Foto-Qualität moderner Handykameras

moonwalker99

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Moderne Smartphones haben immer leistungsfähigere Kameras eingebaut, 12 MP, 16 MP und bei der Videoauflösung reicht Full-HD nicht mehr, sondern es werden auch 4K Videos gedreht. Wie ist eigentlich die Qualität zu bewerten? Früher hieß es bei Kompaktkameras, dass eine immer höhere Megapixel-Zahl nicht unbedingt eine bessere Qualität bedeutet. Wie sieht es bei Handys aus?
 
Da ist das ebenfalls so. Nicht umsonst hat sich Apple Jahrelang gegen den MP hype gewehrt und hat trotzdem mit die beste Kamera gehabt.

Im Prinzip ist das ja auch simple Physik:
Die abgetasteten Pixel sind kleine Flächeneinheiten auf dem Bildsensor. Dieser fängt das Licht durch die Kameralinse ein.
Die Fläche des Sensors ist aber natürlich begrenzt, gerade in kleinen Geräten wie Smartphones. Erhöht man die Pixelanzahl ohne die Sensorfläche zu erhöhen, wird die Lichtmenge für jeden Pixel kleiner, was einem Informationsverlust gleichkommt. Übertreibt man das, leidet die Qualität und das Bildrauschen wird stärker.

Was Videos angeht, gilt natürlich das gleiche, aber eine 4k Auflösung wirkt weniger beeindruckend, wenn man sich überlegt, dass dafür auch nur etwas mehr als 8MP nötig sind. Ist ja einfach auszurechnen. Da der Sensor aber Fotos und Videos gleichermaßen gut können soll, sind hier ebenfalls Kompromisse nötig. Hinzu kommen natürlich noch nützliche Sachen, wie optische Bildstabilisation, und natürlich, welche Datenrate das Telefon mitmacht, und zwar Prozessor und Storage.

Trotzdem: Für nicht zu ambitionierte Ansprüche wird einem die Smartphone Kamera eigentlich in jeder Situation reichen. Alles, was in Richtung Semiprofessionell geht, da wird's dann doch eng.
 
Ich denke mal der Hauptnachteil der Handykameras gegenüber (Kompakt)kameras ist der fehlende Zoom. Aber rein von der Bildqualität können die meisten mit 100-150 € Kameras locker mithalten.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
In den Handys sind inzwischen die modernsten Sensoren zu finden. Auch die Optiken sind richtig gut und bieten mit der Festbrennweite auch häufig Vorteile gegenüber den Zoomobjektiven der Kompaktkameras. Bei gleicher Brennweite sind gute Handys also inzwischen mindestens genauso gut wie Kompakte.

Die Fläche des Sensors ist aber natürlich begrenzt, gerade in kleinen Geräten wie Smartphones. Erhöht man die Pixelanzahl ohne die Sensorfläche zu erhöhen, wird die Lichtmenge für jeden Pixel kleiner, was einem Informationsverlust gleichkommt. Übertreibt man das, leidet die Qualität und das Bildrauschen wird stärker.
Da man tagsüber ausreichend Licht hat, profitiert man auch von höheren Auflösungen. Man befindet sich einfach noch nicht im kritischen Bereich. Da die Elektronik inzwischen auf der Rückseite der Sensoren sitzt, spielt die Auflösung auch im Dunkeln keine so große Rolle mehr, da die tatsächlich belichtete Fläche ähnlich ist. Das Rauschen wird zwar stärker, aber mit intelligenter Software wird sehr viel aufgefangen.
 
Ja, die Megapixel sagen nicht unbedingt was über die Bildqualität am Ende aus. Viele Marken Kameras von Nikon oder Cannon haben oder hatten ja noch "nur" 12MP während schon meine relativ günstige Samsung NX2000 Systemkamera vor einigen Jahren 20MP hatte. Was jedoch am Ende dabei herauskommt is eine andere Frage, die hauptsächlich von der verbauten Optik und der Art des Sensors abhängt. Die Samsung NX2000 und ähnliche haben nur eine "Effizienz" von ca 2/3. Ein Bild damit sieht auf Pixelebene bei 20MP (oft) nicht wirklich gut aus, aber wenn ich das Bild in 12MP exportiere sieht es auf Pixelebene super aus und damit ähnlich wie ein 12MP Bild von einer "richtig guten" Kamera.

