Bachelor of Science (Informatik) oder Staatl. geprüfter Informatiker?

Anonwolf

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Hallo ComputerBase Community,
bin ziemlich neu hier allerdings habe ich gesehen das ihr hier vielen Leuten helft was Weiterbildung angeht :)
Deshalb wollte ich mich auch mal an euch wenden da ich nicht wirklich weiter weiß.
Also kurz zu mir:
Bin 22 Jahre alt, habe eine Fachhochschulreife und eine abgeschlossene Ausbildung als Industriemechaniker.
Ich arbeite seit knapp einem Jahr jetzt als IT-Systemadministrator. Bin also umgestiegen. Habe IT-Erfahrungen eher privat und nie so richtig gelernt, würde sagen eher so Basics was PC Erfahrungen angeht. Sprich Pc zusammenbau usw.
Also bin ich eigentlich echt interessiert eine Weiterbildung anzugehen. Ich habe das vor neben dem Beruf zu machen am besten alles von zuhause, sprich eine Art Fernstudium. Leider bin ich eine Person die echt sich hinsetzt und lernt, sieht aber eigentlich anders aus bei Sachen die mich halt interessieren. Bin halt ein bisschen unschlüssig was das angeht :(
So meine Frage wäre dann:
1. Was würdet ihr mir überhaupt empfehlen?
2. Unterschied zwischen einem Staatl. geprüften Informatiker und einem Bachelor of Science in Informatik?
3. Lieber doch kein Informatik? Wird mir das zu schwer fallen?
 
Schau dir doch mal die Inhalte beider Angebote an, dort wo du dich eher wiederfindest ... und schon weißt du was du machen sollst. Vielleicht findest du auch noch weitere berufsbegleitende Angebote.

Frage: willst du weiter als IT-Systemadministrator arbeiten oder hast du schon ein anderes Ziel vor Augen?
 
Grundsätzlich bist du mit dem Bachelor of Science in Informatik für die Zukunft besser gerüstet.
Dort lernst du definitiv viel mehr.

Aber als Fernstudium/ Abendstudium ist es doch schon sehr hart, aber wenn du sagst das du dich motivieren kannst dann gogo :-)
 
Danke erstmal für die Antworten!
Bin jetzt schon seit knapp einem Jahr wieder aus der Schule raus, aber das wird denke ich noch gehen wieder rein zukommen :D. Also ja ich würde schon Informatik im allgemeinen studieren wollen und mich nicht auf Gebiete spezialisieren wollen. Programmieren etc. interessiert mich sehr, auch wenn ich gerade in meinem Beruf davon nicht allzu viel sehe. Ich höre halt nur von anderen Leuten das Informatik an sich sehr schwer sein soll, alleine schon wegen der Mathematik die dort vorkommt. Habe mit Mathe eigentlich kein Problem bisher gehabt, bin eher so ein Mittelmäßiger Schüler gewesen was Mathe angeht aber meistens hat es geklappt. Also gibt es sonst irgendwie andere Bereiche die mich ansprechen könnten? Und ich will das auf jedenfall nebenbei machen, da ich nicht in der Lage bin auf mein Gehalt zu verzichten^^ Würde dann ein Fernstudium angehen wollen, hatte mir da auch bereits 2 Schulen ausgesucht. Das wären einmal die Wilhelm Büchner Hochschule in Darmstadt und glaube die andere war AKAD.
Irgendwelche Erfahrungen damit?
 
Also der klassische Anbieter im Bereich Fernstudium ist die FernUni Hagen. Gute Anerkennung und deutlich günstiger als Wilhelm Büchner und AKAD.

Ich stelle mir es jedoch schwierig vor, rein aus Skripten sich das Programmieren selbst beizubringen. Der Sprung ist schon sehr hoch. Die Leute die ich kenne, sind meist FIAE und setzen dann noch den B.Sc. Informatik drauf.
 
naja gut, das programmieren kannst du (und solltest du) ausserhalb der uni lernen..
 
_killy_ schrieb:
Also der klassische Anbieter im Bereich Fernstudium ist die FernUni Hagen. Gute Anerkennung und deutlich günstiger als Wilhelm Büchner und AKAD.

