News Kryptowährungen: Marktkapitalisierung übersteigt 160 Milliarden Dollar

Es ist schon etwas komplizierter.
Das reale Vermögen bleibt ungeachtet des Aktienkurses gleich, nämlich ein Anteil X am Unternehmen Y. Die Zahl der ausgegebenen Aktien (X) ändert sich ja nicht.
Crasht der Aktienkurs, bedeutet dies, dass die Anteilseigner jenes X zu einem niedrigeren Preis (nominelles Vermögen oder wie auch immer man es nennen möchte) als zuvor verkaufen. Zugleich bedeutet das aber auch, dass die neuen Anteilseigner jenes X günstiger erwerben konnten als zuvor.

Der alte Aktionär hat nun weniger Vermögen und weniger Bargeld ggü. dem Soll; der neue Aktionär hat mehr Vermögen und mehr Bargeld ggü. dem Soll.
Vor dem Crash sähe die Lage so aus, dass Aktionär_alt weniger Vermögen und mehr Bargeld hat, Aktionär_neu mehr Vermögen und weniger Bargeld.


Krisen, crashes, instabile Verhältnisse, etc... DA rollt der Rubel. Im normalen Handel verdient keine Sau (sozusagen).
Deshalb gibt es ständig Blasen, deshalb werden ständig Länder geplündert (z.B. Griechenland oder Irak), deshalb wird nie etwas aus der Geschichte gelernt.
 
"Wenn meine Aktie im Kurs fällt hat dadurch ja niemand anderes mehr Geld
Es wird dann Vermögen vernichtet, nicht umgeschichtet"

Da muss ich leider mal zwischengrätschen. Das stimmt nur, wenn man individuelle Vermögen betrachtet, was ja gerade hier nicht das Thema war. Die Volkswirtschaftslehre beschreibt den Mechanismus anders (und zwar bereits im Grundstudium).
Jede Form von Besitzrecht ist vom Besitz zu trennen. Verliert ein Individuum Besitzrechte, ist nicht der Besitz weg. Diese Aussage gilt auch dann, wenn man noch weiter abstrahiert und die Besitzrechte bewertet, also in Verfügungs- und Komsumrechte umrechnet.

Sinkt der Aktienkurs, dann besitzt man weniger Mittel, um von der Summe aller erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen einen Teil zu beanspruchen. Dieser Anteil, den man jetzt nicht mehr für sich beanspruchen kann, der ist aber nicht weg... diesen Anteil kann jetzt jemand anders beanspruchen.

Sorry fürs Kotinthenkacken, aber das musste raus.
 
Also, ich bin mir noch nicht sicher ob ich mehr einem System vertrauen soll, welches von anonymen Mining-Riesen oder von offiziellen Banken bestimmt wird. Denn das ganze Crypto-Business ist vielleicht reintheoretisch unabhängig von bestimmen aktuellen Institutionen/Banken aber es sind natürlich neue Mächte wie zB das AntPool entstanden, wo genauso eine Abhängigkeit auf wirtschaftlicher Ebene entsteht.

Die Großen dirigieren welche Krypto-Währung gepusht werden soll oder nicht. Je mehr Bitcoins/Server-Farmen man hat, desto mehr kann man den Markt bewegen und schwenken. Wie vor kurzem mit dem Hype von Bitcoin Cash sehr schön zu sehen war.
Außerdem können auch große Konzerne wie Amazon, Alphabet, usw. 1. einfach eigene Währungen entstehen lassen und 2. bestimmte erlauben und somit pushen. Also wieder eine gewisse Abhängigkeit.

Es verlagern sich nur die Mächte und somit ist dies kein Argument auf Kryptowährungen umzusteigen.

Sonst sehe ich keine nennenswerte Vorteile in Anonymität(da pseudonym wie Bargeld), Transaktionskosten und schon gar nicht der Usability.

Ich habe mir das gesamte Wirtschaftsystem der Kryptowährungen angesehen und komme leider auf keinen anderen Entschluss als, dass es reine Spekulation ist und keinennennenswerten, alltäglichen Vorteil noch mit sich bringt.

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schaffst du es denn mit Bargeld anonym online zu zahlen?
Klar ist Bargeld anonym, aber eben nur offline.
 
