NAS aus Hardware von 2009 --> Stromverbrauch

valin1984

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Hallo zusammen,

nachdem ich erfolgreich einen RasPi in den Dienst als (Experimentier-)NAS gepresst habe, würde ich gerne als nächstes einen Haufen alter Hardware in ein NAS verwandeln. Der Pi schafft USB2.0 und 100MBit-LAN bedingt nur 10MB/s Lese/Schreibzugriff.

Ich habe ein AM2-Mainboard mit einem Athlon 7850 herumfahren, dass ich zu nichts mehr brauchen kann. Aber das Mainboard hat GBit-LAN und SATA-Ports zur genüge. Daraus soll das nächste Bastel-NAS werden, um zu sehen, wie ich alte Hardware recyceln kann.

Nun zur Frage vorab: Ich habe keinen Stromverbrauchszähler und bräuchte eine ungefähre Einschätzung, was die 95°TDP-CPU im Idle wohl so brauchen könnte. Das NAS wird so wie meines zu 90% der Zeit schweigen und in 10% der Zeit Daten transferieren. Nur wirklich selten wird die CPU auch mal arbeiten müssen um zu indizieren, transkodieren, analysieren etc...

Hat jemand hier eine Hausnummer für mich? Wäre interessant zu wissen, ob ich ein solches Bastel-NAS guten Gewissens einem Freund überlassen könnte, ohne ihn in Strom-Unkosten zu stürzen. --> 25-30 Watt idle fände ich zumutbar, wenn der Rest nichts kostet...
 
Hmm.. naja, Danke Lupus, im Rückblick wäre das wirklich nicht so schwer gewesen...

Und zum Ergebnis: 100Watt im Idle... 190Watt unter Last für das Gesamtsystem... mit dem Ding würde ich wohl gegen sämtliche Klimauauflagen verstoßen... das wars dann wohl...

(Gebastelt wird es trotzdem ;-) )

PS: @Hypocracy:
Huch! Jetzt habe ich ja völlig abweichende Einschätzungen! Vielleicht ist die Hoffnung doch nicht verloren!
 
ACHTUNG Bei den Test mit fast 100 Watt Idle, da kommt der Idle Verbauch aber teilweise durch die Mega Grafikkarte zustande.
Weil alte Grafikkarten hatten auch ein hohen Idle Verbrauch.

Selbst mein E8400 steht dort fast mit 100Watt Idle drin.
So ein System habe ich noch vor ein paar Wochen genutzt mit aktueller Grafikkarte, da waren es eher im Idle 45 Watt. Den alten Test sollte man richtig Interpretieren. Warum die Werte so Zustande kommen.
 
Du solltest auch aus deiner Berechnung die Kosten für den Neukauf nicht herausnehmen. Also berechne mal, wie lange du für die Neuanschaffungskosten dein altes System laufen lassen könntest. Und so ein Strommessgerät kostet auch nur ~ 10 €. Da du ja bastelbegeistert bsit, sollte das mit der alten Hardware mal schnell (oder langsm) erledigt sein.

Ich habe mein NAS z.B. so konfiguriert, dass es in der Nacht immer schlafen geht. Die Stand-by-Verbräuche sollten für alte uns neue Hardware annähernd ähnlich sein. Wenn man braucht, wirds per WOL angemacht. Geht von jeder Plattform (PC, iOS, Android) aus.
 
Besten dank Torry_PB, ich hatte eine vage Vermutung in die Richtung. So machen die von Lupus und Hypocracy gefundenen Benchmarks zusammen Sinn.

Das Mainboard hat eine kleine Onboard-Grafik, ich werde also keine Grafikkarte einsetzen. Ich hoffe das System mit einer 120W PicoPSU betreiben zu können. (zumindest so ähnlich... ist eine Wandlerplatine, die ich aus einem ITX-Gehäuse ausgebaut habe, an der ein externes 120W 12V Netzteil hängt...)
Ergänzung ()

Ich habe selbst seit kurzem ein Synology-NAS und bin seit dem von dem Thema so begeistert, dass ich viel herum experiementiere. Wenn ich ein Bastel-NAS zum Laufen bekomme, dass eine ordentliche Leistung bringt (also >100MB/s Schreiben im Netzwerk), dann könnte ich es mal an meine Kumpels ausleihen, damit die sehen könnten, ob sie ein NAS brauchen/wollen oder nicht.

