Ausbildung oder Studium 2017 ?

odot

Lt. Junior Grade
Registriert
Feb. 2016
Beiträge
274
Hallo Leute,

dazu es schon ein Paar Einträge die allerdings einige Jahre her sind und weil das ein schnelllebiges Business mit vielen Veränderungen ist, habe ich mich gefragt wie es heute damit aussieht?

Welcher Bereich der Informatik/IT hat Zukunft? Kann man das so pauschal sagen? Ich komme aus der Marketingberatung und nach 15+ Jahren möchte ich etwas anderes machen.

Studium ist nice auf Papier aber wenn ich mir die Inhalte ansehe scheint es mir, dass vieles sehr theoretisch und trocken ist, was ich in der Praxis wohl weniger brauchen werde. Deshalb die Frage, wäre eine Ausbildung dann nicht besser weil näher an der Praxis?

Wie sieht es im Unternehmen aus, wenn man dann mit studierten Informatikern arbeitet, welche Nachteile hat man da?

Es gibt bestimmt noch Fragen aber das wärs fürs erste. Vielen Dank.
 
Welcher Bereich Zukunft hat?
-> Security
-> alles rund um Datenanalyse (Buzzwort Big Data ...)
-> SAP ... dominiert nun mal den europäischen Markt
usw.

Nur die Frage ist, wo findest du dich wieder. Willst du IT Beratung machen oder Entwicklung oder Datenbankadmin oder oder oder? Gibt es Bereiche die du heute schon ausschließen könntest?

Weiterhin stellt sich die Frage, ob du wirklich nach 15 Jahren Berufserfahrung nochmal eine Ausbildung machen möchtest. Da bietet sich aus meiner Sicht eher ein nebenberufliches Studium an.
 
_killy_ schrieb:
Welcher Bereich Zukunft hat?
-> Security
-> alles rund um Datenanalyse (Buzzwort Big Data ...)
-> SAP ... dominiert nun mal den europäischen Markt
usw.

Nur die Frage ist, wo findest du dich wieder. Willst du IT Beratung machen oder Entwicklung oder Datenbankadmin oder oder oder? Gibt es Bereiche die du heute schon ausschließen könntest?

Weiterhin stellt sich die Frage, ob du wirklich nach 15 Jahren Berufserfahrung nochmal eine Ausbildung machen möchtest. Da bietet sich aus meiner Sicht eher ein nebenberufliches Studium an.

Das versuche ich gerade noch herauszufinden. Projektmanagement wäre sicher interessant aber die Umsetzung dessen natürlich auch. SO laienhaft wie es klingt, ich weiß es genau selber noch nicht und versuche mich zu orientieren.
 
@odot, was ich so als Laie mitbekomme:
  • Versicherungen betreiben massiv die Umstellung auf Industrie 4.0, gemeinhin Big Data, in diesem Falle aber eher AI/KI, was aber die Notwendigkeit von IT-Kräften eher befördert als verringert...bis ans Ende Deines Lebens ;)
  • Medizin wird immer big data intensiver
  • die Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen (KPMG, McKinsey, usw) drängen auf den IT-Markt wo sie nur können; die stellen genug Personal ein, um es bei den Kunden (Versicherungen, Medizinische Forschung, Pharma) einzusetzen; wenn du also jemand bist, der lieber on-the-job was lernt anstatt abstrakt und bereit bist, regelmäßig das Arbeitszeitgesetz zu ignorieren, dann heuer dort an...zB. Accenture ist bekannt dafür, dass sie Quereinsteigern ne Chance geben.
 
Ich hatte eine Vielzahl an Gesprächen die Tage und wie es scheint, wichtiger als das Studium selbst ist das was danach kommt: die besondere Art an Kreativität um das Erlernte zu etwas besonderem zu machen.
 
Das hört sich ziemlich nach Bullshit Bingo an...
Ich will nicht sagen, dass ein Studium absolut notwendig ist, aber es erleichtert doch sehr sehr viel.
 
ungard> ich finde nicht, dass es nach BS bingo klingt, und es spricht ja auch nicht gegen ein Studium, sondern darum, dass man das Studium nicht nur des Studiumsabschlusses wegen betreibt (und sich totes wissen für die prüfungen reinprügelt und danach alles wieder weg ist), also stets die anwendbarkeit in der praxis vor augen hat.
 
