Bericht HEC und Andyson: Einblicke in die Fertigung von Netzteilen in China

Nunja, in Europa zahlen wir doch schon kräftige Aufpreise, ich würde sogar sagen, dass wir den Einkauf anderer Abnahmeländer quersubventionieren. Da sind die Preise an unsere Kaufkraft bereits angepasst. Übrigens will ich mich nicht darüber beschweren, das ist anders wohl auch gar nicht möglich.
 
Zebrahead schrieb:
Das Durchschnitteinkommen in Shenzhen liegt oberhalb von 1'000 EUR / Monat.

Das ist dann doch ein bisschen zu stark daneben geraten. Minimallohn in Shenzhen ist 2030 RMB/Monat. Also rund 260 Euro.
Die Leute am Fliessband liegen sicher nicht wesendlich darueber.
 
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Leider traurig auf was für einem Fundament wir unsere Güter kaufen (müssen)
Aber anders würde es auch nicht gehen, dank den Gehältern, Euro usw.
 
sry doppelpost. >_>
 
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Mike550155 schrieb:
Das ist dann doch ein bisschen zu stark daneben geraten.

Wenn ich Internetzugriff habe, versuche ich möglichst nicht zu "raten". Ich habe es extra gegoogelt :)

Das Durchschnittsgehalt in 32 Großstädten in China liegt bei 6.070 Yuan (845 Euro) in Stellenausschreibungen, die online für den Winter 2015 ausgeschrieben waren, wobei Beijing die Liste mit 9.227 Yuan anführt, gefolgt von Shanghai (8.664 Yuan) und Shenzhen (7.728 Yuan)
Quelle

7.728 Yuan entsprechen per Tageskurs 1'015 EUR.
 
Novocain schrieb:
Das Chip Werk in Dresden. Ich vermute du sprichst auf Bosch an, das was mit diversen Millionen gepolstert wird damit es überhaupt hierher kommt ?
Ja und die massive Subventionierung stört mich auch. (In China wird noch viel stärker Subventioniert damit überhaupt noch jemand dort produziert. Die Wissen was auf sie zukommt und versuchen alles um Unternehmen zu halten)
Wenn Bosch aber zeigt das sie auch in Deutschland kosten effizient produzieren können, denken andere Unternehmen ebenfalls über eine Rückkehr nach D/Eu nach. Dann vielleicht auch ohne Subvention.
 
Fujiyama schrieb:
Sehr schlimm das wir solche Arbeitsbedingungen unterstützen.
Es sollte sich was ändern.

Wenn wir die Produkte nicht kaufen, gibt es für diese Menschen überhaupt keine Jobs. Die Hersteller durchweg zu boykottieren, bringt niemanden weiter. Stattdessen sollten wir die Industrie anhalten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, und dann auch bei denen einkaufen, die etwas ändern. Allerdings müssten die Konsumenten dann auch fpr alles ein paar Euro mehr zahlen.
 
Interessanter Beitrag, Danke CB :)
Manche Leute hier werden in ihren Beruf wohl jeden Tag gepudert :)
Als ich vor ein paar Jahren noch aktiv in Arbeit war, waren auch so mache Zeiten
mit über 10 Std und mit 35 Grad in der Montage und Demontage üblich.
Bei unbequemen Stühlen und mit Glück einen der raren Standventilatoren.
Noch ärmere Schweine waren die Mechaniker, bei heutigen Temperaturen
den ganzen Tag auf der Leiter, oder auf einen Rollbrett.
Ich habe als Ausbilder ein paar Monate in Zhuhai verbracht und fand die Bedingungen
vor Ort zum Teil angenehmer als hier in Deutschland.
Der einzige Unterschied war das man für das Gehalt von einen Deutschen Facharbeiter
in China 2 gute Ingenieure bekommen hat.
Das wird sich aber in laufe der Jahre immer mehr angleichen.
 
Hanfyy schrieb:
Stelle sich mal einer vor auf so einem Plastikhocker ne 10 Stunden Schicht zu absolvieren...

Und genau das war mein erster Gedanke, als ich das erste Bild im Artikel sah. Unglaublich, wie wenig diesen Firmen ihre Mitarbeiter wert sind. In China gibts ja genug arme Schweine die sie ausbeuten können und die sich mangels Gewerkschaften nicht zur Wehr setzen können, weil sie dann direkt rausfliegen und schon 100 Andere bereit stehen um den Job zu übernehmen.

