Mining und die absurden Steuern

Holt schrieb:
Also ehrlich, so ein Blödsinn, denn wenn das Finanzamt vorbeikommt, dann haben sie schon einen Hinweis auf Steuerhinterziehung und im Zweifel schätzen sie dann die Steuerschuld, wenn sie keine genaueren Daten haben. Auch vor strafrechtlichen Konsequenzen schützt es nicht, wenn keine Daten im Haus des Steuersünders gefunden werden.

Ebenso wie ein grundsätzlicher Verdacht oder die anhaltslose Diskreditierung durch Dritte weder für eine willkürliche Schätzung, geschweige denn für die Durchsetzung von Strafen reicht.

Auch wenn einige es hier so darstellen ist weder Zoll noch Fiskus allmächtig sondern muss sich im Zweifel ebenfalls hinreichend erklären und belegen können.

Wenn beispielsweise keiner der vor 2 Jahren zu je 100€ gekauften 10 BTC mehr vorhanden ist und auch kein größerer ungeklärter Geldeingang auf den eigenen Konten zu verzeichnen, kann der Fiskus nicht die Differenz auf Basis des heutigen Kurses berechnen und willkürlich darauf die Steuer schätzen.
Da braucht es schon ein wenig mehr - schließlich können die Coinlinge ebenso einfach abhanden gekommen sein. Passiert gerade in dem Bereich ja ständig - vorsichtige Schätzungen sprechen davon dass vermutlich auf 1/4 der bisher geminten Bitcoins aus verschiedenen Gründen kein Zugriff mehr besteht.

Anders sieht es natürlich aus wenn auf der einen Seite die Käufe und auf der anderen unerklärbare Geldeingänge nachzuweisen sind. Dann kann und wird es tatsächlich eine Schätzung geben.


Der Finanzbeamte ist gesetzlich übrigens verpflichtet "möglichst exakt auf Basis der zu ermittelnden Daten" zu schätzen und darf nicht mutwillig oder aufgrund von schieren Vermutungen zu hoch gehen. Das Werkzeug der Schätzung ist -klar geregelt- keines zur Bestrafung.

Da der Widerspruch gegen einen unpassenden Steuerbescheid mittlerweile gar schon unproblematisch Online einzureichen ist und sich der Sachbearbeiter in einem solchen Fall -auch zu einer Schätzung- erklären können muss, sollte zweckentfremdender Missbrauch auch quasi ausgeschlossen.


Das wichtigste ist offensiv zu zeigen seine Steuerlast auch bestmöglich begleichen zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ha ha :D Der "Holt" sollte mal Rich Dad Poor Dad von Robert Kiyosaki lesen, ist eins meiner Lieblings Bücher habe ich schon in drei Fassungen gelesen, also mal ganz ehrlich nur *** zahlen zuviel Steuern :D
 
Bitc schrieb:
Hier steht ja ordentlich viel Schmu und persönliche Mutmaßungen..
Ja und leider hast Du in diesem Beitrag noch mal reichlich dazu beigetragen den zu vermehren.

Bitc schrieb:
Um das mal klarzustellen: Kryptos sind keine annerkannte Währung. Demzufolge ist das "Arbeiten/Mining" eures PC's auch keine Tätigkeit, für die man eine Entlohnung erhält. Als ich das gelesen habe, musste ich wirklich etwas schmunzeln :lol:
Es ist nicht als offizielle Währung anerkannt, wird aber privates Geld betrachtet und steuerlich wie andere Devisen behandelt. Das Mining wird generell als gewerbliche Tätigkeit eingestuft.
Bitc schrieb:
Und selbst wenn man Etherum im Wert mehrerer Millionen € besitzt, fallen auf diese solange keine Steuern an, bis man sie in € oder $ zurückwechselt.
Auch das ist nicht korrekt, denn wenn man zwischen verschiedenen Coins wechselt, also einen Coin kürzer als die Spekulationsfrist gehalten hat, ist dies steuerlich eine Veräußerung und die Gewinne daraus sind steuerpflichtig.
Bitc schrieb:
Auch gibt es hierbei Tricks& Kniffe wie die "Haltedauer", das gegenrechnen von Verlusten etc. etc.
Dies sind keine Tricks und Kniffe, sondern die ganz normalen Vorgaben bei der Besteuerung privater Veräußerungsgeschäfte, zu denen der Handel mit Coins auch gehört.
Bitc schrieb:
Man sollte sich das Mining oder auch das gewinbringende An- und Verkaufen von Kryptos so vorstellen wie den Handel mit Antiquitäten. Ihr kauft diese günstig an und wenn alles gut geht, verkauft ihr diese wieder mit entsprechendem Gewinn. Und nur dann, sobald ihr €uros oder Dollar für euren "Gegenstand" in Empfang nehmt, dann fallen Steuerpflichtige Erträge an.
Auch wenn man Antiquitäten tauscht, ist dies steuerlich ein relevanter Vorgang, ebenso wie bei Immobilien, die kann man auch nicht einfach tauschen und meinen dies wäre steuerlich irrelevant, nur fällt dem Fiskus der Tausch von Antiquitäten nicht so leicht auf wie der von Immobilien und wie weit er vom Tausch von Coins erfährt, darüber gehen die Meinungen hier ja gerade auseinander. Es ist jedenfalls ein Irrtum zu meinen Steuern wären nur fällig, wenn man zu einer offiziellen Währung wechselt.
Bitc schrieb:
Oh, da war selbst ich nicht vollumfänglich informiert.
Wie man merkt, nur sollte man dann nicht mir solchen Sprüchen über Schmu und persönliche Mutmaßungen hier einsteigen.

