Bericht CPU-Temperatur auslesen: Wie heiß darf ein Prozessor werden?

Ich betreibe die meisten Dinge allerdings nicht annähernd am Limit. Wozu auch, wenn man mit Leichtigkeit auf ~70°C Kerntemperatur bei üblichen Umgebungstemperaturen kommt.

Jedes Grad weniger dürfte ein zufriedenerer Halbleiter sein, muss man halt abwägen ab welcher Temperatur man nicht mehr gewillt ist den Aufwand zu betreiben/die Kosten zu tragen um der CPU eine Freude zu machen.
 
Mein guter Sandy 2500k Prozessor rennt seit Ende 2011(fast 6 Jahre) auf 4,7Ghz bei max. 60C°, Wakü sei Dank.
Btw, netter Artikel CB ! Weiter so.
 
dhsalamipizza hat schon recht. Der CPU/GPU Kühler ist für die Wärmemenge, die abgegeben wird nur in sofern relevant, dass der Verbrauch bei niedrigeren Chip Temperaturen auch etwas niedriger ausfällt. Ob die Grafikkarte statt 200W nur noch 190W abgibt ist aber relativ egal.

Hat der Kühler mehr Kühlfläche, ist seine Temperatur pro fläche niedriger, die an die Gehäuseluft übertragene Wärmemenge aber gleich weil eben auf größerer Fläche übertragen wird.
Das gleiche mit schneller drehenden Lüftern. Diese bringen mehr Luft/s auf die Kühlfläche, diese wird also öfter weniger wärme abgeben als seltener viel. Auch hier bleibt die übertragen Wärmemenge gleich.
 
Früher habe ich mir über Temperaturen Gedanken gemacht und diese fast schon in autistischer Regelmäßigkeit überprüft. Heute werfe ich höchstens beim Übertakten einen Blick darauf. Sollte wirklich mal eine Komponente (CPU,GPU) in den roten Bereich kommen, merkt man das in der Regel sowieso an Instabilitäten noch früh genug. Denn wie man in diesem Artikel auch liest drosselt die CPU (bei der GPU ist das nicht anders) ja spätestens wenn es gefährlich wird.
 
AnkH schrieb:
Danke, Physik-Genie, ist mir durchaus bewusst. Nur muss ja eben die abtransportierte Wärme iwo hin, nicht? Und da kommen eben die restlichen Komponenten im Gehäuse ins Spiel und da macht es durchaus einen Unterschied, ob die abtransportierte Wärme (sprich Luft im Normalfall) schon über 90°C aufgeheizt ist oder lediglich 60°C warm ist. Stichwort: Grafikkarte. Die saugt nämlich lustig die Luft aus dem Gehäuse an...
Mit der Physik üben wir nochmal.
Seine Aussage ist, dass die vom CPU produzierte Wärme unabhängig von der CPU Temperatur ist. D.h. dann, dass der CPU unabhängig von seiner eigenen Temperatur gleich viel Wärme an das Kühlmedium, z.B. Luft abgibt und es somit für die GPU unerheblich ist, wie warm die CPU ist, sondern lediglich, wie viel Abwärme diese ab gibt und wie gut die Gehäuselüftung diese wegschafft.
 
Was ist denn mit Mainboards? Können die auch so Temperaturen ab? Gerade im SFF Bereich Kriegt man die auch auf CPU Temperatur. :)
 
Was die meisten Leute dabei vergessen ist dass solch empfindliche Halbleitertechnik eine starke Alterung mit der Betriebstemperatur unterliegt.

https://forum.golem.de/read.php?96068,4301855,4304301,anonymous_threaded_read=3#msg-4304301
(siehe insbesondere die Kommentare von Ext3h)


Bsp. nehmen wir mal an die mittlere Lebensdauer einer Konsumer CPU beträgt 5 Jahre (bei 50°C). Gemeint sind damit "volllast" Jahre.

Bei 50°C im Betrieb kann man also davon ausgehen dass die mittlere Lebenserwartung bis es zu ersten defekten durch z.B. elektromigration oder anderes kommt 5 Jahre beträgt.

Da die meiste Consumerelektronik vielleicht nur ca. 10-20% ihrer "Zeit" wirklich unter Last arbeitet => ca. 50 Jahre "Lebensdauer". (Grob vereinfacht)

Arbeitet die CPU nun hingegen mit höherer Temperatur reduziert sich direkt die mittlere Lebenserwartung des Bauteils.

Als Faustregel kann man annehmen dass eine Temperaturerhöhung um 10 Grad die Alterung um 50-100% beschleunigt.

