Kommentar Kommentar: Google muss zahlen und die EU hat Schuld

G00fY schrieb:
Rechtmäßigkeit hin oder her, eigentlich finde ich es peinlich, dass wir Europäer in Sachen IT Konzerne so krass rückständig sind und die Amis uns längst abgehängt haben. Wir haben uns ewig auf unserer Ingenieurskunst ausgeruht und jetzt im digitalen Zeitalter weiß man sich nicht mehr richtig zu helfen.:D

genau so sieht es nämlich aus. In vielen großen Weltunternehmen von heute wurde anfangs massiv Risikokapital investiert MSFT,AAPL, GOOGL völlig wurscht. Bei uns in Europa und in D kriegen die Kreditinstitute schon nen Herzinfarkt wenn Sie das Wort Risikokapital nur hören. Und jetzt schauen wir dumm aus der Röhrer und wollen aber auch was ab vom Kuchen.
Naja wir investieren halt lieber in faule CDS, CDOs, ABS und Griechenland als in junge Startups, die die Welt revolutionieren.
Bitter aber wahr.
 
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mugam schrieb:
LOL hurga_gonzales, made my day, du hast mich echt zum Lachen gebracht :)

Das ist aber nicht die Schuld von Google, sondern der Menschen :)
Unabhängig davon das ich hurga_gonzales nicht in allen Punkten zustimme, ist die Aussage "das sind die Menschen Schuld", meines Erachtens nach sehr kurzsichtig. Wir wollen schließlich nicht im Chaos versinken. Und genau deshalb gibt es Gesetze und Regularien. Zum Schutz der Allgemeinheit, die nicht immer die gesamte Situation überblicken kann.
 
Sehr guter Kommentar! Vlt hilft es dem ein oder anderen: Google hat eine Marktkapitalisierung von 650 MRD, damit haben sie viel wie das BIP von Niederlanden, oder Belgien, oder Österreich.... Also Google ist von der wirtschaftlichen Dimension größer als 2/3 der EU Länder... vlt versteht ihr dann mal, was die für eine Macht haben... Und hab ihr schon vergessen, dass USA VW und die Deutsche Bank gerade nach belieben schröpft? Demnach müsste die EU noch viel härter zuhauen... das hat auch mit Wirtschaftskrieg zu tun... und jeder der sagt, er ist nicht auf Google Shopping reingeflogen: Schickt nie wieder ein Paket zurück, macht nie wieder Gewährleistungsrechte geltend... man kann sich ja vor dem Kauf informieren...

Gut dass hier mit dem Kommentar für einen groben Klotz ein grobes Keil gewählt wurde...
 
Google promotet eigene Dienste und wird dafür bestraft.
Okay.
Microsoft liefert einen Browser und wird dafür bestraft und dazu verpflichtet, den User aktiv Alternativen anzubieten.
Okay.

Aber warum Einzelfallentscheidungen?
Wieso muss Apple nicht zahlen, dass Sie einen Browser anbieten, aber nicht aktiv Alternativen aufzeigen.
Wieso wird Apple überhaupt nicht bestraft, obwohl sie mit ihrem Ökosystem wesentlich aggressiver zu Apple-Produkten verpflichten als jeder andere Dienst.

Nur so als Beispiel.
Ansonsten gab es hier schon Beispiele: Wenn ich in Kino nur Coke bekomme, beschwer ich mich auch nicht. Ich beschwer mich auch nicht, dass ich bei Burger King keine Chicken McNuggets bestellen kann.

Wenn ich als User aktiv zu Google gehe, dann werde ich wahrscheinlich - ohne große Promotion - relativ schnell zu Google Diensten greifen. Das ist schlicht und ergreifend normal für ein Unternehmen. Die Telekom empfiehlt mir auch keinen anderen Dienst oder Anbieter, wenn ich IPTV möchte.

Ich nutze also ein Google Produkt und dieses Produkt wirbt halt auch aktiv für andere Dienste. DAS IST VERDAMMT NOCHMAL NORMAL. Eine andere Meinung kann man nur sein, wenn man Google schlicht aufgrund der vorhandenen Marktmacht nicht mag.

