Gentoo <> ArchLinux Vergleich

ManBla

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Hallo zusammen,
ich bin schon viele Jahre mit Gentoo beschäftigt, meistens allerdings nur in VirtualBox.

Erfahrung dabei: Viel Zeit ist erforderlich, um zB bei dem Profil plasma eine vollständige Installation hinzubekommen.
Am leichtesten ist immer noch die stable-Version, unstable kann immer wieder mit Problemen belastet sein, weil Pakete nicht zusammen passen oder einander blockieren.

Ebenso lange läuft bei mir ArchLinux in VirtualBox. Da sowohl Gentoo wie ArchLinux dauerhafte Systeme sind, will sagen es kommen nicht alle halbe Jahre neue isos heraus und erfordern bisweilen Neuinstallationen.

Soweit erst einmal allgemein.

Vor einigen Wochen mußte ich meine gesamte Festplatte räumen (4 TB). Ich hatte dummerweise ohne nachzudenken immer wieder das dos-Prinzip gewählt. Das hat mir aber nur ca. 2 TB meiner Festplatte zur Verfügung gestellt.
Ich hätte nach Einbau sofort auf gpt umsteigen sollen, dann hätte ich mir viel Arbeit erspart.
Nach der Räumung habe ich also gpt genutzt, das mir bis zu 128 Partitionen ermöglicht - ohne primäre oder erweiterte.

Neuer Anfang, neuer Versuch: ich habe mir Gentoo auf HD begonnen, ein langwieriger Prozess.

Als ich damit fertig war, habe ich mit ArchLinux auf HD weitergemacht. Beim ersten Anlauf ist etwas schief gegangen,
beim zweiten habe ich ArchAnywhere ausprobiert (das hat geklappt) ein andermal habe ich es mit Architect versucht,
auch das hat geklappt. Doch ich wollte so anfangen wie bei Gentoo: Basis-Installation, danach reboot und Fortsetzung der Installation von Programmen.
Als das geklappt hat, war ich plötzlich ein großer Freund von ArchLinux, die Installation hat maximal eine Stunde gedauert.

Wenn ich diese Installationszeiten gegeneinander halte, bekommt ArchLinux inzwischen den Vorrang bei mir.
Manjaro hat bei mir nicht geklappt, die CD wurde sehr heiß und das Entpacken blieb irgendwann stecken.

Soviel zum Vergleich der beiden Systeme: ArchLinux mit binären Programmen, Gentoo mit kompletter Konfiguretion eines jeden Programmes.

Für Interessierte: für Gentoo benötigt man einen leistungsstarken PC, es gibt Pakete, die benötigen mehrere Stunden, bis sie fertig sind.
Bei ArchLinux geht es auch mit etwas weniger starken Geräten.

In jedem Falle: Viel Spaß, wer sich mit diesen Distributionen beschäftigen möchte,

Gruß
Manfred
 
Es gibt eine Möglichkeit, Pakete von anderen repos zu holen, aber die Möglichkeit, selbst Pakete herzustellen, gibt es nicht.

Die Ergäzung lautet layman. Wenn dieses Programm installiert ist, kann man sehr viele zusätzliche Repos nutzen,
allerdings mit den möglichen Folgen von Fehlern.

Gruß
Manfred
 
Ich denke die Frage war eher dahingehend gemeint, dass bei (manchen) AUR-Paketen ja auch kompiliert wird. Soweit ich Gentoo verstehe (habe es selber auch noch nie ausprobiert) dürften die Repos also durchaus ne Ähnlichkeit mit diesen AUR-pkgbuilds haben :D
 
Ich habe Arch und auch Gentoo auf meinem Rechner installiert.
Beides sind sehr interessante Linux-Distributionen, beide haben Vor-und Nachteile.
Es gibt noch eine Alternative zu Gentoo - Funtoo, ist definitiv 99% Gentoo, bei der Installation samt XORG und einer Oberfläche nach Wahl spart man ca. 2 Stunden. Der Entwickler von Funtoo (Dantrell) hat sich bemüht, die Installation zu verkürzen und meiner Ansicht nach sind auch schon wichtige Dienste installiert.

Die Community im Arch-Forum ist im Vergleich zum Gentoo-Forum

https://forums.gentoo.org/

gegenüber Anfängern extrem unfreundlich. Die mögen es nämlich nicht, wenn Du ihr geliebtes Arch z.B. via Antergos (vanilla-Arch) oder Anywhere Arch, installiert hast und wirst dann gerne abgeschmettert. Da kann man gleich ohne Forum im Internet recherchieren

Der Lernfaktor bei Gentoo ist wesentlich größer, als bei Arch. Hatte bei Installationen und Updates oft Probleme, z.B. mit blocks, emake-Fehlern und zurückgehaltenen Paketen, die es dann gilt per Hand aufzulösen, was nicht imer trivial ist. Konnte aber bisher jedes Problem mit Hilfe des Internets und der netten Gentoo-Community lösen.

