Gehaltsentwicklung in bayerischen Städten

Defragger

Ensign
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Hi zusammen,

da ich in letzter Zeit immer wieder von Headhuntern und Recruitern auf Xing und LinkedIn angeschrieben werde, die vornehmlich im Bereich Software-Testing suchen, habe ich mich auch mit den branchenüblichen Gehältern befasst. Ich arbeite seit ca. drei Jahren (Studium Wirtschaftsinformatik mit Schwerpukt Informatik, Bachelor an einer technischen Hochschule, Abschlussnote gut), zwei davon als Software Test Engineer im Bereich Automotive. :)

Ich habe in einem kleinen Unternehmen angefangen und quartalsweise immer mehr Aufgabenbereiche übernommen, wie es eben so üblich ist bei kleinen Unternehmen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Software-Testing und vor Allem im Bereich Automotive wirklich gut aufgestellt. Ich designe Testfälle, reviewe Fachdokumente, führe die Tests auch aus (keine Klicki-Bunti-Testfälle, sondern hochspezielle Testfälle mit viel fachlichem Know-How), automatisiere Testfälle mit QF-Test, schreibe Testberichte, programmiere intern für kleine anfallende Aufgaben und habe oft mit SQL zu tun. Branchenübliche Zertifizierungen in ISTQB und GTB sind natürlich auch vorhanden.

Alles in Allem würde ich sagen, dass ich für meine 3 Jahre Berufserfahrung schon einiges auf dem Kasten habe, will mich aber natürlich auch nicht mit einem Senior- oder Professional vergleichen (die spielen sowieso in völlig anderen Gehaltssphären). Nun habe ich in letzter Zeit vermehrt aus München Stellenangebote bekommen, aber auch aus den anderen Automobilstandorten in Bayern und bin teilweise echt verblüfft, was manche Personaler/Fachabteilungen für Anforderungen und Wünsche an uns ITler und auch Ingenieure haben.

Generell wird man für die Frage, ob das jeweilige Unternehmen sich am ERA-Tarif orientiert, d. h. an ihn angelehnt ist, oder ihn sogar selbst nutzt, meistens schief angeschaut und man merkt, wie die Leute erstmal Luft holen müssen. ERA 9a oder 9b ist für ländliche Gegenden in Bayern sicherlich sehr schön und auch für den Osten Deutschlands wahnsinnig gut, allerdings gibts das fast nie. Ich habe Angebote aus ganz Deutschland, Hannover und Frankfurt waren auch dabei. Dort waren die Gehaltsspektren mit 50k bis 60k recht ordentlich, wenn man die dortigen Lebenshaltungskosten berücksichtigt. Aber die Distanz wegen Freundeskreis und Co. war für mich einfach kein Thema, außerdem ist meine jetzige Firma von den Kollegen und Allem her doch recht schön. Leider habe ich als absoluter Idealist (bin ich teilweise immer noch) angefangen und entsprechend wenig Wert auf das Gehalt gelegt, nun würde ich mir aber natürlich mehr wünschen. Leider sind die Aufstiegschancen bei uns nicht wirklich vorhanden.

Die Firmen aus München beispielsweise haben aber absolut realitätsferne Gehaltsvorstellungen. Wie es ein anderer auf Golem.de so schön formuliert hat (hatte 6 Jahre Berufserfahrung), sind 40k bis 53k für München "schlicht inakzeptabel". Die Anforderungen an uns hingegen sind richtig happig. Von einem Software-Entwickler wird erwartet, dass er sich schon für normale Positionen (also keine Senior-, Professional- oder Lead-Positionen) mit diversen Frameworks und unterschiedlichen Betriebssystemen auskennt und zusätzlich noch Testing kennt (also nicht debuggen, sondern Testing) und tausende Euro teuren Zertifizierungen beweisen kann.

Bei uns Test Engineers ist es genau umgekehrt. Wir sollen natürlich spezialisiert sein für Software-Testing und parallel trotzdem perfekt programmieren können, diverse unterschiedliche Betriebssysteme kennen, SQL muss man perfekt beherrschen und natürlich muss die Fachkenntnis bereits vor Einstieg in das jeweilige Unternehmen vorhanden sein.

Und wenn man dann erklärt, dass man dafür auch ordentlich bezahlt werden will, sofern man die Anforderungen als akzeptabel ansieht, dann herrscht für ein bis zwei Minuten einfach mal Stille. Das kanns doch echt nicht sein?