Ich stelle mir es jedoch schwierig vor, rein aus Skripten sich das Programmieren selbst beizubringen. Der Sprung ist schon sehr hoch. Die Leute die ich kenne, sind meist FIAE und setzen dann noch den B.Sc. Informatik drauf.

Fernuni Hagen habe ich mir bereits angeschaut, allerdings wenn ich schon sehe das das Studium dort 12 Semester dauert verliere ich direkt die Lust darauf^^

@birday: erwartet das Studium von dir das du das bereits kannst oder wie läuft das ab?
Ergänzung ()

Hätte dann sogar noch ne andere Frage.
Gibt es die Möglichkeit denn, den Fachinformatiker nebenbei zu machen? Also auch eine Art von Fernstudium?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Anonwolf

Das Studium bei der Fernuni Hagen dauert nun mal so lange, da keine Inhalte gekürzt werden. Was nützt dir ein Schein der dich zum B.Sc. Inf. macht der nur 3 Tage dauert???

Der Kommantar von Birthday bezog sich darauf, dass du nicht allein aus den Unterlagen das programmieren erlernst. Du musst viel Zeit investieren.

Ansonsten zu deiner letzten Frage -> ja du kannst den FIAE per Fernstudium machen: klick.

Wenn aber deine Eigeninitiative und die Bereitschaft Google zu bedienen weiterhin so gering ist, dann sehe ich echt schwarz für dich. Du musst dich hinsetzen und selbst motivieren und dass immer und immer wieder. Du musst deine Nase in Unterlagen und Bücher stecken ... und ja, wahrscheinlich wirst du auch mal eine Bibliothek besuchen um dort Bücher auszuleihen.
Sich weiter zu bilden lohnt sich, grad im IT Bereich ... aber die Motivation musst du selbst mitbringen. ;)
 
Informatik ist einer der schwierigsten Studienfächer und das hat auch seinen Preis.

Und was ich dir jetzt sage das soll dich nicht verunsichern sondern warnen.

Wenn du nicht genug eigenmotivation mitbringst dann bist du ganz schnell raus. Du wirst Fächer haben die dich 0 interessieren mit komplexen Strukturen. Dort brauchst du doppelt solange weil du dir trotz des Desinteresses den Stoff aneignen muss und verstehen muss.

Weil ich gerade einen Praktikanten auf Arbeit bekommen habe der sein fachabi macht möchte ich dich auf folgendes hinweisen: Das Studium erfordert das du dein hintern selbst hoch kriegst und nicht erwartest das man zu dir kommt und wie in der Schule alles vorkaut.
 
Anonwolf schrieb:
Fernuni Hagen habe ich mir bereits angeschaut, allerdings wenn ich schon sehe das das Studium dort 12 Semester dauert verliere ich direkt die Lust darauf^^

Dann gehe bitte nicht studieren. Ein richtiges Studium zielt auf tiefgründige, akademische Bildung ab, damit dir ein höherer Bildungshorizont eröffnet wird und damit du z.B. komplexe Probleme gezielt und vor allem selbstständig lösen kannst (etwa für reale Probleme aus der Theorie abstrahieren, welche Algorithmen möglicherweise zur Lösung der Probleme zielführend wären).
Es ist eine einzige Einführung in immer tiefere Theorieinhalte, immer mehr Selbstorganisation/-management und damit immer mehr Spezialisierung und Persönlichkeitsentwicklung im Kontext von höherer Bildung.

In Vollzeit bedeutet das für einen Bachelor min. 3 Jahre Regelstudienzeit und einen Master min. weitere 2 Jahre Regelstudienzeit. Bei uns zeigen die relativen Häufigkeiten, dass die Meisten 1-2 Semester (also ein halbes bis ein ganzes Jahr) länger brauchen. Was auch definitiv sehr gut ist: in Regelstudienzeit abschließen bedeutet vielfach ansonsten nämlich Bulimie-Lernen.

