Restschuldversicherung bei Immobilienkredit sinnvoll?

jan4321

Lt. Commander
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Hi,
Ich werde bzw. habe gerade ein Haus gekauft, die Finanzierung steht soweit, allerdings will mir meine Hausbank für 6000€ extra eine Restschuldversicherung mit Arbeitsunfähigkeitsschutz verkaufen. Versicherer: R+V, Laufzeit 120 Monate Deckungssumme 45.000€ bei 2.000€ Monatsrate könnte ich also knapp 2 Jahre am stück krank sein, ohne mein Haus zu verlieren.
Frage Nr. 1: Ist das überhaupt sinnvoll, oder gibt es andere Möglichkeiten seinen Kredit abzusichern, bzw. will mein Bank Berater nur fett Provision kassieren?
Nr. 2: Der Preis erscheint mir etwas hoch, wenn ich sowas abschließe, geht das auch günstiger mit den selben bzw. Minimal schlechtere Konditionen? Z.b. Auszahlung erst ab dem 3. Krankheitsmonat?
Nr. 3:
Leider finde ich relativ wenig Praxis Berichte im Internet, gibst hier eventuell Erfahrungen zur Zahlunmoral der Versicherer?
 
Wie sind denn Deine Konditionen ?
Vielleicht geben Sie Dir gar keinen Immo-Kredit ohne diese RSV ?

Zahlungsmoral ist bei RSV ok.
 
Als möglicher Ersatz für eine Restschuldversicherung dient folgendes Paket:
- Risiko-Lebensversicherung (nicht verwechseln mit Kapitallebensversicherung!)
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Bei privater Krankenversicherung, ggf. auch für freiwillig gesetzlich Versicherte: Krankentagegeldversicherung

Sofern du derartige Versicherungen abgeschlossen hat, würde ich das der Bank sagen, damit die das in ihrer Kalkulation mit berücksichtigen. Und da du Hausbank schreibst: Das ist einer der wichtigsten finanziellen Entscheidungen deines Lebens, da kann es nicht schaden, sich ein Vergleichsangebot der Konkurrenz einzuholen, teilweise können da ordentliche Unterschiede bestehen. Achte dabei unbedingt darauf, dass die Bank bei der Schufa nur eine Konditionenabfrage stellt und keine Kreditanfrage.
 
Als möglicher Ersatz für eine Restschuldversicherung dient folgendes Paket:
- Risiko-Lebensversicherung (nicht verwechseln mit Kapitallebensversicherung!)
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Bei privater Krankenversicherung, ggf. auch für freiwillig gesetzlich Versicherte: Krankentagegeldversicherung

Das Problem ist, dass man diese Versicherungen erst mal zum Zahlen bekommen muss. Bei einer BU kann das auch schnell mal ein paar Jahre mit Rechtsstreit dauern.

Bis dahin ist dein Haus weg.

Ganz unabhängig davon, ob ich das Angebote einer RSV bei einer Baufinanzierung für sinnig halte.

Die Frage ist ja: Ist das Risiko abzusichern? Ist in der RSV nur BU abgesichert? Wie sieht der restliche finanzielle Rahmen/Spielraum aus? Finanziert man alleine oder mit Partner? Werden trotz Finanzierung weitere Rücklagen aufgebaut? Wie hoch ist die Finanzierung? 45.000 € hören sich bei 2.000 € Rate nicht nach sonderlich viel an und lassen auf eine große Finanzierung schließen? Da mindern die 45.000 € eher den möglichen Verlust der Bank bei Zwangsvollstreckung ...
 
Zuletzt bearbeitet:
RSVen sind i. d. R. eine zusätzliche Abzocke durch die Bank.

Ob eine RSV in deinem Fall vielleicht sogar sinnvoll ist, kann man natürlich nicht so pauschal beantworten.

Ich kann nur raten, dich eingehend selbst zu informieren. Beispielsweise sollte man prüfen, ob das Risiko nicht schon durch eine andere bestehende Versicherung abgedeckt ist. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man nur existenzielle Risiken absichern sollte. Handelt es sich beim Verlust des Hauses wirklich um ein solches Risiko? Klar wäre der Verlust hochgradig ärgerlich, aber wahrscheinlich halt nicht existenzbedrohend.

Die einzige Zusatzversicherung, die unter Umständen bei einer Immobilienfinanzierung sinnvoll sein kann, ist IMHO eine Risikolebensversicherung.
 
Vernünftige Berufsunfähigkeit und Risikoleben und gut ist.

Bei guten Tarifen einer BU gilt heut zu Tage Arbeitsunfähigkeit von 6 Monaten auch als BU.

smuper schrieb:
Das Problem ist, dass man diese Versicherungen erst mal zum Zahlen bekommen muss. Bei einer BU kann das auch schnell mal ein paar Jahre mit Rechtsstreit dauern.

Weniger ARD und ZDF schauen.
 
