Master berufsbegleitend - Präsenz vs. Fernstudium, weitere Fragen

MalcolmR

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Hallo zusammen,

ich spiele mit dem Gedanken, meinen Master zu machen. Berufsbegleitend soll er sein. Damit habe ich bereits gute Erfahrung gemacht.

Zu meinem Hintergrund:
Ich habe 2010 meine Ausbildung zum Informatikkaufmann abgeschlossen und da schon gemerkt, dass mich die Ausbildung unterfordert. Deswegen habe ich 2011 mit meinem berufsbegleitendem Bachelor-Studium angefangen, das ich dann auch 2015 beendet habe. Schwerpunkt hieß Internet-Management. Zwischen 2013 und jetzt war ich bereits in verschiedenen Stationen (Informatikkaufmann, Produktmanager, dann Projektmanager) und bin gerade dabei, mich auf den Bereich E-Commerce und agiles Projektmanagement zu spezialisieren. Dafür hatte ich dieses Jahre eine Weiterbildung zum Product Owner. Ich arbeite derzeit in einem mittelständischen Unternehmen im Online-Marketing und bin für das Management der Shop-Projekte zuständig.

Mit meinem Master-Studium möchte ich die Richtung weitergehen, wobei ich weniger auf den Bereich E-Commerce als den agilen Projektmanager wert lege. Bisher sind zwei Studiengänge in die engere Auswahl gekommen:

Digital Business Management (M. A.) - Präsenz-Studium an der RFH Köln mit hohem Online-Anteil, Schwerpunkte sind wahlweise Digital Enterprise (Gründung bzw. F&E), Digital Communication (Marketing) oder Application Technology (Wirtschaftsinformatik, Programmierung). Ist also quasi alles dabei, was sich bisher in meinem Lebenslauf wiederfinde.

Digital Management & Transformation (M. Sc.) - Fernstudium an der SRH Fernhochschule, Schwerpunkte sind vergleichbar aber auch zahlreicher, z. B. "Industrie 4.0 und Produktion in der digitalen Welt", "Innovationsmanagement" und "Entrepreneurship".

Beide Angebote klingen sehr ähnlich, auch von der finanziellen Belastung und Semesterdauer (520 Euro im Monat, 4 Semester). Ich kann mich A) nicht so recht entscheiden, welche der beiden ich machen möchte und B) ob die Form des Masters (M. A. oder M. Sc.) einen großen Unterschied macht. Eine weitere Frage, die mich etwas belastet: Macht die Hochschulform viel aus beim Master? Die RFH ist eine Fachhochschule und da hat beim Bachelor schon niemand bei mir nachgefragt in den Vorstellungsgesprächen. Aber wie sähe das bei einer Fern-Uni aus? Hat man da "Nachteile", v. a. im Ansehen durch Arbeitgeber?

Wenn ihr weitere Angebote/Ideen zu meiner Weiterbildung habt, könnt ihr mir die auch gerne schreiben. Ich bin für alle Ideen offen.

Viele Grüße

Michael
 
Grundsätzlich klingt der Master of Science meines Erachtens nach besser, wenn man in der Informatik arbeitet. Realistisch gesehen spiegelt das aber nicht immer die wahre Ausbildung des Studiums wieder.

zB gibts an der Uni in Bamberg den klassischen WiWi-Bachelor mit B. Sc.-Abschluss, obwohl sich dieser kaum bis gar nicht von anderen WiWi-B. A.'s unterscheidet. Oft gibt's einen Hinweis darauf, wie naturwisschenschaftlich (of Science, obv.) das Studium ausgerichtet sein kann. Das ist von Uni zu Uni unterschiedlich.

Präsenz-Studium ist dem Fern-Studium bei ähnlicher Bewertung in allen Fällen zu bevorzugen. Lernintensität, Kontaktbildung und schließlich höheres Ansehen....
 
drckeberger schrieb:
...Präsenz-Studium ist dem Fern-Studium bei ähnlicher Bewertung in allen Fällen zu bevorzugen. Lernintensität, Kontaktbildung und schließlich höheres Ansehen....

Lernintensität ist gleich, Kontake werden in den Präsenzphasen geknüpft (Fernstudium ist keine Insel) und das Ansehen ist gleich, den wer sich parallel zum Job noch im Studium abmüht hat Willenskraft und zeigt, das er seine Zeit einteilen kann, das verschafft Ansehen.
 
Vielen Dank für eure Einschätzungen. Das hilft mir schon etwas weiter.

drckeberger schrieb:
Präsenz-Studium ist dem Fern-Studium bei ähnlicher Bewertung in allen Fällen zu bevorzugen. Lernintensität, Kontaktbildung und schließlich höheres Ansehen....
Fu Manchu schrieb:
Lernintensität ist gleich, Kontake werden in den Präsenzphasen geknüpft (Fernstudium ist keine Insel) und das Ansehen ist gleich, den wer sich parallel zum Job noch im Studium abmüht hat Willenskraft und zeigt, das er seine Zeit einteilen kann, das verschafft Ansehen.
Genau in dem Spannungsfeld befinde ich mich gerade auch. Ich tendiere aber eher zum Präsenzstudium, weil ich das schon kenne. Fernstudium ist mir im Hinterkopf als "Ach, ich fang mal an und wenn ich keinen Bock mehr habe höre ich auf" geblieben. Habe davon zwei im Freundeskreis vor einigen Jahren gehabt.

