Wie bezahlt man einen Neuwagen?

Acrylium · 26. Juni 2017

Ich habe mir noch nie ein Auto gekauft und habe daher da absolut null Ahnung oder Erfahrung. Daher kann ich auch nicht erkennen ob etwas seriös und üblicherweise so gemacht wird oder nicht. Ich hab nur Erfahrungen bei Internethandel und eBay ;-)

Ich möchte mir nun also einen Neuwagen bei meinem ortsansäßigen Ford-Händler kaufen. Der hat mir nun am Freitag ein PDF geschickt überschrieben mit "verbindliche Bestellung". Das habe ich unterschrieben, eingescannt und zurück geschickt. Vom Händler selbst habe ich keine Annahmebestätigung oder Unterschrift bekommen.

Der Händler will jetzt von mir die gesamte Summe per Überweisung sofort haben. Dann erst wird er das gewünschte Auto bei einem anderen Händler besorgen und hierher überführen lassen. Ohne die sofortige Überweisung sagt er, bekommt er auch den Fahrzeugbrief nicht und ich dann mein Auto nicht. Barzahlung bei Übergabe des Fahrzeugs will er auch nicht, da er ja den Fahrzeugbrief erst noch zum Anmelden für mich braucht.

Als alter eBayer kommt mir das verdächtig vor. Ist es normal dass man beim Neukauf erst mal die gesammte Summe, - immerhin rund 50.000 Euro - überweisen muss, damit man dann ca. 4 Wochen wartet bis das Auto abgeholt werden kann? Und das Ganze auch noch ohne eine Unterschrift des Händlers?

Vielleicht bin ich durch die ganzen Machenschaften die ich bei eBay immer so mitbekomme auch einfach nur paranoid...

Wie bezahlt ihr ein Auto wenn ihr es neu beim Händler kauft?

Hägar Horrible · 26. Juni 2017

Ich überweise, aber erst, wenn das Auto auch da ist. Früher habe ich bei Abholung das Geld bar auf den Tisch gelegt.

Dass man erst bezahlen soll und er das Auto dann erst besorgt ist mir persönlich neu und das würde ich auch nicht machen

Bigger · 26. Juni 2017

Also ich habe mir vor einem Jahr einen Jahreswagen - auch bei einem Fordhändler gekauft. Da hatte ich die Wahl ob ich die Summe bei Übergabe also Barbetrag bezahle oder es bis zum Übergabetermin überwiesen habe.

florian. · 26. Juni 2017

Kommt mir etwas seltsam vor. (Hab aber keine Ahnung was Branchenüblich ist)
Ich musste 500€ anzahlen. alles andere war dem Händler herzlich egal. Überweisung/Bar/Finanzierung
Ich bekomme das Auto eben erst wenn er das Geld hat.
--> 2-3 Tage vor Übergabe überweisen.

Hat dein Händler eventuell Finanzielle Schwierigkeiten?
Da sollte man aufpassen. wenn der Insolvent geht, dann ist ein Großteil deines Geldes futsch.

Arkada · 26. Juni 2017

Ich habe selber bisher nur Gebraucht- und Jahreswagen gekauft, aber meine Eltern hatten schon diverse Neuwagen.
Bei jedem war der Ablauf gleich --> Kaufvertrag unterschrieben und kurz vor Auslieferung bzw. Übergabe das Geld per Überweisung an den Händler bezahlt!

Pandora · 26. Juni 2017

Bigger schrieb:
Da hatte ich die Wahl ob ich die Summe bei Übergabe also Barbetrag bezahle oder es bis zum Übergabetermin überwiesen habe.

Genau so kenne ich das auch, Auto erst wenn Geld da ist, aber ob das zwei Wochen vorher per Überweisung ankommt oder am Tag der Übergabe in einer Papiertüte mitgebracht wird ist egal.

GiGaKoPi · 26. Juni 2017

Acrylium schrieb:
Als alter eBayer kommt mir das verdächtig vor. Ist es normal dass man beim Neukauf erst mal die gesammte Summe, - immerhin rund 50.000 Euro - überweisen muss, damit man dann ca. 4 Wochen wartet bis das Auto abgeholt werden kann? Und das Ganze auch noch ohne eine Unterschrift des Händlers?

Nein, definitiv nicht und würde ich niemals machen.

Ich habe letztes Jahr, auch bei einem Ford Händler, das Auto bekommen, anschließend ein paar Tage später die Rechnung und erst dann musste ich das Geld überweisen.

Normal wäre wohl bei Übergabe zu bezahlen. Aber doch sicher keine Vorkasse bei einem Auto..und dann bekommt er das Auto bei dem anderen Händler nicht - und du läufst 50.000 Euro hinterher.

nebulein · 26. Juni 2017

Ich hätte da Bauchschmerzen.

