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Kommentar Kommentar: Das Glücksspiel Beutebox gehört reguliert

Cool Master schrieb:
Seit dem das Internet auf dem Smartphone ist ist das kein Argument mehr. Jeder kann sich jederzeit informieren.

Schon wieder eine grobe Vereinfachung. Man muss erst einmal wissen, wonach man suchen muss oder braucht. Wenn wesentliche Informationen aber einfach ersichtlich sind (die Zufallschancen wären quasi Vertragsbedingungen), dann schadet das nicht, erst recht nicht, wenn sie überhaupt erst sichtbar werden. Die Welt ist zu komplex, man wird fast unvermeidlich irgendwann über irgendetwas stolpern. Muss das sein?

Es sei denn, man findet es irgendwie gut, dass mutmaßliche "Trottel" nach Strich und Faden übervorteilt werden.

Ein weiterer, vielleicht nicht unwesentlicher Aspekt wäre, dass wir hier im ComputerBase-Forum letztlich als Experten sprechen. Wir mögen Spiele, wir spielen häufig und viel, das ist Hobby, wir kennen uns mit IT einigermaßen aus - zumindest aber weit besser als der Durchschnittsbürger, für den ein PC irgendeine magische Zaubermaschine ist. Eine Regulierung wäre für uns vermutlich weniger nötig. Der typische Nutzer hat eine ganz andere Perspektive und andere Bedürfnisse.

Cool Master schrieb:
Das sehe ich eben nicht so. Erziehung ist das Wichtigste. Was man in ~10 Jahren (10-20) lernt prägt einen für die nächsten ~70.

Und trotzdem hat eine Erziehung Grenzen, weil der Erziehende selbst kein allwissendes und omnipotentes Wesen ist. Vielleicht ist das typisch Deutsch, aber meiner Meinung nach ist ein wesentlicher Aspekt eines Staates der Schutz seiner Bürger. Sonst bräuchte man ihn nicht.

Was machen eigentlich die Kinder, deren Eltern bei der Erziehung weitgehend "versagt" haben, sollen die einfach Pech haben? Dann bestrafst du die, die keine Schuld haben.

Cool Master schrieb:
Wie gesagt damit könnte ich mich anfreunden aber dafür benötigt es keine Regulierung. Aber auf der anderen Seite was soll das bringen? Beim Lotto spielen kann man leer ausgehen bei Lootboxen bekommt man immer etwas und wenn es ein Duplikat ist bekommt man, zumindest in Overwatch, eine Währung mit der man andere Sachen kaufen kann.

Klar braucht es die. Meinst du Unternehmen bewegen sich freiwillig? Da fehlt dir einfach das Argument, weil Konzerne ja bereits gezeigt haben, dass sie daran kein Interesse haben. Da kannst du das Mantra auch noch dreimal wiederholen. Gerade Algorithmen sind eine Art Geschäftsgeheimnis und interessanter Aspekt dieser Kisten.

Was soll es bringen? Man kann sich auf einen Blick informieren und wird transparent aufgeklärt, nach welchen Kriterien das Zeug verteilt wird (again: Big Data...). Dann kann man besser entscheiden, ob die Box den Preis wert ist. Was soll daran schlecht sein? Außerdem kann man besser abschätzen, was der zielgerichtete "Kauf" eines Skins durch Boxen kostet.

Btw: Overwatch hat ziemlich viele Duplikate, die mit 1/5 des Credit-Werts vergütet werden. D.h. man bekommt fast nichts und braucht viele Kisten, bis man zielgerichtet freischalten kann. Dass Event-Skins gleich mal das Dreifache kosten, ist da noch gar nicht erwähnt.

Cool Master schrieb:
Klar wird es vom Glück beherrscht aber es ist eben nicht der Hauptteil des Gesamten und das ist nun mal die Definition von Glückspiels:
"(behördlicher Genehmigung bedürfendes) Spiel, bei dem der Erfolg, Gewinn oder Verlust fast nur vom Zufall abhängt"
Es muss also ein etwas eigenständiges sein und nicht nur ein Nebenprodukt. Wie schon gesagt wurde man muss die Teile nicht kaufen.

Der Gewinn oder Verlust von Gegenständen aber schon, ich bin der Meinung, dass das durchaus ein eigenständiges Spiel ist. Erst Recht in Spielen wie Counter Strike, wo man das Zeug handeln und Kisten bzw. Schlüssel ohne das Spiel zu spielen kaufen kann.