_killy_ schrieb:
Schau dir mal den Master Software Engineering Leadership von OOSE an. Der klingt m.E. nach ganz passend.
Klingt tatsächlich sehr passend. Leider sind nicht nur die Studiengebühren pro Monat deutlich höher, sondern auch die Präsenzphasen abwechselnd in Hamburg und Graz, d. h. Anfahrt und Unterkunft kommt da noch dazu. Finanziell keine Alternative im Moment, außer ich würde aus dem Rheinland nach Hamburg oder Graz ziehen (wogegen ich nichts hätte, beides schöne Städte ;))

Aktuell rechne ich mit 520 Euro Studiengebühren im Monat. Ich versuche mit meinem Arbeitgeber zu verhandeln, dass er mir etwas zuschießt, weil ansonsten werden zwei recht unluxuriöse Jahre. Habt ihr da vielleicht noch Tipps für mich, wie ich da in die Verhandlung gehen soll?
 
@ MalcolmR

Der M.Sc. SE von der OOSE hat doch nur sehr begrenzte Präsenzphasen -> pro Semester 2x 1 Woche. Dass solltest du hinbekommen.

Verhandlung mit dem Arbeitgeber:
-> Übernahme der Studiengebühr
-> Bildungsurlaub für ein Teil der Präsenzphasen

dafür verpflichtest du dich X Jahre dafür dann weiterhin beim Arbeitgeber zu bleiben.

Bzgl. Wertigkeit Präsenz-Studium vs Fern-/Abendstudium. Das hängt vom jeweiligen Chef ab. Es gibt Chefs, für die zählt nur das Vollzeitstudium, es gibt Chefs die erkennen die Doppelbelastung sowie die damit verbundene Motivation des Bewerbers an.
 
_killy_ schrieb:
Der M.Sc. SE von der OOSE hat doch nur sehr begrenzte Präsenzphasen -> pro Semester 2x 1 Woche. Dass solltest du hinbekommen.

Naja, ich habe mal die ersten zwei Präsenzzeiten für Graz und Hamburg Hotels nachgeschlagen.

Graz günstigstes Angebot: 116 Euro für 5 Übernachtungen (Sonntag Anreise, Freitag Abreise)
Hamburg günstigstes Angebot: 229,50 € für 5 Übernachtungen (Sonntag Anreise, Freitag Abreise)

Und da fehlt Frühstück, Verpflegung sowie Anreise. Für mich leider keine Option. Der Aufwand wäre i. O. (und wäre sogar für mich reizvoll!), aber finanziell ist das nicht drin.

Die Verhandlungsoptionen sind nachvollziehbar und habe ich mir mal notiert. Laut AWbG (Arbeitnehmer Weiterbildungsgesetz) hat man in NRW Anspruch auf 5 Tage Bildungsurlaub pro Jahr. Das wusste ich z. B. auch noch nicht. Für die Klausurphase oder Präsenztermine sehr nützlich.
 
In Hamburg gibt es 1a Stundenhotels. ;)

Ne, aber die Preise sind doch völlig in Ordnung. Vor allem wenn der Arbeitgeber eine Kostenbeteiligung oder der vollen Kostenübernahme zustimmt. Hier musst du halt verhandeln. Frühstück kann man dazu buchen oder sich vor Ort versorgen. Da findest du sowohl in Hamburg als auch in Graz diverse Möglichkeiten.
 
_killy_ schrieb:
Bzgl. Wertigkeit Präsenz-Studium vs Fern-/Abendstudium. Das hängt vom jeweiligen Chef ab.

Dazu kommt natürlich, dass man im Universitätsumfeld bzw. in der Forschung nur wenig Chancen haben wird, aber ich nehme an das ist eh nicht das Ziel des TEs.
 
Man darf halt nicht vergessen, dass man während der Zeit immer noch volles Gehalt bekommt. Wenn man das gewohnt ist, ist es schwierig sich wieder an "null" zu gewöhnen.
Anders als im Präsenzstudium sind die Beziehungen zu deinen Kommillitonen nicht so intensiv. Sicherlich "kennt" man sich irgendwann, aber es ist halt was anderes als ob man am Mittwoch in die Kneipe geht und am nächsten Tag seinen Kater ausschläft oder sich am Wochenende bei den Vorlesungen nur "Guten Tag" sagt. Aber das kommt natürlich auch immer darauf an, wie das Fernstudium aufgebaut ist.
Die Motivationshürde sich nach dem Feierabend/am Wochenende nochmal aufzuraffen ist schon enorm. Mir hat es sehr geholfen, dass ich das ganze mit einem ehemaligen Kommillitonen gemacht habe, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

In der freien Wirtschaft bringt so ein berufsbegleitendes Studium mMn nur Vorteile, bzw sie überwiegen. In vielen Berufszweigen ist eben die Erfahrung mehr wert als der Abschluss und die kann man eben trotzdem noch sammeln, obwohl man studiert.
 
Ich habe Dual bei einem Unternehmen den B.Eng gemacht nebenbei eine technisch handwerkliche Ausbildung.
Nach dem Bachelor wurde ich direkt übernommen. Verdiene als Ingenieur auch gutes Geld, trotzdem überlege ich jetzt den Master nachzuholen.

Inhaltlich spielt es quasi keine Rolle was ich studiere, mir kommt es nur auf den Titel an und der soll M.Sc oder M.Eng sein.
In der Praxis braucht man gerade als Ingenieur sehr sehr wenig aus dem Studium, Titel ist mehr Nice to have, aber ich will halt.

Ich habe die letzten Wochen alles mögliche angeschaut diverse online Unis, Fernstudium verschiedenster Hochschulen, aber so recht entscheiden kann ich mich nicht.....
Preislich nimmt sich alles nicht so Ultra viel, es fehlt einfach mal eine neutrale Review 1 Semester bei Verschiedenen Instituten als ein Stündige Video Review mit Anschauungsmaterial von Unterlagen etc.
 
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