Ich meine, wir sind das Land der klugen Köpfe, alle jammern vom Fachkräftemangel und dann muss man sich solche Sachen geben?

Eine normale Anstellung auf ERA-Level mit humanen Aufgaben wird doch wohl echt nicht zu viel verlangt sein für eine Großstadt wie München. Oder ein ERA-ähnliches Niveau für die kleineren Städte.

Wie sieht das bei euch so in euren Unternehmen aus und wie viel Gehalt würdet ihr mit meiner Berufserfahrung in etwa in einer Großsstadt wie München fordern?

Wie seht ihr die Gehaltsentwicklung im IT-Bereich?

Und wie seht ihr die Entwicklung, dass nicht mehr zwischen Software-Entwickler und Test-Engineer unterschieden wird, sondern die Forderung fast immer nach beidem vorhanden ist?
 
Schreib bei Bewerbungen deine Gehaltsvorstellung rein - Firmen die deutlich weniger zu zahlen bereit sind laden dich dann einfach nicht ein. Diese Gespräche kann man sich somit sehr leicht sparen.

Ansonsten gib den Personalvermittler auf Xing & Co. auch deine Gehaltsvorstellung mit. Diese sollten in der Lage sein, auch entsprechende Positionen zu filtern.

PS Gehaltsangabe bitte immer in Jahresbrutto und nicht in ERA ... ;)
 
In einem anderen Thread habe ich es schon geschrieben:

Das Gehalt richtet sich nicht danach, wie schwer eine Aufgabe ist oder wieviel Wissen man hat, sondern danach, wieviel es dem Arbeitgeber wert ist.

Software Testing ist eine essentielle QA Aufgabe, leider ist das Qualitätsbewusstsein bei vielen Firmen nur schlecht bis gar nicht vorhanden. Deshalb sollst du wahrscheinlich auch noch programmieren können, weil es wichtiger ist, die völlig irrationale Deadline zu schaffen als qualitative Software zu liefern.

Wahrscheinlich solltest du nach einem Unternehmen suchen, welches eine dedizierte Testabteilung hat, die auch wirklich nur testet. Ein solches Unternehmen wird den Mehrwert einer solchen Abteilung nämlich kennen und schätzen und dem entsprechend wird dem Unternehmen auch ein guter Tester etwas Wert sein. Jedes Unternehmen, dass Testen nur nebenbei betreibt, wird einfach nur jemanden brauchen, den sie als Tester im Projekt verkaufen können (Sprichwort Zertifikate).

Ich könnte mir auch gut Vorstellen, dass Unternehmen, die Produkte entwickeln und nicht nur Projektarbeit machen, an Testen mehr interessiert sind - vielleicht kann dazu ja jemand noch was schreiben, würde mich interessieren.

Zum Thema Bayern, speziell München: Es gab vor kurzem schon ein Bericht darüber, dass sich in vielen deutschen Metropolen die Mieten/Lebenshaltungskosten von den Gehältern lösen. Dies bezüglich kann ich empfehlen einen Remote Job anzunehmen. Kenne mittlerweile 3 Leute, die in Hamburg/München ihr Gehalt beziehen jedoch in Berlin wohnen. Da sie 80% ihrer Zeit eh immer in Deutschland beim Kunden vorort sind passt das auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also grundsätzlich ist es schon so, dass die Mietpreise die letzten Jahren deutlich stärker gestiegen sind als die Gehälter. Trotzdem wird in München natürlich vergleichsweise gut gezahlt. Man muss sich nur bewusst sein, dass das Plus beim Gehalt meistens nicht ausreicht, um die hohen Mieten auszugleichen. Da hat man als Single alleine durch die höheren Mieten schnell mal Mehrausgaben von 5000-6000€ im Jahr im Vergleich zu kleineren bayrischen Städten. Aber dafür bekommt man in München auch relativ viel geboten.

Zu deinen Angeboten: die von dir genannten 40k-53k sind für 3J. Berufserfahrung schon relativ wenig. ~50k ist für Akademiker mit einer vernünftigen Fachrichtung eher Einstiegsgehalt.
 
Everdying schrieb:
[...]
Zu deinen Angeboten: die von dir genannten 40k-53k sind für 3J. Berufserfahrung schon relativ wenig. ~50k ist für Akademiker mit einer vernünftigen Fachrichtung eher Einstiegsgehalt.