Dezor schrieb:
Solange die Schwankungen so groß sind, werden die Kryptowährungen die "normalen" Währungen nicht ersetzen. Aus dem Urlaub wiederkommen und feststellen, dass sich das Vermögen verzehnfacht hat ist sicher lustig. Nach der Rückreise festzustellen, dass das Vermögen nurnoch 1/10 wert ist, darauf würde ich doch lieber verzichten. Gut die wöchentlichen Schwankungen sind derzeit geringer, aber die Währungen verlieren vereinzelt schon bis zu 50% pro Woche (auch wenn sie davor und danach steigen). Kein normaler Mensch würde sein komplettes Geld in risikobehaftete Aktien investieren.[---]

Wie du am Ende schon geschrieben hast: Kein Mensch sollte sein Geld in risikobehaftete Aktien stecken. Und genauso wenig alles in risikobehaftete Kryptos!
Wenn man eine vernünftige Vermögensverteilung hat, ist ein möglicher Wertverlust zwar doof, aber auch nicht tragisch.
Und bei einem Wertgewinn gegenüber anderen Anlagenklassen macht sollte man umschichten um das Risiko wieder auszugleichen :)
 
Einfach nur auf "Artikel" zu verweisen ist wenig zielführend und auch ein wenig heuchlerisch.
Jede Währung (oft auch "Geld" genannt) besitzt mehrere Funktionen:
1. Standardisierte Umrechnungseinheit
Damit entfällt die Notwendigkeit, den Umrechnungskurs von Äpfel zu
Putzstunden zu kennen (eine Stunde Putzen ist 87 Äpfel wert)
Bei n Gütern und Dienstleistungen braucht man damit nur noch n Preisrelationen statt (n²-n)/2 .
2. Nicht-physische Transaktionsware ("Zahlungsmittel")
Damit entfällt die Notwendigkeit, tatsächlich 87 Äpfel der Putzfrau in die Hand zu drücken
3. Wertaufbewahrung
10,50 Euro als Bezahlung für die Putzstunde sind leichter aufzubewahren als 87 Äpfel.

Wird eine neue Währung erschaffen (egal, ob über die Konstituierung einer neuen Nation oder hier über Common sense...), dann finden
notwendigerweise zwei Abläufe statt:
- Binnenbewertung der Währung
Die Teilnehmer der Währung müssen irgendwelche Güter und Dienstleistungen anbieten, bei denen sie bereit sind, diese mittels der neuen Währung zu handeln. Für diese gehandelten Güter müssen die n Binnenpreise ermittelt werden.

- Außenbewertung der Währung (Wechselkurs)
Für alle anderen Güter und Dienstleistungen, die nicht in dieser Währung gehandelt werden, muss ein Wechselkurs ermittelt werden.

Der Binnenmechanismus kann der Allgemeinheit egal sein. Wenn ein Teilnehmer der Kryptowährungen bereit ist, sich seinen Lohn in BitCoins auszahlen zu lassen - das kann mir egal sein.
Ein Teil des BSP wird ausgekoppelt und getrennt gehandelt. Allerdings muss man erwähnen, dass dieses Auskoppeln des BSP in aller Regel zu Steuerbetrug führt. Inbesondere in der linken Szene ist das allerdings
kein Bug, sondern ein Extrafeature.

Nun ist es aber so, dass diese Auskopplung kaum stattfindet. Da wird irgendeine Währung erzeugt, aber es gibt kaum originär gehandelte Waren in dem Subkreislauf der Wirtschaft.

Statt dessen spekulieren die meisten Teilnehmer der Kryptowährungen darauf, dass irgendwann per Order de Mufti ein Wechselkurs zu anderen Währungen festgelegt wird (teilweise kann man Kryptowährungen in Euro umtauschen).
Da die Subwirtschaft der Kryptowährung kaum eigene Güter und Dienstleistungen handelt, würde unter marktwirtschaftlichen
Bedingungen der Wechselkurs ins Bodenlose stürzen.
Platt gesagt: man könnte mir Millionen BitCoins anbieten, ich würde keine Euros dafür hergeben - weil es im Bereich der BitCoin-Wirtschaft
keine Güter und Dienstleistungen gibt, die ich würde kaufen wollen.
Denn ein Wechselkurs besagt ja, dass ich bereit bin auf Euro-abgerechnete Güter zu verzichten, um dafür BitCoin-abgerechnete Güter zu erwerben.
Die große Hoffnung der Kryptogemeinde ist nun, dass irgendwelche Machthaber einen solchen Wechselkurs per Order de Mufti erlassen, anstatt einen marktwirtschaftlichen Wechselkurs zu installieren.
Ein Order de Mufti-Wechselkurs führt dann zu einer Überbwertung der Kryptowährung und damit zu einer Enteignung der Euro-Teilnehmer (einer Umverteilung von Verfügungsrechten).
Diebstahl also.