Wäre es nach deiner Definition eigentlich kein Glücksspiel, wenn ich bei jedem dritten Einkauf im Supermarkt einmal eine Slotmaschine bedienen darf, die mir immer mindestens einen Cent rausgibt? Dass normales Spiel fünf Euro kostet, wäre dann ja egal. Egal wäre auch, ob der Supermarkt eine Lizenz dafür hat, weil es immer noch um den Einkauf geht, nicht um die Maschine.

Cool Master schrieb:
Nicht wirklich. Bleiben wir bei Overwatch. Da kann man in der Woche glaube ich 7 Kisten kostenlos bekommen also wenn man jeden Tag nur etwas spielt ist das kein Problem und da zielt das Spiel nicht darauf ab dass man doch eine Lootbox kauft... Es ist und bleibt eine persönliche Entscheidung.

Erstens ist Overwatch noch vergleichsweise human, also ein Positivbeispiel, zweitens zielt es trotzdem auf den Verkauf von Kisten. Weil Belohnungen zufällig verteilt werden (man bekommt nicht, was man will, weitere Glücksspiel-Strategien...), weil so viele Kisten nicht verteilt werden, weil doppelte Inhalte mit Credits minimal vergütet werden, das zielgerichtete Freischalten also gar nicht so sehr erwünscht ist. Ja, es ist eine persönliche Entscheidung, aber es gibt eine Menge "Entscheidungshilfen" der Hersteller mit psychologischen Anreizen. Warum sonst würden sich die Kisten verkaufen wie geschnitten Brot? Sicher nicht, weil sie einen hervorragenden Gegenwert bieten.

Nanny-State eben. Wegen mir kann jemand 10 päckchen am Tag rauchen. Genau wie jemand 10 Lootboxen kaufen kann. Sein Geld und seine Gesundheit.

Wenn ein "Nanny-State" ein Staat ist, in dem Konzerne nicht jeden Scheiss abziehen können, indem sie sich auf die Verantwortung des Einzelnen und die Erziehungspflicht von Eltern berufen, dann hätte ich den tatsächlich gerne. Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen nötiger Regulierung und Überregulierung. Wir leben leider nicht einer perfekten Welt. Außerdem hieße "Regulierung" in diesem Fall bloß, dass Kunden vor dem Kauf informiert werden. Das sorgt bloß für ein bisschen Augenhöhe.

Schaffen wir sonst halt auch die Kennzeichnungen auf Nahrungsmitteln ab. Ist doch egal was drin ist, wie gesund das ist oder ob man bewerten kann, ob die Zutaten den Preis rechtfertigen. Kann man ja googeln oder richtig erzogen werden. Alternativ kann man natürlich auch eine Regelung schaffen, die diese Information leicht zugänglich macht. Die Kaufentscheidung wird davon ja nicht beeinflusst. Oder eigentlich: Sie wird halt nicht mehr im Sinne eines Unternehmens beeinflusst.

So ganz eigene Verantwortung ist das Rauchen außerdem nicht. Die Folgekosten trägt jeder Einzelne, der sich am Gesundheitssystem beteiligt.
 
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JMP $FCE2 schrieb:
Da sollte man vielleicht als erstes ansetzen, und alle größeren Banken zwingen, nicht überziehbare Guthabenkonten und Prepaid-Kreditkarten zu fairen Preisen anzubieten. Paypal mit seiner Banklizenz natürlich auch.
Auch nach mehrmaligen lesen bekomme ich den Bogen vom Glückspiel und Schutz von Minderjährigen nicht zu Banken gespannt. Vielleicht erklärst du uns mal genau was das mit dem Thema Beuteboxen zu tun hat?
 
Die Anforderung einer Regulierung ist doch nicht, diese In-Game-Verkäufe zu unterbinden oder sie einzuschränken. Es reicht doch schon eine gewisse Transparenz, wie wahrscheinlich man welche Sachen/Gegenstandsgruppen erhält und das nicht noch andere Mechanismen das "Zufall"-System beeinflussen. Also Offenlegung, das hier ein reiner Zufallsgenerator verwendet wird und angaben zu den Wahrscheinlichkeiten, was drin sein könnte. Grobe Einteilung in Gruppe reicht dann ja auch aus, wenn sowieso ein astreiner Zufallsgenerator verwendet wird.
So ohne alles kauft man dann ein Glückslos, ohne zu wissen, ob die vorhandenen Parameter des jeweiligen Spielers überhaupt einen hohen Gewinn ermöglichen, wenn mehr als nur der Zufall den Inhalt beeinflusst.

Das ist damit eine wichtige Baustelle für den Verbraucherschutz ohne wenn und aber.

