2 DSL-Anschlüsse bündeln

Mr. Brooks

Lt. Commander
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1.441
Hallo,

ich wohne mit meinem Bruder im selben Haus und wir haben beide einen DSL-Zugang. Die Geschwindigkeit reicht manchmal für HD-Streams, teils auch nicht. Ist s möglich die beiden Anschlüsse zu bündeln? Wir können problemlos beim anderen per WLAN online gehen. Ich wollte meine FritzBox mit seiner verbinden und so die Geschwindigkeit beide Anschlüsse nutzen. Bisher hab ich lediglich z. B. Downloads über seinen ausgeführt (mit dem Laptop das WLAN gewechselt), wenn mein Bruder kein Internet brauchte. Das waren aber manuelle Netzwerkwechsel.

Und ja, alles erfolgt im gegenseitigen Einvernehmen. :lol:
 
Das Problem bleibt aber .... ein Stream geht nur über eine Leitung ..... 20 Streams werden über beide verteilt ..
 
Wie man es erlesen kann, bringt die Sache wohl nichts, da nichts addiert wird. Nur die langsame Verbindung könnte auf die schnellere greifen. Aber alles ist so schwammig geschrieben, da sollte man direkt beim Anbieter nachfragen.
 
Klar ist das möglich. Entweder mit einem Bodingrouter und einer Gegenstelle. (Ist meist sehr teuer.)
Oder mit 2 Netzwerkadapter und einer Softwarelösung und einer Gegenstelle. Bietet zum Beispiel Speedify günstig an.

Ohne passende Gegenstelle ist nur Loadbalancing möglich. Man kann damit mit einem Downloadmanager (wenn der Loadbalancing Router mehrere Verbindung zur selben IP aufteilt) mit beiden Leitungen gleichzeitig Downloaden. Mit nur einer Verbindung verwendet man nur eine Leitung.
 
Lastenausgleich ist das Zauberwort!

z.B. mit der PFSense Firewall kann man solch eine Konfig fahren, habe dieses mit 2x 200Mbit Vodafon Kabel am Laufen (WG). Die einrichtung ist mit einem Howto ein Kinderspiel. Komme hier auf Werte zwischen 30MB/s - 40MB/s je nach Server auch mal das Maximum.

Alternative gibt es von TP-Link auch Lastenausgleichs Router um die 50€ laut Hörren- Sagen sollen die aber nicht so pralle sein...
 
Ich würde dafür nicht zuviel Geld ausgeben und extreme Basteleien machen wollen. Lässt sich sowas über die Fritzbox umsetzen, ggf. auch mit Freetz? Das hab ich zwar aktuell nicht installiert, soll aber mal kommen. Hatte ich testweise schonmal bei einer alten FB drauf, aber nie genutzt.

Mein Gedanke war der, dass ich meine Fritzbox per WLAN an die Fritzbox meines Bruders klemme und das mit einer Software auf der Box läuft. Sollte dann für alle Geräte innerhalb meines Heimnetzwerkes gehen, nicht nur für den PC.
 
DSL-Anschlüsse bündeln ist eher etwas was aus dem Business-Bereich stammt, z.B. um einen Firmenstandort anzubinden. Das ist dann nicht nur der Geschwindigkeit zuliebe, sondern auch ein Thema von Ausfallsicherheit. Die Umsetzung kostet dann auch entsprechend.

Mr. Brooks schrieb:
Mein Gedanke war der, dass ich meine Fritzbox per WLAN an die Fritzbox meines Bruders klemme und das mit einer Software auf der Box läuft. Sollte dann für alle Geräte innerhalb meines Heimnetzwerkes gehen, nicht nur für den PC.

Was soll denn das für eine Umsetzung sein, wenn nicht Bastelei hoch 10?

Du kannst dich darauf verlassen, das alle entsprechenden Geräte erstmal davon ausgehen, das eine Ethernet-Verbindung zu allen Routern besteht. Ob jetzt Sophos oder PFSense oder noch was anderes... billig ist das nicht wirklich.

Ansonsten halt Software-Lösungen wie Speedify... welche auch im Jahresvertrag mit einem $50 Abo nicht wirklich günstig ist.
Nuja, mit dem Bruder geteilt macht das dann noch $25 pro Person und Jahr. Immerhin kann ein Vertrag auf eine Vielzahl Devices angewendet werden.
 
Rickmer schrieb:
welche auch im Jahresvertrag mit einem $50 Abo nicht wirklich günstig ist.
Ich finde 50 $ ein Schnäppchen. Immerhin bekommt man damit eine Fertiglösung bestehend aus einer Software und einer Gegenstelle nutzbar auf 5 Geräten und mit einer Internetfreigabe kann man es auch noch sharen wenn man einen Windows Computer als Server hin stellt.
Günstiger geht es nur wenn man sich selber eine freie Linux Software einrichtet und einen vServer als Gegenstelle mietet.

Für professionelle Lösungen wie Viprinet zahlt man pro Monat einen 3 stelligen Euro Betrag.
 
