tag dort hin bekommen).

Bogeyman schrieb:
sollte man grade beim Kauf von gebrauchten SSD sich etwas kleverer anstellen imo.
Da gebe ich Dir recht und auch was die Benutzung in 100 Stunden angeht, aber:
Bogeyman schrieb:
wäre der Zählerstand bei der Betriebsdauer auch maximal um eine Stunde erhöht und dann hätte ich gefragt wie das sein kann.
Also eine Einschaltung mehr ist sicher vorhanden, war man nach dem Einbau im BIOS auch gerne entsprechend mehr und eine Betreibsstunde mehr dürfte es auch leicht mal geben, man weiß ja nicht wie lange der Verkäufer nach dem Erstellen des Screenshots gebraucht hat um den Rechner runterzufahren und wie lange der eigne Rechner lief bis man die Werte zu sehen bekommt. Die 5628 Stunden können ja 5628 Stunden und 0 Minuten oder 5628 Stunden und 59 Minuten sein, dann fehlt entsprechend nur eine Minute und man bekommt beim nächsten Auslesen 5629 Stunden angezeigt.
Bogeyman schrieb:
Um irgendwas "belastbares" zu haben sollte man imo auch schon die richtige Hardware haben und nix irgendwie mit Mod/Inoffizielles.
So ein Blödsinn, die Performancewerte werden davon beeinträchtig und es mag Probleme mit dem Booten von der SSD geben, auf die S.M.A.R.T. Werte hat es aber keinen Einfluss.

PS: Von einer anderen SSD können die Werte natürlich auch stammen, es muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein!
 
Hallo,

mit solch einer hohen Zahl an umfassenden und qualitativ hochwertigen Beiträgen hätte ich (insb. in dieser kurzen Zeitspanne) nicht gerechnet – vielen Dank für diese informativen Ausführungen!


Zunächst einmal: Ja, die Kritiker haben Recht. Ich hätte direkt nach Erhalt der Hardware diese in ihrem „Originalzustand“ entsprechend prüfen müssen. Diese zeitnahe Prüfung habe ich aufgrund von wenig Zeit und Stress versäumt (wobei dies letztendlich egal ist – versäumt ist versäumt). Da diese SSD eine meiner ersten gebrauchten Hardwareteile und mein erstes gebrauchtes Speichermedium von eBay war, habe ich nun wohl leider direkt „Lehrgeld“ gezahlt und werde in der Zukunft – auch dank euer Hinweise – umso kritischer sein.


PsychoPC schrieb:
Linke uns doch mal dein Kauf von Ebay hier rein so können wir dir besser sagen was richtig oder falsch ist
Hier ist der gewünschte Link zur Auktion.

Die von einigen von euch eingebrachten Vergleichsdaten zeigen bereits, dass die geringen angegebenen Lese- und Schreibvorgänge, in Relation zur Laufzeit etc., verdächtig erscheinen – selbst für einen seltenen Gebrauch (… dies hätte mich während der Auktion stutzig machen sollen und müssen…). In diesem Zusammenhang habe ich auch an eine mögliche Manipulation der oberen Werte durch löschen, verrücken und kopieren von – an anderer Stelle vorhandenen – Ziffern gedacht. Dass die SMART-Werte offenbar mit recht überschaubarem Aufwand überschrieben werden können, erhöht noch weiter den Verdacht des möglichen Vorsatzes.
Zur Seriennummer lässt sich sagen, dass diese tatsächlich bereits in der Auktion geschwärzt (vgl. auch o. g. Auktions-Link) war.


Die Aussage betreffend der Werte von 0D, 0E und 0F aus CrystalDiskInfo finde ich sehr interessant. Anhand derer habe ich in jedem Fall eine gute Argumentationsgrundlage eben nicht das beworbene Produkt erhalten zu haben.


