Was gilt es zu beachten beim Kauf von Elektrolytkondensatoren?

plato333

Lieutenant
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Oder anders ausgedrückt sind dies die richtigen Elkos für mein Medion TV MD 30325?
http://www.ebay.de/itm/4-Elko-Elekt...191724?hash=item23831735ac:g:xBgAAOSww9xZGdZ6
oder
https://www.ebay.de/itm/Elektrolyt-...683859?hash=item3d548f5213:g:UCIAAOSwPcVV01Xi

Beide ok?
Kommt es haupsächlich auf diese Angaben an "4700µF 6,3V"?
Muss die Größe 100%ig gleich sein? Meine haben einen Durchmesser von nur 11mm nicht 13mm?

Dachte ich versuche mal meinen alten TV zu reparieren, bevor ich ihn wegschmeisse.
Falls noch jemand einen Tipp hat - gerne!

Falls ihr auf den Fotos genug erkennen könnt, könnt ihr auch gerne was zu den Elkos sagen, war mir nicht sicher, ob die hinüber sind, sind leicht gewölbt. Habe in einem Video auf Youtube gesehen, dass jemand bei einem ähnlichen oder sogar genau dem gleichen TV, diese beiden Kondensatoren getauscht hat. Bei mir waren diese beiden, die die am "schlechtesten" aussahen.
 

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Ja, es sind meist low ESR Elkos in den Schaltnetzteilen wie in deinem Link. Wenn du nur einen brauchst kannst du die auch bei Conrad, Reichelt oder so kaufen. Imho besser als ebay, wer weiß was du da bekommst.
Die Kapazität in µF muss gleich sein, die maximale Spannung in V gleich oder größer.
 
Ich achte immer darauf, die Elkos so weit wie möglich von den Hitzequellen zu entfernen. Und ansonsten kauf ich halt beim örtlichen Elektronikladen die guten von den etablierten Markenherstellern oder so.
 
Vielen Dank für die klaren Antworten!
Auf meinen Elkos sehe ich keine Temperaturangabe - egal ob "85°C" oder "105°C"?
Sorry, gerade erst entdeckt! Denke mal lieber "105°C" oder?
 
Ok, vielen Dank! Dann werde ich mal mein Glück versuchen!:hammer_alt:
 
An dem Netzteil können auch im ausgeschalteten Zustand hohe Gleichspannungen anliegen. Ich würde an deiner Stelle erst mal an den Induktivitäten und Kondensatoren (auf denen mehr als 50V steht) messen ob noch was anliegt, bevor ich schmerzhafte Erfahrungen mache.
Generell sollte man wissen was man tut, wenn man die Schutzkleinspannung verlässt. Ich hoffe das trifft auf dich zu.

Wichtig ist noch das Rastermaß (RM), das gibt an, welchen Abstand die beiden Pins voneinander haben. Wenn der nicht passt, passen auch deine neuen Kondensatoren nicht in die Platine. Zudem würde ich an deiner Stelle Low ESR Typen verbauen. Die Höhe ist bei dir ebenfalls entscheidend, den Bildern nach zu urteilen.
Ich würde meine Bauteile auch lieber von Reichelt oder Conrad beziehen und nicht irgendeinen Kram von Ebay.
 
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Hallo,

tausche bitte alle Elkos der betroffenen Platine aus, nicht nur die mit den Wölbungen. Die anderen mögen noch gut aussehen, sind aber genauso alt und belastet worden wie die gewölbten. Die Elkos auch unbedingt vorher entladen und nicht einfach kurzschließen. Ein Voltmeter/Multimeter ist hier wohl der sicherste Weg. Da kannst du genau beobachten wie die Spannung abfällt. (Wichtig: Hohen Spannungsbereich einstellen). Ansonsten gibt es bei den Elektronikhändlern auch große Entladewisterstände.

Wie ebenfalls schon erwähnt, ist das RM wichtig. Das kannst du z.B. mit einem Messschieber an den Pins des Kondensators ermitteln.