Diese Hoffnung auf staatlich unterstützen Diebstahl ist der Hauptanlass für das enorme Engagement in der Kryptowährung. Würde es
bei allen Kryptowährungen zu festen Wechselkursen kommen, dann werden
da mehrere 100 Milliarden Euro umverteilt (= gestohlen).
Bei der Aussicht auf solche Beträge wird so mancher schwach.
 
Woodz schrieb:
Bringen diese Kryptowährungen überhaupt etwas?
Klar für illegale Geschäfte und Geldwäsche sind sie ideal und neuerdings auch für Spekulanten, da fühlt man sich an Tulpenzwiebeln erinnert.
Woodz schrieb:
Was machen diese Währungen besser als normales Geld, außer noch zusätzlich wahnsinnig viel Strom zu verbrennen?
Ökologisch sind diese Kryptowährungen bedenklich, keine Frage, es hängt aber wie der Strom produziert wird.
SlaterTh90 schrieb:
Der Sinn ist das die Währung stabil ist und das vor allem dadurch das sie dezentral ist. Es sollen nicht einzelne Personen/Firmen/Staaten die Währung beeinflussen können.
Die Stabilität ist wohl bei den Kryptowährungen am geringsten, da sie Spielbälle von Spekulanten sind und keine Zentralbank dort eingreift um die Währung zu stützen oder auch zu schwächen, wie es etwa die Schweizer lange getan haben. Obendrein sind die Volumen begrenzt und einzelne Personen oder Firmen können also in so einem engen Markt dann auch mit größere Transaktionen extreme Kursausschläge bewirken. Obendrein fehlen ja auch noch die Zentralbanken als potenter Gegenspieler dem im Zweifel auch noch die anderen Zentralbanken zur Hilfe kommen.
SlaterTh90 schrieb:
Das System wie Transaktionen bestätigt werden ist allerdings meiner Meinung nach auch sehr schlecht, so exorbitant große Mengen Strom braucht wohl sonst nichts auf der Welt.
Das ist das eine, das andere ist aber auch, dass ja das Gesamtvolumen beschränkt ist, die Menge der Bitcoins z.B. ist endlich. Was passiert, wenn keiner mehr seine Rechenleistung zur Verfügung stellt um diese Abrechnungen ausführen zu können, weil der letzte Bitcoin gefunden wurden und damit das Mining beendet ist?

.Snoopy. schrieb:
Ich hoffe die Kryptowährungen steigen nicht mehr merklich weiter an. Die Blase wird zu groß wenn diese platzt.
160 Milliarden sind weltweit gesehen ein Klacks, da waren bei anderen Blasen schon deutlich höhere Volumen im Spiel.

.Snoopy. schrieb:
Ich habe das Gefühl das bald viele Nichtwissenden dort investieren um etwas vom Kuchen abzubekommen.
Das ist doch der Grund warum deren Kurse so explodieren, die Asiaten spekulieren damit wie verrückt, selbst Omas die keine Ahnung vom PC haben. Wetten liegt denen offenbar im Blut, gerade die Chinesen trauen obendrein ihrer Regierung wenig.
.Snoopy. schrieb:
Dann platzt das Ganze und es findet eine Umschichtung des Geldes statt.
Klar, aber wer nicht erkennt das derartige Anstiegen Zeichen eine Blase sind, dem ist nicht zu helfen. Selbst wer es erkennt, hofft das es noch eine Weile so weiter geht und will Welle vor der Brandung noch eine Weile mitreiten, in der Hoffnung auf Gewinn.

