Kommentar Kommentar: Amazon FreeTime oder die Abgabe von Verantwortung

mischaef

Kassettenkind
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Amazon will Eltern mit FreeTime die Aufsicht über die Tablet-Nutzung ihrer Kinder erleichtern, das Nutzungsverhalten lässt sich haargenau einstellen und überwachen. Klingt gut, stellt Eltern aber potentiell komplett von der Aufsicht frei. Ein Appell an die eigene Verantwortung.

Zum Kommentar: Kommentar: Amazon FreeTime oder die Abgabe von Verantwortung
 
Guter Beitrag. Recht hast du !
 
Genau mein Reden!
Aber gleich kommt wieder der Erklärbär daher und meint, man solle lieber mit gesetzlichen Vorgaben dafür sorgen, dass Eltern und auch Software-Programme ihren erzieherischen Aufsichtspflichten nachkommen.
Wer will schon gesunden Menschenverstand und Verantwortung besitzen :D
Lasst sowas lieber den Staat mit Gesetzen erschlagen. Klappt immer.
 
Dieses FreeTime hilft den Eltern, die auf dem "Schakkeliene, geh weg von die Regal, du Arsch" Niveau hängen geblieben sind wahrscheinlich nicht viel.
 
Schöner Kommentar. Ich werde versuchen, mit meinen zukünftigen Kindern immer zusammen Medien zu konsumieren. Darüber zu reden, Angesicht zu Angesicht stelle ich mir als die beste Lernmethode für den Umgang mit Medien vor. :)

Passend dazu die Playlist "The Walking Dad", in der Fabian Siegismund über den Umgang mit Medien seiner Kinder spricht:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLnsP5eFkpFGiNdIdBwSaCEtM9_AI4Hn3l


Sehr empfehlenswert für Eltern, deren Kinder gerade in das Alter kommen, wo sie sich für das Smartphone der Eltern interessieren :)
 
psYcho-edgE schrieb:
...Ich werde versuchen, mit meinen zukünftigen Kindern immer zusammen Medien zu konsumieren. ...

Du wirst es versuchen und schon bald feststellen, dass du gar nicht die Zeit und später die Nerven haben wirst, immer gemeinsam mit den Kleinen alle Medien zu nutzen.

Ich finde die Idee von Amazon nicht schlecht - solange sie als Zusatzangebot genutzt wird und nicht die alleinige Methode darstellt, um die Kleinen mit der Technik und den Medien vertraut zu machen. Freude von mir haben einen Tablet-Stundenplan etabliert, der aber von den Eltern kontrolliert werden muss. Das ist aber unglaublich anstrengend wenn gleichzeitig das Esse zubereitet und ein anderes Kind vom weinen abgehalten werden muss. Hier einen techn. Assistenten zu haben, der nach einem Protokoll solche Regeleinhaltung überwacht ist echt praktisch. Und gemeinsame Zeit kann man dann immer noch verbringen.
 
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Reaktionen: The_King
Fu Manchu schrieb:
Du wirst es versuchen und schon bald feststellen, dass du gar nicht die Zeit und später die Nerven haben wirst, immer gemeinsam mit den Kleinen alle Medien zu nutzen.

Das kommt drauf an, wie man es aufzieht. Und dass das nicht 100% der Zeit möglich ist, ist mir bewusst. Aber sich zumindest hier und da mal zeigen lassen, was die Kinder mögen und schauen und darüber quatschen ist schon deutlich mehr, als viele Eltern die ich heutzutage sehe, machen.
 
FreeTime ist im Kern ein richtig guter Ansatz, aber mehr als den Kern, nämlich die Unterstützung zur Begleitung von Kindern beim Umgang mit digitalen Medien, hätte es meiner Ansicht nach nicht gebraucht.

Kommt das nicht auf den jeweiligen Ansatz an ? Ich stelle mal die gewagte These auf, dass jeder seine Kinder auf eine andere Art erzieht (bzw. erziehen will). Dementsprechend benutzt auch jeder eigene Werkzeuge. Daher finde ich es gut wenn immer mehr (neue) Ansätze verfügbar werden.
Aber mal sehen wann der erste "Mein Kind soll im Garten leben und mit Freunden/Steinen/Stöcken spielen bis es 18 ist und ich ihm dann die Wunder der Elektrizität zeige"-Kommentar auftaucht.
 
Aber erziehen bedeutet sich mit dem Kind beschäftigen, nicht diese Verantwortung komplett an eine Software abzugeben...
 
Ich würde mal behaupten dass es genügend Eltern gibt die sich nicht darum kümmern was die Kinder mit den Geräten anstellen.
Da ist es doch gut wenn diese dann zufällig eine für Kinder optimierte Version bereitstellen.

Was wäre wenn ich sage, ABS im Auto braucht man nicht, man muss nur lernen richtig zu bremsen.
Bald haben alle Autos einen Bremsassistenten, irgendwann fragt man sich verwundert das es überhaupt einmal Autos (Waffen) ohne soetwas gegeben hat.