Industrie 4.0 bzw. die vierte Industrierevolution hat übrigens nichts mit Big Data Analytics zu tun, sondern beschreibt die digitale Vernetzung von Geschäftsprozessen (Dienste) und Produkten.
Big Data Analytics sind ein Instrument, dessen man sich dabei bedienen kann, es ist jedoch mehr eine Trendanalyse - und für viele Firmen schon wieder obsolet.
Das was die Versicherer momentan stark fokussieren und vorantreiben ist neben artificial intelligence für die Risikobetrachtung (vor allem bei den Kommenden dread disease insurance - das ist aber alles noch in einen sehr, sehr sehr frühen Entwicklungsstadium - und eher Thema der ganzen "Fintechs & Insuretechs") die Umsetzung von "BiPRO" - Brancheninitiative Prozessoptimierung, was das "klassische" Industrie 4.0 beschreibt. Halt die Digitalisierung und Vernetzung von Diensten und Produkten.
 
lnstinkt schrieb:
...und sich totes wissen für die prüfungen reinprügelt und danach alles wieder weg ist...

Dieses Scheinargument wird immer gerne von Studiumskritikern genutzt: das vermittelte Wissen im Studium ist kein totes, auch wenn es erst mal für die Klausuren herhalten muss. Im Endeffekt ist jedes im Studium erworbene Wissen wichtig für die späteren Aufgaben, und wenn es nur dazu dient, sich ein Bild vom großen Ganzen zu machen.

Nichts schlägt ein Studium als Basis für das spätere Berufsleben, ein Studium ist das Fundament für die Praxis.
 
Na na na. Ein Studium ist eine sehr gute Qualifikation. Aber eine Berufsausbildung mit entsprechenden Fortbildungen steht ab einem gewissen Zeitpunkt einem Studium nicht mehr viel nach. Die Schwerpunkte sind jedoch unterschiedlich gelagert.
Ich finde es ehrlich gesagt immer sehr Schade, wenn Studenten der Informatik zum Beispiel nach dem Studium als normaler Webentwickler oder Administrator anfangen. Das ist verschwendetes Potential, das hätte man auch mit einer Ausbildung erzielen können und am Ende betreiben sie damit auch Preisdumping und starten einen Verdrängungswettbewerb.
 
Industrie 4.0 bzw. die vierte Industrierevolution hat übrigens nichts mit Big Data Analytics zu tun, sondern beschreibt die digitale Vernetzung von Geschäftsprozessen (Dienste) und Produkten.
Big Data Analytics sind ein Instrument, dessen man sich dabei bedienen kann
​Du widersprichst dich: hat doch was damit zu tun...
 
Nö, hat es nicht. Genau so wenig, wie andere Instrumente etwas damit zu tun haben. Das heißt nicht, dass man (diese) Instrumente nicht bei Industrie 4.0 anwendet oder anwenden kann, jedoch gab es Big Data schon vorher und es ist nur ein Tool. Das hat genau so wenig mit Industrie 4.0 zu tun, wie ERP-Systeme etwas damit zu tun haben oder BPMN. Dennoch sind beide (häufig) darin involviert.

Industrie 4.0 ist einzig und allein die Definition von der Vernetzung von Produkten und Dienstleistungen. Also das deine Produktionsanlage über das ERP bei gesteigerten Output automatisch beim Zulieferer nachbestellt usw.
Das Gesamtkunstwerk wird im "digitalen Reifegrad" Abteilungsweit / Unternehmensweit / Branchenweit gemessen.
 
Ich habe mein Studium kürzlich erfolgreich abgeschlossen, allerdings brauchst du inhaltlich aus dem Studium im Berufsleben kaum noch was. Dafür sind Studiengänge viel zu allgemein. SAP oder AX im Studium? Viel zu teuer. Programmierung? Ja, aber wenn man sich damit nicht selbst beschäftigt, kann man im Grunde gar nichts(und das Beigebrachte im Studium ist sehr oberflächlich). V.a. sind heutzutage bspw. in der Entwicklung Kenntnisse in zahlreichen Frameworks wichtiger als die Anzahl der beherrschten Sprachen. Dies wird an der Uni anders vermittelt.