=> Läuft die CPU @60°C statt @50°C wird diese also deutlich früher das zeitliche segnen als die obigen 50 Jahre....grob geschätzt ~25 Jahre...

Dann sieht man sehr schnell warum viele OCed Hardware nach 3-5 Jahren anfängt die ersten Ausfälle zu zeigen.
Man kann die Alterung auch sehr gut nachverfolgen wenn man über die Jahre merkt dass der OC-Zustand den man mal eingestellt hat nicht mehr stabil gehalten wird usw.

Alle diese Prozesse sind eben STARK temperaturabhängig.
 
Absolut lesenswerter Artikel mit gut abgestimmter Wahl der Themenbereiche und deren Zusammenführung.

Meinen Dank an diese redaktionelle Arbeit.
 
Ich sehe es allerdings kritisch, dass hier such hohe Temperaturen mit einfachem Verweis auf die Grenzwerte der Hersteller für unbedenklich erklärt werden.

Es mag sein, dass so ein Chip nicht gleich kaputt geht wenn er bei 80°+ betrieben wird. Und die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Lebensdauer bei Übertaktung nicht unbedingt groß gelitten hat.

Aber diese Erfahrungen basieren auf den Chips der Vergangenheit! Und auch wenn die echten Fertigungsgrößen nicht wirklich aus lauter z.B. 14nm großen Strukturen bestehen, so sind die Bauteile doch viel kleiner und näher beieinander als früher.

Hoher Temperaturen begünstigen aber dass Dotieratome wandern oder Kriechströme stark zunehmen....und wenn dann ein Bauteil, viel weniger Dotieratome und generelle Stromstärken hat, ist die Toleranz für das degeneration des Chips viel geringer. Es mag sein, dass die CHips trotzdem lange halten, aber dazu hat noch niemand Langzeiterfahrungen.

Bevor jetzt also munter die Lüfter gedrosselt wird und 90°+ für OK erklärt wird, würde ich doch anstoßen wollen sich nicht blind auf die Herstellerangaben zu verlassen....denn diese wollen schließlich auch irgendwann mal neue CPUs/GPUs verkaufen^^.
 
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Kritisch ist höchstens dein beitrag. Die temps sind ja gerade vom Hersteller als unbedenklich eingestuft. Der Rest ist Aluhutzauberei ob die CPU bei 60 20 statt 18 Jahre hält.
 
Wie hoch hast du den denn übertaktet? Meiner hat z.B. bei BF1 knapp 64°C. Ließe sich ggf reduzieren, wenn ich nach knapp 3,5 Jahren die WLP mal erneuern würde :D
 
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@StefVR:

Das war eine reine Beispielrechnung mit fiktiven Werten...Intel wird schon wissen wie lange die Teile im Durchschnitt halten.

Klar sind die Temps DESWEGEN auch vom Hersteller so eingestuft. Oder glaubst du Intel würfelt die Temperaturzahlen aus die "sinnvoll" für den Betrieb sind ? Klar ist reiner Zufall.

Vielleicht solltst du dich erstmal mehr mit dem Thema und den Ausfallzeiten bei Serversystemen beschäftigen bevor du so einen sinnlosen Bashingbeitrag lieferst.
 
Iscaran schrieb:
Fullquote entfernt.

Nur ist mir noch nie eine CPU verreckt, die meisten CPUs mit hohem Alter die dann keiner mehr wollte hängen nun als Magneten Rum :D
Eher sterben Boards ;)
 
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Jeder Elektroniker weiß, dass man Geräte auf eine Tmax. von 50° auslegt, da sonst die Lebensdauer leidet.
Der Silizium-Chip wird bei 150° zerstört.
Daher ist alles was mehr als 60° hat, bedenklich. Wenn der Hersteller sagt: Naaaa gehhhh is ka Problem, dann heißt das garnichts - die Physik kann man ned austrixen und natürlich verharmlost das der Hersteller, denn der will ja verkaufen.
Die Tcase von Intel ist ein guter Richtwert - meist bei 65-72°, allerdings sollte man das - wenn möglich - wirklich nicht anpeilen und schön drunter bleiben - 55-60° max sind ok, mehr nicht, denn dann fängt der Schaltkreis an, stark zu altern.
Und nicht vergessen sollte man natürlich auch das Mainbord - terrorisiert von einer Hitzequelle mit 70-80° schmeckt das dem Board überhaupt nicht.
 
