Ryzen 1800X und G.Skill Trident Z RGB DIMM Kit 32GB, DDR4-3200, CL14-14-14-34

RAM-OC ist bei Ryzen aufwändig und bringt dafür auch mitunter am meisten, daher würde ich mich hierauf konzentrieren. Meine Empfehlung ist wie folgt:
- CPU-Core und Voltage auf Stock
- SoC auf 1,20v
- DDR4-Voltage auf 1,35v
- Mem VTT auf 0,675v
- ProcODT auf Auto
- Gear Down Mode aktivieren (bei DualRank)
- CMD auf 1T
- Timings alle auf Auto!

Ganz wichtig ist, dass nicht zu viele Einstellungen gleichzeitig geändert oder getestet werden, deshalb würde ich für den Anfang den CPU selbst, sowie die Timings alle auf Auto belassen (also CL20+). Wenn du 10 Einstellungen vornimmst und in Prime95 einen Rounding Error bekommst, hast du keine Ahnung, welche Einstellung das Problem verursacht. Es ist dann immer ein "auf gut Glück" Raten und das hilft bei Ryzen nicht so richtig.

Als erstes würde ich damit die maximale Speichertaktfrequenz ermitteln. Wenn ein Boot mit sagen wir 3200Mhz damit möglich ist, würde ich prüfen, ob diese so stabil zu bekommen sind, dass Prime95 zwei Stunden keinen Fehler wirft. Hier empfehle ich vor allem die Einstellung ProcODT zu prüfen, zwischen 40 und 80 Ohm sind hier üblicherweise hilfreich, um Rounding Errors in Prime95 zu beheben. Bei mir war für 3333Mhz 48 Ohm der einzig stabile Wert, werte darüber oder darunter waren instabil und ich hatte nach etwa 90 Minuten in Prime95 Rounding Fehler. Memtest lief auch mit Auto ProcODT Stabil, deshalb empfehle ich Prime95 dafür.

Wenn die maximale Taktfrequenz mit der passenden ProcODT ermittelt wurde, wäre der nächste Schritt die passenden Timings zu ermitteln, wobei ich hier die vier "Haupt Timings" alle gleich lassen würde, weil sonst hast du zu viele Variablen. Achte darauf, nur gerade Timings zu verwenden (12,14,16,18). Wenn du die Haupt Timings hast, dann würde ich die Subtimings noch testen und dann hast du deine perfekte Memory Konfiguration. Am Schluss kannst du dann noch verifizieren, wie viel SoC Voltage dafür nötig ist diese soweit wie möglich reduzieren. Bei mir lief mein PC in etwa eine Woche 24/7, um die perfekten RAM-Einstellungen zu verifizieren, während das CPU-OC in einem Abend gemacht wurde.

MemOC_Final_Stability_Short.jpg
 
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@Stunrise

Dein Vorgehen ist schon richtig, aber der Threadersteller hat dual rank Module. Die 1T mit Geardown disabled sind in den Taktregionen, die wir anstreben, leider nicht drin. 1T bei Geardown enabled ist das höchste der Gefühle. Zum Finden der max. Taktfrequenz würde ich erstmal zu 2T raten. Ebenso sollte BankGroupSwap auf enabled stehen. Disabled ist nur für single rank in einer dual Konfiguration sinnvoll, wie es bei Dir der Fall ist.

P.S.: an Deiner Stelle würde ich versuchen tRDRDSCL und tWRWRSCL auf 2 zu drücken. Das sind die subtimings, die zumindest bei meinen verschiedenen dual rank Kits den größten Performanzschub bringen.
 
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@Curious: Du hast Recht, ich war noch ganz auf meinem Speicher vertieft. Mit Dual Rank muss man BGS aktivieren (bzw. auf Auto belassen), dass mit dem 1T GDM ist mir neu, ich habe es geändert im obigen Artikel - Credits an dich. Das Vorgehen bleibt jedoch, meistens sehe ich User, welche alle möglichen Einstellungen gleichzeitig setzen (z.b. 3000Mhz, 16-16-16-16-36-52-2T mit aus der Luft gegriffenen Spannungen) und dann gibt es ein Fehler und es wird auf Ryzen und die Software geschimpft. Das wichtigste ist, dass man eine Einstellung nach der nächsten auf Stabilität validiert und so peu a peu für einzelne Attribute stabile Werte findet.