Ich habe das zunächst mit den RasPi versucht, aber der eignet sich echt nur um die Konfiguration zu erlernen. Vielleicht noch ein bisschen Medienstreaming. Aber um ein richtiges Gefühl zu bekommen taugt er nicht, weil alles viel zu lange dauert.
 
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Der Idle-Stromverbrauch wird bei soeinem alten System im Vergleich zu heute sehr hoch sein. Selbst wenn du die Cpu untertaktest und untervoltest / Geräte im Bios deaktivierst wird das System noch das Vielfache vom einem Fertig-NAS oder einem auf Verbrauch getrimmten System verbrauchen.

Bei dem kleinen 120W Netzteil solltest du genau auf die Spezifikationen schauen, ob die Leistung auf allen Spannungen ausreicht, damit es nicht bei Cpu-Last überlastet wird und abraucht/abschaltet.
 
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Stromverbrauchstests sind immer schwierig zu beurteilen. Test-Seiten vergleichen meist mit weitestgehend identischem Setup, um eine Vergleichbarkeit untereinander zu gewährleisten. Der Absolutwert ist dabei nur von sekundärem Interesse, da es primär um die Unterschiede geht. Wenn zB in jedem System eine Nvidia xyz123 drinsteckt, wird sie auch in jedem System in etwa gleichviel Strom ziehen.

Hat ein System im Test dann 100 Watt und das zweite System 120 Watt, kann man davon ausgehen, dass die 20 Watt Mehrverbrauch auf die unterschiedlichen Komponenten zurückzuführen sind (zB CPU/Mainboard). Das heißt mitnichten, dass ein SystemXY im Idle immer 100 Watt verbraucht. Steckt man dort eine LowEnd-Grafik rein oder nutzt gar die Onboard-Grafik, würde der obige Vergleich aber hinken, weil System1 dann plötzlich nur 70 Watt verbraucht, während der Konkurrenz 120 Watt zieht...

In einem NAS - sei es Eigenbau oder Fertig-NAS - sind im übrigen die Platten an sich schon für einen Großteil des Energieverbrauchs verantwortlich. Je nach HDD kann man grob mit einem Verbrauch von ca 10 Watt rechnen. Sparsame Modelle liegen so bei ~5 Watt. Heißt: Ein NAS/Server mit 4 Platten verbraucht allein schon 20-40 Watt nur für die HDDs. Allerdings werden auch Festplatten schlafen gelegt, der Motor wird abgeschaltet und der Verbrauch sinkt entsprechend.

In Anbetracht dessen erscheint der Mehrverbrauch von CPU/Mainboard in einem etwas anderen Licht, da selbst eine sparsamere CPU nebst Mainboard bei identischer Festplattenkonfiguration nicht plötzlich nur die Hälfte oder so verbraucht...

Ein Fertig-NAS hingegen steht auf einem anderen Blatt. Embedded Hardware ist deutlich sparsamer als Desktop Hardware, die potentiell eben auch ein Vielfaches an Leistung bringen kann.
 
Habe das Datenblatt des Netzteiles gefunden. Es stammt von einem Intertek SY-500 ITX Gehäuse. Das Standard-Netzteil liefert 60W, der Hersteller gibt aber an, dass bis zu 120W angelegt werden können und benennt auch das entsprechende Netzteil dazu, welches ich im Original habe.

SY500-Netzteil.JPG

Jetzt sehen mir die 4,5A auf der 12V-Schiene sehr mager aus... ich bin mir nicht sicher, ob das die Spezifikation für das 60W-Netzteil sind...