Da ich mich sehr mit IT beschäftige, so wie viele hier, sehen wir es auch mit anderen Augen.
Was ist mit all den normalen Eltern die keine Ahnung davon haben. Mit 10 Jahren haben die meisten Schüler ein Smartphone.
Welche Eltern fühlen sich in der Lage ihre Kinder darauf vorzubereiten?
 
mischaef schrieb:
Aber erziehen bedeutet sich mit dem Kind beschäftigen, nicht diese Verantwortung komplett an eine Software abzugeben...

Niemand spricht von "komplett". Du würdest erziehen ja auch nicht als "sich komplett mit den Kind beschäftigen" gleichsetzen, oder?

psYcho-edgE schrieb:
...Aber sich zumindest hier und da mal zeigen lassen, was die Kinder mögen und schauen und darüber quatschen ist schon deutlich mehr, als viele Eltern die ich heutzutage sehe, machen.

Eltern sind besser als ihr Ruf, nur in den Medien werden Eltern schlechter gemacht als sie wirklich sind. Die Eltern die ich kenne kümmern sich liebevoll um ihre Gören und nehmen sich sehr viel Zeit für gemeinsames Lesen, Spielen und Lernen. Und viele Eltern heutzutage wie früher nehmen sich die Zeit. Alles andere ist ein verzerrtes Bild von RTL und SRTL ;)

Xood schrieb:
Ich würde mal behaupten dass es genügend Eltern gibt die sich nicht darum kümmern was die Kinder mit den Geräten anstellen....

Das Problem ist eher, das viele Eltern nicht das technische Wissen haben, um zu sehen, was die Kinder mit den Geräten anstellen - sie kümmern sich nicht, weil sie keine Ahnung haben. Es gibt so viele Erwachsene, die nicht täglich mit PCs und elektronischen Medien arbeiten und daher überhaupt keine Ahnung haben, was technisch alles angeboten wird oder was techn. alles möglich ist. So entsteht auf der einen Seite unbegründete Panik, auf der anderen Seite eine Resignation. Hier eine technische Hilfe in Form von "FreeTime" anzubieten ist klasse.
 
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Ich habe den Test jetzt noch einmal gelesen. Es tut mir leid, aber den Punkt an dem ich die Verantwortung komplett an die Software abgeben muss, habe ich wohl überlesen.
Die Software hindert einen/mich ja auch nicht daran mich damit zu beschäftigen was mein Kind da treibt. Ich stelle es mir zum Beispiel einfacher vor, mit dem Kind durch die ausgewählten Amazon-Apps zu scrollen, als im Playstore. Zusätzlich kann ich ja sicher sein, dass es keine Ingamekäufe gibt. Die Tablets sind ja auch nicht nur für Fünf- bis Zehnjährige ausgelegt. Irgendwann sollte ich meinem Kind auch zutrauen, dass es sich selbstständig beschäftigen kann. Die Kontrollen und das moderierte Angebot kann da eigentlich nur helfen.
 
@Fu Manchu
Naja, ich muss nur einmal in den Supermarkt gehen, dann bekomme ich ein deutliches Bild, wie manche Eltern mit ihren Kindern umgehen - liebevoll ist anders. Und das dürfte daheim auch nicht anders sein.

Natürlich sind nicht alle Eltern so, sondern es ist eher wie Du geschrieben hast, ein verzerrtes Bild: Die fallen einfach mehr auf. Traurig ist es dennoch. Da wird das Kind angegangen, weil es eine Tüte Gummibärchen haben möchte, während Vadder die Kiste Bier in den Wagen hift - die sicherlich ebenso wenig lebensnotwendig ist...

@Axxid
Wie ich schon geschrieben habe: Ergänzend ist das sicherlich eine tolle Sache - aber es besteht die Gefahr, dass es sich Eltern sehr einfach machen. Und man kann das Kind damit komplett überwachen.
 
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Ja dir beste Meinung haben immer noch Kinderlose x) Oder Leute die noch im Vorgestern leben.
Steht irgendwo das man das Kind in die Abstellkammer sperren soll mit dem Tablet?
Meine Tochter darf das Tablet jederzeit benutzen (Galaxy Tab S2 mit Kindermodus) und sie reguliert das mit noch nicht einmal 3 Jahren selbst. Es gibt Tage da benutzt sie es gar nicht und es gibt Tage da schaut/spielt sie auch schon einmal insgesamt 3 Stunden. Es ist immer eine Person mit im Raum und es ist erstaunlich wieviel ein Kind (sofern es will) dabei lernt. Sie weiß wie Basketball funktioniert, sie kann vieles auf Englisch und sie unterhält sich ja auch mit uns Eltern darüber.
Aber hey, früher wars das Fernsehen schuld (ubd da lief nicht so ein Schrott wie heute) nun sinds die Tablets.
Handys sind viel schlimmer aber da zeigt niemand mit dem Finger drauf weil man ja selbst gerne bei 10 Minuten Autofahrt mindestens 4x Facebook lesen muss und 3x Whatsappen.
Den Kindermodus haben wir auch nur an damit das Kind nicht ausversehen was kauft, mittlerweile ist alles Passwort geschützt und mein Kind weiß auch am Dialogfenster ob etwas Geld kostet und bricht dann ab (ohne Passwort käme sie eh nicht weit aber es geht ja ums Prinzip).
Nur wenn das Kind auf Youtube schaut wird aktiv mitkontrolliert aber das wäre gar nicht notwendig.