Warum weicht der Händler vom üblichen Prozedere ab? Steht er kurz vor der Insolvenz oder warum will er das Geld vorher haben?

Tinkerton · 26. Juni 2017

Wurde die Vorkasse denn schriftlich vereinbart?

Idon · 26. Juni 2017

Ich würde das nicht machen.

NeoHazard · 27. Juni 2017

So was ist unüblich. Wie schon erwähnt, entweder Barzahlung bei Abholung oder Überweisung 1-2 Tage vor Abholung. Alles andere ist in meinen unseriös. Er steckt sich die 50t€ und dann sieh zu wie Du Dein Geld bekommst

Anzahlung ist auch unüblich bei einen Neuwagenkauf, würde ich auch nicht machen.

snickii · 27. Juni 2017

Ich habe bei Abholung einen größeren Betrag Bar angezahlt. Vorher wollte er das Geld auch nicht haben.

wiztm · 27. Juni 2017

Ich kenne deinen Händler nicht, aber selbst wenn es bisher ein seriöser Händler wäre würde ich es nicht machen.
Drückst du dem dein Geld in die Hand und er geht in der Zwischenzeit Konkurs ist dein Geld auch erst mal weg.

Hatten wir hier im Ort um die Ecke damals mit einem Opelhändler. Da haben einige Bauklötze gestaunt das sie ihr Auto vom Konkursverwalter gerne kaufen können, wenn sie es ein 'zweites' mal bezahlen.

Mordeos · 27. Juni 2017

Die Händler müssen ja in Vorkasse gehen und die Autos bei der Bank oder eben dem anderen Händler auslösen bzw. kaufen.
Sieht so aus als Dein Händler das mit Deinem Geld will, da er keins hat.
Ich würde das so auch nicht machen, sondern wie bereits geschrieben Bar bei Abholung oder besser einige Tage vor Abholung überweisen (so habe ich es vor zwei Wochen gemacht

)

Acrylium · 27. Juni 2017

Alles was ich über den Händer weiß ist, dass es ihn schon jahrelang hier im Ort gibt. Habe zuvor aber noch nie mit ihm zu tun gehabt, das ist wie gesagt mein allererster Autokauf.

Er sagte ich muss ihm das Geld erst vollständig überweisen, sonst kann er das Auto nicht bei dem anderen Händler "kaufen" und hierher überführen. Solange ich also nicht überweise wird er sich nicht darum kümmern mein Auto zu besorgen. Kann ich unter solchen Umständen irgendwie von der verbindlichen Bestellung zurück treten oder ihm eine Frist setzen (obwohl ich noch nichts bezahlt habe)?.

Mir fällt gerade noch etwas ein was ich nicht erwähnt hatte bisher: Bevor er mir die "Verbindliche Bestellung" per E-Mail zusenden wollte, hat er mich gebeten ihm meinen Personalausweis mit Vorder- und Rückseite ein zu scannen und zu zu schicken. Ich habe mir zuerst nichts dabei gedacht, da ich davon ausging dass er den braucht um mein Auto dann für mich an zu melden. Aber nachdem ich jetzt ein wenig gegoogelt habe scheint das auch nicht üblich zu sein den Personalausweis in Kopie (oder Scan) ein zu fordern, oder?

Mordeos · 27. Juni 2017

Ich habe alles beim Händler vor Ort gemacht, weiß jetzt nicht mehr zu 100% ob ich meinen Perso vorzeigen musste, glaube aber schon.
Warum klärst Du das nicht mit Ihm vor Ort?

BlubbsDE · 27. Juni 2017

Warum klärst Du das nicht mit Deinem Händler? Wenn das ein jahrelang arbeitender ortsansässiger Ford Händler ist, dann wird er Dich wohl nicht über den Tisch ziehen.

Dein Fall scheint eben speziell zu sein. Du bekommst den Wagen sofort, er wird nicht für Dich von Ford gebaut. Bedeutet, der Wagen steht zur Verfügung aber eben bei einem anderen Händler. Und Dein Händler kauft ihn bei dem anderen ein. Das muss bezahlt werden. Warum soll er da in Vorleistung treten? Wenn Du Dir Deinen eigenen Wagen bei Ford konfiguriert hättest, dann sähe die Zahlungsmodalität bestimmt anders aus.

So einfach stornieren kann auch schwierig sein. Kann man aber nichts genau zu sagen. Wir kennen den Stand Deines Kaufvertrages nicht.

Bigger · 27. Juni 2017

Personalausweis zeigen/scannen ist normal.