.Snoopy. schrieb:
Wie sagt man bei Verlust wenn eine Währung crasht oder Aktien usw., das Vermögen ist nicht weg nur ein anderer hat es.
So stimmt das auch nicht, denn wenn von der Marktkapitalisierung die Rede ist, wird die Menge z.B. aller Bitcoins oder Aktien (ggf. einer Firma) genommen und mit dem aktuellen Wert multipliziert. Eben beim Bitcoin mit 4300$, nur wie viele von den Besitzer der Bitcoins haben diese für 4300$ gekauft, die nun ein andere hat? Eben nur wenig, viele Bitcoins wurden günstiger gekauft oder durch Mining erzielt ohne eben so viel Geld dafür aufzuwenden, welches dann ein anderer hat. Würde alle ihre Bitcoins zu 4300$ gekauft, dann würde so viel Geld wie die Marktkapitalisierung wirklich bei jemand anderes sen, wenn dessen Wert dann gegen 0 fällt. Wurden aber eben nur z.B. 43$ für 99% der Bitcoins gezahlt und erst das letzte 1% der geschürften Bitcoins in der Blase zu 4300$ gehandelt, so wäre der "Schaden" eben auch nur bei 2% der Marktkapitalisierung, denn nur so wenig davon hätten andere an Geld wirklich bekommen. Das die Besitzer der 99% sich gefreut haben ihre Bitcoins wäre 100 mal so viel wert wie sie bezahlt haben und diese nicht realisierte Gewinn dann weg ist, führt ja zu keiner einzige reale Geldbewegung.

FFelsen2000 schrieb:
Jede Form von Besitzrecht ist vom Besitz zu trennen. Verliert ein Individuum Besitzrechte, ist nicht der Besitz weg. Diese Aussage gilt auch dann, wenn man noch weiter abstrahiert und die Besitzrechte bewertet, also in Verfügungs- und Komsumrechte umrechnet.
Das ändert ja nichts an der Betrachtung, dass eben kein Transfer irgendwelcher Geld stattfindet, wenn ich etwas besitze dessen Wert zwischenzeitlich massiv steigt und dann wieder einbricht, ohne es zu veräußern.

FFelsen2000 schrieb:
Sinkt der Aktienkurs, dann besitzt man weniger Mittel, um von der Summe aller erwirtschafteten Güter und Dienstleistungen einen Teil zu beanspruchen.
Dies ist natürlich wie so manches in der sogenannten Wirtschaftslehre, die eher eine Religion als eine Wissenschaft ist, totaler Quatsch.

Denn ich haben erst einmal nichts ausser der Freude daran, wenn der Wert meiner Aktien / Bitcoins was auch immer steigt, außer ich veräußere sie dann auch wirklich zu dem höheren Preis. Tue ich dies nicht, kann ich nicht mehr Güter oder Dienstleistungen beanspruchen wenn der Preis meines Besitzer höher ist und damit nicht weniger, wenn er fällt. Die Sache sieht anders aus, wenn man den Besitz beleiht und das Geld aus dem dafür erhaltenen Kredit betrachtet, da kann ich mir mehr Geld leihen und mehr konsumieren, wenn der Besitz hoch bewertet wird. Dies genau war ja auch das Problem der Krise in der Blase der Immobilienpreise der USA, da dort sehr viele Immobilien eben beliehen sind. In vielen Ländern ist es wie den USA verbreitet seine Immobilien ständig beliehen zu haben um den Wert der Immobilie zu verkonsumieren statt später zu vererben, was aber letztlich eben bedeutet, dass diese Immobilien im Grunde den Banken gehören. Dann kommen wieder andere Regel z.B. für die Bilanzierung ins Spiel, bei denen dann die Werte der Immobilien an bestimmten Stichtagen eine Rolle spielen und ansehen was passiert wenn diese Bewertung unter die Höhe des Kredites auf diese Immobilie fällt, da gibt es auch sehr unterschiedliche gesetzliche Regelung und praktische Handhabungen was diesen Fall betrifft.

Daher muss man bei solchen einfachen Leitsätzen extrem aufpassen woher sie kommen und in welchem Kontext sie entstanden sind, noch mehr aber auf welche Bedingungen und welche Länder man sie anwenden kann.
 
venom667 schrieb:
Nur einer der ersten Schritte zur Abschaffung des Bargelds und ein Schritt näher zur totalüberwachung des Bürgers.

Blödsinn. Eher im Gegenteil - der erste Schritt zur Anonymisierung und Dezentralisierung von (virtuellem) Geldverkehr.

Das ist die ID meiner Ethereum-Börse (zwei Stellen verändert): 0xaa9c3ee2e0310465b9dfc5560bdf2eb77af90382

Sie ist einzigartig und trotzdem anonym, denn solange ich niemandem sage, dass dieser Account zu mir gehört, gibt es keine Verbindung zu mir. Das ist etwas, was bei üblichen Banken kaum bis gar nicht möglich ist. Oder schon mal erfolgreich versucht anonym bei einer Bank ein Konto zu eröffnen?
 
Zuletzt bearbeitet:
jonderson schrieb:
Also sollte man bei Grafikkarten von eth auf xmr umsteigen?

