Vibration durch Bauarbeiten: wie robust sind HDDs?

firespot

Lt. Junior Grade
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Hallo,

In meinem Wohnhaus finden gerade Bauarbeiten statt (z.B. Dacherneuerung). Da wird also gehaemmert und was-weiss-ich alles gemacht. Die Vibrationen sind klar und deutlich spuerbar (aber auch nicht extrem arg; Abstand zum Haemmern ca. 5-10m); Staub kommt keiner in die Wohnung. Ein PC ist ein laptop am Tisch, ein anderer ein Desktop am Teppichboden.

Nun sind ja HDDs und Vibrationen nicht die besten Freunde. Ich weiss schon dass keiner von euch die genauen Vibrationsbedingungen kennt, aber mal von der allgemeinen Erfahrung her: Kann ich davon ausgehen dass heutige HDDs im Betrieb solche Bauarbeits-Vibrationen "normalerweise" verkraften? Klar kann theoretisch ein Schaden auftreten, mir gehts aber darum was realistisch zu erwarten ist. Kann mans ca. so sehen wie Autofahren, wo ja auch jede Fahrt die letzte sein kann und trotzdem passiert "normalerweise" nichts und ich verzichte nicht drauf?

Falls was passiert: Wenn dann geht mir wohl gleich die ganze HDD ein (z.B. head-crash), oder? Konkret sollte es aber nicht passieren dass die HDD funktioniert aber durch die Vibrationen Daten falsch geschrieben/gelesen wurden UND kein Fehlerkorrekturmechanismus draufgekommen ist, korrekt?

Danke!
 
Entweder die Platte steigt aus mit "Head-Crash" oder es passiert nix.. falsch schreiben o.ä. kommt erst gar nicht vor..

vibriert das Gehäuse aufm Boden? Notfalls entkoppeln mit Gummimatten wie von Waschmaschinen bekannt.. alternativ Decke oder Handtücher..
 
Die für einen Headcrash nötigen Kräfte werden so auf keinen Fall erreicht. In Japan überleben normale PC Platten sogar starke Erdbeben ohne Schäden.

Für Platten schädlich sind nur kurze, kräftige Stöße mit mehr als 2-3G. Wären solche dabei würdest du selbst nicht am PC sitzen bleiben können.
 
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Gut wäre es, aber man muß sich ja mit den Gegebenheiten abfinden, wenn die HDDs entkoppelt wären - denn wenn wenig Lärm (= Erschütterungen --> Vibrationen) nach außen dringt, geht auch weniger hinein. Gut auch, w.o genannt, das ganze Gehäuse mit zu dämpfen. Wenn du sonst nichts geeignetes bei der Hand hast besorge dir im Baumarkt um wenig €uronen eine Styroporplatte als Unterlage. Wenn es zu etwas kommt, dann am ehesten zu einem head crash - also sichere auf jeden Fall deine wichtigsten Daten. Das System selbst bzw. Programme kann mann meist anderweitig wieder herstellen.
 
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Kommt zwar auf die Datenmenge drauf an (bezüglich Kosten), aber eine SSD hat keine Mechanik und macht das ganze System flotter. Evtl lohnt sich also ein Wechsel auf SSDs :)
 
Candy_Cloud schrieb:
Die für einen Headcrash nötigen Kräfte werden so auf keinen Fall erreicht. In Japan überleben normale PC Platten sogar starke Erdbeben ohne Schäden.

Erdbeben und Bohrhammer sind zwei verschiedene paar Schuhe.

Ich würde NIEMALS eine Festplatte irgendwo in der Nähe eines Bohrhammers betreiben. Die Vibrationen die dadurch erzeugt werden, sind genau die, die ein Festplattenlaufwerk ins Exitus befördern.
 
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Nachdem bei uns an einer Wand im Serverraum gebohrt wurde, sind innerhalb von 2 Wochen 2 HDDs in der Neatapp ausgefallen (obwohl durch Doppelboden entkoppelt in der Mitte des Raums in einem 19"-Schrank stehend) - ich wäre vorsichtig mit dem PC-Arbeiten während der Bauarbeiten! - Wenn schon, dann nehme den Laptop auf den Schoß während Du daran schaffst.
 
