motul300 schrieb:
@phil.
ja du bekommst eine kwh nicht für 3,9 cent bei ner abnahme von 100 000kwh im jahr aber das habe ich auch nie behauptet
Du und deine Spielchen. Hier geht es darum, dass 3,9 oder 4,3 Cent/kWh beides Schwachsinn sind, weil du locker 20+ Cent/kWh beim Strompreis komplett ignorierst. Die einzige Begründung, die du lieferst, ist ein Check24-Link, der irreführend ist. Aber für dich nochmal und im Kindergartentempo erklärt; der Strompreis setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Ein riesiger Teil davon sind Steuern, Umlagen und Abgaben. Diese will der Staat haben. Da kann kein Check24 und kein Energieversorger etwas dran ändern, egal, wie peinlich du das findest. Hier ein Bild in mehreren unaufgeregten Farben:
Bitte beachte den von mir rot eingekreisten Bereich. Das ist der Bereich, den dein Energieversorger beeinflussen kann. Und jetzt rate mal, was der meint, wenn er dir 3,9 oder 4,3 Cent/kWh anbietet?! Ich sag's dir, weil du mir bisher ja auch nicht folgen wolltest. Er meint nur den roten Kringel (den Leute mit Ahnung übrigens Arbeitspreis nennen - guck mal auf deine Stromrechnung). Alles andere bleibt wie im Bild dargestellt - rechne selbst aus, was das für den Geamtpreis bedeutet (der steht in der Mitte).
motul300 schrieb:
@phil.
und nein es ist auch kein lock angebot ka wie du darauf kommst
Doch, ist es. Falls man nämlich glaubt, der Energieversorger könnte den Endpreis selbst festlegen und sich die Berechnung staatlicher Preisbestandteile auf wundersame Weise sparen.
motul300 schrieb:
@phil.
und natürlich ist man ab 100 000 kwh ein industrieverbraucher und hat anspruch darauf
mining muss ja eh als gewerbe angemeldet werden
Ahja, Gewerbetreibende sind also jetzt gleich direkt Industrieverbraucher, interessant. Erzähl das mal den Branchen, die gemeinhin als "Gewerbe, Handel und Dienstleistung" bezeichnet werden und die ebenfalls locker die 100 000 kWh verbrauchen oder lies dir einfach mal durch, was man machen muss, um einen "Industriestrompreis" zu bekommen, wie ich ihn verlinkt habe. Aber Vorsicht, das ist kompliziert und passt nicht in die Check24-immerdasneuesteiPhone-Welt.
Ein paar unvollständige Basics dazu, weil Holt es ja ins Spiel bringt: Allein die EEG-Umlage beträgt über 6 Cent/kWh. Und nein, von der kann man sich nicht "befreien" lassen, auch wenn das in zahlreichen Medien so bezeichnet wird. (Kein Vorwurf gegen dich Holt, das liest man leider häufig so falsch.)
Der Mechanismus, der beim EEG relevant ist, ist der der
besonderen Ausgleichsregelung. Sofern man kein Schienenbahnenunternehmen ist (sorry, in Kindergartendeutsch: Züge!), müsste man schon ein stromkostenintensives Unternehmen nach § 64 EEG sein, um da was machen zu können. Der Paragraph allein hat es schon in sich, daher wieder nur ein Auszug:
(2) Die EEG-Umlage wird an den Abnahmestellen, an denen das Unternehmen einer Branche nach Anlage 4 zuzuordnen ist, für den Strom, den das Unternehmen dort im Begrenzungszeitraum selbst verbraucht, wie folgt begrenzt:
1.Die EEG-Umlage wird für den Stromanteil bis einschließlich 1 Gigawattstunde nicht begrenzt (Selbstbehalt). Dieser Selbstbehalt muss im Begrenzungsjahr zuerst gezahlt werden.
2.Die EEG-Umlage wird für den Stromanteil über 1 Gigawattstunde begrenzt auf...
Für die, die nicht googlen wollen: 1 Gigawattstunde sind 1.000.000 kWh, also eine Million kWh pro Jahr. Da wird gar nix begrenzt! Das sprengt mal mindestens das hier:
motul300 schrieb:
mal abgesehen davon das es sich selbst bei 30 cent pro kwh lohnt
bekommt schon bei 100 000kwh im jahr den strom für 4,3 cent die kwh
Es geht eben nicht. Auch das hier geht eben nicht:
motul300 schrieb:
es war nirgends die rede von 3,9cent pro kwh bei 100 000kwh sondern bei einer million kwh
"Bei" einer Million kWh/a wird ebenfalls noch gar nix reduziert, erst bei der ersten kWh danach. Das heißt, dass du im günstigsten Fall für die erste "million kwh" 6,792 Cent/kWh nur an EEG-Umlage (nicht als Gesamtpreis!) zahlst und für jede kWh darüber immernoch ca. 1 Cent/kWh. Ehe daraus im Mittel ein deutlich günstigerer Preis wirst, musst du schon echt viel verbrauchen.
Von den Verbrauchsgrenzen abgesehen scheiterst du noch an weiteren Hürden im EEG, aber die spar ich mir. Nur zur Erinnerung: Das war jetzt nur der Kreisabschnitt oben rechts aus meinem Bild. Soll ich dir die anderen auch noch erläutern, bis du mir glaubst?
Zurück zum Thema (und sorry für OT)
Interessierten Minern kann ich jedenfalls nur raten, sich nicht auf eine Vergünstigung beim Strompreis zu verlassen, wenn es um die Rentabilität von Mining in Deutschland geht. Da tut sich nichts Wesentliches, nur weil die Rigs haushaltsunübliche Verbräuche erzeugen. Je nach Versorger sind 1-2 Cent/kWh sicher drin, aber aus knapp 30 Cent/kWh wird kein Stromparadies mehr.