Und joah, bei Handys ist das natürlich ähnlich. Die Bilder sind bei vielen Modellen auch wirklich gut, vor allem tagsüber im freien, da dann viel Licht vorhanden ist. Durch die kleine Öffnung fällt aber naturgemäß weniger Licht auf den Sensor, sodass dunklere Umgebungen eher Probleme machen. Das war auch für mich der Hauptgrund doch noch eine richtige Kamera zu kaufen. Außerdem lässt sich auch dieser typische Tiefenschärfe Effekt mit Handys kaum erzeugen. Aber selbst da haben einige Modelle schon Tricks an Bord um so einen Effekt durch Aufnahme mehrerer Bilder zu erzeugen. Und natürlich ist optischer Zoom nicht oder kaum vorhanden.

Ich nehme tatsächlich für "normale" Bilder bei Tageslicht öfter mal das Handy, da man es schnell aus der Tasche gezogen hat und zack! hat man im Automatik Modus ein prima Bild. Kompakte Digitalkameras sind in meinen Augen dadurch völlig unnötig geworden, wenn man ein Smartphone mit ganz ordentlicher Kamera hat. Für schwierigere Situationen, Zoom oder besondere Effekte bleibe ich aber trotzdem bei einer richtigen Kamera. :)
 
thehintsch schrieb:
Kompakte Digitalkameras sind in meinen Augen dadurch völlig unnötig geworden, wenn man ein Smartphone mit ganz ordentlicher Kamera hat. Für schwierigere Situationen, Zoom oder besondere Effekte bleibe ich aber trotzdem bei einer richtigen Kamera. :)
Genau. Kompakte Digitalkameras sind in der Zwischenzeit so ziemlich überflüssig geworden - es sei denn sie haben einen wirklich großen Sensor drin, wie die Sony RX100er (die immerhin einen ein Zoll großen Sensor verbaut haben, aber auch entsprechend teuer sind).
 
Die Qualität kann durchaus mit Kompaktkameras mithalten und ist oft auf gleichem Niveau. Was mehr Megapixel für Folgen haben, wurde ja schon ausführlich diskutiert.

Ich finde man sollte noch die resultierende Bildgröße beachten, mehr Megapixel bedeuten mehr Details aber auch größere Bilder und mehr Speicherbedarf, genauso ist es mit Videos. Dazu kommt das neuere Smartphones auch das RAW Format beherrschen und dann auch größere Dateien erzeugen. In Sachen Bildqualität besteht hier dann mehr Spielraum für Korrekturen und Nachbearbeitungen.

Für Schnappschüsse oder bei gutem Licht ist ein Smartphone aufjedenfall eine gute Alternative. In Grenzsituationen kann eine richtige Kamera aber nicht ersetzt.
 
mehr Megapixel bedeuten mehr Details aber auch größere Bilder und mehr Speicherbedarf, genauso ist es mit Videos.
Gibt nichts besseres als unbedarften Freunden per WhatsApp 2 Minuten 1GB 4K Video zu schicken, die es dann über das Handynetz laden.
 
moonwalker99 schrieb:
Moderne Smartphones haben immer leistungsfähigere Kameras eingebaut, 12 MP, 16 MP und bei der Videoauflösung reicht Full-HD nicht mehr, sondern es werden auch 4K Videos gedreht. Wie ist eigentlich die Qualität zu bewerten? Früher hieß es bei Kompaktkameras, dass eine immer höhere Megapixel-Zahl nicht unbedingt eine bessere Qualität bedeutet. Wie sieht es bei Handys aus?

Die Qualität wird immer besser, es werden ja mittlerweile in den besseren Geräten die selben 1/2,33"-Sensoren eingesetzt, dazu mit lichtstarker Festbrennweite. Also den typischen Mini-Zoom-Digicams mit lichtschwachen Zoomobjektiven sind die Smartphones durchaus überlegen. Die nächste Stufe der Kameras mit 1"-Sensor dürfte aber unerreichbar sein. Das was technisch machbar ist, ist recht gut ausgereizt, zumal die Baugröße des Smartphones ja die limitierende Komponente ist. Ich denke, dass wir noch Smartphones mit eingebautem (wahrscheinlich lichtschwachem) optischen Zoom sehen werden (Patente dafür gibt's ja), aber das Ende der Fahnenstange ist aus physikalischen Gründen ziemlich erreicht.

Das was natürlich etwas besser geht ist Bildbearbeitung weil die Smartphone-Prozessoren deutlich schneller sind...
 
Grob vereinfacht lässt sich meiner Meinung nach sagen, dass eine gute Smartphone-Kamera (Galaxy S7, iPhone 7, ... ) für einen "durchschnittlichen" Konsumer in den meisten Situationen.
Wie schon geschrieben versagt jede Smartphone-Kamera technisch Bedingt in folgenden zwei Bereichen:
1. Low-Light (aufgrund des kleinen Sensors, der schnell zu rauschen anfängt)
2. Zoom (weil kein optischer Zoom eingebaut ist^^)

Viele Grüße
BALeXxii
 
Wobei man aber auch Erwähnen muss dass die Smartphone-Generation ab (grob) IPhone6, Lumina950(XL) und Galaxy S7 schon einen deutlichen Sprung gemacht hat, und auch bei Dämmerung ansehnliche Fotos macht.