PS: Aktuell validiere ich noch mein Core OC mit 3,8Ghz und 1,35v bei LLC Level 2 (RAM siehe oben) und wenn das über Nacht noch Prime95 stabil ist, dann werde ich die zwei Subtimings nochmal ausprobieren. Wie angesprochen, eins nach dem anderen, damit man Fehler klar einem Attribut zuordnen kann :)
 
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Hier mal ein bebildeter Führer durch das BIOS des ASUS Crosshair VI Hero, der meine Einstellungen für die G.Skill F4-3200C14D-32GTZ (2x16GB dual rank) zeigt.

3200-14-13-13-13-1T(GD off)
BIOS 1401 (beta)

HINWEIS: Die folgenden Einstellungen sind optimiert für Samsung B-die dual rank. Für single rank Module sind andere Einstellungen sinnvoller.

Extreme Tweaker
C6H_1_ET.png
C6H_2_ET.png
Die DRAM Voltage kann man am Anfang durchaus auch auf 1.375-1.4V setzen um etwas Luft zu haben. Wenn eine stabiles Setup gefunden ist, kann man sie immer noch verringern.
1.05-1.1V bei VDDSOC sind erstrebenswerte Spannungen. Man kann bis 1.2V gehen, sollte aber tunlichst nicht darüber hinaus.

Extreme Tweaker -> DRAM Timing Control
C6H_3_DTC.png C6H_4_DTC.png
C6H_5_DTC.png
Für dual rank Module wird eine ProcODT von 80 oder 96 Ohm empfohlen. Erst mit Setzen der RTT Werte (siehe nächstes Bild) sind auch 60 Ohm möglich. Es schadet aber nicht 80 oder 96 Ohm zu verwenden, wenn es der Stabilität dienlich ist.
Cmd2T kann man auf 2T stellen. Das erhöht die Stabilität. Später kann man immer noch die 1T mit Gear Down Mode enabled probieren. 1T mit Gear Down Mode disabled ist bei 3200 MT/s wenn dann erst mit hohen Spannungen möglich.
C6H_6_DTC.png
Die RTT Werte waren bei mir ausschlaggebend, um den Speicher stabil auf 3200 MT/s mit scharfen timings und ohne exzessive Spannungen zu betreiben. Bei RttNom kann man es auch mit Auto probieren.

Die abgebildeten timings stellen bei mir so ziemlich das maximal Erreichbare dar. Deswegen rate ich, hier erstmal langsam zu machen und die vom D.O.C.P. vorgeschlagenen Werte zu übernehmen. Hilfreich ist es aber trotzdem, die Werte per Hand einzutragen. Das erleichtert dem Board das Memory Training.
Trfc2_SM und Trfc4_SM sind abhängig von Trfc_SM und sollten deshalb auf Auto bleiben.

Hier nochmal eine kompaktere Übersicht der timings:
RTC.png

Extreme Tweaker -> External Digi + Power Control
C6H_7_Digi.png
Die DRAM VBoot Voltage setzt man am besten auf den gleichen Wert, wie die DRAM Voltage. Das mindert das Auftreten des cold boot bugs.


Wenn das alles nicht hilft, sind die Drive Strength Werte eine Option die man noch ausprobieren kann:
Advanced -> AMD CBS -> DDR4 Common Options -> CAD Bus Configuration
C6H_9_CAD.png
Bei mir laufen sie auf Auto, hilfreich könnten aber folgende Werte sein:
20-20-20-20; 20-20-40-40; 20-20-40-60


In manchen Konfigurationen treten sogenannte Memory Holes auf. Das macht sich dann dadurch bemerkbar, dass das Mainboard z. B. mit 2933 MT/s und 3200 MT/s bootet, mit 3066 MT/s aber nicht. Memory Holes entstehen im Zusammenwirken von CPU und RAM und sind sehr individuell. Kontern kann man ein MH durch Verändern der CLDO_VDDP. Der Spannungsbereich in dem man sich bewegen sollte ist von 900-1000mV. Da sich die Effekte dieser Spannung in einer Art Wellenform auswirken, ist ein Wert, der für eine Taktstufe passend ist, für die nächste vielleicht schon wieder ungeeignet. Außerdem gilt hier nicht "höher = besser". 940mV kann den gleichen positiven Effekt haben, wie 980mV, während z. B. 960mV nicht funktioniert.
Bei mir tritt kein MH auf, weswegen ich CLDO_VDDP auf Auto belasse. Der Wert im screenshot dient nur der Veranschaulichung.
Advanced -> AMD CBS -> NBIO Common Options
C6H_CLDO_VDDP.png
Um den unter CLDO_VDDP eingetragenen Wert speichern zu können ist ein Cold Reset von nöten. Das geht folgendermaßen:
Im BIOS die Einstellungen speichern und neu starten (F10). Sobald der Bildschirm schwarz wird, die Reset Taste drücken und dann booten lassen. Der Reset muss erfolgen, nachdem die Einstellungen gespeichert wurden und bevor das Mainboard den Bootprozess beginnt.


Zu guter Letzt noch ein Tip:
Das Mainboard bietet die Möglichkeit Einstellungen in Profilen zu speichern. Bei den Myriaden an Einstellungsmöglichkeiten und Werten, die man per Hand einträgt, kann man darauf gar nicht verzichten.


Folgende C6H user in Forum von ComputerBase betreiben ihre 2x16GB B-die efolgreich auf Basis obiger Einstellungen:
harrysun
Baal Netbeck
SKu
 
Zuletzt bearbeitet: (RTC screenshot eingefügt)
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Hallo nochmal,
habe alles so eingestellt wie du beschrieben hast. Der PC hat dann auch gebootet und ich konnte Memtest86 laufen lassen. Bis dahin war alles gut.
Nach dem nächsten Reboot lief der Speicher dann wieder mit 2133 MHz :(

Ich habe jetzt DOCP auf Standard und den Rest auf AUTO und den Speicher auf 2933 gestellt. Läuft soweit.

Bei einem Start, vor dem die Stromversorgung getrennt war, bootet er zweimal. Aber das stört nicht weiter.

Memtest86 läuft nur noch auf einem Kern?! Selbst nach einem EFI-Reset.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und Memtest86 hat keinen Fehler ausgespuckt? Das wäre dann ja schonmal ein ziemlich großer Erfolg. Was die threads/Kernnutzung von MT86 anbelangt kann ich nichts sagen, da ich das vor Jahren das letzte Mal benutzt habe. Ich nutze HCI MemTest. Das läuft unter Windows und Du startest einfach so viele Instanzen, wie Du threads hast und kannst so alle Kerne einspannen.

Das Phänomen, dass nach einem Kaltstart das Mainboard am Memory Training scheitert und die fail safe Settings lädt (2133 MT/s), nennt man cold boot bug. Damit schlagen sich die meisten Ryzen user herum, die ihre RAM Riegel in höheren Taktregionen betreiben. Durch Anheben der DRAM VBoot Voltage kann man das geringfügig mildern. Für das C6H gibt es ein beta BIOS (9920), das einen Teilfix für den Bug bietet. Damit wird der cdb zwar nicht gänzlich beseitigt, er tritt aber sehr viel seltener auf. Nachteil an dem Fix ist, dass sich die Bootzeit etwas verlängert.

Wenn Dein PC auch mit den 2933 "zweimal bootet", müsste das ebenfalls der cbd sein. Schau mal, ob dann nicht auch nur die 2133 MT/s gebootet werden.
 
Das Thema ist ja schon etwas älter^^. Trotzdem würde ich was zum cold start bug schreiben.

Es gibt eine Option, bei der man festlegen kann wie oft er die Einstellungen versucht. Diese habe ich auf drei gesetzt und damit ist bei mir spätestens beim dritten Versuch der PC so "warm", dass er mit den Einstellungen bootet.

Was mir auch aufgefallen ist, ist das Problem, dass ein genereller Absturz oder Stromausfall oder irgendwas anderes die Sachen im AMD CBS Ordner löscht...ohne die Cad Bus Werte und meine Pstate Übertaktung ist an ein booten nicht zu denken, weil die Spannungen daran angepasst sind und dann muss man nochmal sein OC Profil laden.

Wenn Memtest keine Fehler gefunden hat, dann ist der Speicher ja in warmen Zustand stabil....man muss ihm nur erlauben es ein paar Mal zu versuchen und dann äußert sich der cold start bug nur durch ein paar sekunden längere Bootzeiten, die ab und zu auftreten.
 
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Kurze Rückmeldung:
Die oben genannten Einstellungen haben für mich damals nicht funktioniert.

Mit dem neuen BIOS 3008 und AGESA 1071 gibts das Problem nicht mehr. Konnte einfach die D.O.C.P. Standards laden und der Speicher lief automatisch mit 3200. Läuft (bis jetzt) ohne Probleme .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
abulafia schrieb:
Kurze Rückmeldung:
Die oben genannten Einstellungen haben für mich damals nicht funktioniert.

Mit dem neuen BIOS 3008 und AGESA 1071 gibts das Problem nicht mehr. Konnte einfach die D.O.C.P. Standards laden und der Speicher lief automatisch mit 3200. Läuft (bis jetzt) ohne Probleme .
dito, same here!
 
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