Die Verkaufspreise vieler Netzteile mögen niedrig sein. Aber die Kosten für die Produktion sind noch um ein Vielfaches niedriger. Diese Unternehmen machen also seit Jahren satte Gewinne.
Da wäre es doch wirklich kein finanzieller Beinbruch, wenn man seinen Mitarbeitern irgendwann mal halbwegs ordentliche Arbeitsstühle spendieren würde, die sich in der Höhe individuell verstellen lassen.
Den Kram kann man doch auch direkt in China kaufen und bei Abnahme von mehreren hundert Stück gibts entsprechende Rabatte.
 
Zebrahead schrieb:
Wenn ich Internetzugriff habe, versuche ich möglichst nicht zu "raten". Ich habe es extra gegoogelt :)


Quelle

7.728 Yuan entsprechen per Tageskurs 1'015 EUR.

Mann ne, sorry, aber....ich möchte dich echt nicht kritisieren, aber dieses Beispiel mit den Durchschnittslöhnen, ist ja wohl für den Ar..h !
In Deutschland heißt es auch "...Durchschnittlicher Bruttomonatsverdienst von Arbeitnehmern in Deutschland bis 2016 3.703,-- € und Durchschnittlicher Bruttomonatsverdienst von Arbeitnehmern in Deutschland bis 2016, produzierendes Gewerbe 4.601,-- € brutto
Mehr muss ich jetzt nciht dazu sagen, oder ?!
Oder erhält hier die Verkäuferin bei ALDI eines dieser Gehälter ? Nein.
Genauso verhält es sich mit deinem Beispiel zum Durchschnittslohn in China.
Sorry, aber ich konnte das jetzt einfach so unkommentiert stehen lassen. Nachher glaubt das noch einer !
1800,-- würde ich eher sagen stimmt für Deutschland, wenn man alle Arbeitnehmer zu Grunde legt!.
Würde bedeuten, dass China im Durchschnitt auf ALLE Arbeitnehmer nur 785,-- dahinter liegt ?! Sorry, aber beim besten Willen....nein ;-)

Edit: Quelle Nachtrag zum Durchschnittslohn https://de.statista.com/themen/293/durchschnittseinkommen/
 
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Da ich in beiden Städten schon war und im Rechenzentrum gearbeitet habe, kann ich auch sagen das ein Informatiker im Datacenter dort keine 780€ im Monat Verdient und damit schon sich zu den besser verdienenden zählt.
 
Piktogramm schrieb:
Win98 auf dem Steuerrechner von CNC Geräten sind in Deutschland genauso üblich. Solang der Kram läuft wird er auch genutzt.

Kann ich bestätigen, habe ich auch erlebt.
Schätze, selbst WfW 3.11 dürfte auch hier und da noch im Einsatz sein..
Gab eine Menge an Software dafür, gerade im Bereich Messen/Steuern/Regeln (MSR).
Als Beispiel fallen mir da spontan die guten, alten Messgeräte mit V.24 ein.
Aber solang es läuft, spricht nichts dagegen. Das kleine OS läuft notfalls auch noch auf aktueller Hardware.
(Support für VGA/VESA und CSM reichen fürs Nötigste).
 
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@Raul74:
Durchschnittslohn in DE ist halt sehr schwierig, da es riesige Unterschiede z.B. zwischen Ost- und Süddeutschland gibt. In China ist es genau dasselbe mit sehr tiefen Löhnen in ländlichen Gegenden und höheren Löhnen in Städten. Ich habe deswegen extra den Durchschnittslohn der Stadt Shenzhen gepostet - von dort handelt ja auch dieser Beitrag.

Normalerweise würde man ja jetzt sagen "ja, aber in der Produktion wird man wohl deutlich unter dem Durchschnitt verdienen". Allerdings ist China im Gegensatz zu westlichen Ländern eine Industrienation, während wir hier den Schwerpunkt auf Dienstleistungen legen. Entsprechend kann der Lohn eines Arbeitnehmers in der Produktion in Shenzhen durchaus dem Durchschnittseinkommen pro Kopf der Stadt entsprechen.
Shenzhen dürfte auch etwas höhere Löhne haben, da es direkt an Hong Kong angrenzt, wo nochmals deutlich höhere Löhne bezahlt werden.
 
Ich glaub das mit den Arbeitsbedingungen ist doch mittlerweile überall so, gibt genug Industriefirmen die unterm Blechdach sitzen ohne Klima und bei der Hitze rackern und am besten eben OHNE Stuhl damit man nicht wie ein Faulenzer aussieht.

Schon beim täglichen Gang zur Bäckerei sollte man sich fragen ob man nicht lieber 10 Cent mehr für sein Korn bei der einzig verbleibenden Familienbäckerei ausgibt, anstatt beim Großen einzukaufen damit der die Letzte auch noch platt macht.

Billig, Schnell und Viel muss es sein, schon bei den Lebensmitteln angefangen. Denke mal da kann man wirklich vor der eigenen Türe zu erst kehren bevor man wo anders schaut.
Brauch sich doch bloß den Wandel der Zeit anschauen, die "Bäckerei" gibts jetzt in jedem Supermarkt und viele Lebensmittel haben nicht mal "echte Zutaten" oder guckt Jemand auf seinen Fleischsalat den er sich am Abend reinpfeift?

Das kann man sich jetzt zu allem was man kauft denken, brauch man gar nimmer drüber weiter schreiben sonst kommt man zu keinem Punkt ^^.

Es gibt auch genug rechtsverletztende Unternehmen (ja in Deutschland), sei es ein Zähler der Rot leuchtet wenn man zu wenig Teile schafft oder die Zertifikate für die 1 Tag mal kurz zur Spedition alles umgesetzt wird damit der Mist bis zum nächsten Mal weiter laufen kann.
Keine Ahnung wo manch einer so arbeitet dass er es schlimm findet auf som Plastikhocker zu sitzen (ohne jetzt Jemanden anzugreifen, einfach nur als Frage).

Fakt ist die Meisten verdienen zu wenig und wer wenig verdient zahlt wenig. Das liest man auch hier auf CB oft genug "Intel is mir zu teuer" oder lieber die RX 480 weiß der Geier was - jeder hat wenig Geld, oder sagen wir lieber mal "sehr Viele".
Dadurch wird auch die billige Produktion angefeuert und dagegen kann man nichts machen - boykottieren? Ja dann nimmt man aber Arbeitsplätze etc. das Leid Anderer wird ausgenutzt und so wird es auch noch lange genug sein.

Oder ums mal auf CB Niveau zu einer kurzen Fassung zu bringen: solang AMD nicht konkurriert gibt Intel den Preis an *hust*

Is aber halt wirklich so, es wird noch ne ganze Weile dauern bis die anderen Länder ihre Standarts höher setzen um damit die Arbeit wieder zurück kommt weil sie nicht mehr lohnenswert ist. Wenn die kleinen Bauteile in China eben so billig produziert werden ... Nunja - glaub da kann man Stunden drüber faseln ändern wird sich die nächsten Jahre erst mal gar nichts.

Mich wunderts nur, dass wir nicht schon vollautomatische Friseurstühle haben, reinsitzen 5 Sekunden Staubsaugerrasur und fertig.
 
Jetzt kommen wieder die Retter aus Deutschland und jammern über die Arbeitsbedingungen. Glaube die Menschen dort sind froh, daß sie diese Arbeit haben. Und es ist ja offenkundig bereits ein Umzug in Arbeit.

Schöner Artikel und sehr informativ.
 
Hibble schrieb:
Wobei ich sagen muss, dass bei HEC dieser Schritt wesentlich wichtiger ist. Weil wie man auf zwei Bildern gesehen hat, sind immer unbenetzte Lötstellen der Fehler gewesen. Das Problem liegt also eine Station früher beim Wellenlöten.
Andyson hatte das Wellenlöten soweit ich beurteilen kann besser im Griff, weshalb bei der optischen Prüfung eher auf andere Dinge geachtet werden musste.

mag sein das die es besser im Griff haben, dennoch werden durch die manuell Inspektion ohne maschinelle Hilfe immer viel mehr Fehler übersehen werden. Das liegt einfach in der Natur des Menschen und wird durch den Leistungsdruck auch nicht verstärkt.

Es bleibt dabei, es ist ein wesentlicher Qualitätsmangel, der den Eindruck recht stark trübt.

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Die allgemeinen Arbeitsbedingungen sind natürlich auch schändlich, auch wenn in deutschen Fabriken nicht anders aussieht. Kenn so eine Archivierungsfrima, da ist genauso solche Fließbandarbeit gefragt. Und alle kommen nur von Zeitbuden, da die Arbeit das geistig zermürbend ist und die "Mitarbeiter" aller 6 Monate ausgetauscht werden.
 
Sehr toller Artikel, gerne mehr davon !
 
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