Ich habe das falsche duale Studium gewählt!

aid0nex

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Guten Abend,

ich studiere seit gerade mal einem Monat dual bei einem großen deutschen magentafarbenen Telekommunikationsunternehmen Kommunikations- und Medieninformatik. Und was soll ich sagen? Es ist zwar technisch-informatisch veranlagt, aber vor allem ein halbes Mathestudium. Ich habe jetzt erst einmal meine erste Präsenzphase an der Hochschule und weiß schon nach zwei Tagen, dass ich mit dem Studienfach voll in´s Klo gegriffen habe - das will ich definitiv nicht weiter machen! Eigentlich wollte ich Geschichte und Philosophie auf Lehramt studieren und bekam dann die Möglichkeit dazu. Ich hatte zwar auch Mathe LK im Abitur und Informatik GK und Physik GK in der Oberstufe, und das klappte auch irgendwie bis auf den Mathe LK ganz gut, aber das ist mir zu mathematisch! Nun sind die ersten 6 Monate Probezeit (also noch 5 Monate bis zur Deadline), dort kann ich ohne Probleme kündigen. Danach wird´s teuer. In 3 Monaten sind die ersten Prüfungen. Soll ich diese erst abwarten, oder vorher mich nach einem Studienwechsel in etwas weniger mathematisches oder gar eine Ausbildung erkundigen? Die Verträge usw sind sowieso identisch für alle dualen Studis und Azubis. Glaubt ihr, dass das Unternehmen dafür Verständnis hat? Oder direkt kündigen? Und jetzt sagt bitte nicht "sowas weiß man doch vorher!" - nein, weiß man manchmal nicht! Man kennt zwar die Module, aber nicht, wie gewichtet und schwer die Module sind. Und bei mir ist es so: Programmierung, Elektrotechnik, Physik... Alles irgendwie machbar. Aber Mathe - und der Matheanteil ist verdammt hoch - ist für mich einfach die pure Hölle! Was soll ich tun?

MfG
 
Würde trotz Deines Frustes erst mal abwarten; bei solchen Studien ist meist die Mathehürde am Anfang ziemlich hoch, dann aber legt sich das auch weitgehend wieder. Immerhin hättest Du dann noch ein bisschen Zeit, Dir dieses Studium erstens noch etwas genauer anzusehen und zweitens Dir mögliche Alternativen zu überlegen: Man sollte nie zu schnell die Flinte ins Korn werfen !
 
Ich würde dir auch raten erstmal die Füße stillzuhalten, denn ich glaube nach nur 2 Tagen kann man noch keine wirkliche Entscheidung getroffen haben. Ich habe auch zu beginn meines Studiums gedacht "oh gott möchte ich das wirklich machen?" oder "dieses Studium ist viel zu schwer für mich" und siehe da ich habe mein Studium erfolgreich abgeschlossen.
Man muss das ganze erstmal wirken lassen und sich darauf einlassen und dann wird das schon. In einem Studium kommen meist Situationen die einen zweifeln lassen, aber das kommt auch in anderen Bereichen des Lebens vor und da schmeißt man ja auch nicht gleich hin.
 
Mir stellt sich dennoch die Frage, wie man von Geschichte und Philosophie auf Lehramt zu einem Informatik-Studium kommt. Offensichtlich entspricht das überhaupt nicht deinen eigentlichen Vorstellungen, insofern stellt sich schon die Frage, ob das Studium Sinn macht.

Ich würde allerdings auf keinen Fall kündigen, bevor ich nicht etwas anderes hätte.
 
Tut mir leid aber du bist das typische beispiel für "Meine Mama hat mir zu Weihnachten ein PC gekauft, ich kann Informatik problemlos meistern".

Tja also nach 2 Tagen ging es mir genauso im Studium hatte den Mathe teil sehr unterschätzt.
Also ich weiß nicht wie das bei Medieninformatik ist aber auch ohne Mathe 1/2 und Statistik war ich gut bedient mit Mathe in allen anderen Fächern im Studium. Und ich habe "normale" Informatik studiert. Im Gegensatz zu Dualstudenten von Beyer Wirtschaftsinformatik war mein Mathe anteil viel größer.