Unter dem Strich läuft bei mir Gentoo, etwas geschmeidiger als Arch, dennoch liebe ich mein Arch, versuche gerade eine Arch-Installation via open-rc.

Übrigens kann man bei Gentoo bei einigen Programmen die Installation abkürzen, z.B. Firefox, Thunderbird und Libreoffice kann man mit binären Scripten installieren, da dauert die Installation auch ncht viel länger als bei Arch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versuche immer wieder einmal funtoo zu installieren,
allerdings in VirtualBox.

Doch finde ich nur eine live-cd aus 2016. Gibt es keine neueren isos,
und wenn ja, wo?

Gruß
Manfred
 
Hallo Manfred,
für Funtoo gibt es keine LiveCDs. Funtoo wird anders installiert als z.B. Ubuntu.
Am einfachsten kannst Du es installieren, wenn Du bereits ein anderes Linux, wie z.B. Ubuntu, installiert hast und von dort die erforderlichen Scripte eingibst, die zur Installation von Funtoo erforderlich sind. Es geht aber auch mit Hilfe einer LiveCD eines anderen Linux-Systems. Du bootest dann die Live-CD, solltest Internet-Zugriff haben und kannst dann die zur Installation nötigen Schritte vornehmen.
Am einfachsten ist es, wenn Du die Festplatte, auf die Funtoo soll, vorher vorbereitest hast.
In der Regel benötigst Du nur eine gößere /root-Partition (mit ext4 oder btrfs formatiert) und eine kleinere /boot-Partition (für EFI-Systeme). Die Bezeichnungen der Partitionen, z.B sda3 oder sda4, solltest Du Dir merken.

Zur Installation von Funtoo ist diese Seite für Dich erste Wahl:

http://www.funtoo.org/Install/de

Du findest dort alles, was Du brauchst, auch den aktuellen stage3-Tarball, der benötigt wird.

Es hört sich zwar alles etwas kompliziert an, ist aber logisch und mit ein paar Linux-Vorkenntnissen absolut machbar.
Gehe nicht davon aus, dass die erste Installation gleich funktioniert. Aber nach einigen Versuchen hat der Lernfaktor zugeschlagen und Du wirst Funtoo problemlos installieren können.

Viel Spaß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das eben einmal getestet. USB-Stick ausgestattet mit der rescue-iso

Damit habe ich gebootet, die Partition nach /mnt/funtoo gebracht.

Die Anleitung mag ja gut sein, aber das eine oder andere daran stimmt einfach nicht:

1. emerge -s debian-sources
Die Anleitung gibt als Ergebnis 1 an
bei mir aber steht 0
2. wie soll ich einen kernel installieren, den es offensichtlich nicht gibt im package-Bereich.

Oder habe ich dabei etwas übersehen?

Gruß
Manfred
Ergänzung ()

Ergänzend:

1. Wohnin wird stage3 entpackt?
2. /usr/portage gibt es wohl nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Portage gibt es nicht, da alles im stage3 vorhanden ist, hatte mich zuerst interessiert, aber ist so. Nur "emerge --ask debian-sources" , bzw. "emerge debian-sources"
 
Ich gebe es auf.

Grund: nichts klappt.

Es ist kein Hinweis da für eine /etc/portage/make.conf.
Die Daten sowohl in /etc als auch in /etc/portage sind einfach leer.

Wenn ich nun emerge --sync aufrufe, kommen 4 Zeilen über nicht passende Konfigurationen.

Das habe ich bei gentoo so noch nie erlebt.

Die Anleitung ist in dieser Hinsicht nicht klar und deutlich, was diese Konfigurationen angeht.

Wie soll ich denn im Lauf des Prozesses herausbekommen, wie das alles funktionieren soll,
bzw. wenn es nicht funktioniert, wie ich die Lösung finde.

Da bleibe ich doch lieber bei Gentoo.

Gruß
Manfred
 
Statt Fun eher Frust.

Da ich mit Anleitung es sogar geschafft habe, ArchLinux auf der HD zu installieren,
habe ich gehofft, mich mit einer mir noch unbekannten Distribution auseinandersetzen zu können.

Aber mit solch einer schwachen Anleitung - vor allem auch mit deren Folgen an Fehlern - habe ich
keinen Bock mehr, Stunden über Stunden mit bisher nahezu 8 Versuchen weiter zu testen.

Gruß
Manfred
 
allerdings, ohne Dir nahetreten zu wollen - ich habe Funtoo genau nach dieser Anleitung installiert ;) - manchmal ist es so, dass man eine Kleinigkeit übersieht, dann funktioniert es natürlich nicht.
Gentoo ist mir aber ebenfalls lieber, beste Grüße
 
Dann frage ich noch einmal:
Ich habe heute den 9. Versuch gestartet.
Zum Thema: Download
Ich habe zuerst dies gemacht:
wget http://build.funtoo.org/funtoo-current/x86-64bit/generic_64/stage3-latest.tar.xz
dann
tar xpf stage3-latest.tar.xz
Und nun kommt:
wget http://ftp.osuosl.org/pub/funtoo/funtoo-current/snapshots/portage-latest.tar.xz
Hier habe ich keine Erlaubnis.