Hier sieht man einen ungleichen Vergleich: Alte DSLR gegen aktuelles Smartphone:
https://www.youtube.com/watch?v=yAiNE1gjl1I
 
Ich bin einer, der eher qualitative Fotos machen will, wenn ich mal Bilder mache. Ich will mich zu Hause hinsetzen und sagen können "boa, was für geile Bilder" und nicht, "kacke, da war das Wetter nicht gut, da rauscht das Bild", "da hat der Bokeh Effekt nicht gut funktioniert", etc. etc.

Also:
- Können Smartphones mit Digitalkameras mithalten -> Ja, definitiv und bieten sogar einen besseren Bokeh effekt.
- Können Smartphones mit DSLR/Systemkameras mithalten -> Nein, auf keinen Fall. Spätestens bei schlechten Lichtverhältnissen (die man öfter hat, als man denkt) merkt man ein eindeutiges Rauschen. Auch der Bokeh-Effekt, den die Doppellinsen jetzt erzeugen, ist eher naja, genau darf man ihn sich nicht ansehen.
- Darum nehm ich, wenn ich weiß, es gibt was zu fotografieren, immer meine Systemkamera mit und freu mich auf die Bilder (spätestens bei 100% Crop). Und mit einer guten Systemkamera + passables Smartphone komme ich immer noch günstiger weg, als wie mit nem iPhone 7 und hab dann trotzdem noch ein Smartphone, welches für Notfall-Schnappschüsse vorhanden ist.

Mein Beispiel: Honor 6x 200,- + Fujifilm X-A2 (mit Doppelkit) 470,-.
 
JackA$$ schrieb:
Also:
- Können Smartphones mit Digitalkameras mithalten -> Ja, definitiv und bieten sogar einen besseren Bokeh effekt.
Diese Aussage halte ich aber nicht für allgemein Gültig. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass kein Smartphone mit einer 1" - (Sensorgröße) Kompaktkamera mithalten kann und dieses in keinem Punkt, außer man lässt diese Zuhause....:cool_alt:
 
beemo schrieb:
Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass kein Smartphone mit einer 1" - (Sensorgröße) Kompaktkamera mithalten kann und dieses in keinem Punkt, außer man lässt diese Zuhause....:cool_alt:

Definitiv. An eine RX100 für knapp über 300€ kommt auch kein Smartphone zum dreifachen Preis ran. Und mitnehmen kann man die auch überall hin, zur Not auch in der Hosentasche.
 
Pittiplatsch4 schrieb:
Definitiv. An eine RX100 für knapp über 300€ kommt auch kein Smartphone zum dreifachen Preis ran.
DOCH! :evillol:
panasonic_lumix_cm1_thumb8-630x354.jpg
LUMIX-CM1-Camera-Phone-Panasonic-01.jpg

LUMIX-CM1-Camera-Phone-Panasonic-Sensor.jpg
 
Wird von DXO übrigens als Kompaktkamera eingeordnet ... :D
 
Weil man sein DXo One Modul für das Iphone nicht hochplatziert verkaufen könnte, wenn schon ein Android Gerät die besten Fotos ohne irgendwelche Aufsätze macht.

Die Panasonic lief zu Unrecht lange unter dem Radar und es zeigt sich wie die Marktingabteilungen von Samsung und Apple Bildqualität mit hohen Erfolg prägend beim Kunden verkaufen. Bei schlechten Licht ist die Panasonic noch bei hohen ISO beeindruckend trotz unbrauchbarer LED und mit manuellen Belichtungszeiten und anderen Funktionen, die man jubelnd auf den Iphone oder Samsung als App verkauft, hat die Panasonic sowieso die Nase vorn. Leider ist der Nachfolger nur mit lte ausgestattet und kein Smartphone mehr. OIS hat es auch nicht mehr in das Gerät geschafft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Konzept "Ansteckkamera" ist ohnehin schon vor bald Jahrzehnten gescheitert. Dennoch gibt es halt diese Nische.
Panasonic hat mit der CM1 und der abgespeckten CM10 (Nachfolger ist das weniger als eine Lite-Version) einen Preis gewählt, der etwas daneben war und sich damit ins Aus befördert. Das Konzept "1"-Sensor im Smartphone" erfordert eben die entsprechende Baugröße, die Leute zu dem Preis nicht bezahlen wollen.
 
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