Nilson schrieb:
Ob A oder B ist egal, wenn beide Ende (beide Dosen, beide Stecker) gleich sind. Bei Kabeln kannst du es halt nicht ändern. Du kannst also mit einem B-Patch kabel vom Switch zur Dose, die dann intern mit A aufgelegt ist.
Genau. Es kommt
ausschließlich darauf an, dass an beiden Enden einer einzelnen Kabelverbindung
dasselbe Farbschema verwendet wird. Ungeachtet der Verdrillung der Adern sind TP-Kabel ja trotzdem 1:1 durchkontaktiert. D.h. Pin1 bleibt auf beiden Seiten Pin1. Es geht nur darum, dass jeder Pin "einen Partner" hat und diese beiden Partneradern müssen verdrillt sein, aus oben genannten Gründen.
Dadurch, dass bei "A" und "B" trotzdem Pin1 auch Pin1 bleibt, ist es kein Problem, ein Kabel mit Steckern nach "A" mit einer Dose nach "B" zu verbinden. Bei fertig konfektionierten Kabeln hat man eh keinen Einfluss darauf. Bei Selbstverdrahtung sollte man sich aber an einen Standard halten, da man sonst ins Tüddeln kommt.
Der Unterschied von A und B ist lediglich, dass die Rx/Tx Leitungen umgedreht sind. Ein Kabel, dass auf einer Seite A hat und auf der anderen Seite B, ist somit nicht mehr 1:1 belegt, sondern kreuzt diese Leitungen - Crossover-Kabel. Das liegt darin begründet, dass früher im Standard festgelegt war, dass Sende-Leitung auf Empfangs-Leitung treffen muss, in die andere Richtung jeweils umgedreht. Sonst würden ja Sender auf Sender treffen und Empfänger auf Empfänger. Heutzutage ist das nicht mehr notwendig, da die LAN-Controller die Leitungen bei Bedarf intern umdrehen können.
Ich versuche es nochmal anders auszudrücken:
Die Farben an sich sind
prinzipiell egal, wenn man sich an eine eiserne Regel hält: Ein "Farb-Paar" an der Klemme - zB Blau und Blau-Weiß - muss immer ein Paar bleiben, egal ob nun tatsächlich Blau und Blauweiß anliegt oder Orange und OrangeWeiß oder von mir aus Rot und Rot-Weiß, Rosa und RosaWeiß, Kariert und KariertWeiß, ist egal. Der Ethernet-Standard definiert nun mal, dass diese Pins zusammengehören und "twisted" sein müssen. Die Farben am Kabel und die Farben an den Klemmen sind nur eine Hilfe, weil es einfacher ist, Farbe auf Farbe zu legen als sich zu merken, dass Pin1+2, 3+6, 4+5, 7+8 zusammengehören. Man sieht, die Pins sind nicht beliebig. Ohne Farbcode wäre das Fehlerpotential enorm, da ein ungeübter Anwender vielleicht 1+2 / 3+4 / 5+6 / 7+8 auflegen möchte, schön der Reihe nach. Dadurch werden aber die beiden mittleren Aderpaare auseinandergerissen und das öffnet Störungen Tür und Tor.
So, mehr kann ich dazu auch nicht erklären. Ich hoffe es ist jetzt einigermaßen deutlich geworden, dass der Farbcode zwar nicht verpflichtend ist, aber eine Hilfestellung ist, um die Signalqualität auf dem Kabel zu gewährleisten.