Ich für meinen Teil mache da sowieso nicht mit. EA ist zum Beispiel für mich gestorben, die bekommen keinen Cent mehr von mir. Wenn man schon in Spiele Sachen einarbeitet, die da sind aber man erst Kaufen muss... Wie den letzten NFS-Teil, den ich je gespielt habe (Sogar am Kürzesten von allen NFS-Teilen), wo Autos in der Gegend rumstehen und die Hälfte, die da rumstehen sind Bestandteil irgend eines Carpacks, da wird man auch noch im Spiel selbst genervt von den Mist. Ne, da bin ich raus, Vertrauen an der Spieleindustrie ist da bei mir nicht gerade groß, deshalb kaufe ich mir auch keine Spiele zum Start für Vollpreis. Da warte ich lieber. Dann sind sie günstiger, diverse Fehler wurden eventuell behoben und man weiß, was alles Fehlt bzw noch dazu beschafft werden könnte. Game of the Year/Gold - Editionen sind da bei mir gerne gesehen, also das Spiel mit allen Erweiterungen.
 
mcforest880 schrieb:
Mal ganz naiv gefragt: Sind Pokemon/Yu-Gi-Oh/Magic-Karten jetzt also auch Glücksspiel?
Meinem Verständnis nach unterscheiden sich Lootboxen ganz klar vom klassischen Glücksspiel (Roulette/Lotto), weil man beim öffnen dieser IMMER etwas gewinnt. Der "Wert" der Items die man bekommt ist aber völlig abhängig von Angebot und Nachfrage, weswegen der Gegenstand am Ende manchmal weniger Wert ist als die Kiste selbst.

Bin auch kein Fan von diesem System, solange das Gameplay selbst davon aber nicht betroffen ist (wie bei CSGO, Overwatch) habe ich aber kein Problem damit, wenn der Hersteller damit Geld verdienen kann. Ich muss sie ja nicht kaufen.

An diejenigen die tatsächlich eine Regulierung fordern: Wollt ihr das auch für Booster-Packs für physische Sammelkarten oder ist das was anderes?

Das selbe frage ich mich auch. Dann müssten ja alle komischen Kaugummi-Automaten reguliert werden weil ich gerade nicht meine Lieblingsfarbe erwischt hab. Jede Wundertüte, einfach alles wofür ich Geld ausgeben und nicht beim Kauf schon genau weiß was ich bekomme müsste dann reguliert werden.

Und zu allen die hier wieder mit den Kindern kommen, die unendlich viel Geld bei solchen Spielen lassen kann ich nur sagen, dass es klassisches abwälzen der Verantwortung ist. Wenn du dein Kind richtig erziehst weiß es was viel Geld ist und ob man das einfach so ausgeben kann. Und wenn es noch nicht in nem Alter ist um sowas zu checken sollte es es einfach keinen Zugang zu derartigen Zahlungsmitteln haben.
 
Irgendwie beschleicht mich hier das Gefühl, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, dass die "Sollen die Eltern endlich mal ihre Kinder erziehen"-Rufer selbst schon zu weit von der Pubertät weg und kinderlos sind :D Natürlich muss man seinem Kind soviel gesunden Menschenverstand wie möglich zu vermitteln, aber der ist bei Eltern nicht gleichmäßig verteilt, zusätzlich setzen bei Sucht UND Pubertät viele Hirnareale aus.

Ansonsten, wenn man sich ansieht, wieviel Geld dabei umgesetzt wird (fände ich als Ergänzung zu diesem prima Kommentar von Max Doll übrigens sehr hilfreich!) muss man sich schon fragen, ob dabei nicht schon einige süchtig sind.

Jetzt sind mir schon die Overwatch-Beuteboxen wirklich ein Graus, dabei geht es dabei allein um kosmetische Gegenstände. Aber wenn mit Battlefront 2 wirklich spielrelevante Boni als Glückspiel gegen Geld in das Spiel mit einfließen verstehe ich nicht, wie da nicht bei jedem die Alarmglocken schrillen?
Ich hätte gern schon weiterhin Spiele, in denen man sich den Fortschritt erspielen muss, ohne unnötiges Gegrinde, nur weil ich mich weigere zusätzlich zum Vollpreis nochmal zu blechen!
 
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Immer noch nicht, weil das völlig andere Mechanismen sind und teils eben doch eine Verteilung garantiert wird. In Spielen ist das - unter anderem aufgrund einer Verteilung durch Algorithmen und der Problematik virtueller Güter - anders. Eine Wundertüte verhält sich außerdem nicht so sehr wie ein Casino. Spiele präsentieren sich aber zunehmend so. Deshalb sehe ich da schon einen gravierenden Unterschied.