Wie man es erlesen kann, bringt die Sache wohl nichts, da nichts addiert wird.
Das kommt drauf an wie man es macht....
Extrema schrieb:
Lastenausgleich ist das Zauberwort!
... nein, load balancing ist grade hier falsch...
eigs schrieb:
Klar ist das möglich. Entweder mit einem Bodingrouter und einer Gegenstelle. (Ist meist sehr teuer)
Richtig, für das angestrebte Ziel ist WAN Bonding das richtige Zauberwort.
Aber ja, WAN Bonding ist sehr teuer weil du eine Gegenstelle mit bezahlen musst, die das Bonding übernimmt.
Viprinet wäre hier eine mögliche Lösung.
 
Extrema schrieb:
Lastenausgleich ist das Zauberwort!

z.B. mit der PFSense Firewall kann man solch eine Konfig fahren, habe dieses mit 2x 200Mbit Vodafon Kabel am Laufen (WG). Die einrichtung ist mit einem Howto ein Kinderspiel. Komme hier auf Werte zwischen 30MB/s - 40MB/s je nach Server auch mal das Maximum.

Eben nicht. Es geht darum, dass beide Internetleitungen EINEN Stream gemeinsam übernehmen. Das was du beschreibst ist einfaches Load Balancing. Dabei entscheidet ein Multi-WAN-Router nach diversen Regeln ob eine Verbindung nun über WAN#1 oder WAN#2 geht. Je nach Anwendung werden parallel mehrere Verbindungen aufgebaut, die dann ebenfalls mal WAN#1 nehmen und mal WAN#2 - auch zum selben Server. Wenn allerdings nur eine einzelne Verbindung verwendet wird, zB bei einem Stream, dann geht diese eben auch nur via WAN#1 oder WAN#2, aber nicht kombiniert über beide. Und genau das ist es was der TE will. Allerdings funktioniert das wie von anderen bereits erwähnt wurde nur dann, wenn die WAN-Gegenstelle dies ebenfalls kann.
 
jetzt wo du es sagst... :rolleyes:
 
Hallo,

auch wenn der Beitrag schon ein paar Tage älter ist, hier eine Lösung die zwei (oder noch mehr) Anschlüsse wirklich bündelt und die Bandbreite verdoppelt. Und nein, es ist kein Loadbalancing sondern ein eigenes Protokoll mit dem es Möglich ist.

Ich habe Zuhause zwei DSL Anschlüsse mit jeweils 13MBit. Im Prinzip ist der Anschluss auch egal, ich könnte auch problemlos noch weitere LTE Router einbinden um die Bandbreite weiter zu erhöhen. Z.B. Versuche ich gerade mein Android Smartphone mittels USB Tethering mit einzubinden.

Notwendig dafür ist ein Root-Server in einem RZ mit mindestens soviel Bandbreite die man vor hat zu haben. Ich habe mir bei https://www.ionos.de einen Server für monatlich 1€ gemietet, installiert ist ein Ubuntu. Die virtuelle Maschine ist von der Ausstattung sehr klein, für den Shadowsocks Server (betrieben mit mptcp) aber völlig ausreichend.

Ausstattung:
1 vCore CPU
512 MB RAM
10 GB SSD

Vereinfacht gesagt übernimmt der VPS bei ionos den Down- bzw. den Upload. Ein eigenes Gateway/mptcp Router Zuhause, welches an mehreren Internetverbindungen/Routern hängt, baut dann eine über das mptcp Protokoll mittels Shadowsocks Verbindungen zum Server auf. Der Client bei mir Zuhause hat dann als Gateway nicht mehr die Fritzbox eingetragen, sondern das eigene mptcp gateway. Wenn ich jetzt einen Download anwerfe wird in der Regel fast die komplette Bandbreite beider Leitung benutzt. (ich komme auf 2,6MB/S) Zuhause nutze ich einen eigenen Ubuntu Server, der eh schon als NAS lief.

Hier ein wenig zum lesen und verstehen. Verstehen ist durchaus Sinnvoll, wenn man das Thema angehen will.
https://de.wikipedia.org/wiki/Multipath_TCP
https://www.openmptcprouter.com/ <- Hier findet man eine schöne Zeichnung wie das ganze technisch abläuft.

Es gibt auch verschiedene fertige Images für z.B. den raspberry PI.

Linux Kenntnisse meiner Ansicht nach notwendig. Man muss Netzwerkkarten konfigurieren, Routen definieren und mit iptables arbeiten und Daemons einrichten.
Hinweis: Auf dem Server im RZ muss aktuell ein passendes mptcp Kernel eingerichtet werden, weil im aktuellen Kernel das vmware Netzwerk Modul fehlt. Kann per apt-get gemacht werden, allerdings dann das 14.er. Alternativ aus dem git clonen und selbst bauen.

Tuturials sind nur wenige zu finden, folgendes hat mir geholfen:
http://mptcp.zugaina.com/
Es hat Stunden und vor allem Nerven gekostet, läuft aber. ;-)

Grüße
 
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