Datensicherungsstrategie entwickeln, hard- wie softwareseitig, ggf. Verschlüsselung

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LouisXIV

Gast
Guten Tag!

Mir ist bis heute nie ein relevanter Datenträger durch einen Defekt ausgefallen, jedoch möchte ich mein Glück nicht überstrapazieren und mit eurer Hilfe eine Datensicherungsstrategie entwickeln um für die Zukunft durch aktives Zutun auf der sicheren Seite zu sein.
Dabei geht es mir sowohl um die Anschaffung von geeigneter Hardware, als auch um die Wahl von für mich verständlicher Software und deren Einrichtung.
Als einen weiterführenden Schritt könnte ich mir eine Verschlüsselung sowohl meines Arbeitssystems, als auch der Sicherung(en), vorstellen. Für den Moment halte ich die einseitige Verschlüsselung der Datensicherung, mein Arbeitssystem ist nicht verschlüsselt, für wenig sinnvoll, vielleicht liege ich damit aus eurer Sicht jedoch auch falsch.

Ich nutze derzeit ein Windows 8.1 System und vermute, dass ich auch zukünftig in der Windows-Welt beheimatet sein werde.
Bei der Sicherung geht es um für heutige Zeiten geringe Datenmengen, hauptsächlich Dokumente, das 128 GB SSD meines Laptops ist trotz der Installation von Windows und weiteren Programmen, die ich jederzeit wieder herunterladen kann und daher nicht sichern muss, nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Über den Daumen gepeilt sprechen wir von vielleicht 20 GB.

Mir stellt sich die Frage, ob man noch immer zu mechanischen Festplatten zur Datensicherung rät, oder ob SSDs heute derart haltbar sind, dass auch zu diesen gegriffen werden kann?
Weiterhin frage ich mich, ob für die Sicherung lediglich ein Datenträger ausreicht, oder ob man besser mindestens zwei anschafft?
Ist es ratsam den/die Datenträger an die vorhandene FritzBox anzuschließen und die Sicherung per WLAN durchzuführen, oder sollte diese nach Möglichkeit immer über ein Kabel erfolgen?

Ich habe nicht alle Daten, die ich sichern möchte, immer auf meinem Laptop dabei. Ist es möglich einmalig eine Kopie aller relevanter Daten/Ordner des aktiven Arbeitssystems zuzüglich der weiteren schützenswerten Daten auf die zur Sicherung vorgesehenen Datenträger aufzuspielen, von diesem Moment an jedoch nur die Daten/Ordner des aktiven Arbeitssystem zu spiegeln, ohne dass die weiteren Daten in der Sicherung verloren gehen?

Welche zeitlichen Abstufungen eines Generationenprinzips würdet ihr für eine private Sicherung wählen und mit welcher auch für mich als administrativen Laien verständlichen Software würdet ihr dieses automatisiert durchführen lassen?

Ich denke das war jetzt bereits eine Fülle an Informationen und Fragen, so dass ich an dieser Stelle zunächst einen Halt machen und euch für eure Hilfe danken möchte.
 
Ich würde dir eine exerne 2,5" USB3.0 HDD empfehlen und das Programm VEEAM Agent.
Dieses kannst du so konfigurieren, dass das Backup automatisch erfolgt sobald du die HDD anstöpselt.
Ebenso kann eine Zeit eingestellt werden wie lange Backups aufbewahrt werden.
Eine zweite HDD ist natürlich nie ein Fehler.
​HDD an Fritz!Box und per WLAN sichern ist keine gute Idee, die Übertragungsrate ist viel zu niedrig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Ich persönlich sichere mein Notebook mit Veeam Endpoint. An der Dockingstation hängt eine 4TB Disk, und wenn das Notebook auf der Dockingstation ist, wird jeweils um 0:30 eine Sicherung meines Systems gemacht.