Bei seriösen Teilzeit- oder Fernstudiumsangeboten, wo also keine Inhalte gekürzt werden, resultiert das selbstverständlich darin, dass die Studiendauer min. doppelt so lang ist (da du es ja nebenher machst).
Wie hast du dir das denn vorgestellt? Das du mal eben 2-3 Jahre nebenher ein wenig was "studierst" und dann einen Abschluss hast, der gleichwertig zu einem regulären Studium wäre?

Nichtsdestoweniger mündet aber auch ein vollumfängliches Fernstudiumsangebot selten in äquivalenter Qualität im Vergleich zu einer "richtigen" Universität. Die Qualität der Lehre ist bei höheren Bildungsthematiken ganz entscheidend auch davon abhängig, wie qualitativ die Studierendenschaft und die Forschung ist. Ohne forschungsaktiven Lehrkörper, kann man z.B. kaum interessante, tiefgreifende wissenschaftliche Praktika, Abschlussarbeiten, usw. usf. absolvieren. Auch bedeutet es klare Nachteile für den Übungs-/Seminarbetrieb. Vor allem aber gibt es keinen regen Austausch von Gedanken zu mannigfaltigen Problemkategorien: das umfassendste Wissen erwirbt man an der Uni schließlich im Selbststudium, indem man außerhalb des Curriculums an Aktivitäten, Projekten, Forschung, Gesprächsrunden, ... partizipiert. Da es alles das an einer Fernuni nicht oder nur sehr beschränkt gibt, verkümmert das Studium dort somit immer zu einer Art Minimalqualifizierung für den entsprechenden Abschluss.


Ganz unabhängig davon möchte ich auch noch folgenden Tipp (@Topic) geben:
deine Interessensbereiche scheinen - so wirkt es zumindest auf mich - allesamt sehr praktischer Natur zu sein. Damit wirst du in einem herkömmlichen Studium vermutlich nicht glücklich und ich könnte mir vorstellen auch nicht erfolgreich (abgsehen davon, dass man intellektuell betrachtet über ein nicht gerade unerhebliches Mindestmaß an Befähigung verfügen muss, ist man vor allem nur dann gut, wenn einem die Tätigkeit auch wirklich gefällt - wer sich "durchquält" ist in aller Regel schlechter als die Anderen).
Ein "herkömmliches" Universitätsstudium zielt gerade auf Theorie, auf akademische Bildung, auf Forschung usw. usf. ab. Profane und/oder praktische Tätigkeiten, etwa "Programmieren", hast du da kaum. Systemadministration o.Ä. schon gar nicht - viel zu trivial.

Insofern würde ich dir - wenn überhaupt - ein Studium an einer praktisch orientierten (was die meisten sind, es gibt verhältnismäßig nur wenig wirklich forschungsorientierte FHs) Fachhochschule oder eventuell noch besser, direkt ein duales Studium empfehlen.
Diese sind, gerade wenn man nicht besonders Theorie-affin ist und vor allem, wenn man es in irgendeiner Form "begleitend" machen möchte, deutlich einfacher zu packen.
Vor allem aber wird es da viel Praxis geben, spätestens beim dualen Studium auch sehr viel in sehr konkretem Bezug zu Beruf/Branche (Unternehmen zahlen dir das Studium da ja nicht aus Nächstenliebe, sondern weil sie für ihren Bereich spezialisierte Fachkräfte wollen).
Und das ist auch gut so; es werden schließlich auch viele Kräfte in der Exekutive benötigt, die einen starken Praxisbezug darbieten müssen, zeitgleich aber auch über einen qualitativeren Bildungshorizont verfügen sollen, als es in einer Ausbildung der Fall ist.


