Mein Marktwert

Shigga

Cadet 1st Year
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Jan. 2018
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8
Servus,

erstmal möchte ich im Vorfeld alle Begrüßen, da ich neu in dem Laden hier bin :cool_alt:

Nachdem ich mich hier schon durch diverse Beiträge gekämpft hab, dacht ich mir, es wird Zeit sich zu registrieren:)

Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen..


Es geht um folgende Situation:

Ich bin 27 Jahre alt und gelernter Fachinformatiker in der Fachrichtung Systemintegration.
Meine Ausbildung habe ich 2013 beendet.
Nach der Ausbildung habe ich allerdings in einem völlig anderem ( IT - fremden ) Beruf gearbeitet, wodurch ich keine Berufserfahrung sammeln konnte.

Seid mittlerweile einem guten Jahr arbeite ich wieder erfolgreich in einem IT Systemhaus.

Da das Systemhaus auf mich so einen guten Eindruck machte ( und immer noch macht ) habe ich meine Gehaltsvorstellung im Vorstellungsgespräch sehr weit runter geschraubt (26000 Brutto)... um die Chance zu nutzen, zu beweisen was für ein Nutzen ich für die Firma habe und ich Eigenständig und Zuverlässig arbeiten kann.

Allein an Reaktionen der andere Mitarbeiter ( auch vom Kunde ) sehe ich das ich wirklich nicht viel verdiene.
Zum Vergleich habe ich gesagt bekommen, das hier die Abfüller mehr verdienen :rolleyes:

Dazu kommen noch 300 Euro Sprit jeden Monat, die ich mit meinem Privatwagen auf dem Weg zum Kunde verballer. ( Knapp 100 KM ein weg )
Firmenwagen ist mit der 1 % Regelung keine Option)


Zu meinem Arbeitsbereich:

Ich arbeite im Filedservice.
Allerdings ist die Stellung, in der ich arbeite, so noch nicht da gewesen.

Wo meine Filedservice Kollegen sich um sämtliche Aufträge rund um Drucker, Rollouts etc. kümmern, bin ich nur EINEM Kunde und das permanent 40 h/w zugewiesen.

Dieser Kunde braucht für geraume Zeit in der Hauseigenen EDV Unterstützung, da dieser diverse Projekte gleichzeitig am laufen hat.

Mein Aufgabengebiet ist somit nicht spezifisch sondern reicht vom Support (national + international) bis zur Administration von Servern.
Der Service Vertrag wird jedesmal um ein halbes Jahr verlängert ( mittlerweile das dritte mal ) und reicht mind. noch bis Juni.

Jetzt stehen im Februar die Personalgespräche an, in denen es neben Zukunftsgestaltung und Zufriedenheit auch ums Gehalt gehen soll.

Meine Frage wäre hier, wie hoch ist circa mein Marktwert?

Mir geht es jetzt nicht darum 100k zu verdienen und um jeden Euro zu feilschen, sondern allein um Gewissheit.

Natürlich habe ich mir schon diverse Tipps geholt und mich schlau gelesen, aber klarheit habe ich immer noch nicht.

Durch meine Recherche würde mein Einstiegsgehalt (mit meiner mittlerweilen 12 Monaten Berufserfahrung & Ausbilung ) bei 35000 anfangen und basiert dann auf verschiedene Aspekte ( wie Firmengröße, BL, Qualifikation etc. ).

Ist das realistisch?



Das andere Problem ist, dass meine geringe Gehaltsvorstellung vom Anfang, mir jetzt meine Gehaltserhöhung, auf ein mir angemessenes Niveau eventuell im Weg steht. Da mein jetziges Gehalt als Referenzwert dient und nur zu einem gewissen % Satz erhöht wird. ( laut Recherche )

Zu meiner Qualifikation:

Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegrator
grob 1 Jahr Berufserfahrung
MCSA Titel
Fachhochschulreife im letzten Jahr per Abendschule absolviert





Ich danke euch im Voraus !

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Begründung...

Da das Systemhaus auf mich so einen guten Eindruck machte habe ich meine Gehaltsvorstellung im Vorstellungsgespräch sehr weit runter geschraubt (26000 Brutto)... um die Chance zu nutzen, zu beweisen was für ein Nutzen ich für die Firma habe und ich Eigenständig und Zuverlässig arbeiten kann.

...gar nicht so schlecht, die würde ich auch so meinem Arbeitgeber vortragen. Wenn er den Nutzen und dein Engagement erkannt hat sollten 35000 (Verhandlungsbasis) drin sein - ansonsten stehen dir andere Türen offen. Leider hast du nicht bei geschrieben, woher du kommt.
 