Ich habe mal zum Vergleich das 120er Modell von PicoPSU rausgesucht. Und mir scheint, dass die Angaben oben zum 60W Netzteil gehören. Die sollten doch zumindest in einem ähnlichen Bereich liegen...

pico120.JPG
 
Zuletzt bearbeitet: (Pico120 zum Vergleich)
Und was das Strommessgerät angeht verleiht dein örtlicher Stromanbieter bestimmt Messgeräte. Würde ich einfach mal fragen
 
Die Hardware ist nur zum Basteln, die ist übrig und ließ sich auch nach mehrmaligem Versuch nichtmehr zu Geld machen. Wenn sie abraucht, dann raucht sie ab. Ich will nur nicht, dass mir irgendwas ein Loch in den Laminat brennt ... Oder in den Pelz, das wär auch schlecht.
 
Würde das nichtmal versuchen mit dem 120W PSU.
Ich tippe, dass der Rechner garnicht bootet oder nach kurzer Last ausgeht.
 
Naja. Das Teil verbratet schon einiges im Idle.

Stromsparen im BIOS -> CPU undervolten, unnötige Peripherie abschalten.
Software -> SnapRaid, keine Verschlüsselung, AutoShutdown, WoL.

Sofern die Kiste nur sporadisch gebraucht wird, dürfte es eine weile dauern bis du eine mögliche Neuanschaffung sich bei den Strom-Kosten armotisiert hat.
 
Was passiert, wenn ich den Rechner an die 120W PSU hänge und diese überlaste? Schaltet sie sich einfach ab, oder brennt sie durch?
 
Da kann alles mögliche passieren. Ohne greifende Schutzschaltungen z.b.: Netzteil- bzw. sogar Rechner-Totalschaden / Rauch / Kabelbrand / Feuer.
Gibt auch "lustige" Videos dazu mit Qualm und Funken.
 
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Hallo zusammen: Für alle die sich noch dafür interessieren, was denn nun aus der Sache mit der alten Hardware und der PicoPSU geworden ist (ich weiß, ihr konntet all die Zeit nachts nicht schlafen vor Spannung):

Es funktioniert nicht!

Ich habe die 95W TDP CPU durch eine 45W CPU ersetzt und kann mit dem Netzteil dem Lüfter leider nur ein kurzes Zucken entlocken. Aber anspringen tut das System dann leider nicht. Hänge ich ein popeliges LC-Power 400W Netzteil dran, läuft es wie geschmiert...

Das wäre damit also geklärt ;-)

Gruß,
Valin
 
Warum machst du es dir nicht einfacher und kaufst dir ganz günstig sowas hier.

Der Stromverbrauch soll laut einem User im Hardkernel Forum im Ruhemodus 3,6 Watt und bei Festplattenzugriff zwischen 7 und 9 Watt betragen.

Eine Version für 3,5 Zoll Festplatten kommt im November ;)
 
Darum gehts doch nicht ;-). Aus Liebe zur Hardware soll aus dem alten Zeug nochmal was entstehen, bei dem man sich mit viel gutem Willen und beide Augen zudrücken noch eine sinnvolle Nutzung vorstellen kann.

Und das AM2+ Board mit der 45W CPU 2x 2.8 GHz mit 4 GB RAM, SATA, GBit Lan etc wird von der Performance her viele günstige Consumer NAS in die Tasche stecken. Wird dafür halt bei 50W herum-ideln..

Egal, probiert wirds trotzdem!
 
Hallo zusammen, das Projekt ist erfolgreich eingerichtet!

Hier beschreibe ich es im Detail:
https://www.computerbase.de/forum/t...lohnt-sich-der-wechsel.1712631/#post-20506256

Es ist ein System entstanden, das danke Autoshutdown und Wake-On-Lan die meiste zeit schläft und somit den Stromverbrauch sehr gut in Grenzen hält. Die Performance ist hervorragend, sodass ich es meinem Kumpel als dauerhaftes NAS geben kann.

Vielen Dank für Eure Mithilfe!
 
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