Wer denkt ein Tablet würde erziehen glaubt auch es wäre die Aufgabe von Kindergarten/Schule, aber da beschwert sich niemand wenn jemand sich so verhält.
Ein Tablet ist zur Unterhaltung/Spielen/Lernen und unterscheidet sich in dem Punkt was den Erziehungsfaktor betrifft 0 zu Bauklötzen.
Ist immer eine Frage wie man damit umgeht, wenns Kind alleine im Zimmer mit Lego spielt würd ich das auch nicht unbedingt Erziehung nennen.
 
alxtraxxx schrieb:
...Ein Tablet ist zur Unterhaltung/Spielen/Lernen und unterscheidet sich in dem Punkt was den Erziehungsfaktor betrifft 0 zu Bauklötzen....

Im Musiker Board kann man für gute Beiträge Kekse vergeben - ich gebe dir 10 :)
 
Ich die Tasse Kaffee dazu...^^
 
Ah, der werte her Autor hat es also scheinbar endlich mal geschafft sein Kind gleich einem Hund zu dressieren so das es aufs Wort gehorcht und immer genau das und auch nur das und auch wenn Papa dann wegguckt macht, was Papa so sagt...
Ja, in dem Fall sind diese administrativen Möglichkeiten tatsächlich völlig obsolet, genau wie so ziemlich alles andere um Kinder irgendwie von irgendetwas abzuhalten was sie nicht tun sollen, zum Vergnügen oder aus Neugierde aber eben doch tun wollen und bei der erst besten Gelegenheit dann auch tun.

Ich weiß bis heute nicht was das Getue mit den "neuen Medien" immer soll, ob Digital oder "Real" Spielzeug ist Spielzeug und ich muss mein Kind nicht anders an ein Tablet heranführen als an die Lego oder Kapplasteine.
Wenn überhaupt trifft dieser Punkt auf das freie Internet zu, aber damit kommen kleine Kinder ohnehin nicht in Berührung und bevor sie dann ihr erstes Smartphone/Tablet mit Browser in die Hand gedrückt bekommen, müssen sie einmal etwas sensibilisiert und desensibilisiert werden. In dem Alter helfen Verbote und Sperren dann nämlich so oder so nicht mehr, denn so dumm und naiv wie die meisten Eltern leider glauben sind die Kinder denn gar nicht mehr.


mischaef schrieb:
Aber erziehen bedeutet sich mit dem Kind beschäftigen, nicht diese Verantwortung komplett an eine Software abzugeben...

Ich hoffe du hast auch keine Kindersicherungen an den Schubladen/Schränken oder Steckdosen, immerhin willst du dein Kind ja selber erziehen und diese Aufgabe nicht irgendwelchen Mechanismen überlassen ;)
 
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Lagerhaus_Jonny schrieb:
[...]
Aber gleich kommt wieder der Erklärbär daher und meint, man solle lieber mit gesetzlichen Vorgaben dafür sorgen, dass Eltern und auch Software-Programme ihren erzieherischen Aufsichtspflichten nachkommen.
Wer will schon gesunden Menschenverstand und Verantwortung besitzen :D[...]

Völlig falsch wiedergegeben und unzulässig gleichgesetzt - grober Unfug. Aber lästige Fakten sind überbewertet auf dem Ponyhof, ja?
 
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Pandora schrieb:
Ah, der werte her Autor hat es also scheinbar endlich mal geschafft sein Kind gleich einem Hund zu dressieren so das es aufs Wort gehorcht und immer genau das und auch nur das und auch wenn Papa dann wegguckt macht, was Papa so sagt...

Wie kommst Du auf dieses schmale Brett? Wenn Du meinst, dass man mit dressieren einem Menschen das selbstständige Denken und Handeln beibringen kann, dann ist das nicht mein Problem.
 
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mischaef schrieb:
Wie kommst Du auf dieses schmale Brett?

Na weil der Autor Mechanismen die das Kind davon abhalten etwas anderes als das ihm erlaubte zu tun für überflüssig hält, ist das die einzig logisch Schlussfolgerung für mich. Alles andere würde bedeuten das er es A: gar nicht schlimm findet wenn das Kind nicht tut was ihm gesagt, oder B: das Kind 24/7 überwacht wird.
 
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