Nicht wirklich. Monero ist z.Zt. besser für CPUs geeignet. Ein alter i7 (z.B. 3770) schafft schon >300hash, eine Mittelklasse-Grafikkarte zwar ein wenig mehr, aber wenn man den Stromverbrauch mitrechnet, liegt die CPU vorne.

Außerdem ist die Difficulty in den letzten 2-3 Wochen exorbitant angestiegen (fast verdoppelt).
 
FFelsen2000 schrieb:
3. Wertaufbewahrung
Wozu Geld aber langfristig ein eher ungeeignetes Mittel ist.
FFelsen2000 schrieb:
Da wird irgendeine Währung erzeugt, aber es gibt kaum originär gehandelte Waren in dem Subkreislauf der Wirtschaft.
Richtig und daher sind diese ganzen Kryptowährungen im Grunde total wertlos und reine Spekulationsobjekte. Man kann nichts anderes mit ihnen anfangen als sie in andere Währungen zu tauschen und ginge dies nicht, kann man gar nichts mehr mit ihnen anfangen.
FFelsen2000 schrieb:
Statt dessen spekulieren die meisten Teilnehmer der Kryptowährungen darauf, dass irgendwann per Order de Mufti ein Wechselkurs zu anderen Währungen festgelegt wird
Das glaube ich nicht, denn die Kryptowährungen werden an Börsen gehandelt und dort wird deren Wert durch Angebot und Nachfrage festgelegt. Das jemals ein Staat einen bestimmten Wechselkurs seiner Währung zu einer Kryptowährung festlegt, halt ich für extrem unwahrscheinlich, da er die Kryptowährung ja nicht kontrollieren kann. Obendrein ist das Volumen solche Währung für jede größere Volkwirtschaft einfach viel zu gering und daher werden de weiter reine Spekulationsobjekte bleiben und irgendwann verschwinden, wenn die Hype darum vorbei ist.

FFelsen2000 schrieb:
Da die Subwirtschaft der Kryptowährung kaum eigene Güter und Dienstleistungen handelt, würde unter marktwirtschaftlichen
Bedingungen der Wechselkurs ins Bodenlose stürzen.
Eben, daher sind sie ja auch die Tulpenzwiebeln des 21. Jahrhunderts.
FFelsen2000 schrieb:
Denn ein Wechselkurs besagt ja, dass ich bereit bin auf Euro-abgerechnete Güter zu verzichten, um dafür BitCoin-abgerechnete Güter zu erwerben.
Da es eben kein Land gibt in denen die Kryptowährungen einziges offizielles Zahlungsmittel sind, sondern Handel der in Kryptowährungen abgewickelt wird auch in einen anderen, offiziellen Währung abgewickelt werden könnte, gibt es keinen Binnenwert.
FFelsen2000 schrieb:
Die große Hoffnung der Kryptogemeinde ist nun, dass irgendwelche Machthaber einen solchen Wechselkurs per Order de Mufti erlassen, anstatt einen marktwirtschaftlichen Wechselkurs zu installieren.
Es mag die Hoffnung einzelner sein, aber die Masse der Besitzer solcher Kryptowährungen dürfte schlicht und einfach sein diese teuer wieder zu verkaufen als sie sie eingekauft oder an Mitteln fürs Mining aufgewendet haben. Etwas nur in der Erwartung zu erwerben es teuer wieder verkaufen zu können, ist typisch für jede Spekulationsblase. So wurden eben vor 10 Jahren in den USA viele Häuser nicht gekauft weil man darin wohnen oder sie vermieten wollte, sondern weil man angesichts ständig steigender Preise erwartet hat sie danach noch teurer zu verkaufen. Genauso war es zur Jahrtausendwende mit den Internet Startups, die haben kein Geld verdient, sondern massenhaft Geld verbrannt, aber die Erwartung sie würden mal Geld verdienen war selbst bei den absurdesten Geschäftsideen da und die steigenden Aktienkurse haben dazu geführt, dass die Aktienkurse weiter stiegen, weit über die Kurse die jegliche klassische Bewertungsmethode ermittelt hat. Ist übrigens bei Tesla im Moment ganz genauso, bis die Firma mal den Wert erreicht den die Marktkapitalisierung heute schon hat, dürften Jahrzehnte vergehen in denen rein gar nichts schief gehen darf.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Denn ich haben erst einmal nichts ausser der Freude daran, wenn der Wert meiner Aktien / Bitcoins was auch immer steigt, außer ich veräußere sie dann auch wirklich zu dem höheren Preis."

Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass bei mir klar geworden ist, dass ich von realisierten Transaktionen spreche. Die Problematik virtueller Werte kommt noch oben drauf.

Also nix Quatsch mit VWL. Die Grundzüge der VWL sind nicht sooo kompliziert. ;-)
 
psYcho-edgE schrieb:
Blödsinn. Eher im Gegenteil - der erste Schritt zur Anonymisierung und Dezentralisierung von (virtuellem) Geldverkehr.
Und genau dies dürften den Regierungen den Grund liefern die Tauschbörsen zu überwachen und ggf. irgendwann zu schließen, mit dem Hinweis auf Geldwäschen, Steuerhinterziehung und/oder Terrorismusfinanzierung.

psYcho-edgE schrieb:
Oder schon mal erfolgreich versucht anonym bei einer Bank ein Konto zu eröffnen?
Das ging früher in der Schweiz und warum es heute nicht mehr geht, darf jeder mal selbst ergoogle, der es nicht sowieso weiß.
 
@Holt

Ganz herzlichen Dank - die Ergänzung der Problematik Schneeballsystem ist sehr sinnvoll und habe ich tatsächlich vergessen.
Top!
 
FFelsen2000 schrieb:
Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass bei mir klar geworden ist, dass ich von realisierten Transaktionen spreche. Die Problematik virtueller Werte kommt noch oben drauf.

Also nix Quatsch mit VWL.
Womit es trotzdem Quatsch bleibt, denn die realen Transaktionen (Tausch gegen echte Währungen) führen nur dazu, dass diese echten Währungen den Besitzer wechseln und damit die Möglichkeit zum Erwerb von Gütern oder Dienstleistungen. Die Bewertung der Kryptowährungen hat keinen Einfluss darauf wie das gesamte Volumen der realen Währungen ist, sie ändert allenfalls deren Verteilungen untereinander. Wenn die Isländer viele Bitcoins schürfen und die Chinesen ihnen viel Geld dafür bezahlen, wird von China Geld nach Island transferiert, je höher der Kurs ist umso mehr. Bricht der Kurs zusammen, können die chinesischen Besitzer der Bitcoins dann weniger kaufen, sie haben ja echtes Geld dafür ausgegeben welches sie nicht wiederbekommen, aber dies echte Geld haben die Isländer bekommen und können sich dafür was kaufen, bricht der Kurs ein, wird die Umverteilung nur geringer. Solange die Wallets nicht beliehen werden, wird aber nicht der Effekt entstehen das deswegen global und Kryptowährungen sind globale Währungen und müssen daher global betrachtet werden, weniger Geld für den Erwerb von Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung steht.
 
@Holt
Jetzt werden zwei Themen durcheinander gewürfelt. Wir sind nicht weit auseinander, also cool down. ;-)
Ich habe nur klargestellt, dass ich den Unterschied zwischen fiktiven Gewinnen (gemäß einer Pseudobewertung zu einem "Kurs") und tatsächlich realisiertem Gewinn kenne und voraussetze.
Ich vermute sowieso, dass nur noch wenige unserer kleinen Diskussion hier folgen (können?).
Deswegen gehe ich nicht auf nachrangige Themen ein (wie zum Beispiel, dass das Beispiel "Tulpenzwiebel" nicht ganz passt oder dass Ihre Anmerkung zur Wertaugbewahrungsfunktion nicht ganz korrekt ist). Aber darüber zu diskutieren halte ich für sinnlos, weil wir in der Sache viel zu ähnliche Positionen vertreten.
 
cor1 schrieb:
Ich empfehle erstens mal ein paar Artikel zu lesen und zweitens die Voreingenommenheit abzulegen.

So wie die Meisten hier. Wahrscheinlich. Ich halte es aber nicht für notwendig meine Meinung abzulegen, dass die Ressourcen die zum minen von Kryptowährungen verbrannt werden, in anderen Bereichen besser aufgehoben wären. Mir wird zu sehr in die Richtung argumentiert, dass solche Praktiken "ok" seien, weil es andere auch machen. Oder weil die Praktiken bei natürlichen Rohstoffen kaum anders sind.
Das mag schon sein. Nur macht es die Sache nicht besser, wenn man den einen Fehler dazu nutzt, um einen Weiteren zu rechtfertigen.
Ürigens halte meine Voreingenommenheit nicht für verkehrt. Sie ermöglicht es mir skeptisch zu sein und Fragen wie die vorherigen zu stellen.;)
 
Ich möchte mit den nächsten Zeilen versuchen, das Thema zu vereinfachen und zu veranschaulichen, um es etwas klarer zu machen.