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Nur ist mir noch nie eine CPU verreckt, die meisten CPUs mit hohem Alter die dann keiner mehr wollte hängen nun als Magneten Rum
Eher sterben Boards

1.) Man schliesst ja auch immer vom Einzelfall auf die Allgemeinheit - nicht ?
2.) Es mag schon sein dass Mainboards (oderz umindest Teile davon) idR "kürzere" antiziperte Lebensdauern haben als die verbauten CPUs...ändert nichts an der fundamentalen Richtigkeit obiger Aussagen...
Keiner von uns kennt die internen Lebensdauererwartungen von Mainboards und CPUs oder hast du ggf. Links zu Angaben hierzu wo das mal ein bisschen näher ausser am Einzelfall untersucht wurde ?
 
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SothaSil schrieb:
Mit der Physik üben wir nochmal.
Seine Aussage ist, dass die vom CPU produzierte Wärme unabhängig von der CPU Temperatur ist. D.h. dann, dass der CPU unabhängig von seiner eigenen Temperatur gleich viel Wärme an das Kühlmedium, z.B. Luft abgibt und es somit für die GPU unerheblich ist, wie warm die CPU ist, sondern lediglich, wie viel Abwärme diese ab gibt und wie gut die Gehäuselüftung diese wegschafft.

Sollen wir auch noch eine Leseverständnisübung daraus machen? :D Ich sags ja, es geht um die anderen Komponenten. Und da beispielsweise eine Grafikkarte die Luft aus dem Gehäuse ansaugt um sich selber zu kühlen, ist es eben durchaus nicht unerheblich, ob diese Luft 95°C heiss ist oder 60°C warm. Was ist daran so schwierig zu verstehen?
 
Ich hab meinen FX noch nie über 59°C (Alle 8 logischen Kerne bei 100% last mit cat /dev/zero > /dev/null) bekommen, hab aber auch nen guten Flow drin :D
Unter Linux kann ich übrigens jedem nur Conky zur Systemüberwachung empfehlen :)
 
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Und warum sollten die Herstellerangaben absolut vertrauenswürdig sein? Die garantieren die keine 20 Jahre Betrieb. Intel garantiert dir 3 Jahre für eine Boxed Kühler. Natürlich wird der nicht nach 4 haren Kaputt sein aber garantiert wird es nicht.

Ich habe durchaus einige eigene Beispiele für gealterte Halbleiter.
...eine ATI 4850, die mit Stock Kühler im Windows schon um die 90° hatte und unter Last auch mal 105....die hat nach 6 Jahren angefangen Probleme zu machen. Ein neuer GPU Kühler hat die Temperaturen drastisch gesenkt und sie wieder zum laufen gebracht....aber auch ohne Übertaktung ist sie(mit Werkskühler) "Kaputt" gegangen.
....eine GTX285, die irgendwann nicht mehr die Taktraten mitgemacht hat, obwohl die Temperaturen immer in Ordnung waren. Die muss jetzt auf ca 10% Takt verzichten um noch stabil zu laufen.
Meine aktuelle GTX680 ist jetzt schon nicht mehr stabil. Sie war ab Werk übertaktet, läuft nur noch wenn ich sie wieder auf Basistakt heruntertakte.
Und mein Notebook mit i7 4710 ist auch nur noch stabil wenn ich für hohe Belastung den Notebooklüfter auf 100% schalte. Und so alt ist es ja noch nicht...auch wurde es nicht übermäßig häufig belastet.

Ich sehe ein, dass ich hier nur eine kleine Stichprobe präsentieren kann, aber innerhalb dieser Stichprobe ist die Tendenz definitiv da, dass die Chips, die neuer sind viel früher Probleme machen. Mein alter P4 mit 3200MHz läuft immer noch, obwohl der Jahrelang gekocht wurde. grobe Fertigung sei dank.
 
AnkH schrieb:
Sollen wir auch noch eine Leseverständnisübung daraus machen? :D Ich sags ja, es geht um die anderen Komponenten. Und da beispielsweise eine Grafikkarte die Luft aus dem Gehäuse ansaugt um sich selber zu kühlen, ist es eben durchaus nicht unerheblich, ob diese Luft 95°C heiss ist oder 60°C warm. Was ist daran so schwierig zu verstehen?
Jap, die solltest du machen...
Dir ist bewusst das es um Tcase geht? Case heißt zwar auch Gehäuse, aber ist in dem Fall das Gehäuse der CPU und nicht das PC Gehäuse. Und ob das bei gleicher Abwärme 60 oder 90 Grad warm ist, ist der GPU egal.

Ob dein Heizelement 90 oder 60 Grad ist und 300W abgibt ist ziemlich egal für andere Körper, die im gleichen Luftraum luftgekühlt werden.
 
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Guter Artikel, auf den man immer wieder verweisen kann, um besorgte Fragesteller zu beruhigen.
Fachbegriffe, Zusammenhänge und auch Messmethoden schön einfach erklärt. Top!
 
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