Holt schrieb:
Daher wäre eine Vermutung, dass die Anzeige mit der neuen FW vielleicht nicht mehr in Units zu 1000 ist, dann wären wohl die meisten 163647904 um die sich der Wert von 07 geändert hat nur x 512 zu nehmen und damit je nachdem wann das FW Update erfolgt ist, 83787726848Byte bzw. 78 GiB neu geschrieben worden, also 10,8kB pro Befehl. Die könnte gut zu einer Windows Installation passen. Test es doch mal mit h2testw, lass damit z.B. 1024MB schreiben, drücke vorher F5 bei CDI um die Werte neu einlesen zu lassen und danach auch wieder, dann schau ob die Wert 06 und 07 um 2 oder um etwa 2000 gestiegen ist. Wenn letzteres, dann hat die neue FW die Bedeutung des Zähler geändert und alles passt, nur die Angabe bei CDI eben nicht und man wird eben auch bei einer 750er mit der neuen FW dann nie wissen wie viele TB TBW die wirklich runter hat, weil der Zähler dann je nach FW eine andere Einheit nutzt.
Tatsächlich hatte ich Probleme mit einem Treiber, weshalb ich ein Backup eingespielt und etwas Software neu installieren musste. Somit klingen die von dir genannten 78 GiB sehr plausibel!
Ich habe den Test mit h2testw mit den von dir genannten Bedingungen durchgeführt. Die Werte 06 und 07 steigen jeweils um 2098. Der Vollständigkeit halber füge ich jeweils einen vorher/nachher Screenshot bei.

Im Übrigen ist hier ein Link zu den Veränderungen der neuen Firmware 8EV101F0 (sogar von Computerbase): https://www.computerbase.de/2016-11/firmware-intel-ssd-750-8ev101f0-8b1b0133/
Ein Originaldokument von Intel findet sich hier (Intel 750 SSD ist auf Seite 11 vermerkt): https://downloadmirror.intel.com/26...mware_Update_Tool_2_2_0_Release_Notes_016.pdf


In Kürze werde ich mich mit dem Verkäufer in Verbindung setzen. Mir war/ist jedoch der hier vermittelte Input als Vorbereitung (und ggf. als begleitende Maßnahme) sehr wichtig, damit ich für alle Seiten so korrekt wie möglich agieren kann.


Wenn es auch nicht DIREKT zu diesem Sachverhalt ist, so könnte es zur Einordnung dennoch interessant sein: Ich kontaktierte den Verkäufer bereits vor diesem Fall aufgrund einer Frage zu der von ihm aufgeführten Garantie sowie mit der Bitte um eine Abtretungserklärung. Im ersten Fall wirkte die Antwort mehr wie eine Ausrede mit „dozierendem“ Charakter, wohingegen der Auktionator mir bzgl. der Abtretungserklärung gleich eine Antwort schuldig blieb.
All das trägt nicht unbedingt zum Aufbau von Vertrauen bei.

Freundliche Grüße
SpezNas2k15
 

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SpezNas2k15 schrieb:
Wenn ich das schon lese:
1.200.000 Stunden "Mean time between/before failure" (MTBF), davon bisher 5.628 gelaufen -> bisher weniger als 0,5% der garantierten Lebensdauer verbraucht !!!
So ein Quatsch, die MTBF wird zwar in Stunden angegeben, ist aber eine Ausfallwahrscheinlichkeit und kann keineswegs in Betriebsstunden umgerechnet und in eine "garantierten Lebensdauer" uminterpretiert werden. Die bezieht sich ja auch nur auf einen bestimmten Zeitraum und der umfasst nur die mittlere Zeit der Badwannenfunktion der Ausfallrate technischer Geräte. Diese neigen dazu am Anfang besonders häufig auszufallen. Dann fällt die Ausfallrate aber steil ab und bleibt für eine Zeit, die der geplanten Betriebsdauer entspricht, auf einem geringen Niveau stabil und genau für diese Zeit gilt auch nur die MTBF. Gegen Lebensende (Wear-Out Phase) steigt sie dann wieder deutlich an. Schon diese Definition auf einen beschränkten Zeitraum verbietet jede Umrechnung in eine Betriebszeit.

Wieso das so ist? Nun ein durchschnittlicher Mitteleuropäer von 46 Jahren mit einem BMI von 27, Nichtraucher und mäßiger Konsument von Alkohol hat eine statistische Sterberate von 1,8 Todesfällen pro 1000 solcher Personen. Damit rechnen die Versicherungen und daraus ergibt sich eine MTTF von 1000(Personen) * 365 (Tage/Jahr) * 24 (Stunden/Tag) / 1,8 (Personen, die Ausfälle pro Jahr) = 4,867 Millionen Stunden, was 555 Jahren entspricht.

So alt wird aber offensichtlich keiner, die Versicherer rechnen mit 81 Jahren Lebenserwartung, also nur etwa 0,71 Millionen Stunden. Den Fehler machen leider viele, oft selbst sogenannte Fachleute.