Der Artikel sagt, dass die Marktkapitalisierung 160 Mrd. $ ist. Was bedeutet das? Das bedeutet, dass der Wert aller Kryptowährungen im Moment 160 Mrd. $ ist. Der Wert entsteht hier NUR und AUSSCHLIESSLICH aus Angebot und Nachfrage und ist völlig immateriel. Er ist durch NICHTS besichert.

Beispiel: Jemand bietet euch für 1000$ fälschungssicheres NICHTS und jemand anderes ist bereit die 1000$ zu zahlen. Schon hat das fälschungssicher NICHTS einen Wert von 1000$. Der nächste denkt sich, boah, das ist ja super, ich biete dafür 1200 $ und bezahlt sie. Schon ist der Wert gestiegen. Das passiert gerade. Immer mehr Leute werden auf das Thema aufmerksam und zahlen immer höhere Preise für Bitcoins.

Jeder sollte sich mal darüber klar werden, dass dies nur solange der Fall ist, solange genug Käufer da sind, die bereit sind den Verkäufern ihre Bitcoins abzunehmen, da der Bitcoin oder die Kryptowährung ansich keinen Gegenwert darstellt.

Vereinfacht gesagt: Solange keine Institution vorhanden ist, die das steuert und kontrolliert, ist es ein reines Schneeballsystem. Es stürzt zusammen, sobald in Summe die realen Geldmittelzuflüsse geringer werden, als die Geldmittelabflüsse.

Zurück zum oberen Beispiel: Jemand hat sich für 1000$ das fälschungssichere nichts gekauft. Er braucht nun aber das "Bargeld", weil er einen Kredit zurück zahlen MUSS. Das heißt er MUSS sein fälschungssicheres NICHTS wieder in einen realen Gegenwert tauschen. Das geht nur, wenn es einen Käufer gibt, der bereit ist, die 1000$ zu bezahlen. Angenommen, er findet aber nur jemanden, der bereit ist 900$ zu bezahlen, muss er trotzdem verkaufen, da die Bank den Kredit verlangt. So wird sich der nächste denken: Hoppla! Mein nichts ist ja nur noch 900$ Wert! Ich tausche dass, ehe es noch weniger Wert wird.

Ihr denkt euch nun sicherlich: "Sowar wird ja neimals passieren!, Bitcoin ist ja sicher!" Pustekuchen: Genau das, was ihr hier beschrieben habe, ist kürzlich wirklich passiert! Für den Bruchteil einer Sekunde stürzte der Wert an Bitcoins auf unter 1$ weil plötzlich keine Käufer mehr am Markt waren. Die Kettenreaktion setzte plötzlich in die andere Richtung ein.

Beispiel, würden morgen 10% aller Anleger, aus welchen Gründen auch immer, ihre Bitcoins (oder andere Währungen) wieder in Dollar oder Euro tauschen wollen, müssten auf einen Schlag 16 Mrd. $ ausbezahlt werden, was nur geht, wenn das Geld auch wirklich da ist. Ist es aber nicht!

Schlussfolgerung: Das System wird irgendwann zusammenbrechen! Leider kann niemand sagen, wann dies sein wird. Auslöser wird sein, wenn die, die früh eingestiegen sind, anfangen, ihre Bitcoins in reale Währungen zu tauschen oder ein Kryptowährung-Großinvestor pleite geht und seine Bitcoins tauschen muss, denn dann wird es nicht mehr genügend Käufer geben, die bereit sind, diese Mengen auch abzunehmen.

Die Tatsache, dass die Anzahl an Bitcoins limitiert ist, spielt dabei keine Rolle.

Lösung: Krypotwährungen müssten mit einem wirklichen Gegenwert besichert sein oder der Kurs müsste von einer Institution kontrolliert werden. Das ist dann Kryptowährung 2.0

Das System Kryptowährung wird sich sicherlich langfristig durchsetzen und das Finanzsystem revulotionieren, aber nicht in der jetzigen Form. Bitte behaltet das im Hinterkopf und setzt nicht Haus und Hof auf Kryptowährungen. Vielen Dank.