Weniger ARD und ZDF schauen.

Lesen lernen. Wenn in 30 % der BU Fälle die Zahlung verweigert wird, dann ist das ein Risiko auf das hingewiesen gehört. Die Chancen vor Gericht mögen zwar gut stehen, trotzdem muss man diese Zeit überbrücken, also nicht blauäugig auf diese Säule verlassen.
 
Was mir gerade auch noch so aufgefallen ist, ich würde ja eh Krankengeld bekommen, bis zu 78 Wochen.

Des weiteren arbeite ich als Projektmanager zu 80% im Büro und 20% in der Serverhalle des Rechenzentrums, mein Risiko einer Berufsunfähigkeit ist somit sehr gering, das ich mich extern wohl besser bzw. deutlich günstiger absichern kann.

Also so wie es jetzt ausschaut, kann sich der Bankberater das sonst wohin stecken :-D

DANKE @alle
 
Nein, dein Risiko einer BU ist sogar relativ hoch. Rückenprobleme oder Depressionen und dergleichen sind weitaus häufiger vertreten als der Dachdecker, der vom Dach fällt. Hast Du eine gute BU, dann würde ich persönlich auf eine RSV verzichten. Trotzdem solltest Du ein bisschen was an Ersparnissen haben, damit Du so oder so ein paar Monate ohne Verdienst überbrücken kannst.
Also bitte keine Finanzierung, die auf Kante genäht ist.
 
smuper schrieb:
Lesen lernen. Wenn in 30 % der BU Fälle die Zahlung verweigert wird, dann ist das ein Risiko auf das hingewiesen gehört. Die Chancen vor Gericht mögen zwar gut stehen, trotzdem muss man diese Zeit überbrücken, also nicht blauäugig auf diese Säule verlassen.

Quelle für diese Behauptung?
 
Das ist zu billig und trifft eben genau den Punkt, den ich mit weniger Fernsehen meine.

Man muss einfach mal hinterfragen, was die Gründe sind, warum die 30% nicht bezahlt werden.

Einen Antrag kann ich auf vieles Stellen.
Ob der auch berechtigt ist, ist dann eine andere Frage.
 
JardelBenz schrieb:
Das ist zu billig und trifft eben genau den Punkt, den ich mit weniger Fernsehen meine.

Man muss einfach mal hinterfragen, was die Gründe sind, warum die 30% nicht bezahlt werden.

Einen Antrag kann ich auf vieles Stellen.
Ob der auch berechtigt ist, ist dann eine andere Frage.

Wie schafft es dann die Allianz auf 90% und andere auf 60%? Alles nur Pech mit den Kunden? Statistik lügt nicht.

Du glaubst auch an den Weihnachtsmann? Wenn eine Versicherung die Chance hat eine (meist) immense anstehende Leistung anzufechten, dann tut sie das auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn der Kunde die Leistung unberechtigter Weise erschleichen will, dann ist das auch richtig.

Schau dir mal die Zahlen genau an, dann siehst du, warum nicht immer bezahlt wird.
Meistens liegt es nicht am Versicherer.

Von den Fällen die vor Gericht landen, verliert der Versicherer lediglich 16,8%

"30% der Fälle werden nicht bezahlt" ist auf alle Fälle einfach nur eine populistische Aussage von Leuten, die keine Ahnung haben.
Entscheidend ist, bei wieviel von den 30% abgelehnten Fällen, die Ablehnung unberechtigt ist.

Weil wenn jemand einen Antrag auf Berufsunfähigkeit stellt, der aber gar nicht Berufsunfähig ist, dann wird der auch mit zu den 30% gezählt. Oder wer bei den Gesundheitsfragen unwahre Angaben gemacht hat, der wird da auch mit gewertet.
Genau bei solchen Leuten ist es aber richtig, nicht zu bezahlen.
 
JardelBenz schrieb:
Von den Fällen die vor Gericht landen, verliert der Versicherer lediglich 16,8%
Was zum einen erschreckend viel ist und zum anderen: Bei wie viel Prozent der Fälle die erst abgelehnt wurden, gibt die Versicherung dann vor einem Urteil nach wenn sie merkt, dass der Kunden vor Gericht zieht und Recht bekommen dürfte?
 
http://www.franke-bornberg.de/blog/bu-versicherungen-ablehnungsgruende/

Hier mal eine Statistik, was die meisten Gründe für eine Ablehnung sind.

Oft kommt ja auch noch mit hinzu, dass der Kunde die Unterlagen, erst gar nicht ausfüllt und an den Versicherer zurück schickt.

Was jetzt dann davon tatsächlich unberechtigt abgelehnt wird, kann man so ja nicht sagen.

Aber nur 3% aller Leistungsfälle landen vor Gericht und gerade mal 16,8% davon verliert der Versicherer dann.

Dass sind 0,68% aller Leistungsfälle, die nachgewiesenermaßen zu unrecht nicht bezahlt werden.
 
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