Von anderen Angeboten, die dir einen Bachelor (häufig dann "of Arts" o.Ä.) oder vermeintlich "äquivalente" (imho nie der Fall) Abschlüsse in 1-2 Jahren berufsbegleitend versprechen, würde ich vehement abraten.
Für Bildung gibt es keine Abkürzung; Qualität braucht Zeit.
Hinzukommend sind solche Angebote fast immer privater Natur und damit nicht selten recht kostenintensiv. Da kann man, gerade wenn es um Praxis geht, viel besser z.B. um konkrete Neuorientierung im aktuellen Unternehmen fragen und dann mit Kollegen, über Programmier-Fachbücher usw. umsatteln. Oder eben FH, duales Studium, neuen Job, ... anstreben.
So lernt man Inhalte sehr praxisbezogen, an ganz konkreten Fallbeispielen aus den Bereichen, in die man später auch geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
_killy_ schrieb:
...Das Studium bei der Fernuni Hagen dauert nun mal so lange, da keine Inhalte gekürzt werden. Was nützt dir ein Schein der dich zum B.Sc. Inf. macht der nur 3 Tage dauert??? ...

Das Studium an der Fern Uni Hagen dauert solange, weil der Inhalt bei nebenberuflichem Studium gestreckt wird. Wer das Fernstudium als Hauptstudium wahrnimmt kann es in der Hälfte der Zeit machen.

Und gekürzt wird bei anderen Unis/FHs nichts, sonst wären diese am Ende nicht staatlich akkreditiert.
 
Für die staatliche Akkreditierung gibt es einen WEITEN Spielraum.
Beispiel die FOM bietet auch ein berufsbegleitendes Studium an (Winfo) in 3,5 Jahren neben dem Job ;)
 
Ungard schrieb:
... WEITEN Spielraum.

Aber keinen der eine Kürzung vorsieht, nur den, das unterschiedliche Inhalte aus einem Fundus von unglaublich vielen Inhalte vermittelt werden.

ascer schrieb:
...Bei seriösen Teilzeit- oder Fernstudiumsangeboten, wo also keine Inhalte gekürzt werden, resultiert das selbstverständlich darin, dass die Studiendauer min. doppelt so lang ist (da du es ja nebenher machst).....

Ein Fernstudium ist in der Regel nicht länger ausgelegt als ein Präsenzstudium. Das besondere an der Fern Uni Hagen ist, dass sie anbieten, das Fernstudium in seiner Dauer zu verdoppeln. Man kann aber in Hagen auch in der Regelstudienzeit nebenberuflich studieren, also in 3 Jahren/6 Semestern. Daraus folgt dann eben, dass man den gleichen Lernaufwand hat wie Vollzeitstudenten. Typischer Weise ist ein Fernstudium an anderen FHs/UNIs auf die Regelstudienzeit ausgelegt, die Fern UNI Hagen bewirbt das verlängerte Studienmodell nur intensiver, so dass es den Anschein hat, als wäre dass normal.
 
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Es gibt als Beispiel im Bereich Informatik Studiengänge mit 20 ECTS Mathe und welche mit nur 8. Welche mit Theo. Informatik und welche ohne.
W-Info mit viel BWL und Management (eher einfach) und welche mit viel Informatik (eher schwer).
Es gibt Module an Uni xyz die decken mit 5 ECTS den Inhalt von 2 Modulen mit 12 ECTS an FH xyz ab.
 
Fu Manchu schrieb:
Ein Fernstudium ist in der Regel nicht länger ausgelegt als ein Präsenzstudium.

True. Und genau deshalb sind die meisten Angebote imho auch Mumpitz - vollkommen unabhängig von der Akkreditierung.

Informatik, Chemie, Physik, Mathematik usw. zählen an den Unis zu den Studiengängen, die die höchsten Durchfall-/Abbruchquoten haben, weil die in aller Regel eben noch recht anspruchsvoll sind. Je nachdem, wie gut ein Student mit dem Stoff klarkommt, wird in Umfragen (und das bestätigte sich bis jetzt auch immer in persönlichen Gesprächen) von sowas wie 40-60h pro Woche für ein Vollzeitstudium benötigt. Wenige schaffen das (unter Umständen auch mit Abstrichen in Noten und vor allem erlernten Wissen) in etwas weniger, genauso gibt es aber auch Leute die noch mehr Zeit benötigen bzw. investieren.

