Power-SW am Mainboard über RPI steuern.

MarshallMathers

Lt. Commander
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Hallo,

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Raspberry Pi und seinen GPIO-Pins.
Mit der Programmiersprache Python und der externen Bibliothek RPi.GPIO kann ich dafür vorgesehene Pins per Kommando an- und ausschalten. Bei ersteren liegen dann 3,3 Volt an.
Jetzt habe ich mir gedacht, wenn ich LEDs steuern kann, dann doch auch alles andere, das eine Betriebsspannung von 3,3 Volt nutzt?

Ich dachte mir, ich könnte so auch einen PC per Python-Script ferngesteuert anschalten.
Schließlich läuft der Pin auch mit 3,3 Volt.

Was meint ihr? Zu gefährlich für die Hardware? Irgendwas, was ich vergessen habe?

-Marshall
 
Nein das kannst du nicht. Dein PC läuft auch nicht mit 3,3V.
Kurzfassung: du kannst den RPi als "Anschalter" für deinen PC nutzen, aber du wirst löten müssen. Z.B. einen Widerstand, Transistor, Relais imd Diode nutzen um den PC anzuschalten.
 
Wäre Wake on LAN nicht die einfachere Lösung?

Code:
sudo apt-get install wakeonlan
 
Davon habe ich schon gehört. Wie läuft so etwas genau habe? Scannt er mein Heimnetz nach über Ethernet verbundenen PCs ab, und bittet mir dann die Möglichkeit an, ihn aufwachen zu lassen?
Muss ich das Paket dann auch auf dem entfernten PC installieren?
 
Du sendest einfach das Magic Paket an die IP des Rechners. Das geht mit einem Tool auf einem anderen Rechner, es gibt Smartphone Apps dafür, viele Router haben diese Funktion mit am Bord usw.
 
Könntest du mir das Magic Package näher erläutern?
 
Danke. Wenn ich meinen PC über eine App starten will, muss ich für die Verbindung ja einen Port im Router durch Port Forwarding öffnen?
 
Beim Powerpin vom Rechner ist der Trick, dass die Signalleitung auf 0 gezogen wird. Daher ein Kurzschluss zwischen Signalpin und Masse. Wenn müsste dein Radpi also einen Transistor schalten, der diesen Kurzschluss bewerkstelligt (für 100-200ms).
 
MarshallMathers schrieb:
muss ich für die Verbindung ja einen Port im Router durch Port Forwarding öffnen?

Eigentlich nicht, nein. Einfach mal den Wiki Artikel lesen. Das ist ein Broadcast und braucht keine Portfreigabe.
 
Löten muss man nicht zwangsläufig. Ein N-Kanal FET an die richtige Stelle am Mainboard, andere Seite nach Masse, Gate auf den GPIO von deinem Pi und ein Pulldown noch ans Gate, und das wars.
 
Genau, den Pulldownwiderstand klebt man einfach aufs Board, genauso wie den FET :)
 
BlubbsDE schrieb:
Du sendest einfach das Magic Paket an die IP des Rechners.

Das stimmt so nicht. Zu diesem Zeitpunkt hat die Karte üblicherweise keine IP, weil das TCP/IP-Protokoll erst eine Schicht darüber liegt.
Die Ansteuerung erfolgt über die MAC-Adresse.
 
An-/Ausschalten geht per LAN, aber den Hardware-Reset könntest du so realisieren. Dann sparst du dir quasi einen Webresetter :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie BlubbsDE schon erklärt hat wird bei Wake on LAN (WoL) ein sogenanntes Magic Packet über den Broadcast an eine bestimmte MAC-Adresse gesendet.

Empfängt deine Netzwerkkarte ein an sie adressiertes Paket kann sie den Rechner starten. Das funktioniert wenn sich der Rechner im S3 (Suspend-to-RAM), S4 (Suspend-to-Disk) oder S5 (Soft-Off) Zustand befindet.

Mitunter musst du an deiner Netzwerkkarte oder deinem BIOS/UEFI noch freigeben, dass WoL erlaubt ist. Unter Windows kannst du das in den Eigenschaften der Netzwerkkarte tun.

realtec.PNGintel.PNG

Und so würde es dann in der Konsole vom RPI aussehen:

wol.PNG
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke. Ich werde mir morgen man die App anschauen.
 
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