Warum eine Ausbildung? In einem vernünftigen Unternehmen lernst du alle Bereiche kennen, knüpfst viele Kontakte und darfst dir anschließend einen Bereich auswählen, in welchem du dich spezialisieren möchtest. Nebenbei bekommst du auch mittlerweile ein relativ(!) gutes Gehalt pro Monat, wenn du eine vernünftigen AG erwischt. Nach der Ausbildung kannst du immer noch ein Studium(nebenbei) machen. Dies gestaltet sich dann wesentlich leichter, da du Vorkenntnisse hast.

Vorteile mit einem Studium? Das Wichtigste was ich aus meinem Studium mitgenommen habe, betrifft mich als Person: Selbstständigkeit, Organisation, Zeitmanagement usw.(ich rede hier von einem richtigen Studium, keine FH). Diese Erkenntnisse und Gewinne waren mir mehr wert, als der inhaltliche Stoff im Studium. Zusätzlich bekommst du eingangs ein ordentliches Gehalt, einen sicheren Arbeitsplatz, Möglichkeit von HO etc. und deutlich mehr Verantwortung, wenn Du dich nicht doof anstellst: Projektleiter mit einem Studium und wenig Berufserfahrung ist möglich. Projektleiter mit einer Ausbildung und wenig Berufserfahrung nahezu unmöglich.

Zukunft in der IT? Die selben Berufsbezeichnungen wie heute, allerdings mit anderen Aufgaben: Berater, Supporter, Administrator, Entwickler, Projektleiter, Sales etc. Die Auswahl ist groß, man muss selbst nur sehr flexibel und offen sein für Neues.
 
SAP während des Studiums lernen ist Mega billig, die Uni Essen-Duisburg
 
Faizy schrieb:
... allerdings brauchst du inhaltlich aus dem Studium im Berufsleben kaum noch was. Dafür sind Studiengänge viel zu allgemein..

Wie unterschiedlich dieser Eindruck sein kann - ich brauche in meinem Berufsleben sehr viel aus meinem BWL-Studium, weil die meisten Fächer sehr speziell auf die einzelnen Themen eingegangen sind. Von "zu allgemein" kann ich bei keinem Modul sprechen, alle haben Kernthemen der Berufswelt behandelt, Buchhaltung, Controlling, Mathematik und Statistik, Unternehmensführung und Kostenrechnung - ich wüsste nicht welches davon ich nicht praktisch mehrmals im Monat brauche, und wenn es nur ist, um Zusammenhänge zu erfassen.


Faizy schrieb:
...Vorteile mit einem Studium? Das Wichtigste was ich aus meinem Studium mitgenommen habe, betrifft mich als Person: Selbstständigkeit, Organisation, Zeitmanagement usw.(ich rede hier von einem richtigen Studium, keine FH). ....

Ein FH Studium ist ebenfalls ein richtiges Studium, Selbstständigkeit, Organisation und Zeitmanagement sind auch an der FH essentiell wichtig und notwendig. Inhaltlich orientieren sich FHs eher an der Praxis und der Anwendung von Wissen, UNIs orientieren sich eher an Forschung, es gibt aber auch einen sehr großen Bereich, bei denen sich FHs und UNIs überschneiden, auch ein UNI-Absolvent kann erworbenes Wissen anwenden und ein FHler kann später immer noch in die Forschung gehen.

Das Wichtigste das ich aus dem Studium mitgenommen habe waren Wissen und Kenntnisse über die Betriebswirtschaft, die ich heute im Beruf regelmäßig anwende. Darüber hinaus wurden Selbstständigkeit, Organisation und Zeitmanagement trainiert.

btw: vor meinem Studium habe ich eine Ausbildung zum Informatikkaufmann gemacht, hier kann ich mich den Vorrednern anschließen, ein Studium nach der Ausbildung hat seine Vorteile, man hat bereits einige Lehrjahre und Erfahrung hinter sich und kann besser vorbereitet ins Studium gehen als jemand, der direkt aus der Schule kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben