Automatisches WLAN-Backup-System für Zuhause

Firehold

Ensign
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Hallo,

mein Vater ist selbstständig und hat sehr viele Kundendaten, gescannte Abschriften und Arbeitssoftware auf seinem Laptop.
Bisher hat er ab und zu manuell eine Festplatte angeschlossen und ein Backup gemacht, allerdings vergisst er dies oft und findet auch das ständige Anschließen der Festplatte nervig.

Aus diesem Grund würde ich ihm gerne ein automatisches Backup-Sytsem einrichten, sodass wenn er nach Hause kommt und den Laptop anmacht, eine Backupsoftware direkt über das WLAN im Hintergrund ein Komplett-Backup auf eine am Router angeschlossene Festplatte macht.

Ich bin allerdings noch nicht sehr informiert über die Lösungen.

Könnt ihr mir vielleicht eine gute Software empfehlen und mir noch ein paar Hinweise geben auf was ich eventuell achten muss ect.?

Anforderungen:
- Automatische Backups bei Verbindung mit dem Heimnetztwerk
- Backup über WLAN an eine am Router angeschlossene Festplatte
- Freeware oder Shareware auf Kaufbasis, keine monatlichen Zahlungen.
- Kein nötiges Fachwissen

Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus :)
 
Kein Wissen, aber am besten kostenlos oder möglichst billig, und dann sind auch noch wichtige Geschäftsdaten betroffen?

Ist es für dein Vater denn sehr schlimm wenn alle Daten mal verloren sind?

Eine Festplatte am Router? Mutig, wenn die aussteigt ist alles weg. Wenn unverschlüsselt, was meist bei Festplatten am Router der Fall ist sind bei einem Diebstahl wichtige Daten in fremde Hände.

Bei einem Virus im Netzwerk oder einem anderen schwerwiegenden Fehler sind die Daten ebenfalls weg.
 
Warum denn eine Festplatte am Router? Das ist doch immer total lahm.
Sonst, wenn das so gewollt ist, kannst du mit dem Windows Synchronisierungs-Center was anfangen. Da kann man Zeitpläne erstellen und Daten automatisch abgleichen.

​Ich würde dir aber empfehlen, ein NAS zu kaufen (z. B. Synology) oder selbst etwas aufzusetzen (NextCloud beispielsweise). Damit kannst du das automatisch alles synchronisieren. Ich selbst habe einen kleinen PC mit Ubuntu und NextCloud drauf. Mein Laptop synchronisiert im WLAN automatisch alles da hin, läuft super!

​Aber da kein Fachwissen: eher Synology und dazu dann die CloudStation im Interface aktivieren.
 
Eins haben aber alle Lösungen gemein: Da haftet der Vater selbst wenn etwas passiert und die Daten dennoch weg sind aufgrund irgendeine Fehlers. Kann in der Geschäftswelt mitunter recht kostspielig werden wenn das Finanzamt und Co Dokumente sehen will die man dann aber nicht mehr besitzt.

Würde eher einen Dienstleister da mit ins Boot holen, der am Ende auch haftet für das was er verkauft.
 
robocopy, tool von windows....

oder ein synology NAS kaufen und das backup tool nutzen
 
Genauso wie er für alles andere haftet was er mit seinem Unternehmen tut. Bei einem selbstständigen sollte man vielleicht etwas auf dem Teppich bleiben. Immerhin macht er überhaupt mal Backups, da ist er wahrscheinlich 50% aller anderen selbstständigen voraus.
 
Denkt unbedingt an eine regelmäßige Sicherung.

Ich empfehle euch ein 2. NAS (von mir aus auch 1Bay oder 2Bay mit nur 1HDD) oder eine externe HDD in einem anderen Teil des Gebäudes (oder mit nach Hause nehmen / verschließbarer Aufenthaltsort) und eine tägliche Spiegelung vom 1. aufs 2. NAS.

Wichtig ist auch eine Benachrichtigung über (nicht) erfolgte Backups.
Hierzu auch mal überlegen, was mehrere Stunden Stillstand bzw. kein Zugriff auf die NAS-Daten kosten könnte.
 
Masamune2 schrieb:
Genauso wie er für alles andere haftet was er mit seinem Unternehmen tut. Bei einem selbstständigen sollte man vielleicht etwas auf dem Teppich bleiben. Immerhin macht er überhaupt mal Backups, da ist er wahrscheinlich 50% aller anderen selbstständigen voraus.

Okay wir stellen uns mal vor du bist selbstständig, hast auch den einen oder anderen Mitarbeiter eingestellt und sämtliche Dokument über Mitarbeiter, Kunden, Finanzen und Verträge sind einfach mal weg.

Ich mein natürlich kannst du als Selbstständiger an allen ecken und enden sparen. Gibt welche die Sparen sogar an einer Rechtsberatung und suchen sich Impressum und son Zeug einfach aus dem Internet zusammen.

Kann alles klappen, muss es aber nicht. Das sollte dem Vater vielleicht klar sein dass er das bekommt wofür er zahlt.
Wenn ich lese "keine Ahnung" heißt das auch fast immer es gibt im Netzwerk nichtmal ordentlich gesetze Berechtitungen. Sprich meist darf dann jeder alles verändern an Daten was er da im Netzwerk so findet. Und dann ist das geheule halt wieder groß bei dem nächsten Cryptotrojaner.
 
Zuletzt bearbeitet:
und sämtliche Dokument über Mitarbeiter, Kunden, Finanzen und Verträge sind einfach mal weg.
Deshalb hab ich ja Backups gemacht.

Ist doch nichts anderes wenn der Laden mit allen Aktenordnern abbrennt. Manche erholen sich davon, andere nicht. Im Gegensatz zu digitalen Daten kann man Papier auch nicht so einfach duplizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dagegen ist der Geschäftsführer aber idr versichert. Gegen einen Datenverlust weil ne Seagate HDD rumspinnt oder nen Cryptotrojaner aber nicht. Da wird niemand für den Schaden aufkommen. Eventuell kann es auch juristische Folgen noch haben weil man verpflichtet ist fürs Finanzamt und co gewisse Dinge mehrere Jahre lang aufzuheben.
Es geht hier nicht um die MP3 Sammlung die dann mitunter weg ist. Wenn ihm daheim die Hütte abbrennt dann sind seine Geschäftsdaten ebenso nicht versichert, Genauso wenig wie bei Diebstahl.
 
Hallo,

vielen Dank für alle eure Antworten.
Mein Vater ist selbsttändig ohne Mitarbeiter und noch eher vom alten Schlag.
Sehr wichtige Dokumente für das Finanzamt etc. gibt es natürlich auch in Papierform.
Zudem habe ich keineswegs günstig bzw. kostenlos gesagt, lediglich ein Monatsabo schließe ich aus.

Ich wollte hier nun aber weniger eine Disskussion über die vor/nachteile von digitaler Bürokratie losstoßen.

Er möchte Backups machen und nicht extra eine Festplatte anklemmen. Er ist keine große Firma mit Millionen Umsätzen welche eigens zugeschnittene Lösungen verlangt.
Ein Backup finde ich vernünftig und es gibt ja auch die Lösung die Backupfestplatte mit einer zweiten zu spiegeln.

Die Lösung mit dem NAS klingt gut.
Diese empfängt dann die Daten ebenfalls via WLAN?
Und welche Software könnt ihr empfehlen, welche beim starten im Heimnetztwerk selbstständig ein Backup aufs NAS erstellt?

Vielen Dank.
 
Firehold schrieb:
Die Lösung mit dem NAS klingt gut.
Diese empfängt dann die Daten ebenfalls via WLAN?
Und welche Software könnt ihr empfehlen, welche beim starten im Heimnetztwerk selbstständig ein Backup aufs NAS erstellt?

Vielen Dank.
​Wenn du z. B. von Synology ein NAS nimmst, gibt es von der Firma auch die passende Software dazu. Möglich wäre dafür z.B. die CloudStation. Dabei installiert man sich dieses Programm auf dem PC und wählt dann aus, welche Ordner mit der Synology synchronisiert werden sollen. Das macht die dann automatisch, sobald eine Datei geändert wird und der PC sich im WLAN befindet.
​Gibt auch noch andere Möglichkeiten, ist nur eine davon :)
 
Hallo,

ich weiß der Thread ist schon was älter, allerdings nun wieder aktuell.
Konnte meinen Vater nun endlich überreden das Backup ernst zu nehmen (sein Laptop hatte einen Defekt und die Datenrettung war teuer :D)

Deshalb würde ich gerne nocheinmal auf die Lösungen zurückkommen.
Bisher wurde ja das Synology NAS sehr empfohlen, leider habe ich nicht wirklich viel Erfahrungen mit NASs (NASs, NASsen ache egal :p)

Am Anfang wurde mir gesagt die Datensicherung via WLAN wäre sehr langsam und dann ein NAS empfohlen, jedoch überträgt man die Daten hier doch auch per WLAN?!? Komme da nicht so ganz mit.

Zudem gibt es ja etliche Systeme von Synology, welches ist denn empfehlenswert bzw. auf was muss/sollte ich achten?

Vielen lieben Dank!
 
Am Anfang wurde mir gesagt die Datensicherung via WLAN wäre sehr langsam und dann ein NAS empfohlen, jedoch überträgt man die Daten hier doch auch per WLAN?!? Komme da nicht so ganz mit.
Dem NAS ist recht egal wie die Daten übers Netzwerk auf das NAS kommen. Das NAS wird grundsätzlich per LAN-Kabel an bspw. den heimischen Router angeschlossen. Ob dein Vater dann per WLAN oder per LAN mit dem Router (und sukzessive dem NAS) verbunden ist, bestimmt dann letztlich die Geschwindigkeit. Per LAN gehts in aller Regel schneller; mit WLAN langsamer.

Zudem gibt es ja etliche Systeme von Synology, welches ist denn empfehlenswert bzw. auf was muss/sollte ich achten?
Aus dem Bauch heraus wird deinem Vater ein 2-Bay-Modell reichen mit zwei HDDs die dann gespiegelt im RAID1 laufen. Die Festplatten sollten natürlich mindestens so groß sein dass alle Daten die jetzt auf dem Laptop sind gespeichert da drauf passen. Merke: Bei RAID1 ist die ingesamt nutzbare Speichermenge die der kleinsten Platte im Verbund. Hast du 2 x 2 TB, hast du netto 2 TB nutzbar.
Da dein Vater bis jetzt wohl alles auf dem Laptop hat, werden 2 TB insgesamt wohl reichen, aber das musst du bzw. Ihr wissen.

Es sollte imho ein Modell sein das (jetzt) das BTRFS-Dateisystem unterstützt. Das DS218+ wäre ideal.
Mit 2x 2TB WD RED.

Weiterhin: Das Paket Cloud Station macht aus dem Gerät eine Dropbox. Cloud Station Drive ist der Client der auf den PC gehört. Wenn das mit Synology Quickconnect eingerichtet ist, werden die Daten unkompliziert zwischen NAS & Computer auch übers Internet synchronisiert. Ist der Quickconnect-Dienst nicht gewünscht sondern eine "direkte" Verbindung von Computer nach Haus aufs NAS, muss mit Portweiterleitungen & DynDNS (gibts auch von Synology) gearbeitet werden. Damit ist schon mal der Datenverlust bei Ausfall des Notebooks verhindert.
Aber machen wir weiter: Da auch das NAS mal verrecken kann, sollte trotzdem daran gedacht werden auch von den Daten des NAS Backups zu machen. Am einfachsten wäre eine oder mehrere externe Festplatte in 2,5" Größe, die regelmäßig ans NAS angeschlossen wird und auf die das Programm HyperBackup (versionierte) Sicherungen macht. Ja, da sind wir wieder bei der Routine die HDD an und abzustecken. Das bringst du deinem Vater ein paar mal bei, dann hat er die Routine drin. Jetzt ist der Schmerz durch Datenverlust groß, jetzt ist die Lernbereitschaft da das auszunutzen ^^
Und da wir schon mal dabei sind: Wenn du zufällig auch ein Synology NAS hast, kannst du über CloudStation auch eine Sicherung vom NAS deines Vaters ermöglichen. So für den Fall dass Laptop+NAS+Backup-HDDs abbrennen/geklaut werden. Alternativ kann HyperBackup auch zu div. Cloud-Diensten sichern, die ggf. kostenpflichtig sind.



Zu guter Letzt: Alles kann und sollte verschlüsselt werden. Die Ordnerinhalte des NAS können verschlüsselt werden. HyperBackup kann die Backups verschlüsseln. Und wenn das Notebook Windows 10 Pro + TPM-Modul hat, gibt es keine Entschuldigung nicht Bitlocker zu nutzen. Im laufenden Betrieb wirst du die Schlüssel nicht eingeben müssen.
Die Wiederherstellungsschlüssel für den Fall der Fälle werden mehrfach auf Papier gebracht und an mehreren sicheren Orten untergebracht. Jedenfalls wird der Zettel nicht unter das NAS geklemmt.
 
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