Sorry :-)

Wohnort -> tiefstes Rheinland Pfalz
Kunde -> Mainz
AG -> Trier


Mal abgesehen davon, dass ich weiß, dass mein AG den vollen Monat (ohne Urlaub) dem Kunde für 8k berechnet und ich lediglich 2150 davon verdiene :-)
 
Shigga schrieb:
Mal abgesehen davon, dass ich weiß, dass mein AG den vollen Monat (ohne Urlaub) dem Kunde für 8k berechnet und ich lediglich 2150 davon verdiene :-)

Wenn die 2150 Netto sind, dann ist zu berücksichtigen, dass Dein Arbeitgeber dafür eine Belastung von etwa 4100 Euro zu tragen hat (Bruttogehalt plus Arbeitgeberanteile) ohne das alle weiteren Kosten wie Arbeitsmaterial, Büromiete, Fahrten usw.pp. eingerechnet sind.
Soooo einfach ist die Rechnung nicht.
 
hamju63 schrieb:
Wenn die 2150 Netto sind, dann ist zu berücksichtigen, dass Dein Arbeitgeber dafür eine Belastung von etwa 4100 Euro zu tragen hat (Bruttogehalt plus Arbeitgeberanteile) ohne das alle weiteren Kosten wie Arbeitsmaterial, Büromiete, Fahrten usw.pp. eingerechnet sind.
Soooo einfach ist die Rechnung nicht.

Die 2150 die ich verdiene sind selbstverständlich Brutto ^^
Die Fahrten zum Kunde mache ich mit meinem Privatwagen (wie oben beschrieben)
Das Büro teile ich mir mit dem EDV Team des Kunden.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Das andere Problem ist, dass meine geringe Gehaltsvorstellung vom Anfang, mir jetzt meine Gehaltserhöhung, auf ein mir angemessenes Niveau eventuell im Weg steht. Da mein jetziges Gehalt als Referenzwert dient und nur zu einem gewissen % Satz erhöht wird. ( laut Recherche )

Bin 22 und hab vor 2 Jahren direkt nach meiner Ausbildung (Informatikkaufmann) bei 27k angefangen - jetzt bin ich bei 45k. (Ein Arbeitgeberwechsel war dabei)
Also es ist sicher möglich und wenn du nen guten Job machst werden sie dich halten wollen. Andernfalls schau dich nach anderen AG um.
 
Ich würde den Marktwert auf 3200 - 3500 EUR brutto monatlich zzgl. variabler Gehaltsteile (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld etc.) schätzen.
Zudem würde ich mal über einen Firmenwagen oder mindestens eine Tankkarte auf Firmenkosten verhandeln.
 
Mit 3200 pro Monat wär ich ja bei gut 38k Brutto im Jahr :o
Ich frage mich ja schon ob 35k realistisch sind :D

Und Firmenwagen... ich kenne mich in der Materie nicht so gut aus.. Mir ist nur die 1 % Regelung etc. bekannt, da würden mir aber laut AG knapp 500 Euro im Monat (NETTO) zzgl. abgezogen. Das rentiert sich für mich nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja 38.000 sind schon fast ein Durchschnittsgehalt in Deutschland und IT sind eigentlich Berufe, die überdurchschnittlich bezahlt werden.
Mit 10 Jahren Berufserfahrung sind Gehälter zwischen 42.000 und 50.000 EUR üblich. Da muss man ja irgendwie hinkommen.

Dann wenigstens eine Tankkarte.
Wir bekommen zum Beispiel eine 44 EUR Tankkarte als geldwerten Vorteil "Brutto für Netto".
Da hat der AG auch etwas von (weniger Steuern). Aber bei ständigen dienstlichen Fahrten würde ich definitiv über eine vollständige Tankkarte auf Firmenkosten verhandeln. Die 300 EUR Spritkosten schenkst Du aktuell deinem Arbeitgeber! Oder rechnest Du die über Reisekosten wieder ab und bekommst Sie zurück?

Also: 35.000 EUR + Tankkarte oder 38.000

Verkauf Dich nicht unter Marktpreis.
 
Gebe die 300 Euro Sprit bei der Steuererklärung an und bekomme davon monatlich circa 150 wieder.