Das würde ich selber auch sagen. Bin zwar selber kein Informatiker/IT'ler sondern gelernter Ingenieur, aber sowohl bei uns Ingenieuren, als auch bei den Informatikern die ich aus dem Studium/im Umfeld so kenne haben die meisten mit 50-60 angefangen (Master, 35h Woche, Grossraum Nürnberg und einige in München u. Umgebung). Daher finde ich die hier genannte Spanne eher niedrig nach drei Jahren (trotz Einstieg als Bachelor).
 
kelox schrieb:
In einem anderen Thread habe ich es schon geschrieben:

Das Gehalt richtet sich nicht danach, wie schwer eine Aufgabe ist oder wieviel Wissen man hat, sondern danach, wieviel es dem Arbeitgeber wert ist.

Das ist wirklich ein Aspekt der selten berücksichtigt wird. Kann deinen Ausführungen aus eigener Erfahrung nur zustimmen. Nimmt der Handlungsdruck aufgrund regulatorischer Vorgaben oder Vorfällen zu gibt es plötzlich Gehälter die vor Monaten völlig utopisch waren. Alle Tätigkeiten die nicht direkt mit der Wertschöpfung zusammenhängen teilen dieses Schicksal.

Nach meinem Bachelor war die Bandbreite der Gehälter auch ziemlich extrem. Von nichtmal 40k in kleinen Firmen, bis 65k für die Tiere die sich offen in >70h die Woche stürzten. Das hat sich interessanterweise immer noch nicht angeglichen, wenn die Personen nicht gegengesteuert haben. Daher wird auch bei dir eine ordentliche Gehaltssteigerung leider nur extern gehen.
 
fireblade_xx schrieb:
Daher wird auch bei dir eine ordentliche Gehaltssteigerung leider nur extern gehen.

Das habe ich mittlerweile auch schon bemerkt. Für kleinere Städte wie Ingolstadt/Regensburg sind 50-55k definitiv ok, damit lässt sichs gut leben. Für München finde ich Gehälter in Spezialbranchen unterhalb von 50k einfach lachhaft und wer sich nichtmal am ERA-Tarif orientiert, der fällt eigentlich sofort aus meinem Raster.

Ich hatte vor Kurzem einen Recruiter, der für München einen Test Engineer sucht. Ich habe ihn dann gefragt, was das Gehaltsspektrum sei und er meinte, inklusive Bonus sind bis zu ca. 67k drin. Habe dann nicht mehr geantwortet, da das Interesse einfach nicht da war. Einen Monat später schreibt er mich wieder an. Nun habe ich ihm die Möglichkeit gegeben, mir in einem Telefonat nähere Infos zu geben und da ging das Gehalt dann nochmal ne ganze Ecke runter. Plötzlich war davon die Rede, dass sich die Firma nicht an ERA orintiert und mein Gehaltswunsch von ca. 55k wohl eher nichts wird. Stattdessen ist wohl eher ein Wert im oberen 40k-Bereich realistisch. Dafür bietet das Unternehmen allerdings auch sehr viele Extras, die er im Gespräch hervorgehoben hat, und zusätzlich soll das Projekt auf längere Zeit ausgelegt sein, d. h. Sicherheit ist auch mit im Spiel.

Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm bis Ende dieser Woche Bescheid gebe, habe mich bisher aber nicht mehr wirklich mit dem Thema auseinader gesetzt. Oberer 40k-Bereich ist für München einfach zu wenig. Wenn ich das Pendeln mit dazu rechne, dann komme ich grob über den Daumen gepeilt kaum besser weg, als ich jetzt gerade dastehe.

Zudem werden für den Job nicht nur die Kenntnisse aus einem der drei ISTQB-Bereiche (d. h. Test Analyst, Technical Test Analyst und Test Manager) angefragt, sondern Aufgaben aus allen drei Bereichen zusammen. Zusätzlich werden eben nicht grundsätzliche Kenntnisse gefordert, sondern wieder explizit für besondere Systeme. D. h. als Test Engineer darf man dort dann eben speziell mit Oracle DBs hantieren, die man dann auch kennen sollte. Außerdem werden Linuxkenntnisse gefordert. So wie ich die Fachbereiche mittlerweile kenne, heißt das nicht, dass man die alltägliche Arbeit mit Linux kennt und die Shell bedienen kann, sondern dass man auch hier wieder tiefergreifende Kenntnisse verlangt. Und da ist der 40k-Bereich einfach viel zu gering.