Aber was ich nicht verstehe ist:
SpezNas2k15 schrieb:
Die Aussage betreffend der Werte von 0D, 0E und 0F aus CrystalDiskInfo finde ich sehr interessant. Anhand derer habe ich in jedem Fall eine gute Argumentationsgrundlage eben nicht das beworbene Produkt erhalten zu haben.
SpezNas2k15 schrieb:
In Kürze werde ich mich mit dem Verkäufer in Verbindung setzen. Mir war/ist jedoch der hier vermittelte Input als Vorbereitung (und ggf. als begleitende Maßnahme) sehr wichtig, damit ich für alle Seiten so korrekt wie möglich agieren kann.
Wieso? Der Test mit h2testw hat doch ergeben, dass die neue FW den Wert anderes behandelt und diese Sache mit den 1000er Units nicht mehr gilt, sondern der Wert nun wirklich auf 512 Byte bezogen ist:
SpezNas2k15 schrieb:
Ich habe den Test mit h2testw mit den von dir genannten Bedingungen durchgeführt. Die Werte 06 und 07 steigen jeweils um 2098. Der Vollständigkeit halber füge ich jeweils einen vorher/nachher Screenshot bei.
Da h2testw ja Dateien anlegt und dabei auch Metadaten geschrieben werden, sind etwas mehr als 2000 zu erwarten gewesen, daher ist hiermit belegt, dass der Wert nun mit dieser FW Einheiten von 512 Byte zählt, während es vorher gemäß der Doku und den Werten offensichtlich eben weit mehr als 512 Byte nötig waren bis der Wert um 1 gestiegen ist. Ob 1000 mal 512 oder noch mehr, kannst Du ja nun nicht mehr ausprobieren.

Das FW Update hat ja offenbar zuerst statt gefunden und wie Du selbst schreibst, passen ja die 78GiB damit schon zu dem was Du danach geschrieben hast:
SpezNas2k15 schrieb:
Tatsächlich hatte ich Probleme mit einem Treiber, weshalb ich ein Backup eingespielt und etwas Software neu installieren musste. Somit klingen die von dir genannten 78 GiB sehr plausibel!

Diese Changelogs sind nie wirklich komplett, die kleinen Änderungen wie eben diese hier bei der Einheit der S.M.A.R.T.
Attribute fehlen leider oft, so eben auch hier:
SpezNas2k15 schrieb:
Im Übrigen ist hier ein Link zu den Veränderungen der neuen Firmware 8EV101F0 (sogar von Computerbase): https://www.computerbase.de/2016-11/firmware-intel-ssd-750-8ev101f0-8b1b0133/
Ein Originaldokument von Intel findet sich hier (Intel 750 SSD ist auf Seite 11 vermerkt): https://downloadmirror.intel.com/26...mware_Update_Tool_2_2_0_Release_Notes_016.pdf


SpezNas2k15 schrieb:
Ich kontaktierte den Verkäufer bereits vor diesem Fall aufgrund einer Frage zu der von ihm aufgeführten Garantie sowie mit der Bitte um eine Abtretungserklärung.
Also zu den Werten sehe ich nichts weshalb Du den Verkäufer kontaktieren solltest, die hohen GB die CDI da anzeigt sind alleine der nicht dokumentierten Änderung in der FW geschuldet, die CDI nicht nachvollzogen hat, da dort die Datenvolumen immer noch mit dem Faktor 1000 wie in der Doku eingehen und damit eben auf den 78GiB die Du selbst geschrieben hast, dann 80TB geworden sind. Die NANDs haben aber eben erst 3 P/E Zyklen runter, die müssten mindestens mit 3000 spezifiziert sein und damit hast Du noch 99,9% der Lebensdauer der NANDs übrig. Die SSD hat Dich so grob den halben Neupreis gekostet, also kann man da nicht meckern.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Kürze werde ich mich mit dem Verkäufer in Verbindung setzen. Mir war/ist jedoch der hier vermittelte Input als Vorbereitung (und ggf. als begleitende Maßnahme) sehr wichtig, damit ich für alle Seiten so korrekt wie möglich agieren kann.
Nichts desto trotz würde ich sowas direkt melden und nicht erst nach ner Woche oder noch später. Es ist wichtig der anderen Seite mitzuteilen dass eine Unstimmigkeit vorliegt, woran es am Ende dann liegt kann man immer noch klären. Nur macht es als Verkäufer schon einen Unterschied wenn ich sehe der Kerl hat gestern das Paket bekommen und meldet mir dann heute es stimmt was nicht, als dass er nach 1-2Wochen plötzlich ankommt von wegen die Schreibleistung passt nicht, dann denkt der womöglich nämlich auch du willst ihn über den Tisch ziehen, mal angenommen er hat dich nicht wissentlich betrogen.
Das warten ist auf jeden fall kontraproduktiv.
 