Und zum Abschluss, bei Elkos immer auf die Polarität achten.

Viel Erfolg beim Basteln.

Gruß
Bob
 
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Es gibt als Handregel die allgemeine Aussage, dass bei 10°C Temperaturunterschied eine Verdopplung / Halbierung der durchschnittlichen Lebensdauer zu erwarten ist. Ein Elko mit 105°C Spezifikation lebt bei ansonsten gleichen Umgebungsbedingungen also (statistisch gesehen) durchschnittlich 4x länger als einer mit 85°C. 125°C etc. Typen gibt es auch noch, hauptsächlich aber üblich nur für Sonderanwendungen und den Kfz-Einsatzbereich.

Darüberhinaus gibt es auch noch weitere Herstellungs- und Qualitätskriterien, so dass hier gemäß Hersteller-Datenblatt Lebensdauerwerte bei angegebener Nenn-(Maximal-)temperatur von 1.000h - 10.000h möglich sind. Eine Suche bei z.B. mouser.de, digikey.de, rs-onlien oder reichelt.de usw. gibt darüber (meist) Auskunft. Die tatsächlich mögliche Lebensdauer in einer gegebenen Schaltung hängt dann u.a. von der realen Temperatur des Elkos in Verbindung mit dem Innenwiderstand (ESR) bei gegebener Frequenz ab. Ein 105°C Elko erreicht also bei z.B. einer Temperatur von 45°C eine durchschnittlich 2^6 fache Lebensdauer gegenüber der Angabe bei Nenntemperatur (105°C). Über die Zeit altert ein Elko auch noch, was sich meist in einer allmählichen Verringerung der tatsächlichen Kapazität äußert, das sich meist der Elektrolyt allmählich "verflüchtigt".

Dazu kommt noch der ESR-Wert, der den Impedanzwert (Innenwiderstand) des Elko's bei einer bestimmten Nennfrequenz angibt. In Digitalschaltungen sind diese möglichst niedrig zu wählen wegen der damit verbundenen Verlustleistung des Elkos, die zu seiner Erwärmung beitragen.

Eine Erhöhung der angegebenen Nennspannung des Elkos hat übrigens keinerlei positive Auswirkungen auf die Lebensdauer oder die sonstigen elektrischen Nennwerte, der Elko wird nur größer in der Baugröße (und teurer) bei gleichem Nennwert, da die Isolationsschicht dicker wird (werden muss). Solange man nicht niedriger geht als die angegebene Nennspannung des Originaltyps bleibt das also "egal". Eine Erhöhung der angegebenen Nennspannung schadet aber auch nicht, so dass man hier höher gehen kann, wenn man den gewünschten Wert bei der gewünschten Spannung und Nenntemperatur nicht (problemlos) erhält. Rastermaß der Anschlüsse (RM) und Baugröße sind dann wesentliche Merkmale, ob man ihn bei gegebenem Platz noch unterbringen kann. Deswegen bei einem Austausch vorher immer ausmessen.

Man lese sich dazu erforderlichenfalls in die im Internet verfügbare Literatur bzw. Angaben ein.

Anm.: Es gibt auch bei Elkos technologische Unterschiede in Bezug auf den Elektrolyten, je nach dem, ob z.B. fest oder flüssig. Tantal-Elkos usw. einmal außen vor gelassen, die sowieso kaum noch Bedeutung haben, weil sie von diversen Problemen geplagt werden. Erstere (fester Elektrolyt) findet man häufig an kritischen Stellen auf Mainboards, sind aber auch entsprechend teurer...
Den Unterschied: radial oder axial wird man (wahrscheinlich) kennen. Im hier relevanten Bereich sind es (fast) immer radiale Bauformen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die ausführlichen und klaren Antworten.:daumen:
Habe mir das Multimeter Meterk MK01a gekauft. Anleitung zum vergessen, aber so ungefähr weiß ich Bescheid.
Deswegen mal nur die Frage, gibt es irgendwelche No-Gos! Also etwas, was man bei TV Geräten falsch machen kann?
Habe mir schon unzählige Videos angeschaut, denke mal ich kriege das hin, aber vielleicht gibt es ja was, das auch ein Perfektionist, der
was im Kopf hat falsch machen kann!;) Oder anders ausgedrückt, wie sicher ist so ein Multimeter, hab da schon wilde Storys gehört!;)
 