Wenn es Fragen oder Kommentare gibt, freue ich mich, diese sachlich auszudiskutieren.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Holt schrieb:
Das ist das eine, das andere ist aber auch, dass ja das Gesamtvolumen beschränkt ist, die Menge der Bitcoins z.B. ist endlich. Was passiert, wenn keiner mehr seine Rechenleistung zur Verfügung stellt um diese Abrechnungen ausführen zu können, weil der letzte Bitcoin gefunden wurden und damit das Mining beendet ist?

Auf deine ganzen anderen Falschaussagen/Spekulationen habe ich jetzt keine Lust einzugehen, aber der folgende Link sollte dir zumindest in diesem Fall helfen:
https://news.bitcoin.com/what-happens-bitcoin-miners-all-coins-mined/

Und falls du auch da wieder nicht alles lesen willst (deine anderen Aussagen scheinen nur so vor voreingenommenem Halbwissen zu triefen), hier der wichtige Absatz:

bitcoin.com schrieb:
It is true, once all the bitcoins have been mined, transaction fees will be the sole source of income for miners. The main concern, then, is whether or not transaction fees will be enough to keep miners financially afloat.

Computer-ShelfUsing current mining costs as a measure of required mining profitability over 100 years from now is dubious, since we don’t know how mining technology will progress over time. It is entirely possible that mining chips will become so small and cheap that they can be installed on all electronic devices — similar to the goal 21 Inc. hopes to achieve. This development would turn mining from a purposeful business decision to an after thought, surviving in the background of daily life. Furthermore, mining hardware may become so energy efficient over the next century that transaction fees prove to be plenty to keep miners in business.

Holt schrieb:
Und genau dies dürften den Regierungen den Grund liefern die Tauschbörsen zu überwachen und ggf. irgendwann zu schließen, mit dem Hinweis auf Geldwäschen, Steuerhinterziehung und/oder Terrorismusfinanzierung.

Na und...?
Tauschbörsen sind nur ein Hilfsmittel.
Man braucht ledigliche die Wallet des jeweiligen Coins und kann problem an jegliche andere Wallet verschicken.
Das schlussendliche Ziel von Bitcoin ist es nicht, dass man die Coins wieder in Fiat umwandelt. Das ist nur momentan notwendig, wenn man die Coins nicht noch viele Jahre "lagern" lassen will. Ist aber auch jedem überlassen.

Woodz schrieb:
Ich halte es aber nicht für notwendig meine Meinung abzulegen, dass die Ressourcen die zum minen von Kryptowährungen verbrannt werden, in anderen Bereichen besser aufgehoben wären. Mir wird zu sehr in die Richtung argumentiert, dass solche Praktiken "ok" seien, weil es andere auch machen.

Irgendwie müssen die Transaktionen nun mal verifiziert werden. Wie sonst willst du das machen?
Server von Banken, sofort.de usw. können auch nur mit Strom betrieben werden.
Wir leben nunmal im Zeitalter des Computers.
 
Zuletzt bearbeitet:
Woodz schrieb:
So wie die Meisten hier. Wahrscheinlich. Ich halte es aber nicht für notwendig meine Meinung abzulegen, dass die Ressourcen die zum minen von Kryptowährungen verbrannt werden, in anderen Bereichen besser aufgehoben wären. Mir wird zu sehr in die Richtung argumentiert, dass solche Praktiken "ok" seien, weil es andere auch machen. Oder weil die Praktiken bei natürlichen Rohstoffen kaum anders sind.

Die Kritik mit dem unnötigen Verbrauch von Rohstoffen zieht für mich nur, wenn man konsequent dann auch im Prinzip gegen jede andere Art von elektronischem Handel ist. Derivate sind ebenfalls komplett künstliche Finanzinstrumente, genau wie Kryptowährungen. Da beschwert sich aber komischerweise niemand.

Ausserdem fällt es mir relativ schwer den Ökofinger auf Bitcoin zu richten angesichts der vielen anderen Stromfresser, die auch wir im täglichen Leben so nebenher gern mal am laufen haben und für völlig selbstverständlich halten. Die Leute haben veraltete Wärmepumpen und Wäschetrockner, lassen gern mal den Fernseher für den Hund laufen, gehen gern mal bei -20C Aussentemperatur ins Hallenbad, benutzen den Fahrstuhl und die Klimanlage und das Riesenrad auf dem Jahrmarkt, oder sie minen eben Bitcoins... und ganz nebenbei pusten die 15 grössten Schiffe der Welt soviel CO2 raus wie alle Autos zusammen.
 
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