@Tranceport
Stimmt. Der Vollständigkeit halber: Ubisoft zur Profitabilität von "player recurring investment", Take Two ist "untermonetarisiert" (trotz Cash Cow GTA Online), EA macht mehr Umsatz mit Mikrotransaktionen als mit Inhalten (FIFA Ultimate Team ist besonders schlimm, finde ich gerade nichts zu), bei Activision wächst das Digitalgeschäft, Black Ops 3 hat mehr Geld mit den nachträglich eingeführten Kisten als mit DLCs gemacht. Und so weiter und so fort.
 
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UFO-waRhawK schrieb:
Wie kann man nur nach der Autorität rufen für etwas, dass man freiwillig kaufen oder eben lassen kann. Es ist mir unbegreiflich, zeigt aber deutlich, wohin hier die Reise geht.
Genau!!!11
DIE AUTORITÄT sollte auch nicht sicherstellen, dass das neue Auto, was ich evtl. kaufen evtl. möchte, verkehrssicher sein muss. Schließlich kaufe ich das Auto freiwillig und kanns auch lassen. Ich rufe auch nicht nach DER AUTORITÄT, dass sie sicherstellt, dass mich die Lebensmittel aus dem Discounter nicht umbringen, denn ich kaufe das Zeug ja freiwillig und könnts auch lassen und mir mein Gemüse selbst anbauen. Und dass das angebliche Brot beim Bäcker wirklich ein Brot und kein Klumpen Fischmehl ist, muss DIE AUTORITÄT auch nicht gewährleisten. Ich kaufs ja freillig und könnte es auch lassen.

Deine Argumentation, sich als Kunde bei allem völlig wehrlos verarschen lassen zu müssen, was man freiwillig kauft, ist ganz offensichtlich prima durchdacht und begründet. :)
 
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Cool Master schrieb:
Nanny-State eben. Wegen mir kann jemand 10 päckchen am Tag rauchen. Genau wie jemand 10 Lootboxen kaufen kann. Sein Geld und seine Gesundheit.
Na dann willst sicherlich auch gleich die medizinische Versorgung der ganzen Lungenkrebskranken übernehmen.
 
mr_capello schrieb:
Und zu allen die hier wieder mit den Kindern kommen, die unendlich viel Geld bei solchen Spielen lassen kann ich nur sagen, dass es klassisches abwälzen der Verantwortung ist. Wenn du dein Kind richtig erziehst weiß es was viel Geld ist und ob man das einfach so ausgeben kann.

Ich nehme an, Du hast keine Kinder?!

Ich sehe es doch zur Genüge bei meinem Sohn am Gymnasium, da werden 3 stellige Beträge (gesamt gesehen) in Clash Royale gesteckt, um Truhen zu kaufen. Die Jungs sind aber keine Idioten und gut erzogen, die Sucht ist aber einfach grösser. Meiner macht das nicht, weil er sein Geld lieber für andere Sachen spart, aber das ist ja auch sein Taschengeld und seine Entscheidung. Mehr als drüber zu reden kann man nicht machen.

Als ich 20 war, habe ich auch gewusst was viel Geld ist und was nicht. Trotzdem habe ich mir damals für 5000 DM meinen ersten PC gekauft, auch wenn meine Eltern das nicht verstanden haben. Die Prioritäten waren einfach anders.

mr_capello schrieb:
Und wenn es noch nicht in nem Alter ist um sowas zu checken sollte es es einfach keinen Zugang zu derartigen Zahlungsmitteln haben.

Dann versuch doch mal einen 13 jährigen davon abzuhalten, eine Geschenkkarte für den Apple/Google Playstore zu kaufen und die auf seinem Smartphone einzulösen...
 
Leider sind manche hier extrem blind wie es scheint, so blind, dass es echt schon weh tut. Die glauben echt es wäre ZUFALL was da mit den Kisten passiert. :freak:

Also wie würde ich diese Blinden und naiven Spieler ausnehmen, wenn ich ein gieriger Publisher wäre. Hier ein paar Beispiele wie man Euch suuuper verarschen kann, ohne das irgendwer das merken kann ohne Offenlegung der Quoten.

1. Wer partout keine Kisten kauft, bekommt zum anfixen erstmal viel bessere Ergebnisse als alle anderen. (Hiermit bezwecke ich, dass du eine falsche Vorstellung von den Kisten bekommst und glaubst es würde sich lohnen Kisten zu kaufen.)

2. Wer mehr spielt als andere bekommt weniger gutes Zeug, damit nicht zu schnell alle Begehrlichkeiten, (gute und gefragte Gegenstände) durch ausgiebiges spielen umsonst verteilt werden. Also würde ich die Quote stetig senken, je mehr Kisten du schon aufgemacht hast. (Der Kaufanreiz darf nicht verloren gehen, auch nicht bei Vielspielern.)