Du könntest das natürlich noch ein wenig ausbauen, z.B. mit einem NAS. Sprich Veeam Endpoint macht eine Sicherung von deinem PC auf das NAS und ans NAS könntest du dann noch eine externe Harddisk anstöpseln und darauf die Daten ein weiteres Mal absichern.

Grundsätzlich sollte aber die erste Variante ausreichen.

Grüsse
 
Ich nutze auch Veeam Endpoint und sichere damit automatisch an verschiedenen Wochentagen auf mein NAS. (Das NAS ist Backup-Ziel für alle Rechner im Haushalt.)

Auf meinem NAS läuft ein Raid5 Verbund, der die Daten gegen das Ausfallen einer einzelnen Festplatte schützt.
Als zusätzliche Sicherheitsstufe sichere ich alle wichtigen Daten regelmäßig manuell auf eine externe Festplatte die nur zum Zweck der Sicherung an das NAS angeschlossen wird und ansonsten an einem anderen Ort gelagert wird. Dies schützt die Daten zusätzlich vor Blitzschlag, Verschlüsselungstrojanern, Diebstahl usw.

Eine derartige Lösung für dich könnte folgendermaßen aussehen:
https://geizhals.de/synology-diskstation-ds216j-a1393638.html
+ 2x WD Red 1TB im Raid1 Verbund
https://geizhals.de/western-digital-wd-red-1tb-wd10efrx-a807324.html?hloc=at&hloc=de
+ externe Festplatte
https://geizhals.de/western-digital...tb-wdbuzg0010bbk-a948622.html?hloc=at&hloc=de
und zusätzlich irgendeinen USB-Stick ab 8GB als Bootstick für Veeam:
https://geizhals.de/teamgroup-c145-usb-stick-blau-16gb-tc145316gl01-a1368866.html?hloc=at&hloc=de
Kosten ca. 330€
Für die Lösung ohne NAS reicht eine einzelne externe Festplatte für 50€.
 
Und die Sicherung so einfach wie nur möglich gestalten, jeder Arbeitsschritt mehr bei der Konfiguration birgt Fehler,
ich sichere ALLE Partitionen ALLER Laufwerke, egal ob nötig oder nicht

- habe 2 getrennte externe, kleine 2TB USB3 HDD's, nie gemeinsam angeschlossen, haltbar und günstig
- eine externe HDD wird nur angeschlossen, wenn gesichert wird
- auf jeder HDD ist eine Vollsicherung (dauert bei mir ca. 5h) und dann so 12 inkrementelle Sicherungen (dauert je Sicherung ca. 5-15 min)
Ich verwende Veeam Backup Free, da aber die Sicherung so gut funktioniert seit Beginn, werde ich mir eine Vollversion kaufen.

Die Wiederherstellung sollte auch getestet werden, wie bei einem Ernstfall.
Veeam macht aber alles zuverlässig, bei mir.

Schade, dass W10 keine inkrementellen Backups erstellt, sonst würde mir auch das reichen.
 
engine schrieb:
Ich verwende Veeam Backup Free.
Sicher? Veeam Backup (Free) ist für die Sicherung von VMware und Hyper-V VMs. Für Clients/Workstations/physische Server gibts den Veeam Agent for Windows/Linux bzw früher hieß das Endport Backup Free.
 
Meh Typo, you got me :o

@TE: Grundsätzlich geht eine brauchbare Sicherungsstrategie nach der 3-2-1 Regel.
Ansonsten ein Backup so simpel wie einfach halten. Also nicht damit anfangen nur einzelne Programme oder Ordner zu sichern. Früher oder später wirst du vergessen einen wichtigen Ordner zu sichern und dann ist das Gejammer groß. Daher einfach halten und immer das gesamte System sichern und zwar regelmäßig, z.B. täglich.
Sicherung sollte woanders aufbewahrt werden. Es bringt dir nix, wenn dein Wohnzimmer/Arbeitszimmer abfackelt und deine Sicherung daneben steht. Oft ist es nicht anders möglich, dass das Primärziel der Sicherung, z.B. ein NAS, im selben Raum steht aber die Sekundärsicherung, also die Sicherung des NAS auf externe Platte o.ä. sollte dann woanders liegen. Im besten Fall ist das ein "anderer Brandabschnitt". Das kann der Nachbar sein oder das eigene Auto oder Arbeitsplatz oder oder oder. Damit deine persönlichen Daten aber nicht in die Hände anderer fallen kommen wir zum nächsten Punkt:

Verschlüsselung: Wenn die Möglichkeit bestimmt, dass andere Personen Zugriff auf deine Daten bekommen, dann solltest du diese natürlich verschlüsseln. Beim eigenen PC in den eigenen vier Wänden eher unwahrscheinlich aber beim Laptop den man mit nimmt oder der externen Sicherung die nicht in der Wohnung liegen sollte schon eher.
 
Vielen Dank euch allen für die rege Beteiligung!

Mich überrascht die große Einigkeit bezüglich der Software, aber ganz offensichtlich sind die Produkte von Veeam sehr überzeugend und somit würde ich mich gerne eurer gemeinsamen Empfehlung anschließen wollen.

Ein NAS nutze ich derzeit nicht, der Gedanke den/die Datenträger zur Sicherung an die Fritzbox zu hängen und den Transfer über Funk abzuwickeln entstammt eher der Überlegung die Quelle und die Sicherung räumlich zu trennen, wie auch von snaxilian genannt, wenn dies innerhalb einer Wohnung natürlich auch nur begrenzt möglich ist.

Wenn ich mir nun also die 3-2-1(-0)-Regel nach Deutung von Veeam betrachte, würde das für mich heißen:

Bezüglich 3:
I. Kopie auf interem SSD des Laptops
II.. Kopie auf externem HDD_1
III. Kopie auf externem HDD_2

Bezüglich 2:
Unterschiedliche Speichertypen der Datenträger SSD vs. HDD sowie drei physisch unabhängige Datenträger wählen

Bezüglich 1:
Die drei Datenträger mindestens im wörtlichen Sinne räumlich trennen ggf. über einen Cloudspeicher als Alternative zur HDD_2 nachdenken.

Bezüglich 0:
Nach jeder Sicherung eine Überprüfung jener (aller?) Sicherung(en) auf Unversehrheit durchführen

Meine Fragen diesbezüglich wären:
a) Haltet ihr die Resultate meiner schnellen Suche bei den mir bekannten, großen Speicherherstellern in Form von Western Digital WD Elements Portable und Seagate Backup Plus Slim Portable für eine gute Wahl oder würdet ihr zu etwas anderem greifen?
b) Ist es ratsam, um z.B. erst zu einem späteren Zeitpunkt publik werdenden, bauartbedingten, Ausfällen vorzubeugen, bei den Datenträgern HDD_1 und HDD_2 zu unterschiedlichen Herstellern und/oder Baureihen zu greifen?
c) Einige von euch schließen die Datenträger ausschließlich zur Sicherung und nur unabhängig voneinander an, weshalb? Schutz vor einem potentiellen gemeinsamen Tod z.B. bei Schwankungen im Stromnetz? Versuch die Laufzeit der Datenträger möglichst gering zu halten? Andere Gründe?
d) Ist Veeam Agent Free in der Lage Punkt 0 zu erfüllen, also eine Überprüfung der Sicherungen auf Unversehrtheit durchzuführen, oder müsste ich dafür zu einem kostenpflichtigen Angebot von Veeam greifen?
e) Wenn ich eine initiale Vollsicherung durchführe und anschließend ausschließlich inkrementelle Sicherungen durchführe und, aus welchen Gründen auch immer, die ursprüngliche Vollsicherung beschädigt wird, sind die inkrementellen Sicherungen doch wertlos, da keine funktionstüchtigen Daten wiederhergestellt werden können, richtig?
 
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