Auf welchen Gesetzen und Regularien baut diese Entscheidung denn auf? Oder hat man sich da einfach was hingebastelt, weil man gerade Geld brauch und Google hat es ja?
 
Weil du, kachiri, nicht verstanden hast was eine marktbeherrschende Stellung ist.
 
Nein, es muss nicht jeder Google und deren Features nutzen. Man kann sich ja informieren.
​Weil sich die meisten Menschen aber eben nicht über alles und jeden informieren können (Zeit, Faulheit, Inkompetenz, Dummheit, Komplexität oder aus welchen Gründen auch immer), muss es jemanden oder etwas geben, die für diese meisten Menschen handeln und/oder Strafen und/oder Verbote durchdrücken.

Wenn alle Menschen in jedem Lebensbereich so schlau wären wie die besten Fachleute auf deren Gebiet, könnte man wahrscheinlich 80% aller Berufe und Dienstleistungen abschaffen.

​So wie die Meisten einfach alles glauben (wollen) und vertrauen (wollen), was der Kfz-Mechaniker, der Bankberater, der Verkäufer, der Metzger, der Arzt, der Jurist, der Versicherungsvertreter, der Politiker oder sonst wer erzählen. So glauben und vertrauen die meisten Menschen Google und deren Werbung, dass etwas günstiger oder besser oder was auch immer.

​​Man kann einfach nicht alles wissen oder können!

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​Wenn ich mich selbst als Beispiel nehme:
Ich kenne mehr als nur Google, für Preisvergleiche, geschichtliche Fakten, Verträge, usw. habe ich jeweils die richtige Seite oder Vorgehensweise. Die meisten Menschen kennen aber außer Google nichts mehr, höchstens noch Yahoo oder Bing.
​Ich kann und habe einen mobilen Datenvertrag mit unbegrenztem Datenvolumen für unter 30 Euro, die meisten Menschen wissen nicht mal, dass es so etwas gibt, erst recht nicht für den Preis.
​Ich kann ein Motorrad komplett zerlegen, zusammensetzen, verbessern, obwohl ich dafür nicht ausgebildet wurde und es nur ein kleines Hobby ist, die meisten Menschen wissen nicht mal, wie man die Sicherung am Auto oder Motorrad ersetzt.

​Ich kann noch viele andere Beispiele nennen.
​Aber noch viel wichtiger, viele Menschen können viele Beispiele wie dieser nennen. Einfach weil jeder etwas anderes kann/weiß!

Die Menschen müssen von Unternehmen, also von anderen Menschen beschützt werden, die sich damit auskennen und zum Wohle der Masse handeln.
 
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Wie wäre es dann damit, dem Menschen beizubringen, dass er sich auch selbstständig informieren kann, als ihn alles nachzutragen? Was bringt dem Verbraucher denn diese Bestrafung exakt? Nichts.

Google ist ja auch nicht von heut auf morgen so groß geworden. Genauso wie Amazon nicht von heut auf morgen so groß wurde. Und trotzdem wird Amazon z.B. auch im Inland extrem begünstigt, weil man natürlich nicht unbedingt die Arbeitsplätze aus dem Land jagen will ;)
 
@kachiri
Die meisten wissen wie sie sich informieren müssen. Aber es fehlt schlicht an der Zeit. Meinem Zahnarzt sag ich auch nicht, mit welcher Technik er mein Loch zumachen soll. Er sagt was und ich vertrau ihm -> weils ja bisher immer so gut funktioniert hat.
 
Kompetenzen zu fördern ist eine ganz andere Baustelle. Mit der hat die Institution die in diesem Fall entschieden hat nix an Hut. Ist also ein ganz anderes Thema.
 
Watt ein Blödsinn.... Eigentlich kann es für Google nur eine richtige Antwort geben: Bestehende Verträge mit europäischen Anzeigekunden auslaufen lassen, Stinkefinger heben und sämtliche Dienste in Europa abschalten. Und das im Idealfall gleich im Verbund mit den anderne großen Unternehmen aus dem eigenen Land: Amazon, Facebook, Twitter, Netflix und wie sie alle heißen... die großen Wachstumsmärkte liegen langfristig ohnehin nich in Euroland.