Markus83Muc · 27. Juni 2017

Ich habe in meinem Leben schon mehr als einen Neuwagen gekauft und dafür weder den Personalausweis vorgezeigt noch einscannen lassen oder gar jemals im Vorfeld direkt bezahlt.

Eine Vorauszahlung ist definitiv nicht üblich und mit einigen Gefahren verbunden. Sollte der Autohändler Insolvenzanmelden vor der Übergabe des Autos, ist sowohl dein Geld als auch das Auto selbst teil der Insolvenzmasse. Dann hast du zwar einen Anspruch auf einen Teil der Insolvenzmasse aber davon bekommst du nur einen Bruchteil wieder.
Üblich ist eine Zahlung erst bei Übergabe des Fahrzeugs, teilweise wird eine Anzahlung <=10% vereinbart, aber mehr sollte es nicht sein.
Wenn das Autohaus bei dem dritten nicht in Vorleistung gehen kann oder dort keine übliche Zahlung, bspw. 30 Tage nach Lieferung, vereinbaren kann, dann ist grundsätzlich Vorsicht geboten.
Dies ist in der Regel an Anzeichen für Liquiditätsprobleme oder zumindest eine schlechte Zahlungsmoral gegenüber dem Lieferanten.

An der Anmeldung des Fahrzeugs kann es nicht liegen, denn das Fahrzeug kann schon auf dich angemeldet werden, ohne das dass Eigentum auf dich übergeht. Dies kann das Autohaus für die übernehmen oder du auch selbst durchführen.
Solltest du es selbst anmelden, schickt das Autohaus den Fahrzeugbrief an die Zulassungsstelle. Dort erledigst du alle Formalien bekommst den Fahrzeugbrief allerdings nie in die Finger. Dieser Wird von der Zulassungsstelle dann wieder dem Autohaus übersandt.
Dort nimmst du das auf dich angemeldete Auto entgegen und zahlst es in diesem Zuge auch.

Ein paar Links zu dem Thema:
https://www.welt.de/motor/news/article118643145/Ratgeber-Haendlerpleiten.html
http://www.n-tv.de/ratgeber/Erst-die-Ware-dann-das-Geld-article1450866.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...ndler-vorsicht-mit-der-vorkasse-a-656467.html
https://www.shz.de/deutschland-welt...-pleite-anzahlung-geht-verloren-id685391.html

Holt · 27. Juni 2017

Acrylium schrieb:
Alles was ich über den Händer weiß ist, dass es ihn schon jahrelang hier im Ort gibt.

Was aber nicht bedeutet, dass er nicht kurz vor der Pleite steht, vom Händlersterben im Autohandel sollte doch jeder schon gehört haben.

Acrylium schrieb:
Er sagte ich muss ihm das Geld erst vollständig überweisen, sonst kann er das Auto nicht bei dem anderen Händler "kaufen" und hierher überführen.

Dann ist es vermutlich ein kleiner Händler der bei seinem Haupthändler schon nicht mehr kreditwürdig ist.

Acrylium schrieb:
Solange ich also nicht überweise wird er sich nicht darum kümmern mein Auto zu besorgen.

Dann löse die Bestellung auf, sofern er das mitmacht.
Da er ja selbst noch keine Anstrengungen unternommen hat, kann er Dich also auch kaum in Regress nehmen,
außer den paar Euro für das Schriftstück hatte er ja noch keine Kosten die er ggf. erstattet bekommen könnte.

Acrylium schrieb:
Kann ich unter solchen Umständen irgendwie von der verbindlichen Bestellung zurück treten oder ihm eine Frist setzen (obwohl ich noch nichts bezahlt habe)?.

Was steht denn dort unter den Bedingungen zur Bezahlung drin? Wenn da nichts steht, sage dem Händler das Du entweder erst bei Übergabe bezahlst, oder zurücktreten willst, da es nicht branchenüblich ist den vollen Betrag im Voraus zu bezahlen und Du dies nicht möchtest. Oder biete ihm an mit Dir zu seinem Haupthändler zu fahren und dort den Wagen dann direkt zu bezahlen, dann kann er seine Provision trotzdem bekommen, wird sich ja auch hinterher um den Wagen kümmern (Auslieferung, Wartung, ggf. Garantie, etc.) und Du bist aber abgesichert, da der Wagen dann im Falle seiner Insolvenz Dir schon gehört.

Acrylium schrieb:
da ich davon ausging dass er den braucht um mein Auto dann für mich an zu melden.

Dafür braucht er vor allem eine Vollmacht von Dir, nur eine Kopie / ein Scann des Persos reicht meines Wissen nach nicht aus.

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