Welche Linux-Distribution für Apollo-Lake-CPUs?

MeisterOek

Commander
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Moin,

Im einem Testbericht zum Apollo-Lake J3455 steht, dass OMV(OpenMediaVault) und Libreelec beide noch nicht gut mit Apollo-Lake-CPUs klarkommen, vor allem de HD-Ton geben diese nicht aus. Gibt es denn irgendeine Linux-Distribution, die das problemlos kann? Wollte wegen dem Preis und dem Stromverbrauch ungern auf Win10 gehen. Würde die Hardware primär als Mediaplayer nutzen, brauche also kaum mehr als ein gut funktionierendes Kodi und dazu einen passenden Unterbau.

Schonmal danke vorab
 
OMV hat gerne mal Treiberprobleme. Libreelec ist aber eigentlich immer recht aktuell dabei. Besser als OpenElec. Sollte damit eigentlich keine Probleme geben. Die Frage ist eh: Wie willst du den Ton ausgeben? Als HTPC nimmt man doch meistens HDMI oder einen optischen Ausgang.
 
Genau, digital über HDMI. Ich gebe nur wieder, was die Tester von Technikaffe geschrieben haben. Ich vertrau denen schon, leider antworten sie nur träge und im Forum kam auf meine Anfrage keine Antwort. Dort berichteten jedoch viele User unter Libreelec ließe sich kein HD-Ton wiedergeben. OMV soll einfach nur den Prozessor nicht ordentlich unterstützen.
 
Und "Stromverbrauch" ist kein Argument gegen Windows, sondern meist eher FÜR Windows ;) Gerade im Idle fehlen Linux die speziellen Treiber und Möglichkeiten, um die Hardware teilweise abzuschalten und runterzutakten.
 
benneque schrieb:
Gerade im Idle fehlen Linux die speziellen Treiber und Möglichkeiten, um die Hardware teilweise abzuschalten und runterzutakten.

Strom sparen unter Linux ist immer noch Handarbeit. Da nur wenige Hersteller im Consumer-Bereich transparent arbeiten, ist hier die Maßgabe der Distros, größtmögliche Stabilität zu gewährleisten. Deswegen sind nur sehr wenige bis gar keine Stromsparmaßnahmen per default aktiviert.

Es gilt der Leitsatz: Kann funktionieren, muß aber nicht.
 
Ok, wieder was gelernt. Meinte, dass ein schlankes System ohne die ganzen Windows-typischen Hintergrundprozesse sicher weniger verbrauchen würde. Wenn dem nicht so sein sollte, sogar das Gegenteil der Fall sein sollte, so ginge natürlich auch Win10
 
Möglich ist es, es ist nur Handarbeit. Gerade im Bereich Server sollte man sich dann schon sicher auf der shell bewegen können, sonst wird's nix.
 
Meine Intel-CPU/Nvidia-GPU (proprietärer Treiber) taktet automatisch runter im IDLE, ohne dass ich etwas eingestellt hätte, out of the box. Welche hardware macht das denn nicht?
 
Unter Linux taktet einiges nicht runter, bzw. legt sich nicht schlafen. Da geht es nicht nur um die Graka, sondern um das ganze System. Es gibt viele Möglichkeiten Strom zu sparen. Unter Linux ist es etwas beschwerlich, speziell wenn die Hardware noch recht neu ist und die Treiber noch nicht vorhanden oder ausgereift.
 
...oder aber man wundert sich über die geringe Rechenleistung, wenn sich plötzlich 15 der 16 Kerne abschalten und ffmpeg nur noch über zwei threads umrechnet. Aber wenn's denn mal läuft...

Mein kleines x200 läuft unter Linux tatsächlich deutlich länger als damals unter windows. Für die anderen Rechner habe ich keine Vergleichswerte, da von klein auf die Dinger bereits unter Linux liefen.
Frisch nach der Installation ging meinem Debian auf dem x200 allerdings schon nach drei Stunden die Puste aus. Mittlerweile hält es bis zu 16h mit einer akkuladung, im Vergleich zu 11h unter windows.
 
Twostone schrieb:
Mittlerweile hält es bis zu 16h mit einer akkuladung, im Vergleich zu 11h unter windows.

Das ist dann aber wirklich ein Sonderfall. Die Regel ist, dass z.B. 99% der Notebooks unter Linux weniger Laufzeit haben, als unter Windows. Ist halt oft den Treibern geschuldet.
 
@MeisterOek
Es ist weniger die spezifische Distribution als die Kernelversion. Für ApolloLake gab es mit 4.10 und 4.11 allerhand Patches. Wobei Audio via Displayport erst mit 4.11 freigegeben wurde. Entsprechend ist es wie so oft anzuraten mit nagelneuer Hardware wirklich die aller neusten Kernelversionen zu bemühen bzw. einfach ein halbes Jahr warten bis es die Kernelversionen in die verbreiteten Distributionen gespült hat.

Es oft auch nicht verkehrt das Bios gleich mit auf den aktuellen Stand zubringen. Mitunter werden da dann auch noch Kompatibilitätsprobleme mit Linux auf dieser Ebene behoben.


Zu der Energiesparthematik. Es kommt wie so oft drauf an. Wenn die Hardware abgehangen ist und der Kernel mit seinen Treibern für eine Hardwaregeneration gereift ist, kann man mitunter auf die selbe Energieeffizienz kommen wie unter Windows und teils sogar besser. Jedoch in der Regel nur mit händischer Optimierung. Als Default werden viele Energiesparfunktionen nicht genutzt, da sich einige Hardware dann unvorhersehbar verhalten kann. Je weniger Schnick-Schnack an Hardware verbaut ist, desto besser klappt es meist auch.
Selbst ohne händische Optimierung geht es hier meist nur um 1-3W, das verringert die Laufzeit bei Notebooks erheblich, bei stationären Systemen ist es hingegen egal (1W zusätzlicher Bedarf im Jahr entsprechen keine 3€ und im Vergleich zu einer Windowslizenz ist es dann wirklich egal)


EDIT:
Distributionen:
Debian unstable
*buntu
Fedora
Opensuse (heißt jetzt Leap oder so)

Also irgendwas weit verbreitetes mit breiter Unterstützung mit halbwegs aktuellen Kernelversionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die weitreichenden Informationen. Ich schätze ich nehme Ubuntu Mate. Informiere mich dennoch weiter.
 
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