3.Wenn du X € für Kisten im Monat ausgiebst, wird dir ein Mittelmaß an Gegenständen ausgeschüttet. Wird es weniger in einer Zeiteinheit an € die du ausgibst, dann erhöht sich der gute Loot um keinen Frust aufkommen zu lassen. Wenn du mehr ausgiebst als x €, veringert sich der anteilige begehrte Loot. (Sinn und Zweck ist es hier, den Spieler genau zwischen Frust und Kisteneuphorie zu halten, damit der ja weiterkauft und möglichst mehr ausgibt und nicht weniger im Zeitraum x. Also totale manipulation per angepasstem Erfolgsmomentum. Die Maschine gibt dir also genau so viel, um weiterzukaufen mit wachsender Begeisterung.)

4. Wenn Gegenstände sehr begehrt sind, wird die Wahrscheinlichkeit stetig geringer je mehr an die Spieler davon bereits verteilt wurde. Das hat den Zweck, dass die letzten, die den suuuper tollen Gegenstand noch nicht haben, sehr sehr viel Geld ausgeben müssen, um wie die anderen equipt zu sein. Die Maschine kann sogar schauen was deine bevorzugten Mitspieler so tragen und dir diese Gegenstände schwerer machen zu bekommen. (Ausnutzen von Gruppenzwang.)

Mir fällt noch vieles ein, soll es aber mal soweit gewesen sein, um zu zeigen welch perfide Mechaniken da drinstecken können. Und manche wollen es einfach nicht wissen wie sehr man sie verarscht...lol und verteidigen das auch noch.^^

Fazit: Wer glaubt bei solchen Kisten nicht manipuliert zu werden, ist naiv und zwar so, dass es wirklich schon sehr weh tut. Also hat der Verfasser völlig Recht, es MUß reguliert werden, mit allen Mechaniken die dahinter stecken.
 
Mihawk90 schrieb:
Wenn ich ein Casino im Bowlingcenter betreibe bin ich auch reguliert. Selbes Prinzip. Glücksspiel ist Glücksspiel, völlig egal wie oft das verschachtelt ist.

Auch wenn du ein Casino im Bowlingcenter hast ist es das Spiel selbst was massgeblich vom Faktor Glück bestimmt wird. Lootboxen jedoch sind nur ein beiläufiges Element eines Spiels, eine Mechanik innerhalb eines Spiels welches als massgeblichen Faktor eben nicht Glück sondern andere Faktoren wie Strategie, Geschicklichkeit etc haben.
 
@DrDoom

Genau so läuft es - Danke für die schöne Beschreibung! Deckt sich absolut mit meinen Beobachtungen und Erfahrungen.

PS: Und damit handelt es sich eben nicht mehr um ein "Glücks"spiel, wie Roulette oder wenn wirklich ein reiner Zufallsgenerator dahinter stecken würde.
 
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Der Kunde soll also vom Gesetzgeber mal wieder vor seiner eigenen Blödheit geschützt werden?

Das sehe ich etwas anders. Ja, etwas mehr Transparenz bei den Inhalten solcher "Lootboxen" wäre natürlich schön, damit man nicht ständig die Katze im Sack kauft und letztlich nen Haufen Kram bekommt, den man schon hat bzw. gar nicht benötigt.

Aber letztendlich ist es die Entscheidung eines jeden einzelnen Spielers, ob er zusätzlich Geld in solche Lootboxen investiert und es ihm die angebotenen Inhalte tatsächlich wert sind.
Dieses System gibt es ja nun auch nicht erst seit gestern, sondern es geistert schon viele Jahre durch die Spielewelt.
Ich persönlich habe mir schon von Anfang an gesagt, dass ich solchen Kram nicht kaufe, sofern ich nicht direkt weiß, was ich für mein Geld bekomme. Würden das die anderen Spieler auch so halten und sich nicht dauernd von kleinsten Versprechen auf größere Erfolge oder bessere Items zum Kauf verleiten lassen, dann hätten solche Systeme gar keine Chance.

Ich kann die Menschen in dieser Beziehung nicht verstehen. Da wird auf der einen Seite ständig über die Politik gemeckert und gemault, dass die doch ständig Steuergelder verschwenden würde. Gleichzeitig wird sich echauffiert, dass das Stück Butter jetzt 1,49€ bein Discounter kostet. Jaja, das Leben wird ja immer teurer.
Aber gleichzeitg haben Millionen von Spielern offenbar einen Haufen Geld dafür übrig, sich solche Lootboxen in Hülle und Fülle zu kaufen. Da sitzt das Geld dann auf einmal total locker.