Meetthecutthe, konstruiere dir zusammen was du willst wenn es dir gefällt.
 
Kleiner Tipp:
Kryptowährungen direkt gegen Gold eintauschen. 1 Jahr warten und Gold verkaufen = = Steuern.
Gold ist weeeeeeeiiiiiitttt nicht so volatil, wie alle Kryptos.
 
Dies geht nur, wenn man auch die Coins vorher ein Jahr (sofern nur durch Verleihen gegen Zinsen 10 Jahre Spekulationsfrist gelten) hatte. Der Wechsel zwischen Kryptowährungen oder einer Kryptowährung und Sachwerten oder Geld ist eine steuerpflichtige Veräußerung, sofern eben die Spekulationsfrist nicht abgelaufen ist. Wer also z.B. Anfang 2017 für 100€ Coin A gekauft und diese dann in 2017 gegen Coin B (Gold oder sonstwas) im Wert vom 1000€ getauscht hat, der muss die 900€ Gewinn versteuern.
 
Merkantor schrieb:
Kleiner Tipp:
Kryptowährungen direkt gegen Gold eintauschen. 1 Jahr warten und Gold verkaufen = = Steuern.
Gold ist weeeeeeeiiiiiitttt nicht so volatil, wie alle Kryptos.

ich wusste gar nicht, dass man krypto direkt gegen gold/silber tauschen kann, bzw. was bringt das denn für vorteile? und welche shops bieten sowas an?
 
Man wird nur vom Staat abgezogen, wenn man sich nicht wehrt, aber bald wird es hoffentlich Neuwahlen geben, wird Zeit das man das alte relikt ins Museum befördert …! am besten du Gründest eine GmbH hat sehr viele Steuervorteile oder du verlagerst dein Hauptsitz ins Ausland, wenn das Finanzschwein schon so viele Kassieren darf dann müsste man doch auch die Stromkosten absetzen können als Betriebsausgaben?
 
Ok, das schlimme ist nur Deutschland macht immer mehr Gewinn, aber die Ausgaben werden immer höher, sind zwar eins der besten länder der Welt aber da kann man noch einiges Optimieren.
 
Das Bessere ist schon immer der Feind des Guten gewesen !
 
haha, ja und den ganzen menschen im gefängnis einfach raten ihr schlechtes gewissen abzulegen und schon sind sie frei. bringt ja auch nichts die menschen einzubuchten wenn sie eh nix draus lernen.
 
Holt schrieb:
Dies geht nur, wenn man auch die Coins vorher ein Jahr (sofern nur durch Verleihen gegen Zinsen 10 Jahre Spekulationsfrist gelten) hatte. Der Wechsel zwischen Kryptowährungen oder einer Kryptowährung und Sachwerten oder Geld ist eine steuerpflichtige Veräußerung, sofern eben die Spekulationsfrist nicht abgelaufen ist. Wer also z.B. Anfang 2017 für 100€ Coin A gekauft und diese dann in 2017 gegen Coin B (Gold oder sonstwas) im Wert vom 1000€ getauscht hat, der muss die 900€ Gewinn versteuern.

Und was passiert wenn man nun für 1100€ Coin B wieder verkauft? Dann zahlst man nur 1000€ Gewinn ingesamt, oder muss man dann 900€ + 1000€ versteuern?
 