Abgesehen von ganz Wenigen Workaholics, die häufig dann ja auch in den 40ern gesundheitliche Probleme bekommen, kann keiner dauerhaft jede Woche 7 Tage arbeiten. Was man aber müsste, wollte man tatsächlich den gleichen Umfang und die gleiche Qualität eines Vollzeitstudiums erreichen, zeitlich gesehen das ganze aber neben dem Beruf machen (ausgegangen von der typischen 40h-Woche).

Vollkommen unabhängig davon bezweifle ich auch extrem die Eignung der absoluten Masse an Menschen, überhaupt nach einem 8h-Arbeitstag noch aufnahmefähig zu sein und dann beispielsweise noch sinnvoll Stoff zur theoretischen Informatik, Algorithmik, ... bearbeiten zu können.

Und in dieser Zeit ist ja der obligatorische Teil des Curriculums enthalten. Meine persönliche Erfahrung, ob nun in Gruppenarbeit oder auch als Lehrender an der Uni sowie mit Leuten aus Unternehmen, hat bisher immer gezeigt das nur die wirklich gut sind, die nicht nur das nötigste machen (=für die Klausur relevanten Stoff lernen, häufig artet das dann ja auch in Auswendiglernen aus), sondern die über das obligatorische Curriculum sich qualifizieren.
D.h. das, was das Studium eigentlich mal war: die weiteren Literaturempfehlungen des Professors abgrasen, sich mit anderen Studenten austauschen, auch mal ein Paper, Projekt, ... anzugehen, für das man keine Credits bekommt, einer Studentischen Arbeitsgemeinschaft beizutreten, an Wettbewerben teilzunehmen, Praktika (ob nun wissenschaftlich oder konkret in Betrieben ist ja erstmal egal) zu absolvieren, und und und.


Abschlüsse, die einem berufsbegleitend einen qualitativen, akademischen Abschluss in 3 (oder manchmal ja gar weniger) Jahren versprechen, sind imho absoluter Mumpitz.

Meiner Meinung nach bewahrheitet sich da immer: "für Bildung gibt es keine Abkürzung, Qualität braucht Zeit".


Imho sieht man das z.B. sogar schon bei dualen Studiengängen. Die sind häufig von den Unternehmen derartig auf ihren Bereich getrimmt, dass nicht nur ohnehin wissenschaftliche Inhalte & Theorie sehr kurz kommen, sondern überhaupt selbst die Praxis sehr stark auf einen Bereich eingeschossen ist.
Dabei sollte ein akademischer Abschluss eigentlich höhere Bildung vermitteln und einen gewissen Grad an Abstraktionsvermögen, allgemeinen Problemlösungsstrategien usw. usf. attestieren. Genauso wie die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstständigkeit.
Das ist unter Zeitdruck gar nicht möglich.

Bei Schulabschlüssen sieht man die Misere doch auch, auf immer kürzere Taktung und unter Druck Stoff vermitteln zu wollen, führt insgesamt zu immer schlechteren Absolventen. Bei akademischen Abschlüssen ist das imho noch prekärer ausgeprägt, weil dort eigentlich freies, kritisches Denken nötig wäre, was unter Zeitdruck und Bulimielernen schlicht nicht möglich ist.



Ein duales Studium - deshalb hab ich das ja auch dem TE vorgeschlagen - macht als Abschluss imho nur dann wirklich Sinn, wenn man (a) ohnehin sehr praxisorientiert ist, (b) nicht wirklich (also tief, fundiert) an Wissenschaft interessiert ist (höhere Bildung also mehr als Mittel zum Zweck für praktische Probleme sieht) und (c) bereits über Berufserfahrung oder sonstige Persönlichkeitsentwicklung / Skillsets verfügt.

Gerade dann kann man die hohe Spezialisierung für einen bestimmten Bereich, für konkrete berufliche Erfolge, in einem dualen Studium gut ausnutzen.

Für an Bildung Interessierte - also speziell wissenschaftlicher Bildung - die am besten auch noch gerade aus dem Abi und/oder der Ausbildung kommen, ist das imho vollkommener Quark.
 
Zuletzt bearbeitet:
ascer schrieb:
...Abschlüsse, die einem berufsbegleitend einen qualitativen, akademischen Abschluss in 3 (oder manchmal ja gar weniger) Jahren versprechen, sind imho absoluter Mumpitz.....