Entschuldigt, aber das finde ich schon reichlich "ballaballa".
 
GoZx schrieb:
Auch wenn du ein Casino im Bowlingcenter hast ist es das Spiel selbst was massgeblich vom Faktor Glück bestimmt wird. Lootboxen jedoch sind nur ein beiläufiges Element eines Spiels, eine Mechanik innerhalb eines Spiels welches als massgeblichen Faktor eben nicht Glück sondern andere Faktoren wie Strategie, Geschicklichkeit etc haben.

Für das Öffnen einer Kiste sind keine weiteren Faktoren von Relevanz. Aber lassen wir das beiseite: In Counter Strike muss ich z.B. das Spiel nicht einmal spielen, um die Kisten zu kaufen oder zu öffnen.

Würden das die anderen Spieler auch so halten und sich nicht dauernd von kleinsten Versprechen auf größere Erfolge oder bessere Items zum Kauf verleiten lassen, dann hätten solche Systeme gar keine Chance.

Hätte, würde. Ist aber leider nicht so, was sicher auch daran liegt, dass diese System teils schon hübsch effektiv sind. Das System an sich ist nicht neu, die Qualität des ganzen aber schon. Liegt sicherlich auch daran, dass diese Boxen langsam und behutsam eingeführt wurden - und jede Generation wurde/wird schlimmer.
 
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Ja, Ja fucking JAAAA.
Reguliert die Sch****se. Kaufe mir schon seit Jahren keine games mehr die solche microtransaktionen haben oder nur über solche Loot boxen funktionieren. Einfach nur ekelhaft und schädlich für unsere Jugend.
 
Pattik0 schrieb:
@ LaZz: Doch! Tombolas auf Dorffesten sind Glücksspiel!
Einfach mal googlen oder z.B. hier nachlesen

Scheinbar warste noch nie auf ner richtigen kirmes, ich red hier nicht von einer tombola, mit losen wo ne gewinn nummer draufsteht und am ende 1. Platz etc ausgelost wird...

Sondern von diesen schausteller gewinnbuden wo jedes los gewinnt weil alle punkte sammeln müssen und man halt mehr lose kaufen kann für mehr punkte etc... da jeder gewinnt ist es auch kein glückspiel weil deine gewinnchancen 100% sind nur welchen gewinn du bekommst kann man nicht vorher sagen... ist juristisch mit sicherheit nicht im tombola gesetzt geregelt.
 
Ist doch immer so wenn Darwin versagt muss eben der Staat einspringen ... Eigenverantwortung ist für die meisten ein Fremdwort, leider arbeitet Darwin nicht effektiv genug!

Also ich befürworte ja den Computerführerschein, wer seine Qualifikation nicht nachgewiesen hat wird ausgesperrt!
Würde einiges vereinfachen. DAU freie Zone ...göttlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
AbstaubBaer schrieb:
Schon wieder eine grobe Vereinfachung. Man muss erst einmal wissen, wonach man suchen muss oder braucht. Wenn wesentliche Informationen aber einfach ersichtlich sind (die Zufallschancen wären quasi Vertragsbedingungen), dann schadet das nicht, erst recht nicht, wenn sie überhaupt erst sichtbar werden. Die Welt ist zu komplex, man wird fast unvermeidlich irgendwann über irgendetwas stolpern. Muss das sein?

Die Welt ist nicht zu komplex. Es sind die Leute die heute einfach zu faul sind. Wer im Jahr 2017 Google nicht halbwegs bedienen kann dem würde ich schon fast die Geschäftsfähigkeit absprechen. Die Welt entwickelt sich immer weiter und die Menschen müssen das auch tun. Wenn das nicht passiert hat nicht die Welt ein Problem bzw. ist zu komplex sondern die Personen die meinen alles würde wie früher gehen.

AbstaubBaer schrieb:
Ein weiterer, vielleicht nicht unwesentlicher Aspekt wäre, dass wir hier im ComputerBase-Forum letztlich als Experten sprechen. Wir mögen Spiele, wir spielen häufig und viel, das ist Hobby, wir kennen uns mit IT einigermaßen aus - zumindest aber weit besser als der Durchschnittsbürger, für den ein PC irgendeine magische Zaubermaschine ist. Eine Regulierung wäre für uns vermutlich weniger nötig. Der typische Nutzer hat eine ganz andere Perspektive und andere Bedürfnisse.

