Selbstständigkeit neben dem Beruf - Vorteile / Nachteile?

Sty_Stoned

Lt. Junior Grade
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Nov. 2012
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487
Hallo Leute,

ich spiele schon seit einer Weile mit dem Gedanke mich neben meiner Festanstellung etwas zu verwirklichen.
Es würde irgendwas zwischen Softwareentwicklung (habe da ein paar Firmen, denen ich immer mal wieder einen Gefallen tue) und Hardwareausstattung Privat- und Geschäftskunden (vom: "Ich möchte mein SmartHome durchdacht aufgebaut haben" bis hin zu "Kannst du mir mal n PC zusammenbauen?") sein.

Jetzt denkt bitte nicht: "Oh der Junge hat für 2 Freunde einen PC zusammengestellt und wird nun Größenwahnsinnig und möchte die Leute abzocken."

Klar geht es um ein Zusatzeinkommen, das aber nicht groß sein muss. Ich möchte so eher meinen Hauptberuf (aktuell angestellt als Softwareentwickler (B.Sc)) / meine Interessen / und mein Hobby unter einen Hut bringen und nebenher neues Erleben und den Leuten tatsächlich helfen. Dabei ist das Auftragsvolumen in erster Linie zweitrangig...Aufträge würde ich erstmal über Mundpropaganda einholen. (Aktuell würden mir sogar schon 4 vorliegen..)


Warum das nun alles? Ich würde in den Genuss von Steuerersparnissen kommen, könnte in einigen Bereichen die Mwst sparen, eine Metro Karte anfordern... meinen Hoizont erweitern etc.

Von meinem jetzigen Arbeitgeber wäre das kein Problem.


Da ich allerdings sagen muss, dass ich 0 Plan von einer Selbstständigkeit habe, wollte ich mal nachfragen, ob es hier Leute gibt, die "nebenberuflich" selbstständig sind. Die Erfahrungen würden mich interessieren. Ebenso bin ich natürlich gerne für Tipps und Tricks offen - und sei es nur Lesestoff bei dem ich mich gut informieren kann :)


Vielen Dank im Voraus und ich bin gespannt, ob es anderen auch schon so ging :)
 
Hei,

Ich bin der selben lage wie du, nur das ich dies nun Hauptberuflich will machen.

Um eine Firma zu gründen musst du erst mal einen guten Businessplan haben. Deine Konkurzen ansehen in deiner Region.

Du hast aus finanzieller Sicht nur 2 Möglichkeiten:
1. Ganz klein anfangen als Freelancer über Plattformen wie z.B.: freelancermap.de und dann wachsen als Firma.
2. Kredit aufnehmen oder eine Bank als Partner bekommen.

Möglichkeit 1 ist dabei am sichersten und du kannst jederzeit abbrechen. Das geht bei Möglichkeit 2 nicht.

Das Problem ist das du dich bekannt musst machen.
Ich selber bin Informatiker Systemtechniker. Ich habe einige Ideen, was ich als Applikationsentwickler würde umsetzten und verkaufen. Leider kann ich das nicht. Also falls du interresse hättest könntest du in meine Firma joinen. Natürlich 50/50.

Alles weitere solltest du dir dern Lehrsoft von der Betriebswirtschaft bekannt sein. Aber das hast du als Applikationsentwickler eh.?

Viel Erfolg
 
Stimmt denn der Arbeitgeber dem Unterfangen zu? Nebentätigkeiten müssen nämlich vom AG erlaubt werden, und ich könnte mir vorstellen, dass Softwareentwicklung als Nebentätigkeit nicht gerne gesehen wird, wenn die eigentliche Tätigkeit schon Softwareentwicklung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Arbeitgeber ist wie geschrieben kein problem. Habe ich mal spasseshalber vorgefühlt :)

Danke für eure antworten. :)
 
Ein Businessplan ist an dieser Stelle völliger Schwachsinn. Die anfänglichen Investitionen für einen Softwareentwickler sind sehr gering und laufende Kosten hast du auch praktisch nicht. Es ist also nicht so schlimm, falls du mal keine Aufträge hast.

Du solltest dich aber unbedingt vorher informieren, was du alles machen musst (Steuererklärung, Umsatzsteuererklärung...).

Auch möglicherweise wichtig für dich ist die Krankenversicherung. Es gibt eine Obergrenze für die gesetzliche Krankenversicherung. Dass heißt, ab einem bestimmten Einkommen, egal ob angestellt oder selbstständig, musst du dich privat versichern. Wenn du jetzt an der Grenze bist und mit dem zusätzlichen Einkommen darüber kommen würdest, solltest du dir das genau überlegen. Privat versichert zu sein hat nicht nur Vorteile.

Die Anmeldung beim Gewerbeamt kostet ca. 20€. Du kannst es ausprobieren, und wenn es nicht klappt einfach abmelden.