Wenn du die Vibrationen merkst, würde ich die Geräte irgendwie entkoppeln. An besten eine Gummi- oder Schaumstoff-Matte unterlegen, falls nicht vorhanden tut es auch eine mitteldicke Decke.

Es kann sein, dass die Platten keinen Schaden nehmen, es kann aber auch sein, dass sie drauf gehen. Lieber einmal zu viel vorsichtig sein als einmal zu wenig.

Achte speziell beim Laptop darauf, durch das polstern nicht die Lüftung zu blockieren!
 
fast jede heutige erhältliche HDD haben Gyrosensoren eingebaut die die Schreib/Leseköpfe in Parkposition bringen bevor da was passieren kann.

Die Werte für Vibration und maximale G Kräfte (umfallen) kann man dem Datenblatt des Herstellers entnehmen.

Beispiel Samsung Spinpoint T 300GB
Vibrationen in Betrieb 1 G
Vibrationen außer Betrieb 2 G

1G durch Bauarbeiten ... das muss schon nen Presslufthammer in der direkten Nähe sein
 
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owned_you schrieb:
fast jede heutige erhältliche HDD haben Gyrosensoren eingebaut die die Schreib/Leseköpfe in Parkposition bringen bevor da was passieren kann.

Nur dienen solche Sensoren dazu, die Platte vor einem Totalausfall bei einem Sturz oder sonstigen Aufprall zu bewahren und nicht um sie vor Vibrationen zu schützen. Normalerweise entdeckt ein Notebook oder der Sensor in der Platte die Beschleunigung, die bei einem Fall oder schneller Bewegung entsteht und parkt dann die Köpfe. Bei schnellen und/oder starken Vibrationen ist da der Schaden aber bereits entstanden.

Nicht umsonst werden in Industrie-PCs schon seit Jahren Flashdatenträger verwendet, noch lange bevor SSDs im Desktop Markt aufgetaucht sind.
https://de.wikipedia.org/wiki/Disk_on_Module
 
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Also ich hab hier noch etliche CNC Fräscenter / CNC Langdreher ( Benzinger Fehlmann) stehen die 2,5" HDD haben und die Vibrationen die entstehen wenn die Achsen loslegen stecken die locker weg, wie gesagt schaut in den Datenblättern da sind die zulässigen Vibration angegeben!

Klar Flashspeicher ist immer zu bevorzugen, aber so empfindlich wie da als Horrorszenarien aufgemalt werden ist das alles nicht!

1G Vibrationen an der Platte im Gehäsue ... durch Bauarbeiten vor/am Haus? kriegst du nicht zustande! (Ausser Presslufthammer)
 
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puri schrieb:
Wenn schon, dann nehme den Laptop auf den Schoß während Du daran schaffst.

Nein auf keinen Fall! Anders als der Name vermuten lässt, sind heutige Consumer Laptops explizit NICHT für das Benutzen auf dem Schoß gedacht, unter anderem WEGEN der Platten (und Wärmeentwicklung). In nahezu jeder Betriebsanleitung steht, dass das Gerät nur auf einer festen, ebenen Unterlage betrieben werden soll/darf. Teilweise wird das Arbeiten auf dem Schoß sogar explizit als Negativbeispiel aufgeführt.

Moderne Platten sind am empfindlichsten bei schnellen, starken Stößen. Bei konstanten, minimalen Vibrationen haben die meisten keine Probleme. Spätestens wenn man die Platte bzw. das Gerät durch eine weichere Unterlage noch etwas entkoppelt.
 
Ok, mag bei Consumern stimmen. Wenn ich mir hier aber meinen Fujitsu U747 anschaue mit M2-SSD und Kaby-Lake-U-Prozessor + Lüftung zur Seite, sähe ich keine Probleme, so warm wird der auf der Unterseite gar nicht (obwohl Ultrabook)
 
@owned_you: 1 G ist ein Lärcherlschas, ein Kugelschreiber aus 1m Höhe auf Betonboden: 1000 G, allerdings nur für 1 ms.
Für die Spinpoint T166 Serie:
Linear Shock (1/2 sine pulse)
Operating, 2ms 63 G
Non-operating, 2.0 ms 80-160GB: 350 G, 250-500GB: 300 G
 
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