.... also wenn ich das im Personalgespräch genau so darstelle ( das meine GV nur so niedrig war, um mich zu beweisen) und denen erläutere, dass es mir nur darum geht in eine "normale", meinem skill entsprechende Gehaltsgruppe zu kommen
wären da 35k ok? mal abgesehen davon das es eine Gehaltserhöhung von knapp 35 % wären ^^
 
Zu hoch pokern kann auch nach hinten losgehen, du bist "nur" ein Fisi, dazu die geringe Erfahrung.
Find mal raus was deine Kollegen so kriegen, übern Daumen - Arbeitgeber ist nicht Arbeitgeber und deine Region ist nicht gerade München.
 
winterblut schrieb:
Zu hoch pokern kann auch nach hinten losgehen, du bist "nur" ein Fisi, dazu die geringe Erfahrung.
Find mal raus was deine Kollegen so kriegen, übern Daumen - Arbeitgeber ist nicht Arbeitgeber und deine Region ist nicht gerade München.

was siehst du denn, anhand meiner Infos, als realistisch an?

Das mit den Kollegen fragen stellt sich als etwas schwieriger raus, da ich eigentlich mit keinem groß Kontakt habe ^^
Bin wie gesagt aktuell Einzelkämpfer bei dem Kunde.

Gruß und danke dir
 
Mach Dir mal über die Prozente keinen Kopf. Sag denen ehrlich, dass Du damals unbedingt bei ihnen arbeiten wolltest, du deinen eigenen Marktwert nicht richtig einschätzen konntest und bei einer zu hohen Gehaltsforderung angst hattest den Job nicht zu bekommen. Ehrlichkeit währt da am längsten.
Begründe Deinen neuen Gehaltswunsch mit deinem Wert für das Unternehmen, lass Dir von dem Kunden, bei den du eingesetzt bist ein Beurteilungsbogen ausfüllen, wenn es hilft. Begründe die Zahl dann mit aufwendiger Recherche und der offiziellen Quelle "https://entgeltatlas.arbeitsagentur.de" dagegen kann sich kaum ein Arbeitgeber verschließen.

Edit: Kollegen fragen kann nach hinten losgehen! Es gibt Verschwiegensheitsklauseln in Arbeitsverträgen. Würde als Quelle den Entgeltatlas angeben. Das ist Seriös, da es aus den tatsächlichen Zahlen gebildet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
ayngush schrieb:
Mach Dir mal über die Prozente keinen Kopf. Sag denen ehrlich, dass Du damals unbedingt bei ihnen arbeiten wolltest, du deinen eigenen Marktwert nicht richtig einschätzen konntest und bei einer zu hohen Gehaltsforderung angst hattest den Job nicht zu bekommen. Ehrlichkeit währt da am längsten.
Begründe Deinen neuen Gehaltswunsch mit deinem Wert für das Unternehmen, lass Dir von dem Kunden, bei den du eingesetzt bist ein Beurteilungsbogen ausfüllen, wenn es hilft. Begründe die Zahl dann mit aufwendiger Recherche und der offiziellen Quelle "https://entgeltatlas.arbeitsagentur.de" dagegen kann sich kaum ein Arbeitgeber verschließen.

Edit: Kollegen fragen kann nach hinten losgehen! Es gibt Verschwiegensheitsklauseln in Arbeitsverträgen. Würde als Quelle den Entgeltatlas angeben. Das ist Seriös, da es aus den tatsächlichen Zahlen gebildet wird.

Ich danke dir schon mal für dein Engagement mir gegenüber! :) Die Quelle der Arge finde ich klasse!

Mal schauen, vill äußern sich ja noch ein paar Kollegen hier :-) Das PG findet erst in gut 3 Wochen statt.

Gruß & Danke
 
ayngush schrieb:
Edit: Kollegen fragen kann nach hinten losgehen! Es gibt Verschwiegensheitsklauseln in Arbeitsverträgen.

Ich sagte nicht er soll sich kontoauszüge zeigen lassen, aber ne grobe richtung vielleicht...
und verschwiegenheitsklauseln dazu sind nicht gültig.. bis auf ein paar ausnahmen.



unsere azubis starten nach der ausbildung bei 2k brutto, nach einem jahr dann wenn taugt 2,3k brutto
nach 2 jahren 2,5k und ab dann ist es quasi verhandlugnssache.

Aaaaaber das ist bei uns so, anderer Standort und Spezialbranche - und kann beim TE komplett anders aussehen... Darum nochmal der Rat, ne grobe Richtung erahnen - dann kann der Wunsch jedenfalls nciht voll daneben gehen...
 
Naja, da kann man sich dann vor Gericht auseinandersetzen oder wie? Es gibt dazu keinen höchstrichterlichen Spruch.

In so einer Situation würde ich, bei expliziter Verschwiegenheitsklausel (in fast jedem Standardvertrag vorhanden) einfach Abstand davon nehmen und nicht mit den Kollegen über das persönliche Gehalt plaudern.