Welche Steuervorteile erhoffst du dir denn genau? Ich bin nebenberuflich Selbstständig (Student) und mir fallen persönlich keine ein. Und was erhoffst du dir von einer Metrocard? Habe sowas (von Mios/EdekaCC) aber Vorteile für die Privatperson hat das praktisch keine.

Dein zweites gewünschtes Tätigkeitsfeld (Hardware zusammenbauen) wirst du wohl kaum ausüben dürfen. Ein selbstständiger ITler muss sich in der Handwerkskammer eintragen und unterliegt der Meisterpflicht. Wenn du selbst keinen hast, kannst du auch jemanden einstellen. In deinem Fall aber unwirtschaftlich. Einzige Ausnahme ist, wenn du als ITler nur mit Software zutun hast. Dann entfällt die Pflicht sich in der Handwerkskammer einzutragen.

Gruß,
Alex
 
SpikeX schrieb:
Auch möglicherweise wichtig für dich ist die Krankenversicherung. Es gibt eine Obergrenze für die gesetzliche Krankenversicherung. Dass heißt, ab einem bestimmten Einkommen, egal ob angestellt oder selbstständig, musst du dich privat versichern. Wenn du jetzt an der Grenze bist und mit dem zusätzlichen Einkommen darüber kommen würdest, solltest du dir das genau überlegen. Privat versichert zu sein hat nicht nur Vorteile.

Das ist, zumindest für Deutschland, nicht richtig. Bis zu einem Einkommen von 4.800 EUR ist man pflichtversichert in der gesetzlichen Krankenversicherung. Verdient man mehr, kann man als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben und zahlt dort den Höchstbeitrag, egal wie viel man noch verdient. Aktuell sind das etwa 800 EUR / Monat, je nach dem ob man Kinder hat oder nicht.
Alternativ kann man ab diesem Einkommen dann auch in die Private Krankenversicherung wechseln. Ob das sinnvoll ist, muss im Einzelfall geprüft werden, pauschale Empfehlungen sind hier nicht hilfreich.
 
Kann zelpa nur zustimmen, es gibt keine Pflicht in die Private Krankenversicherung zu wechslen, wenn man die Beitragsbemessungsgrenze überschritten hat. Dann kann man sich weiterhin freiwillig in der GKV versichert bleiben. Die Bemessungsgrenze dient nur als "Grenze" ab wann man überhaupt in die PKV wechseln darf!
 
Danke für die Antworten. Ist ja doch einiges an Input da.

Gleitzeit ist vorhanden :)

Zu den Steuervorteilen: Nur ein Bsp: Als nebenberuflicher Selbstständiger kann man einiges an Anschaffungen oder den Heimarbeitsplatz bei dem Lohnsteuerjahresausgleich geltend machen. Das lohnt immer.

Zur MetroCard: Klar ist, dass man hier nicht immens spart, aber man kommt an Sachen (zB Fleisch) an die man sonst nicht ohne weiteres kommt.

Ich komm wohl nicht um Info Gespräche bei den Behörden bzw. dem Steuerberater rum. Mal einen suchen... ^^
 
@Sty_Stoned

Deine Steuererklärung bleibt im Wesentlichen unangetastet. Es kommt lediglich das zusätzliche Einkommen durch das Nebengewerbe hinzu. Ausgaben für das Gewerbe fließen einfach in die Bilanz ein. Bei Anschaffungen musst du auch aufpassen, wie du sie abschreibst. Nicht immer kannst du sofort den vollen Betrag abschreiben, sondern musst das über einen längeren Zeitraum tun. Auch kannst du Anschaffungen die du auch privat nur teilweise abschreiben. Wenn du dir jetzt einen PC nur fürs die Gewerbe kaufst geht das natürlich. Der muss dann aber auch im Vermögen des Gewerbes auftauchen.

Sowas kann natürlich irgendwo Vorteile bringen. Es gibt aber auch sehr viele Fallstricke.


Gruß,
Alex
 
Kleingewerbe-Bereich ist vollkommen unproblematisch, dann wirds allerdings schwierig mit Investitionen absetzen, weil man keine Steuern zahlen muss. Aber selbst als normales Einzelunternehmen ist es weit einfacher, als die meisten vermuten lassen. Da muss man sich keine Sorgen machen, überfordert zu sein. Einfach google Recherche hilft da schon.
 
supersam87 schrieb:
Kleingewerbe-Bereich ist vollkommen unproblematisch, dann wirds allerdings schwierig mit Investitionen absetzen, weil man keine Steuern zahlen muss.

Das ist schon mal falsch.
Evtl. meinst du Kleinunternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Aber das muss auch nicht immer von Vorteil sein.
Wir haben so viele Steuern, um alle kommt man nicht rum ;)
 
bobbyacz schrieb:
Das ist schon mal falsch.
Evtl. meinst du Kleinunternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes. Aber das muss auch nicht immer von Vorteil sein.
Wir haben so viele Steuern, um alle kommt man nicht rum ;)

Vollkommen richtig, genau das meinte ich! Danke für die Korrektur :)
 
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