Monster Rechnung nach Kreuzfahrt

Dodo Bello schrieb:
Relevante Instanz für deutsche Verträge sagt dazu folgendes (Quelle):


Fazit:
Falls die Kreuzfahrt in der EU, dann max. 60€ brutto (außer du hättest aktiv mehr gewünscht).
Falls die Kreuzfahrt außerhalb der EU, dann nur mehr als 60€ wenn der Anbieter dir den Hinweis zum nicht-funktionierenden Echtzeit-CDR Übertragung gesendet hat. Sollten die 16 MB über einen längeren Zeitraum angefallen sein, dann hätte aber auch da der Deckel irgendwann greifen müssen, denn ich würde nicht glauben, dass ein CDR länger als 48 Stunden bis zur Drillisch braucht.

Viel Glück!

Zu deinem Fazit:

Wenn er auf offener See war, gilt dann nicht primär das Recht des Landes unter dessen Flagge es fährt? Somit wird es schwierig, weil viele diese Kähne nicht unter der Flagge eines EU-Staates fahren oder eines der Überseeterritorien wie von Frankreich oder den Niederlanden.

Damit hat man Roaming im nichteuropäischen Ausland verbraucht und so wird es je nach Vertragsabschlüssen deines Netzanbieters teuer oder sehr teuer.
 
Ltcrusher schrieb:
Zum Thema: gab es auf dem Schiff kein kostenfreies W-Lan, was über deren Leitung läuft?

Scheinbar noch nie mit nem Schiff gefahren ;)
Die lassen sich das fürstlich bezahlen.

Preise für WLAN auf einer Karibik-Kreuzfahrt Ende 2016:
500MB Volumen = 49,90€
3GB Volumen = 99,90€

Der Haken an der Sache: Das Schiff ist komplett Metall. In den meisten Kabinen und auch auf Deck hast du mehr oder weniger genau 0 Empfang. Und ich rede hier vom WLAN! Selbst wenn deine Kabine nur ein paar Meter vom AP weg ist, ist die Verbindung katastrophal. Selbst einfach nur ein paar Webseiten öffnen, hat teilweise mehrere Minuten gedauert.

Kosten (99,90€) wurden übrigens nach Beschwerde ersetzt.
Ergänzung ()

Love Guru schrieb:
Damit hat man Roaming im nichteuropäischen Ausland verbraucht und so wird es je nach Vertragsabschlüssen deines Netzanbieters teuer oder sehr teuer.

Das ist nicht "nicht-europäisches Ausland", das ist einfach nur "Schiff". Und dafür gibts spezielle Preislisten bei allen Providern. Telefonieren und surfen darüber ist die absolute Abzocke...
 
Wie bereits gesagt erstmal beim Provider anrufen oder per Post beschweren oder um nachverhandlungen bitten..
Wenn das nicht hilft dann ist es eben Lehrgeld und du weißt es für das nächste mal..
Danach würde ich dir raten auch deinen Vertrag zu kündigen und eventuell auf Prepaid umzusteigen da würde dir sowas nicht passieren und niemand hat zugriff auf dein Konto :)
Manchmal muss man auch abwägen was einem wichtiger ist der "günstige" Vertrag über 2 Jahre mit vieeel Internet oder halt eine normale Prepaid Flat mit weniger Internet für kleines Geld aber dafür hat niemand deine Kontodaten und du kannst nie mehr ausgeben als du hast.

Grüße Salvator
 
Plutos schrieb:
Wovor sollte der Verbraucher hier geschützt werden? Vor der Nutzung seiner Kommunikationsfreiheit (immerhin ein Grundrecht)? Zudem sagt außerdem ausgerechnet auch die Verbraucherzentrale:

Ach komm, vor einer unberechtigten oder zu hohen Rechnung, so schwer ist das doch nicht.
Du nennst Hinweise, um der Roaming-Problematik ganz aus dem Wege zu gehen, das kann dir jeder informierte genau sagen.
Hier geht es aber um einen konkreten Problemfall und hier ist eine Beratung angesagt.
Kostet ca. 22€+ und die Sache ist erledigt, falls nichts zu machen ist.