Im Endeffekt habe ich mir nach dem ca. einstündigen Telefonat gedacht, die suchen hier einen Test Analyst der gleichzeitig Technical Test Analyst ist und als Test Manager die Konzeption und Strategieplanung der Testphase übernimmt. Zusätzlich darf er noch Sys-Admin für Linux sein und sollte natürlich auch die Qualifikation eines DB-Admins für Oracle-DBs haben. Völlig überzogen für ein solches Gehalt meiner Meinung nach.
 
Nunja, weder Tester noch klassische Oracle/ Linux Administratoren sind am oberen Ende der Nahrungskette angesiedelt. Diese gibt es ja auch wie Sand am Meer ... wieso also für so jemanden überproportional viel zahlen?
 
Wenn man von einfachen Testern spricht, dann hast du sicherlich Recht.
Allerdings gehts hier in diesem Thread nicht um Klicki-Bunti Tester, wie man oben im Beitrag sehen kann. Testfälle designen und automatisieren ist was ganz anderes als nur stupide nach Anweisung mit der Maustaste durch eine Anwendung zu gehen und dabei ein paar Worte reinzuhämmern.
 
Also bei uns verdienen Entwickler EG10 und Senior EG12.
Das ist dann bei EG 10 so 80000 und EG 12 um die 100.000

Ich selber bin nur IT-SE und habe eine Support Stelle auf Techniker Niveau und habe auch EG10, aber auch schon 10+ Jahre Berufserfahrung.
 
Testfälle designen und automatisieren wird bei uns von Indern/ in Indien gemacht (das ganze nennt sich dann Test factory).
Also nichts, wozu man deutsche Kompetenz bräuchte und ein Argument für ein hohes Gehalt wäre.
 
Inder können auch gut programmieren und viele andere Dinge gut, aber dennoch gibt es viele Punkte, warum Ingenieurs- und Informatikertätigkeiten oft nicht nach Indien ausgelagert werden.

Also bitte back to topic. ;)
 
X_Clamp hat dir genau das gesagt was du wissen wolltest. Vielleicht nicht auf die möglichst einfach verständliche Art und Weise. Die Essenz ist allerdings Realität. Software Tester und alles um das Thema herum sind nun einmal das undere Ende der Nahrungskette. Wenn du dich langfristig weiter entwicklen willst. Wirst du die Richtung wechseln müssen.

Werden Software Tester im Markt gesucht? Vermutlich ja, die Frage ist wieviel davon.
Bei vielen größeren Unternehme gibt es die Position des Testers gar nicht einmal. In diesen ist Qualität Teil des Entwicklungsprozesses und keine nachgelagerte Tätigkeit.

Zusammenfassend, der Markt bezahlt das was ihm deine Arbeit wert ist und Testing hat da einfach nicht den höchsten Stellenwert. Sie das als generelle Antwort und nicht auf einen Standort bezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es soll auch noch Idealisten in der IT geben, habe ich gehört. Denen kommt es nicht nur aufs Geld an. Außerdem ist das Gehalt kein Garant für technisch schwierige Aufgaben.

Btw. das geht vollkommen am Thema vorbei und es liegt mir auch fern, mich wegen solchen Themen hier zu streiten.

Einer der Recruiter aus München meinte gestern zu mir, dass ich auf ein Fixgehalt zwischen 49k und 53k pro Jahr plus zusätzlich Bonus bei ca. 10% kommen würde. Ich soll ihm eine Summe sagen, die bestmöglich in diesem Bereich liegt und er würde eher weniger ansetzen, da das Unternehmen aus seiner Erfahrung beim Gehalt schnell aussieht. Wenn du an meiner Stelle wärst, welche Summe würdest du wählen zwischen 49k und 53k?
 
Zuletzt bearbeitet:
Funart schrieb:
Bei vielen größeren Unternehme gibt es die Position des Testers gar nicht einmal. In diesen ist Qualität Teil des Entwicklungsprozesses und keine nachgelagerte Tätigkeit.
Kann ich so garnicht bestätigen. Habe schon in diversen auch größeren Unternehmen gearbeitet, agiler Entwicklungsprozess. Jedes Team hatte einen Quality Engineer in der Funktion des Quality Gates zugewiesen. Der Tester begleitet die Entwicklung jedes Features von Anfang an und entwirft zeitgleich zur Entwicklung die Testszenarien und implementiert diese dann.
 
Tester ist kein anspruchsloser Job (zumindest wenn er inhaltlich auf der Ebene des TE agiert & kein 'Abclicker' ist), aber wird in den meisten Firmen nicht wirklich hochgeschätzt & gut bezahlt. Bei einer Spanne von 49-53 würde ich zumindest bei 52 einsteigen.
 