Also eine Sache kann ich dir sagen:
Mathe wird immer wieder kommen besonders wenn es am ende ein B.Sc ist....

Entweder du verzichtest Ab sofort auf 85% deiner Freizeit für Mathe oder du gehst mit einer 4.0 ausm Studium. (Wenn du es überhaupt schaffst).
 
Danke für die Beleidigung. Ich hatte übrigens auch Informatik GK und Mathe LK im Abitur. Das habe ich ja auch hinbekommen. Informatik sogar mit einer 1. Nur Mathe war ich halt eher so der 4er Kandidat, aber das Unternehmen hätte mir sicherlich nicht sie Möglichkeit gegeben, wenn sie mich nicht vorher Tests unterzogen hätte, die ich ihren Anforderungen nach geschafft habe. Also zieh mal bitte keine Schlüsse über Personen, die du nicht kennst.

Ich hatte immer schon den gesellschaftlichen-geschichtlichen Part den ich gerne gemacht habe *und* das technische. Wahlpflichtfächer in der Schule waren auch immer in die richtung und eben auch der Mathe LK (neben dem Geschichte LK) im G8 Abitur.

Die Chance mit dem dualen Studium habe ich deshalb wahr genommen, weil sie mir von dem Magenta unternehmen angeboten wurde. Geld beim Studium verdienen und dabei einen Arbeitsplatz nachher sicher haben, wenn man es denn schafft.

Ergänzung: Ist ein Bachelor of engineering

Ergänzung 2: Sowas in Richtung Gesellschaftswissenschaften/Geschichte fällt mir halt leichter.
 
Eine Informatik 1 in der Schule ist nichts wert. Wirklich nichts.

Du musst dir die Frage stellen, macht dir der kram Spaß. Hast du das entsprechende Abstraktionsvermögen und denke immer daran, dein duales Studium soll dich auf dein zukünftiges Berufsleben vorbereiten. So wirklich entkommen kannst du da einigen Themen nicht.

Du bist nicht der erste Student, der wegen Mathe das Handtuch wirft. Aber Mathe gehört zum Informatik und "Bindestrich" Informatikstudiengängen dazu. ;)
 
Nein, ich finde an Mathe keinen Spaß. Überhaupt gar keinen. Und das mit der Schulnote in Informatik... Joa, kann ich nachvollziehen wenn du das so sagst...

Ganz ehrlich: Ich habe überhaupt keinen Bock drauf drei Jahre lang so ein Mathe Pensum durch zu ziehen. Der Mathe LK in der Schule hat mich schon gestresst ohne Ende. Da saß ich ewig und drei Tage am lernen. Das werde ich in der Uni nicht wollen und können.
Ergänzung ()

Für Geschichte würde ich mich gerne hinsetzen, mehr heraus finden, freiwillig Bücher lesen... Einfach weil es mich interessiert. Ich hatte in der Schule einen ganz tollen aber auch anspruchsvollen Geschichte LK Lehrer, der einen Dr Titel hatte und hauptberuflich Dozent an einer Uni war, nur nebenbei am Gymnasium unterrichtete. Und der hat mir die Augen dafür geöffnet. Ich hätte die Richtung definitiv weiter verfolgen sollen. Ich kann mir für Mathe einfach nicht vorstellen, mir Bücher zu nehmen und freiwillig was durch zu arbeiten. Das Angebot war damals nur so verlockend, deswegen habe ich mich so entschieden. Jetzt ist der Lebensweg so eingeschlagen und vieles baut auch darauf. Eine Umstellung ist machbar aber ziemlich schwierig....
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du jetzt schon nicht sicher bist ob Du das Studium durchstehst, solltest Du vielleicht besser in der Probezeit auf die Laberfächer wechseln. Jetzt im Ernst, Geschi & Philo sind beides echt weiche Fächer mit nicht wirklich tollen Berufsaussichten (jedenfalls in der Kombi), aber wenn Dir Uni Mathe nunmal nicht liegt und Du Dich auch nicht quälen willst macht das ja auch keinen Sinn.
 
Du beantwortest dir deine Frage selbst -> für dein aktuelles Studienziel bist du nicht bereit dich zu engagieren. Für Lehramt Geschichte würdest du es tun -> tu dir selbst ein Gefallen und schreib dich dafür ein und kündige dann dein jetziges Arbeitsverhältnis.
 