Die Gehaltsinformationen des Öffentlichen Dienst wären noch eine weitere Quelle, die man nutzen kann.
IT mit abgeschlossener IT-Ausbildung ist da meistens von E6 bis E9 eingestuft (kommt immer auf die genaue Tätigkeit drauf an - meistens eher E9 als E6). Die Stufen innerhalb der Entgeltgruppen erreicht man in der Regel mit den Jahren an Betriebszugehörigkeit. Also Stufe 1 ist nach einem Jahr vollzogen, dann kommt man in Stufe 2, diese nach zwei Jahren usw. Es gibt Verträge, da dauert das alles doppelt so lange. Danach wären so 2.500 bis 3.000 EUR Brutto angemessen mit einem Jahr Betriebszugehörigkeit.

Die Gehaltstabellen des TVÖD für Bund und Länder sind im Internet frei einsehbar, kann man nach suchen.
 
Wenn du bereits mit dem Kunden ein so vertrauensvolles Gespräch geführt hast, frag ihn doch mal, was er für realistisch hält. Offenbar habt ihr da keine Scheu euch darüber auszutauschen. Generell würde ich aber meinen, dass ein Jahreseinkommen von 30-33.000 realistisch sein dürfte in dem Berufsfeld mit deiner Erfahrung und Zugehörigkeit.
 
Also ich hatte im vergangenen Jahr vill 5 mal Kontakt mit meinem AG (neben dem 2 wöchigen Praktikum), in dem wir uns kurz geschlossen haben über den Stand der Dinge beim Kunde.

Ansonsten hatte ich nur Kontakt mit dem EDV Team des Kunden, mit dem ich mich sehr gut verstehe (auch zwischenmenschlich).
Der Kollege hier sagt mir auch, wenn du jetzt 26k verdienst und schmeißt denen jetzt 35k an den Kopf fällt der bestimmt vom Stuhl :-)

Anderseits verdienen hier die Kollegen draußen in der Abfüllanlage schon 32k Brutto im Jahr.
Allerdings werden die Mitarbeiter dort auch tariflich bezahlt.

Mir geht es lediglich darum, zu wissen in welchen "Gehaltsbereich" ich mich jetzt befinde. Ich habe nicht mal Ansprüche, ich will einfach nur Gewissheit :)

Ich will meine AG nicht versuchen bis zum letzten Euro auszuquetschen, aber auf der anderen Seite weiß ich auch, dass mein AG nicht auf mich zu kommt und sagt: "wissen se was, ihre PV ist so dermaßen gering, da packen wir schön mal 10k drauf !":)

Mir ist bewusst das ich mit meiner bescheidenen Berufserfahrung nicht den Prollo machen kann, ich will nur wissen: werde ich jetzt quasi abgezockt oder nicht?

Ich denke es heißt Leben und Leben lassen und um eine faire Mitte finden zu können, muss ich diese ungefähr erst einmal selber wissen.

Und wenn mein derzeitiger AG das faire Angebot nicht zu schätzten weiß, bin ich mir auch nicht zu schade etwas neues zu suchen.

Ich bin durchaus dankbar das mir die Chance gegeben wurde, zu zeigen, das ich ein engagierter zuverlässiger Mitarbeiter bin (deswegen war mir die eigene lange Anreise und der recht bescheidene Lohn auch egal ) doch jetzt stehen mir (denke ich) weitere Optionen offen.

Gruß
 
ayngush schrieb:
Edit: Kollegen fragen kann nach hinten losgehen! Es gibt Verschwiegensheitsklauseln in Arbeitsverträgen. Würde als Quelle den Entgeltatlas angeben. Das ist Seriös, da es aus den tatsächlichen Zahlen gebildet wird.
Bei einem Betrieb >200Mitarbeiter kann man sich seit 2018 von HR den Durchschnittsverdienst einer Vergleichsgruppe (>6) einholen (Lohntransparenzgesetz).
 
Ja, vom Betriebsrat oder der Personalabteilung und auch nur den Durchschnittswert einer mindestens 6-Köpfigen Vergleichsgruppe mit gleicher Tätigkeit. Eben nicht das genaue Einkommen vom Kollegen Müller z.B. weil das zu Missgunst führen kann. Deswegen (um Neid-Debatten und Missgunst vorzubeugen) stehen in sehr vielen Arbeitsverträgen Verschwiegenheitsklauseln zum Thema Einkommen.

Ansonsten bleibt mir abschließend nur den Rat meines Kollegen weiterzugeben: Eine Gehaltsverhandlung muss für beide Seiten ohne Gesichtsverlust ausgehen.
 
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