Falsch! Wenn in den 3 Jahren Fernstudium (6 Regelsemester) der gleiche Stoff vermittelt wird wie in einem Präsenzstudium mit 6 Regelsemestern, dann sind diese Abschlüsse gleichwertig anzusehen.

Und kürzere Studiengänge im Fernstudium stehen genauso kürzeren Studiengängen im Präsenzstudium gegenüber, sollte es das überhaupt geben, dass man den Bachelor in weniger als 6 Semestern macht.

Ein qualitativ hochwertiger Abschluss ist auch im Fernstudium möglich, denn a) lernt man eh zu Hause, b) hat man auch im Fernstudium Präsensphasen mit Vorlesung und Kontakt zum Dozenten und c) sind die Inhalte durch die Akkreditierung gleich bzw. vergleichbar.
 
@ Fu Manchu

Du musst ascer verstehen, er kann sich einfach nicht vorstellen, dass jemand der schon eine abgeschlossene Ausbildung im IT Bereich hat, auch per nebenberuflichen Studium den gleichen Stoff lernen kann wie ein Vollzeitstudent.
Er vergisst hier regelmäßig, dass aus der beruflichen Praxis sowie Ausbildung nicht wenige Inhalte für den "nebenberuflichen" Studenten einfach deutlich schneller greifbar sind als für den Vollzeitstudenten.

Auch will er nichts davon wissen, dass die meisten Jobs mittlerweile "Wissens" Jobs sind die meist eine höhere Qualifikation wie ein Studium benötigen - aber auch das gelernte Wissen muss dann praktisch umgesetzt werden.

Für ihn gibt es nur das Vollzeitstudium + ausschließlicher Werdegang in der Lehre ... ein Vollzeitstudent der danach in der Wirtschaft arbeiten gehen möchte passt einfach nicht zu seinem Weltbild. ;)

Aber so what - gibt halt solche und solche ...

@ ascer

Bist du noch am studieren oder mittlerweile Assi/Dozent?

PS die Abbruchquoten bei nebenberuflichen Studiengängen sind vergleichbar mit Vollzeitstudiengängen
 
_killy_ schrieb:
dass die meisten Jobs mittlerweile "Wissens" Jobs sind die meist eine höhere Qualifikation wie ein Studium benötigen - aber auch das gelernte Wissen muss dann praktisch umgesetzt werden.

*als

Das ist Quark. Typisch akademische Berufe - gerade heutzutage - gehen in Bereiche der Algorithmik, Cloud-Computing/verteilte Systeme, AI / Machine Learning, Security / Kryptographie, complex system engineering (also Architektur komplexer Softwaresysteme, was hier vor allem über die Modellierung hinausgehend den Entwurf und Konzeption neuer Techniken betrifft), Hochleistungsrechnen / Simulation, Bio-/Medizin-/Chemie-/Physik-Informatikthemen, Robotik, VR/AR und vielerlei mehr.

Für entsprechende Vakanzen ist in jedem dieser Felder ein Studium oder äquivalente Fertigkeiten nötig. Da es schwierig ist, äquivalente Fertigkeiten, also "vergleichbare Qualifikationen" etwa durch Kurse, Selbststudium, ... nachzuweisen und zu vergleichen, hat man heutzutage bei vielen solcher Vakanzen oft schon nur noch "abgeschlossenes Studium in ...", "Spezialisierung auf ..." stehen.
Mittlerweile liest man ja sogar von Doktor / PhD Titeln nicht mehr so selten als Anforderungsprofil.

Derartige Skills werden auch mit Nichten in einem "normalen" - also praktisch veranlagterem - Job vermittelt und erst Recht nicht in einer Ausbildung. Natürlich gibt es die Ausnahmekandidaten, die sich etwa höhere Mathematik aus Fachliteratur anlesen und dann noch Weiterbildungen in etwa funktionaler Programmierung machen, um hinterher für Algorithmikjobs fit zu sein. Aber wie viele machen das bitte?