Vielleicht erkennt die EU dann irgendwann mal, dass sie mit ihrem Regulierungswahnsinn jegliche Innovationskraft in Europa zerstört und uns nur noch mehr in die Hände amerikanischer Unternehmen treibt. In Europa selbst können Unternehmen wie die oben genannten dank unseres amoklaufenden Wasserkopfs ja gar nicht erst entstehen.
 
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Was passiert denn wenn Google sagt, ihr könnt uns mal, was will die EU dann machen? Google blocken? Wohl kaum. Auslieferungsanträge an die USA stellen, um die Google Bosse einzuknasten?

Das ganze ist einfach nur Kindertheater. Die EU-Pfeifen sind angepisst, weil die US Techfirmen den Weltmarkt beherrschen. Bisher hat es keine europäische IT-Bude auch nur annähernd so weit gebracht wie Google, Amazon, Microsoft, Apple, IBM, HP oder sonstwer in dieser Riege. Und daran ist einzig und allein die EU schuld mit ihrem Regelwerk, das jegliche Möglichkeit von Innovation im Keim erstickt.

Gorby schrieb:
Schon mal von sozialer Marktwirtschaft gehört?
Die hat nie existiert und wird nie existieren, wenn sie je existiert hat, wurde sie in den letzten Jahrzehnten systematisch abgebaut.

Warum soll ich zu Leuten Sozial sein, die mir ins Gesicht sagen, ich will mit 63 aufhören weil ich kein Bock mehr habe, ob du deswegen mehr zahlen musst oder ob für dich später noch was bleibt ist mir egal...
 
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@Jan: Guter Artikel, bzw Kommentar. Gefällt mir.

btt:
Ja, es ist schon richtig, wie hier von einigen behauptet wird, Google ist ein Unternehmen, dass Gewinne erwirtschaften muss. Von Luft und Liebe kann und will keiner (über-)leben. Und schon erst recht kein Konzern, wie Google. Das Erwirtschaften von Gewinnen ist die Aufgabe von Unternehmen, die in einer Marktwirtschaft handeln.

Aber es ist auch eine staatliche Aufgabe (bzw. in diesem Fall der der EU) bei Unternehmen mit einer Quasi- Monopol- Stellung diesem gewisse Grenzen aufzuzeigen.
Und es verhält sich ja nun nicht so, dassd die EU immer nur dem Treiben von Google zugesehen hat und dann von heute auf morgen gesagt : "Hey, Du Goggle, Du! So geht das aber nicht. Jetzt zahl doch mal eben 'ne Milliardenstrafe."

Die EU wird Google vorher (und so, wie ich unsere eigentl. sehr wirtschaftsorientierte EU kenne) einige Male auf die Finger geklopft haben.Nur auf das "Finger klopfen" hat Goggle dann eben nicht oder nur unzureichend reagiert und es lieber auf einen "Rechtsstreit" ankommen lassen. Das Verfahren hat die EU im April 2015 eingeleitet.

Ich weiß noch wieviele Suchmaschinen es zu Beginn der Internet - Ära gegeben hat. Und was ist davon heute noch über?
Wobei man hier die Ursache zu einem großen Teil natürlich auch bei uns Usern suchen muss. Allein das Wort "googlen"... Ist ja jetzt nicht so, als hätte eine übergeordnete Macht uns das vorgeschrieben.
Und wer benutzt den nheute noch Alternativen dazu ? Klar, ist zu unbequem sich mal ein bisserl mit z.B. DuckDuckGo einzulassen.

Alles in allem begrüße ich das Strafgeld (und Google wird deswegen nicht pleite gehen) und würde mir von uns Usern wünschen anderen Suchmaschinen auch eine Chance zu lassen.
 
Kann man sich nur anschließen. Ein Unternehmen dieser Größenordnung das sich gerne als das Gute darstellt aber in der EU nach wie vor keine Steuern abführen mag ist sicher kein Opfer in dieser Sache.
 
Sehe das Urteil auch positiv.

