tiga05 schrieb:
Ich kann nicht verstehen, warum hier viele vom Platzen von irgendwelchen Blasen in nächster Zeit überzeugt sind.
Es kommt darauf an, wie man das Platzen der Blase definiert. Bei einer Immobilienbase werden die Gebäude und Grundstücke nicht plötzlich wertlos, aber die Preise und Mieteinnahmen sinken.
Momentan ist Mining toll: Man kann dabei zugucken, wie pro Tag und Karte etwa 2 bis 3 € auf dem Konto landen. Sicher ist aber, dass die Schwierigkeit ständig wächst, während eine Wertsteigerung der Währungen weder sicher noch einigermaßen kalkulierbar ist. Für jemanden, der ein paar Karten oder Rigs in den eigenen Räumlichkeiten betreibt und nicht auf den Gewinn angewiesen ist oder darauf, dass sich die Hardware zumindest amortisiert, ist es zwar ärgerlich, aber nicht problematisch, wenn der Ertrag gegen 0 sinkt oder sogar Verluste entstehen. Im Zweifelsfall schaltet er seine Systeme einfach ab und wartet auf den nächsten Aufschwung.
Wenn aber jemand mit so viel Kapital eingestiegen ist, dass er auf die Gewinne dringend angewiesen ist, um gemietete Räumlichkeiten und andere vertragliche Verpflichtungen bedienen zu können, wird es schwierig. Wenn die Erträge sogar benötigt werden, um den Lebensunterhalt zu finanzieren, wird es katastrophal.
Natürlich gibt es mehrere andere Währungen, auf die man umsteigen kann. Aber obwohl bei den meisten die Schwierigkeit deutlich geringer ist als bei Ethereum, sind die möglichen Gewinne jetzt schon niedriger. Wenn die Rechenleistung von Ethereum auf die kleineren Währungen umgeleitet wird, wird dort auch die Schwierigkeit explodieren. Ohne steigende Kurse werden die derzeitigen Zustände früher oder später enden. Viele werden Geld verlieren, wenn die Kurse dauerhaft einbrechen sollten. Einige werden diese Verluste nicht einfach verkraften können, weil die Operationen zu schnell, zu groß, mit zu viel Optimismus und zu wenig buchhalterischen Kenntnissen aufgezogen wurden. Ich rechne da mit einigen Privatinsolvenzen, bevor der nächste Aufschwung Mining wieder attraktiv machen wird.