Gerade von Experten würde ich dann verlangen das sie eher auf Aufklärung statt auf Regulierung pochen. Ich kann nicht verstehen wie man immer noch mehr Gesetze haben will die einem vorschreiben wie man sein Leben leben soll bzw. wo man sein Geld ausgeben darf. Wenn jemand 1000 € in Lootboxen rein stecken will wo ist da das Problem? Bei Aktien ist es seltsamerweise kein Glückspiel sondern klipp und klar ein Risiko welches man eingeht. Genau so sehe ich eben auch Lootboxen und andere Gegenstände wo nicht 100% fest steht was man bekommt.


AbstaubBaer schrieb:
Und trotzdem hat eine Erziehung Grenzen, weil der Erziehende selbst kein allwissendes und omnipotentes Wesen ist. Vielleicht ist das typisch Deutsch, aber meiner Meinung nach ist ein wesentlicher Aspekt eines Staates der Schutz seiner Bürger. Sonst bräuchte man ihn nicht.

Klar hat sie Grenzen! Aber die Eltern wissen halt am Ende von Tag doch eher was sie ihren Kindern erlauben und was nicht. Meiner Meinung nach schützt der Staat seine Bürger bereits vollkommen ausreichend (nicht als Schulnote gesehen), wobei er dies mit der illegalen Einwanderung aktuell sehr vernachlässigt.


AbstaubBaer schrieb:
Gerade Algorithmen sind eine Art Geschäftsgeheimnis und interessanter Aspekt dieser Kisten.

Und was juckt den Kunde die Algorithmen? Die kann der 0815 Kunde laut deiner Aussage eh nicht verstehen weil er kein Experte ist un die Welt zu komplex ist.

AbstaubBaer schrieb:
Man kann sich auf einen Blick informieren und wird transparent aufgeklärt, nach welchen Kriterien das Zeug verteilt wird (again: Big Data...). Dann kann man besser entscheiden, ob die Box den Preis wert ist. Was soll daran schlecht sein? Außerdem kann man besser abschätzen, was der zielgerichtete "Kauf" eines Skins durch Boxen kostet.

Juckt es jemand wie das Zeug verteilt wird? Das hat auch nichts mit Big Data zu tun. Da sitzt einfach nur ein Generator dahinter und würfelt durch den Item bzw. Skinpool. Abschätzen wie viel man kauft ist eh nicht drin. Selbst wenn etwas eine 10% Dropchance hat bedeutet das nicht das es bei einer aus 10 Boxen dabei ist.

AbstaubBaer schrieb:
Btw: Overwatch hat ziemlich viele Duplikate, die mit 1/5 des Credit-Werts vergütet werden. D.h. man bekommt fast nichts und braucht viele Kisten, bis man zielgerichtet freischalten kann. Dass Event-Skins gleich mal das Dreifache kosten, ist da noch gar nicht erwähnt.

Was auch vollkommen ok ist. Wie gesagt wenn man nicht viel spielt aber die Belohnung haben will muss man sie eben kaufen. Spielt man viel bekommt man auch viele Lootboxes mit entsprechendem Loot und bei doppelten bekommt man eben die Credits und man kann sich erneut völlig kostenlos Lootboxen kaufen.


AbstaubBaer schrieb:
Der Gewinn oder Verlust von Gegenständen aber schon, ich bin der Meinung, dass das durchaus ein eigenständiges Spiel ist. Erst Recht in Spielen wie Counter Strike, wo man das Zeug handeln und Kisten bzw. Schlüssel ohne das Spiel zu spielen kaufen kann.

Da gehen unsere Meinung einfach auseinander. Warum man sich ein Spiel kaufen sollte ohne es zu spielen kann ich aber nicht nachvollziehen. Ich denke auch nicht das Valve bei dem Spiel genau damit wirbt nach dem Motto:

"Einfach kaufen, nicht spielen und Geld verdienen!"

Es wird also zweckentfremdet.

AbstaubBaer schrieb:
Wäre es nach deiner Definition eigentlich kein Glücksspiel, wenn ich bei jedem dritten Einkauf im Supermarkt einmal eine Slotmaschine bedienen darf, die mir immer mindestens einen Cent rausgibt? Dass normales Spiel fünf Euro kostet, wäre dann ja egal. Egal wäre auch, ob der Supermarkt eine Lizenz dafür hat, weil es immer noch um den Einkauf geht, nicht um die Maschine.

Es kommt auf den Einsatz an. Wenn der Einsatz maximal 1 Cent beträgt wäre es meiner Meinung nach kein Glückspiel. Wenn es drüber wäre, wäre es ganz klar Glücksspiel.