Finger weg von dem geöffneten Gerät wenn Netzspannung anliegt. Nachdem du den Stecker gezogen hast solltest du evtl. ne halbe Stunde warten, bevor du am Gerät rumschraubst. Die Platine mit der du arbeiten willst am besten aus dem Gerät ausbauen. Und dann solltest du dennoch prüfen, ob an Kondensatoren noch Spannung anliegt, bevor du wild drauf loslötest.

Irgendein Multimeter ist immer noch besser als keins. Explodieren werden die nicht, es könnte sein dass es etwas riecht wenn man was falsch macht.

Bei Spannungsmessungen mit dem Multimeter erzeugt man mit der Spannungsquelle übers Multimeter einen hochohmigen Messkreis, über den sich der Kondensator in diesem Fall langsam entladen kann, abhängig von der Spannung, der Kapazität und des Messwiderstands natürlich. So kann man die Spannung überwachen und entladen, bis sie in einem verträglichen Bereich ist. Unter 60V ist sie ungefährlich für dich, unter 1V sollte sie sein wenn du an der Platine arbeiten willst. Sonst kannst du durch Kurzschlüsse andere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen.

Du solltest mit den Messspitzen vom Multimeter aufpassen, damit hat man schnell auf der Platine was kurzgeschlossen. Entweder man hat Schutzkappen, so dass wirklich nur die Spitze raus schaut oder man macht tesa um den Hals, damit er isoliert ist.

Beim Auslöten von Bauteilen kann eine Entlötpumpe einem das Leben enorm erleichtern:
https://www.amazon.de/GEDORE-8354-1...sr=1-3-catcorr&keywords=Wentronic+entlötpumpe
Damit saugt man verflüssigtes Lötzinn ab und bekommt die alten Kondensatoren leichter ausgelötet.
 
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@ghecko
Danke, sehr gut Tipps!:daumen:
Bin grundsätzlich bei solchen Sachen eher fast zu vorsichtig!;)
Sehe ich das richtig, dass man bei der Spannungsmessung beim TV nicht viel falsch machen kann (da schwarze Messspitze an Schraube oder Metallrahmen und die rote Messspitze an den jeweiligen Kontakt)? Ich mache mir eher Sorgen, dass ich beim Messen meinen TV beschädige, oder ist diese Sorge unbegründet? Habe vor zunächst die Elkos zu tauschen und danach, falls der TV immer noch nicht geht (bei meinem Glück sehr wahrscheinlich) mich mit dem Multimeter auf die Suche nach der Fehlerquelle zu begeben. Gute Videos dazu gefunden, wo jemand so immer mehr und mehr ausschließen kann und am Ende die Fehlerquelle findet (kleine Diode die durch war). Leider sieht man aber nicht immer genau wo und wie dort gemessen wird - befürchte also eher, das ich evtl. mal zu einer Messung die Messspitzen falsch ansetze und den TV beschädige.
 
Ohne Unterlagen kannst du mit den Messwerten nichts anfangen , Hoffe darauf das der Tausch der Kondensatoren die Lösung ist . Andernfalls hat sich das Thema wohl erledigt .
 
@Was_denn
Da könntest du Recht haben, bei anderen TVs sind natürlich schön die Spannungen etc. direkt auf den Platinen angegeben, hier natürlich nicht!
Versuche seit einer gefühlten Ewigkeit die Sch... Stecker rauszukriegen (siehe Foto). Gibt es da nen Trick? Bei PCs nie ein Problem gewesen, hier horror, blockieren sich schön gegenseitig. Der auf den der gelbe Pfeil im Foto zeigt ist der Geilste! Google spuckt auch nichts aus...ich schmeiß gleich alles aus dem Fenster! Wer hat sich solche Stecker ausgedacht + die Position! Falls ich den TV nicht mehr zum laufen kriege, knöpf ich mir die Stecker nochmal extra mit nem Lötkolben vor!