OK. Dann werde ich wohl erst mal noch ein bisschen weiter machen und dem ganzen eine Chance geben und sofern sich nichts bessert in der Probezeit kündigen. Sieht ja btw auch blöd aus wenn man schon nach einem Monat kündigt. Und jetzt sofort könnte ich sowieso kein Geschichtsstudium anfangen, fängt ja gerade kein Semester an.

Das mit den "weichen Fächern" oder "Laberfächern" ist btw völliger Bullshit und wird gerne von Vollblutmathematikern behauptet. Ist oftmals so eine Ausrede von denen, weil sie mit den Gesellschaftswissenschaften nicht zurecht kommen. ;) Die Gesellschaftswissenschaften sind defintiv auch keine ultra leichten Kindergartenfächer, wo einen die Abschlüsse für´s sinnlose labern gegeben werden. ;)
Ergänzung ()

Vielleicht ändern sich meine Gedanken noch während der Probezeit ja, wer weiß...
 
Es ist natürlich deine Entscheidung, ob du noch "ein bisschen weiter machst", aber das Grundstudium von Ingenieurstudiengängen dauert 2-3 Semester. Insofern ändert sich da der Matheanteil kaum.
 
Dass der Inhalt nicht besser wird, ist mir bewusst. Aber vielleicht mein Umgang oder meine Toleranz damit.
Ich versuche dem ganzen eine Chance zu geben - in gewisser Hinsicht natürlich auch, mir selbst eine Chance zu geben.
Wenn das nicht klappt oder ich weiterhin mich damit nicht zufrieden geben kann, dann schlage ich eben die andere Richtung ein. :D
 
Macht Dir denn der Rest - außer Mathe - Spaß?
Oder liegt's nur an Mathe?
Ich finde theoretische Informatik ist eher ein Siebfach. Lineare Algebra und Analysis schafft man eigentlich.
Magst Du Beweise?
Die Mathematik an der Uni ist ja anders als an der Schule.
Denkst Du gerne über Probleme nach und versuchst diese zu lösen? (Das kann auch über längere Phasen und permanent sein - sogar auf dem Klo)
Oder hortest Du lieber Wissen?
Bist Du gerne kreativ?
Philosophieren mag hier bei der Informatik niemand, auch wenn man damit "Denker" ist und man die Logik mitnehmen kann. Zumindest kenne ich das so.
Welche Fächer haben Dir an der Schule zugesagt?
Informatik ist ein hartes Studium und wenn man keine Freude daran hat, sollte man was anderes machen. Die Abbrecherquote ist ey schon hoch genug.
Mir geht's darum, ob dies nur eine Art "Anfangsschock" ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Serious_Sam schrieb:
Macht Dir denn der Rest - außer Mathe - Spaß?
Oder liegt's nur an Mathe?
Ich finde theoretische Informatik ist eher ein Siebfach. Lineare Algebra und Analysis schafft man eigentlich.
Magst Du Beweise?
Die Mathematik an der Uni ist ja anders als an der Schule.
Denkst Du gerne über Probleme nach und versuchst diese zu lösen? (Das kann auch über längere Phasen und permanent sein - sogar auf dem Klo)
Oder hortest Du lieber Wissen?
Bist Du gerne kreativ?

Der Rest ist definitiv auch hart, aber machbar. Ob es Spaß macht kann ich jetzt noch nicht beurteilen. Sieht aber besser aus als Mathe. ;)
Was meinst du mit "Siebfach"? Welche Studenten es durchstehen und welche nicht, oder wie?
Lineare Algebra, Geometrie und Analysis... Ob ich das schaffe, ist fraglich. Zumindest bei dem Tempo und dem Selbststudium...
Beweise? Nicht wirklich...
Ja, über Probleme und die Lösungen denke ich gerne nach. Besonders technische.
Kommt drauf an welches Wissen. ;) Geschichtliches Wissen zum Beispiel gerne, technisches auch. Mathematisches? Eher weniger.
Bei der Kreativität kommt´s auch auf den Kontext an. ;)
 
Theoretische Informatik (Grundlagen) wird irgendwann später im Grundstudium auf Dich zu kommen.
Ich kenne es als nur 80-90% - Durchfallquote - in-der-Nachklausur-ist-die-beste-Note-eine-4 Fach. Hier scheiden viele aus.