https://www.verbraucherzentrale.de/roaming sagt aber auch:
... Wer beim digitalen Surfen am Strand die Zeit vergisst, ist durch die EU-Regelungen vor dem finanziellen Kentern geschützt. Die Mobilfunkanbieter müssen ihre Kunden nämlich warnen, wenn Kosten von fast 50 Euro produziert wurden. Bei knapp 60 Euro müssen sie die Verbindung sogar automatisch trennen. Verbraucher können die Sperre aktiv aufheben oder von vornherein höhere oder niedrigere Grenzwerte setzen. Positiv auch: Dieser Schutz gilt nun in vielen Fällen auch außerhalb der EU. ...

Und jetzt, gilt die Hervorhebung beim TE oder nicht? Kannst du das 100% korrekt beantworten?
Hier sind zu viele Faktoren zu berücksichtigen.

Der TE kann natürlich auch zu einem Anwalt, aber ob da 22€ reichen für eine erste Beratung?
 
Aber der TE hätte doch trotzdem über die Kosten informiert werden müssen
Die Provider können berechnen, was sie wollen, solange sie per SMS über die Kosten informieren.
Wenn der Satellitenbetreiber keine Echtzeitüberwachung zulässt - also die Verbrauchsdaten nicht sofort an den deutschen Betreiber weiterleitet - muss auch nicht gesperrt werden! Der Verbraucher muss in diesem Fall aber informiert werden, dass die Sperre nicht wirksam ist.

Da könnte man ggf ansetzen.
 
Der TE könnte beispielsweise eine Seite wie 'Frag einen Anwalt' nutzen. Die sind dort erfahrungsgemäß recht kompetent, man hat die volle Kostenkontrolle da man den Preis selbst festlegt und alle Anwälte der Seite dann die Möglichkeit zur Antwort haben.

Dort könnten alle Details geschildert werden; unter welcher Flagge das Schiff fuhr, ob über die Kosten per SMS informiert wurde etc.

Man wird dann informiert was für Schritte sinnvoll sind, ob die Forderung überhaupt berechtigt ist usw.

Gruß
 
Derartige Überraschungen gibt es btw. auch auf Fähren zwischen den dänischen Inseln. Ein Freund ist mit der Fähre nach Seeland rüber, alles dänische Gewässer. Er wähnte sich mit einer EU-Flat auf der sicheren Seite, aber die Fähre hat Mobilfunk über einen norwegischen Mobilfunkanbieter bereitgestellt.
Auch im Hafen in Schiffsnähe sollte man gucken, in welchem Netz das Handy gerade ist....
 
Die Geschichte kommt mir irgendwie seltsam vor - jedesmal, wenn ich ins Ausland fahre (aus der USA; Anbieter ist Verizon Wireless), dann bekomme ich eine SMS Nachricht zugesandt, die mir die entsprechenden Tarife (Telefon/min, SMS and Daten) darlegt - eigentlich hätte ich erwartet, dass die entsprechende Nachricht auch im Falls von einem Mobilfunknetz vom Schiff erzeugt wird?

Falls ja, dann hat man eigentlich wenig Handlungsspielraum?
 
DeLo87 schrieb:
Ich habe nichts aktiv mit dem Handy gemacht und sofort den Flugmodus angemacht.
Das hat nichts zu bedeuten, läuft doch in der Regel ein Hintergrund-Datentraffic des Smartphones bei bestehender Webverbindung.

Was kann ich jetzt machen? Mein Anbieter ist Premiumsim aus der Drillisch-Gruppe. Ich habe eine Flatrate mit 1GB Internet innerhalb Europas, aber die offene See fällt nicht darunter.
Da kannst Du wenig machen. Das sind separate Netze:
-> https://www.teltarif.de/mobilfunk/schiffsnetze.html
 
Ich wurde während meiner Überfahrt von Kiel nach Oslo angerufen und habe ein etwa Gespräch von etwa 2-3 Minuten geführt. Das wurde mir mit etwas mehr als 5€ berechnet, da ich über das schiffseigene Mobilfunknetz telefoniert habe. Da muss man echt verdammt aufpassen, am besten das Gerät in den Flugmodus (in dem Fall eher Fährmodus ;-)) versetzen oder zumindest darauf achten, dass das Roaming deaktiviert ist (oder die mobilen Daten komplett deaktivieren). Internet per WLAN konnte man da zwar kaufen, aber bei 15€ pro Stunde verzichte ich während der Überfahrt lieber auf Internet.