Euphorikus schrieb:
...oder muss man dann 900€ + 1000€ versteuern?

Blödsinn...1.000 euro werden versteuert, bei 100 euro Einsatz..., excl. Gewinnsteuerminimierer Armrechnerei, Abschreibungsposten...usw.
wäre ja sonst eine un-zulässige Bereicherung seitens Finanzamt...:D
 
Zuletzt bearbeitet: (so so Mann)
Natürlich musst Du nicht doppelt Steuer bezahlen; es wären also im Beispielsfall "nur" 1.000 Euro Gewinn steuerpflichtig, wovon Du auch noch neben dem angefallenen Aufwand auch noch den Steuerfreibetrag von € 801 abziehen kannst.
 
Euphorikus schrieb:
Und was passiert wenn man nun für 1100€ Coin B wieder verkauft? Dann zahlst man nur 1000€ Gewinn ingesamt, oder muss man dann 900€ + 1000€ versteuern?
Es ist nur der Gewinn zu besteuern und der beträgt eben in dem Beispiel 1000€, 900€ mit dem Coin A und dann noch mal 100€ mit dem Coin B. Keine Ahnung wie man darauf kommen kann 900€ + 1000€ versteuern zu müssen, denn für die Coin B wurden ja 1000€ bzw. Coin A im Wert von 1000€ bezahlt und beim Verkauf 1100€ also 100€ mehr eingenommen.
de la Cruz schrieb:
auch noch den Steuerfreibetrag von € 801 abziehen kannst.
Nein, denn 801€ sind der Freibetrag bei Kapitalerträgen, aber Kryptowährungen fallen da normalerweise nicht darunter, nur Zinsen aus deren Verleihung, sondern unter private Veräußerungsgeschäft nach § 23 EStG und da gibt es eine Freigrenze von 600€. Der Unterschied zwischen einer Freigrenze und einem Freibetrag ist, dass bei Überschreiten des Freibetrages nur der Betrag über dem Freibetrag zu versteuern ist, bei einer Freigrenze ist dann aber der ganze Betrag zu versteuern, bei 1000€ Gewinn sind also die vollen 1000€ zu versteuern und zwar mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz.

Mining ist eine Tätigkeit die selbständig, nachhaltig, mit Gewinnerzielungsabsicht am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr teilnehmend ausgeführt wird und daher sind Gewinne aus dem Mining grundsätzlich immer Einkünfte aus Gewerbebetrieb. Ab 24.500€ beginnt hier dann auch die Gewerbesteuerpflicht, abhängig von der Gemeinde. Miner müssen immer auch eine Gewerbeanmeldung haben, können dafür aber auch alle Kosten die in Verbindung mit dem Minen anfallen, als Betriebsausgaben steuerlich geltend machen, auch die Stromkosten für ihre Rechner.

Wie man sieht kommen auch hier wieder teils sehr seltsamen Meinung aufgrund von Unwissenheit zustande.

Die BaFin sieht übrigens bzgl. der gesetzlichen Pflichten im Zusammenhang mit Dienstleistungen rund um Kryptowährungen durchaus Unterschiede zwischen den Coins:
Wie weit dies auch steuerlich berücksichtigt wird, kann ich nicht sagen, nur das wenn man Gewinne aus dem Besitz der Coins zieht, etwas in Form von Zinsen durch Verleihung, sind diese Einnahmen dann kapitalertragssteuerpflichtig und die Spekulationsfrist beträgt dann 10 Jahre statt nur einem Jahr.
 
Ich hätte da eine Frage an Holt:

Bist du in diesem Geschäft drin und hast bereits mindestens ein Mal eine Steuererklärung mit den Erträgen aus der Kryptoszene beim Finanzamt eingereicht und das Ganze dann auch vollständig abgewickelt?
 
Nein ich habe noch nie irgendwelche Coins besessen, aber es hat mich auch schon mal interessiert und daher habe ich mich eben auch ausführlich darüber informiert, wie ich dies vor einer Investitionsentscheidung immer mache.
 
Es ist nur so, dass du auffallend umfangreiche und ausführliche Beiträge zu diesem Thema verfasst, mit Zahlen und Gesetzestexten hantierst. Und du machst sehr konkrete Aussagen, ziehst rigoros Schlussfolgerungen. Das ist merkwürdig für jemanden, dessen Wissen auf diesem Gebiet maximal einer eher theoretischen Natur ist.
 
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