AbstaubBaer schrieb:
Erstens ist Overwatch noch vergleichsweise human, also ein Positivbeispiel, zweitens zielt es trotzdem auf den Verkauf von Kisten. Weil Belohnungen zufällig verteilt werden (man bekommt nicht, was man will, weitere Glücksspiel-Strategien...), weil so viele Kisten nicht verteilt werden, weil doppelte Inhalte mit Credits minimal vergütet werden, das zielgerichtete Freischalten also gar nicht so sehr erwünscht ist.

Also wäre World of Warcraft für dich auch Glücksspiel oder? Man zahlt jeden Monat und kann nur hoffen, dass beim nächsten Raid genau das richtige Item mit den richtigen Stats und am besten noch War- und Titanforged ist. Ob Belohnungen nun zufällig verteilt werden oder nicht spielt meiner Meinung nach keine Rolle. Man muss halt etwas Ergeiz haben und weiterspielen, genau wie das in WoW ist. Ich hab z.B. rund zwei Jahre Molten Core mit meinem Schurke gefamrt damit ich Thunderfury, ein Legendäres Item, bekomme. Ich hätte auch dafür bezahlen könnten habe ich aber nicht weil ich es erreichen wollte.

AbstaubBaer schrieb:
Ja, es ist eine persönliche Entscheidung, aber es gibt eine Menge "Entscheidungshilfen" der Hersteller mit psychologischen Anreizen. Warum sonst würden sich die Kisten verkaufen wie geschnitten Brot? Sicher nicht, weil sie einen hervorragenden Gegenwert bieten.

Eben es ist eine persönliche Entscheidung ob ich X Euro ausgebe oder nicht. Ich gebe zu ich habe mir mal 50 Boxen gekauft in Overwatch. Werde ich es noch mal machen? Nein. Für mich ist es das einfach nicht Wert. Genau so wie ich die 15 € für den Necro in D3 ein schlechten Preis finde. Deswegen heulte ich aber nicht gleich nach dem Staat das er DLCs regulieren soll.

AbstaubBaer schrieb:
Wenn ein "Nanny-State" ein Staat ist, in dem Konzerne nicht jeden Scheiss abziehen können, indem sie sich auf die Verantwortung des Einzelnen und die Erziehungspflicht von Eltern berufen, dann hätte ich den tatsächlich gerne.

Und ich eben nicht. So gehen die Meinungen auseinander :)

AbstaubBaer schrieb:
Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen nötiger Regulierung und Überregulierung. Wir leben leider nicht einer perfekten Welt. Außerdem hieße "Regulierung" in diesem Fall bloß, dass Kunden vor dem Kauf informiert werden. Das sorgt bloß für ein bisschen Augenhöhe.

Wie ich schon fragte was soll es bringen die Dropchance oder etwas anderes aufzuschlüsseln die Leute juckt das nicht. Das ist wie bei meinem nächsten Auto das wird min. 350 PS haben da juckt mich der Verbrauch einfach nicht.

AbstaubBaer schrieb:
So ganz eigene Verantwortung ist das Rauchen außerdem nicht. Die Folgekosten trägt jeder Einzelne, der sich am Gesundheitssystem beteiligt.

Klar ist es das. Ich entscheide ob ich Rauche oder nicht und die Raucher finanzieren auch vieles durch die Tabak- und MwSt.
 
Kinder und unwissende Menschen müssen geschützt werden... absolut keine Frage! Dennoch sollten solche Regulierung jeden Zufall einschliessen...

Überraschungseier, Wundertüten, Panini-Sammelbildchen, Pokemon-Karten Packs, und vieles mehr. Selbst das Mc Donalds Monopoly Gewinnspiel sollte dabei sein...wer garantiert mir das der letzte Straßenabschnitt auch wirklich gedruckt wurde und nicht nur auf einem Becher in irgendeiner Fabrik steht?! Der Betrag sollte dabei erstmal eine untergeordnete Rolle spielen. Das Prinzip ist gleich. Ob ich nun bei Overwatch eine Lootbox kaufe und dort 2 Skins doppelt bekomme, oder mir Pokemonkarten kaufe und dort die gleichen Karten erwische. Der kontrollierte Zufall bleibt bei beiden Instanzen gleich...
Letztendlich sollte jeder Mensch mit gesunden Menschenverstand im klaren sein das man hier die Katze im Sack kauft. Wer das übersieht sollte gar nicht erst ohne Betreuung einkaufen dürfen.
 
Roche schrieb:
Der Kunde soll also vom Gesetzgeber mal wieder vor seiner eigenen Blödheit geschützt werden?
Wieso nicht? Die meisten Fatsos hier werden doch vom Staat auch vor dem an der nächsten Ecke lungernden Kleinkriminellen beschützt.
 
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