Finde das immer wieder interessant, wie Leute in solchen Fällen für Google sein können.
Ich bin da doch eher für einen freien Markt in dem der Masse nicht diktiert wird was sie zu kaufen hat und was nicht.
 
Dr. MaRV schrieb:
Die hat nie existiert und wird nie existieren, wenn sie je existiert hat, wurde sie in den letzten Jahrzehnten systematisch abgebaut.
Wenn man mal ne weile in anderen Ländern war, vor allem in den USA, dann spürt und sieht man den Unterschied schon deutlich. Daher halte ich "nie existiert" für etwas übertrieben, aber du hast natürlich recht, dass sie systematisch abgebaut wird. Das ist ja leider das traurige :(
 
ranzassel schrieb:
Watt ein Blödsinn.... Eigentlich kann es für Google nur eine richtige Antwort geben: Bestehende Verträge mit europäischen Anzeigekunden auslaufen lassen, Stinkefinger heben und sämtliche Dienste in Europa abschalten. Und das im Idealfall gleich im Verbund mit den anderne großen Unternehmen aus dem eigenen Land: Amazon, Facebook, Twitter, Netflix und wie sie alle heißen... die großen Wachstumsmärkte liegen langfristig ohnehin nich in Euroland.
Gerade RTL2 ausgeschaltet oder hat um 18.30 schon die Ganztagssonderschule Feierabend?
Größtes Bruttoinlandprodukt nach Kaufkraftparität hat China, dann die EU und dann USA ("noch" weil die kapseln sich gerade überall ab). Kein einziges Unternehmen kommt an dieser Kaufkraft vorbei. Das wäre der Business Supergau. Daher werden die Firmen einknicken und das bezahlen - korrekterweise.

Gesetze sollen das Gemeinwohl der Menschen schützen und erhalten, vor allem dann, wenn die sich in der Materie im Detail gar nicht auskennen bzw. befassen können und dadurch Gefahr laufen irgendwann schutzlos einem Unternehmen ausgeliefert zu sein. Darum gibt es Monopol / Kartellüberwachungen usw... Unglaublich wieviel Blödheit hier unterwegs ist.

Danke EU
 
Kaulin schrieb:
@TheTrapper und DrillSgtErnst
Bei dem Urteil geht es darum ein Monopol zu verhindern, denn das hätte langfrisitig einen hohen Schaden für den Endbenutzer.
Gegen starke Unternehmen in Marktführung ohne Monopolstellung hat niemand was.

Google hat schon seit Ewigkeiten ein quasi Monopol bei der Suche. In der Gesellschaft hat sich doch, egal welche Altersklasse, schon "google mal" statt "suche mal" normalisiert.

Das Google seine eigenen "Produkte" oben platziert, halte ich persönlich für nicht schlimm. Andere Märkte (bspw. auch Lebensmittelmärkte) platzieren die eigenen Produkte auch gezielt um sie an den Kunden zu bringen. Google bietet (gegen Daten) alles kostenfrei an, sodass für den privaten Endbenutzer aktuell nichts nachteiliges entsteht. Ein Umschwenken auf kostenpflichtige Produkte für Privatpersonen mit einem "noch größeren Monopol" halte ich für unrealisitisch.

Zumindestens die Geldstrafe wird Google nicht so hart treffen, auch wenn es für uns unfassbare Summen sind. Google wird für die europäischen Seiten ein paar Änderungen vornehmen sodass die richtigen Leute zufrieden sind und fertig.
 
Google ist der große Satan dieser Welt!
Ohne Google wäre alles besser!

Kein Mensch zwingt euch Google zu nutzen!
Wenn ich bedenke was dieser Teufelskonzern alles gratis zur Verfügung stellt
-> Google Suche, Maps, Earth, Android....
und das ohne euch mit Werbung zu zubomben.

Dazu profitieren noch zig, auch Deutsche Firmen von Google (Stichwort Printverlage).

Klar Google hätte dafür auch gerne eure persönlichen Daten, aber geben müsst ihr die denen ja nicht.

Natürlich bevorzugt Google wohl auch seine eigenen Dienste bei der Suche aber welcher Konzern würde das nicht tun wenn er die Chance hätte?
 
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