Es gibt halt immer noch Bereiche, in denen man richtig abgezockt werden kann, wenn man nicht aufpasst. Da wird sicherlich der eine oder andere das böse Erwachen haben, wenn er aus dem Urlaub wieder kommt, wie dieser Thread beweist. Aber ich denke auch, dass man da rechtlich nichts machen kann.
 
Vor gut 100 Jahren hat ein Telegramm, bestehend aus 10 Wörtern (in heutiger Technik einige Dutzend Bytes bis hin zu 0,1-0,2kB), von der Titanic nach heutigen Maßstäben 62 Dollar gekostet. Ganz zu schweigen von der nötigen 5.000W-Sende-Empfangsanlage (sowas trägt heute ja jeder in der Hosentasche mit sich rum). Macht jenseits von 300 Dollar/kB bzw. 300.000 Dollar pro Megabyte. Das ergibt ca. 10% Preisverfall pro Jahr - jedes Jahr - durchgehend über die letzten 105 Jahre. Wo ist hier "Abzocke"?
 
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@Plutos: das ist die bescheuertste Milchmädchenrechnung die ich seit langer Zeit gesehen habe :lol:
 
Das sehe ich auch so. Überhöhte Preise bleiben überhöhte Preise, völlig egal was vor 100 Jahren mal war (wie kann man das überhaupt vergleichen?)
 
Ich denke DeLo sollte erst einmal eine Rückmeldung geben, was sich ergeben hat, bevor wir hier weiter ins Blaue tippen.
 
Leli196 schrieb:
Das sehe ich auch so. Überhöhte Preise bleiben überhöhte Preise, völlig egal was vor 100 Jahren mal war (wie kann man das überhaupt vergleichen?)
Das kann man doch sehr gut vergleichen, so wird ersichtlich, dass die Kosten für Kommunikation auf hoher See seit vielen Jahrzehnten nur eine Richtung kennen: steil nach unten. Mit was vergleichst du denn, wenn du von "überhöht" sprichst? Und jetzt komm nicht mit den Mobilfunkpreisen an Land als Vergleich… ;) Bzw. wenn dann schon die Preise für echte Satellitentelefonie à la Iridium. Und da stellt man dann fest: die Preise nehmen sich nicht viel bis gar nichts, wenn man noch berücksichtigt, dass man auf die kostspielige Anschaffung eines Satellitentelefons verzichten kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, überhöht oder nicht. Telefonieren auf See ist und war teuer. Da tröstet es denn TO auch nicht, wenn es früher noch teurer war.
 
@Plutos

Ich schrieb, dass man das nicht vergleichen kann, da die Kommunikation auf der Titanic nicht via Satellit stattfand.

@TE

Es wäre schon zu hören, was sich ergeben hat.
 
Hallo,

es gibt jetzt Neuigkeiten: gemäß den verlinkten Artikeln habe ich meinem Anbieter geschrieben, dass gemäß der EU-Richtlinie ein Kostenairbag von 60 Euro hätte greifen müssen oder dass ich bei unwirksamer Kostenbegrenzung entsprechend informiert hätte werden müssen. Aus diesem Grund sollten sie mir die Differenz zu den 60 Euro zurücküberweisen.

Mein Anbieter hat geantwortet, dass diese EU-Richtlinie nicht für Datenverbindungen auf Schiffen und Fähren gilt. Man wolle sich aber kulant zeigen und mir 200 Euro überweisen, auch wenn man nicht dazu verpflichtet ist.

Ich werde das Angebot annehmen. Dann habe ich wenigstens nicht zu viel Lehrgeld bezahlt.

Danke nochmal an alle Helfer
 
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