Vielen Dank für deine umfangreiche und lehrreiche Rückmeldung, Holt!
Bei meiner Aussage zu den drei Werten von 0D, 0E und 0F aus CrystalDiskInfo bin ich davon ausgegangen, dass die Umrechnung Angaben wie bspw. das „unsichere Herunterfahren“ nicht betrifft oder zumindest in irgendeiner Form entsprechend berücksichtigt. Ansonsten wären ja die Angaben von 0D, 0E und 0F aus der Vergangenheit vor dem FW-Update praktisch neutralisiert. Offenbar war dieser Gedanke jedoch ein Irrtum, was auch deine späteren Ausführungen vermuten lässt.

Holt schrieb:
Das FW Update hat ja offenbar zuerst statt gefunden
Laut einem Log der Intel SSD Toolbox – den ich auf meiner anderen SSD erfreulicherweise entdeckt habe – scheint dies tatsächlich so zu sein. Ein Vergleich mit dem Alter der Dateien auf der neuen SSD und dem Datum aus meiner Backup-Software verfestigen diesen Verdacht.
Im Übrigen wird in besagtem Protokoll der Intel-Software auch die vorherige FW-Version des in der Auktion dargestellten Screenshots bestätigt: 8EV10135.
Sollte Bedarf an dem Log bestehen, so stelle ich diesen gerne ganz oder in Teilen als Datei respektive als Spoiler zur Verfügung.

Holt schrieb:
Also zu den Werten sehe ich nichts weshalb Du den Verkäufer kontaktieren solltest, die hohen GB die CDI da anzeigt sind alleine der nicht dokumentierten Änderung in der FW geschuldet, die CDI nicht nachvollzogen hat, da dort die Datenvolumen immer noch mit dem Faktor 1000 wie in der Doku eingehen und damit eben auf den 78GiB die Du selbst geschrieben hast, dann 80TB geworden sind. Die NANDs haben aber eben erst 3 P/E Zyklen runter, die müssten mindestens mit 3000 spezifiziert sein und damit hast Du noch 99,9% der Lebensdauer der NANDs übrig. Die SSD hat Dich so grob den halben Neupreis gekostet, also kann man da nicht meckern.
Vielen Dank für diese abschließende Bestätigung! Dann kann ich mich beruhigen und auch dem Verkäufer seine (offenbar verdiente) Ruhe lassen.
Unter der Prämisse, dass die Daten korrekt sind (was offenbar der Fall ist), ist der Kaufpreis natürlich völlig in Ordnung für mich und steht dem Verkäufer damit auch fraglos zu.

Viele Grüße
SpezNas2k15

Nebenbei bemerkt: Mir gefällt deine Signatur! :) Die Thematik ist aktueller denn je!

Edit:
Bogeyman schrieb:
Nichts desto trotz würde ich sowas direkt melden und nicht erst nach ner Woche oder noch später. Es ist wichtig der anderen Seite mitzuteilen dass eine Unstimmigkeit vorliegt, woran es am Ende dann liegt kann man immer noch klären.
Da hast du natürlich völlig Recht. Das war in diesem Fall ein klares Versäumnis von mir, welches mehr Arbeit und Ärger geschaffen hat.

Gemäß der Ausführungen von Holt kann ich jetzt jedoch offenkundig von einer (unangebrachten) Konfrontation Abstand nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Log Aussagen erlaubt wie die Werte 06 und 07 (aber ggf. auch 08 und 09) vor dem FW Update waren bzw. bevor dann von Dir etwas auf die SSD geschrieben wurde, dann würde ich wetten das diese denen auf dem Screenshot des Verkäufers sehr ähnlich gewesen sein dürften.

Das man im Rahmen eines FW Updates die Bedeutung / Berechnung der S.M.A.R.T. Werte umwidmet, ist natürlich extrem unglücklich und verhindert auch letztlich das wirklich erfolgte Schreibvolumen zu ermitteln, da ja für alles vor dem Updaten der Faktor 1000 anzusetzen wäre, aber wer kennt denn schon wie der Zählerstand war als das FW Update mit dieser nicht einmal dokumentierten Änderung gemacht wurde? Nebenbei kann Intel daher dann rein praktisch auch die TBW gar nicht als Limit für die Garantie anwenden, sofern die entsprechende FW drauf ist und der Zähler nicht auch schon mal 512 Byte genommen die TBW übersteigt. Bei so einer teuren Enthusiasten-SSD dürften sich aber vermutlich alle Hersteller im Zweifelsfall recht kulant zeigen.
 
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