Bleib noch etwas und schaue ob Du Dir es vorstellen kannst. 2 Tage finde ich zu kurz und bewerte es eher als Schockreaktion, da Hochschule + Informatik.

PS: Du sollst auch nicht alles direkt in der Vorlesung verstehen können und verzweifeln, falls nicht, sondern nacharbeiten.
 
gammelkeule schrieb:
Das mit den "weichen Fächern" oder "Laberfächern" ist btw völliger Bullshit... Die Gesellschaftswissenschaften sind defintiv auch keine ultra leichten Kindergartenfächer, wo einen die Abschlüsse für´s sinnlose labern gegeben werden. ;)
Hast schon recht, sind allgemein anerkannte harte Wissenschaftliche Fächer mit extrem hohen Durchfallquoten und Leute die im Lehramt scheitern probieren es auch gerne im zweiten Anlauf mit einfachen Fächern wie Medizin, Jura, Mathe etc.. Oder war das andersrum? :evillol:

Nichts für ungut, wenn Dir das liegt ist es ja vollkommen okay aber ich hoffe Dir liegen nicht nur die Fächer, sondern auch der Beruf an sich. Lehrer kann als Job nämlich recht stressig werden.
 
Serious_Sam schrieb:
Theoretische Informatik (Grundlagen) wird irgendwann später im Grundstudium auf Dich zu kommen.
Ich kenne es als nur 80-90% - Durchfallquote - in-der-Nachklausur-ist-die-beste-Note-eine-4 Fach. Hier scheiden viele aus.

Bleib noch etwas und schaue ob Du Dir es vorstellen kannst. 2 Tage finde ich zu kurz und bewerte es eher als Schockreaktion, da Hochschule + Informatik.

PS: Du sollst auch nicht alles direkt in der Vorlesung verstehen können und verzweifeln, falls nicht, sondern nacharbeiten.

Oh Gott, das macht mir ja noch mehr Angst. :( Jap, deswegen meine ich das ja auch. Ich muss schauen ob es mir nicht liegt oder ob´s nur eine Schockreaktion ist. Deswegen will ich die 6 Monate möglichst gut auskosten. Tja... Nacharbeiten... Ich bin dual, da muss ich auch noch so arbeiten gehen. Da ist die Zeit recht knapp. Ich habe auch noch nebenbei Hobbys. ;) Und die will ich definitiv nicht aufgeben, ohne die geht´s nämlich nicht! (Und damit meine ich nicht nur zocken, ich habe auch noch ein Pferd zu versorgen! :p)

Mextli schrieb:
Hast schon recht, sind allgemein anerkannte harte Wissenschaftliche Fächer mit extrem hohen Durchfallquoten und Leute die im Lehramt scheitern probieren es auch gerne im zweiten Anlauf mit einfachen Fächern wie Medizin, Jura, Mathe etc.. Oder war das andersrum? :evillol:

Nichts für ungut, wenn Dir das liegt ist es ja vollkommen okay aber ich hoffe Dir liegen nicht nur die Fächer, sondern auch der Beruf an sich. Lehrer kann als Job nämlich recht stressig werden.

Lese ich da etwa Sarkasmus raus? ;) Stimmt, das mit dem Lehrerberuf muss man natürlich sich auch gut überlegen!
 
Meiner Meinung nach fokussiert sich die Diskussion ein wenig zu sehr auf das Studium. Die eigentliche Frage ist doch, was genau möchtest du später beruflich machen. Das Studium dauert 3 Jahre, das Berufsleben danach 45 Jahre. Durch ersteres kann man sich durchbeißen, selbst durch absolute Hassfächer. Wenn einem der Beruf später allerdings keinen Spaß macht, hat man ein viel größeres Problem.
 
Ich würde dem ganzen einfach etwas Zeit und eine faire Chance geben. Wenn du dich in 3-4 Monaten immer noch nicht in dem Gebieten wiederfinden kannst, dann passt das ganze vllt. auch einfach nicht.
 
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