Nachtrag:
Sorry, Foto auch noch vergessen, läuft bei mir!:D:evillol::skull_alt::utripper:

Ich HASSE Medion!!!!

Alle Stecker draußen, nach 5 Stunden, Fingerkuppen im Arsch, Rücken auch! Hätte gern Schmerzensgeld von Medion! Auch schön 2 schwarze Kabel auf beiden Seiten verlötet, alle Stecker umsonst rausgeprokelt! Nochmal danke Medion! Immer wieder gut für ne nette kleine Verarsche! Ach, rausreißen - wieder dran löten - who cares!
 

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Sorry, muss euch leider nochmal auf den Keks gehen - ein Punkt, den ich auslöten muss bevor ein neuer Elko eingesetzt wird, befindet sich an einer unangenehmen Position (s. Foto). Sehe ich das richtig, das der neue Lötpunkt wieder an der exakt gleichen Stelle sitzen muss? Also das Lötzinn sollte wieder Kontakt zur "grünen Bahn" (gelbe Pfeilspitze s. Foto) haben, aber KEINEN Kontakt zur "oberen silbernen Bahn" (rote Pfeilspitze s. Foto) haben?

Sieht auf dem Foto machbar aus, nicht vergrößert sieht es echt schwierig aus!;)
Die anderen Lötstellen der Elkos sind alle deutlich einfacher (mehr Abstand).
Sorry falls einige Begriffe nicht ganz richtig sind - bin blutiger Anfänger!
Vielen Dank schon mal!
 

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Das ist keine "grüne Bahn", dort ist kein Kupfer der Platine.
Nach oben hin (roter Pfeil) braucht das auch keinen Kontakt, weil das sowieso auf der gleichen Kupferfläche sitzt.

Im Zweifelsfall mit einem Multimeter auf Durchgang prüfen.
 
@kisser
Naja, sagte ja schon, das die Ausdrücke wohl nicht ganz richtig sind.
Das es nach oben hin keinen Kontakt braucht ist ja klar, hat ja jetzt auch keinen. Wollte wissen, ob es unter keinen Umständen Konakt haben darf? Anders ausgedrückt, muss ich so exakt arbeiten, dass es genauso aussehen muss wie vorher? Oder darf meine neue Lötstelle Kontakt zur oberen Bahn haben?
Und nochmal zur "grünen Bahn" - muss die Lötstelle leichten Kontakt zu ihr haben (so wie es jetzt aussieht) oder darf die Lötstelle kleiner werden (weniger Kontakt zu ihr) oder soagar größer werden (mehr Kontakt zu ihr)?
Darum geht es mir. Nachher wird meine Lötstelle etwas anders und ich mache dadurch was kaputt, z.B. den neuen Elko?
 
Wenn du so arbeitest, dass es exakt wie vorher aussieht machst du zumindest ganz sicher keinen Fehler.

Bei den beiden Lötstellen: Die sind beide auf derselben Kupferplatte, es ist also egal ob die Stellen Kontakt haben oder nicht.
Zum Verständnis: An der Stelle wurde kein Lötstopplack auf das Kupfer aufgebracht, damit sich beim Wavesoldering da Lötzinn ansammeln kann. Das führt dann zu ner dickeren Schicht. Das macht man um die Leitfähigkeit für Strom oder Wärme zu erhöhen.
 
@ghecko
Danke! Also nicht so schlimm wenn die Lötstelle sich etwas nach oben ausbreitet.;) Dann bin ich ja beruhigt - das Foto täuscht, der Abstand zur oberen Lötstelle ist wohl weniger als 1mm. Aber fängt schon wieder gut an, Lötkolben bestellt, heute angekommen - geht nicht!;) Also wieder ne Woche warten!:mad::streiten:
 

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