Hi,

um mal kurz meine Erfahrung abzugeben.

Ich habe ebenfalls Informatik studiert, nur den Bachelor und den dann auch durch Selbstständigkeit nach 6 Semestern abgebrochen, da ich total in Softwareentwicklung aufging und mich lieber mit meinen eigenen Projekten beschäftigen wollte. Dadurch, dass ich sehr erfolgreich in Crypto-Trading war, brauchte ich mir finanziell keine Sorgen mehr machen.

Erfolg verschafft natürlich etwas Aufmerksamkeit und so kamen durch einige Kontakte Jobangebote auf. Manche auch nur über Xing etc.

Aus Interesse habe ich an 10 Bewerbungsprozessen teilgenommen und war echt erstaunt wie wahnsinnig unterschiedlichlich die Gehaltsvorstellungen seitens der Unternehmen war.

Ohne abgeschlossenes Studium aber mit Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich (7 Jahre) ging das von 32k bis knapp 70k. Alles Softwareentwicklung, backend only bis hin zu full-stack.

Ohne Namen zu nennen, aber manche Unternehmen sind einfach rotzdreist. Man muss wirklich die Spreu vom Weizen trennen und das ist nicht leicht. Ich fand Kununu ziemlich gut als Spiegel für die Unternehmenskulturen. Die, die dort schlechter gelistet waren, machten mir vor Ort den selben Eindruck.

Mein bester Tipp: Sich vorher Gedanken zum Gehalt machen und dann auch dabei bleiben. Argumentieren warum man das wert sei. Nicht unter Wert verkaufen! Wenn Unternehmen schon zu Beginng mit unrealistischen Angeboten kommen (auch im Gespräch) kann man das nach meiner Erfahrung gleich beenden.
Ich hatte jedem Headhunter und Unternehmen zu Beginng mitgeteilt, dass unter 50k nichts passieren wird. Und am Ende hatte ich auch seriöse Unternehmen, bis hin zu Großkonzernen, die meinen Vorstellungen entsprochen hätten. Davon waren allerdings nur 3 in München und 1 nähe Ingolstadt ;)

Gefühlt waren die Angebote in denen Headhunter involiert waren stets besser, als wenn die interne Abteilung federführend im Prozess war.

Schlecht waren durchweg Unternehmen die sich als Start-Ups verkauft haben. check24 ein Start-Up? Wenn man beim Rundgang ca. 80-90% 20-26 jährige kennenlernt, weiß man auch, hier wird an der unteren Lohngrenze gearbeitet.

Also bleib dran :) bei mir hatte das alles ca. 2 Monate Zeit gekostet das am Ende 4 faire Angebote auf dem Tisch lagen.

P.S.

Mein ehemaliger Mitbewohner hat hier seinen PhD in Informatik an der TU gemacht. Der hat dann 6 Monate bei Huawai gearbeitet, sich nebenbei beworben und fand die Angebote auch alle ein Witz. Er ging dann zu Google in die USA und hat dort ca. das dreifache bekommen wie das Höchstangebot hier. Dazu zahlt er nochmal deutlich weniger Steuern. Nur mal so nebenbei bemerkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Steuern in den USA un DE sind ca. gleich, wenn man aus der Kirche austritt in DE sogar weniger. KV,PV,AV und RV kommen freilich noch dazu.

Das dreifache in den USA? Hier hätte er so ~80.000+ bekommen können, dann müsste er jetzt bei Google 240.000 haben. Für einen fast frischen imho zu viel. Mit genug BE kann man das aber sicher bekommen. Nur dann wohnt man immer noch in den USA ;)
 
Ungard schrieb:
Die Steuern in den USA un DE sind ca. gleich, wenn man aus der Kirche austritt in DE sogar weniger. KV,PV,AV und RV kommen freilich noch dazu.

Das dreifache in den USA?

Ja das ist da möglich :) In den USA verdienen Softwareentwickler am besten

MichiLH2 schrieb:
Er ging dann zu Google in die USA und hat dort ca. das dreifache bekommen wie das Höchstangebot hier. Dazu zahlt er nochmal deutlich weniger Steuern. Nur mal so nebenbei bemerkt.

Ja aber im Silicon Valley würde man sich über Münchener Wohnungspreise freuen...

2000$ für nen 1-Zimmer-Apartment und sowas gibt es da :freak:
 
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