Zu meinen Lebzeiten hab ich bis jetzt nur einen einzigen Menschen getroffen, der sich neben seinem Beruf über Jahre in höhere Mathematik und andere Studieninhalte so tief autodidaktisch eingearbeitet hat, dass man problemlos von äquivalenten Fähigkeiten im Vergleich zu Diplom- bzw. Masterabsolventen sprechen konnte.

Wenn du von dem typischen Entwicklerberuf, Sysadmin usw. usf. redest, dann stimmt die Aussage natürlich...aber das sind nicht die Berufsbilder, auf die einen ein Studium vorbereitet. Deshalb wird gerade in solchen Feldern häufig ja auch auf Praxis gepocht (was optimalerweise z.B. ein duales Studium bietet), da auf die praktischen Anforderungen in solchen Tätigkeitsfeldern einen genau nichts im normalen Studium vorbereitet (weil es eben nicht das Ziel eines "herkömmlichen" Studiums ist, dafür "auszubilden").



_killy_ schrieb:
Für ihn gibt es nur das Vollzeitstudium + ausschließlicher Werdegang in der Lehre ... ein Vollzeitstudent der danach in der Wirtschaft arbeiten gehen möchte passt einfach nicht zu seinem Weltbild. ;)

Das ist Mumpitz und reine Spekulation. Ich habe sehr differenziert dargelegt, wofür sich ein herkömmliches Universitätsstudium eignet, was dort (Theorie, Forschung, ...) der primäre Fokus ist und inwiefern sich praktischere FHs und vor allem duale Studiengänge und Konsorten davon abgrenzen. Auch welche Bildungswege für welche Berufszweige interessanter sind, wurde ausreichend dargelegt.

Ermangelt es bei deiner Interpretation der Texte der nötigen Differenzierung, so kann ich dem nur schwerlich Abhilfe verschaffen.


_killy_ schrieb:
Aber so what - gibt halt solche und solche ...

Auf diese Floskel - in ausführlich - habe ich es ja auch heruntergebrochen.



_killy_ schrieb:
Bist du noch am studieren oder mittlerweile Assi/Dozent?

Ich denke nicht, dass das hier von Relevanz ist.
Um aber deine Neugier zu befriedigen: ich hab von Abitur samt IT-Nebenjob währenddessen, über ein einjähriges Praktikum in Anwendungsentwicklung, eine abgebrochene Ausbildung bis hin zu gegenwärtig Lehre im Bereich Robotik, Softwareentwicklung, Algorithmik schon einiges gemacht.
Nächster Step wird der Beginn eines Promotionsstudiums.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ ascer

Aktuell sitze ich hier neben Bücher von Lothar Sachs - Angewandte Statistik und einigen NWB Bücher zu Statistik. Mit meinem Hintergrund (duales Studium + nebenberuflich ebenfalls studiert) habe ich gelernt, dass man nie aufhört zu lernen. Auch während man schon Vollzeit arbeitet entschuldigt dies nicht, sich auch noch weiterzubilden.

Sobald ich die Freigabe von meiner Frau bekommen habe, wird sich dann für Mathe bei der Fern-Uni Hagen eingeschrieben. ;)

Du willst promovieren - passt jetzt von deinen Beiträgen auch zu dir - mir ist der Bezug zur Praxis extrem wichtig. Ich hatte schon einige Trainees bei mir sitzen, die wirklich echte Schwierigkeiten hatten das Gelernte praktisch anzuwenden.

PS kannst ja mal ein Promotions-Tagebuch anlegen :cool_alt:
 
_killy_ schrieb:
...Sobald ich die Freigabe von meiner Frau bekommen habe, wird sich dann für Mathe bei der Fern-Uni Hagen eingeschrieben. ;)...

Gute Idee :D. Ich habe mich für ein Aufbaustudium zum WIng eingeschrieben (Technik) ohne vorher zu fragen, das gab ein klein wenig Verstimmung. Zum Glück ist sie mittlerweile milde gestimmt, mein Argument war, dass es besser als Playstation spielen und gut für die Zukunft ist.
 
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