Und meine Frage bleibt: warum ist /etc/portage/make.conf leer?
Wenn diese Fragen keine Antwort finden, dann ist das der Beleg für mich,
daß Funtoo nur für Eingeweihte gut ist, nicht aber für mich.

Gruß
Manfred
 
Hi Manfred, ich gehe davon aus, dass Du entsprechend der Anleitung die erforderlichen Dateisystem gemountet hast?

Auch die heruntergeladene wget http://build.funtoo.org/funtoo-current/x86-64bit/generic_64/stage3-latest.tar.xz muss zwingend nach "/mnt/funtoo" kopiert werden, wo sie anschließend entpackt wird.
Zum Kopieren benutze ich den "mc", damit die Datei nicht versehentlich ins falsche Verzeichnis kopiert wird.
Ergänzung ()

Hallo Wolfgang, ich habe eine andere Anleitung gefunden, mit der könnte die Installation vielleicht sogar klappen :):)

http://www.funtoo.org/F2FS_Install_Guide
Ergänzung ()

jbranss schrieb:
Hi Manfred, ich gehe davon aus, dass Du entsprechend der Anleitung die erforderlichen Dateisystem gemountet hast?

Auch die heruntergeladene wget http://build.funtoo.org/funtoo-current/x86-64bit/generic_64/stage3-latest.tar.xz muss zwingend nach "/mnt/funtoo" kopiert werden, wo sie anschließend entpackt wird.
Zum Kopieren benutze ich den "mc", damit die Datei nicht versehentlich ins falsche Verzeichnis kopiert wird.
Ergänzung ()

Hallo Wolfgang, ich habe eine andere Anleitung gefunden, mit der könnte die Installation vielleicht sogar klappen :):)

http://www.funtoo.org/F2FS_Install_Guide

Ja, ich glaube die 2. Anleitung ist besser, bei der ersten hatte ich auch Probleme ,sorry!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und die neue Anleitung hat noch mehr Fehler eingeleitet.
Vor allem frage ich mich, was apt-get update dabei zu suchen hat.
Und anders als in der ersten Anleitung wird hier nicht debian-sources, sondern gentoo-sources angeführt.
Und genau dieses: gentoo-sources und genkernel haben keinen Erfolg gebracht.
Mehrmals emerge @preserved-rebuild, woraufhin aber nichts geschah.

Und damit beende ich dieses Thema hier.
Funtoo genauso.
Gruß
Manfred
 
Ich habe inzwischen weiter gesucht, wie ich das in den Griff bekommen kann.

Dabei ist mir Slontoo begegnet. Basiert auf funtoo und gentoo. Also habe ich mir die von 2017.09 vorliegende iso heruntergeladen, auf CD gebrannt und dann das System neu gestartet. Angeboten werden MATE und LXDE.
Ich habe mich für MATE entschieden.

Die Installation ging relativ zügig voran. Dann hatte ich einen MATE-Desktop vor mir, alles in Englisch
und schlicht konfiguriert.

Da ich ein Freund von plasma bin, wollte ich dieses installieren. Aber da gab es zu viele Probleme mit Blocks und einmal +bindist, dann wieder -bindist.

Ein einziger Weg brachte mir Erfolg: emerge --ask kde-apps/kdebase-meta.
Etwa 217 Pakete mußten installiert werden, was einige Zeit in Anspruch genommen hat.
Zuvor hatte ich zum dem git-Server noch funtoo ergänzt.

Nun frage ich mich allerdings, was ist da wirklich anders als gentoo?

Gut, eine komplette Installation des MATE-Systems war schon mal ein erster Schritt.
Aber ob nun funtoo, slontoo oder gentoo.

Ich sehe nur den einen Unterschied zwischen gentoo und den beiden anderen:
gentoo arbeitet mit sync, die beiden anderen mit git.

Gruß
Manfred
 
Hi Manla,
hört sich mit slontoo ja interessant an, die Distro wird wohl per Live-Medium installiert, was die Installation vereinfacht.
Die Frage ist, ob slontoo in Zukunft auch von den Entwicklern weiter gepflegt wird?
Da bin ich schon etwas skeptisch.

Kommen bei slentoo mehr binäre Pakete zum Einsatz, wie bei Sabayon?

Vermute, dass andere Repos als bei Gentoo/Funtoo zum Zuge kommen. Kannst ja mal schauen, ob das Softwareangebot ähnlich reichhaltig ist oder ob es da Lücken gibt.
Von Funtoo bin ich wegen open-rc weg. Derzeit habe ich ein Gentoo (systemd) mit Gnome 3.22 installiert und bin eigentlich voll auf zufrieden damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von Funtoo bin ich wegen open-rc weg. Derzeit habe ich ein Gentoo (systemd) mit Gnome 3.22 installiert und bin eigentlich voll auf zufrieden damit.

Slontoo Features:

XFCE 4.12
MATE 1.12
graphical installer
openrc as initsystem
 
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