Gewerkschaft ja oder nein

Technikos

Commander
Registriert
Mai 2009
Beiträge
2.513
hallo, wollte mal fragen was ihr davon haltet. also ich bin in der gewerkschaft igbce seid ca 2 jahren und überlege da auszutreten. mein arbeitgeber zahlt allen mitarbeiter, egal ob gewerkschaft oder nicht, den gleichen lohn. weiterhin habe ich eine private rechtsschutzversicherung, welche auch arbeitsrecht abdeckt. darum bin ich mir nicht sicher, ob ich noch weitere vorteile durch die gewerkschaft habe. was haltet ihr davon? seid ihr in einer gewerkschaft?

mfg
 
Kommt drauf an ob die Gewerkschaft zum Beruf passt, grundsätzlich ist es eigentlich selten falsch.
Wird erst interessant wenn du Unstimmigkeiten mit deinem AG hast.
 
Und wenn keiner mehr in der Gewerkschaft ist was zahlt der Arbeitgeber dann in Zukunft für einen Lohn? Denk doch mal weiter. Ich bin in der GDL und froh darüber das es sie gibt. Der Wettbewerb auf der Schiene wurde nur über die Personalkosten ausgetragen(wer zahlt seinen Mitarbeitern weniger). Alles von der Politik unterstützt weil es alle ~15 Jahre neue Ausschreibungen gibt. Die GDL hat den Scheiß unterbunden.
 
Kann Lunge nur zustimmen, Gewerkschaften sind wichtig und wer die Möglichkeit hat, sollte auch seiner Gewerkschaft beitreten.
Ich bin gerade bei der aktuellen Tarifrunde wieder froh in der ver.di zu sein.
 
Ja ich denke auch ich bleibe drin. Wer weiß was noch kommt.
 
Also direkte Vorteile hast du erstmal nicht davon. Du wirst so oder so tarifl. bezahlt und Rechtsschutz usw. hast du ja auch abgedeckt. Trotzdem würde ich an deiner Stelle nicht austreten einfach aufgrund des solidarischen Prinzips. Wenn die Gewerkschaften eben nicht die Mittel haben um die Tarifrunden durchzuführen, würden sie auch keine Gehaltserhöhungen rausholen können.
 
Wobei das Thema durchaus interessant ist.
Bin wie vermutlich viele meiner Kollegen nicht in einer Gerwerkachaft.

Ich hatte mal drüber nachgedacht, mich bei einigen informiert, welche Vorteile ich den davon hätte. Aus aktueller Sicht bringt das mir 0. AG zahlt Haustarife total egal ob es Verdi etc. gibt oder nicht. Bei Problemen mit dem AG, Betriebsrat oder Anwalt dank Berufshaftpflicht.

Joar das wars halt zum Thema Gewerkschaft .... Würde ich eintreten wenn ich den AG Wechsel und Gewerkschaft irgend einen Nutzen bringt !? Möglich, hängt vom Nutzen ab.
 
immer das gleiche "bringt mir nix - sollen andere für mich machen".

aber schön den ausgehandelten Tarif einsacken. mitnahme mentalität eben.
 
Ihr seht das irgendwie Verkehrt. Der AG bestimmt doch nicht was ich verdiene.

Ich bestimmt was ich verdiene und suche mir den AG welcher bereit ist mir das zu zahlen.
Natürlich muss man einen Gegenwert bieten.

Ich gebe zu als Bandarbeiter schwierig oder Sachbearbeiter im Büro. Und diese brauchen ggf. auch wirklich Gewerkschaften und diese sind ggf. auch die Zielgruppe ....


Ich als Ingenieur sehe aktuell den Vorteil einer Gewerkschaft für mich persönlich noch immer nicht. Auch die Internetpräsentationen der Gewerkschaften sind sehr nichtssagend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Berufshaftpflicht und private Unfallversicherung sind aber in meiner Gewerkschaft mit drin und die Beiträge dort sind günstiger. Vielleicht dann für dich interessant wenn es um den reinen finanziellen Aspekt geht?
 
Gewerkschaften sind so eine Sache:

Wichtig das sie da sind und genügend finanziellen Druck aufbauen können, aber die Bezahlmethoden finde ich einfach veraltet und sau doof.....

1% vom Bruttogehalt, dass mir vom Netto abgezogen wird? Wieso gibt es keine "light" Mitgliedschaft, die nur finanziell unterstützt, aber andere Vorteile (wie die Streikkassen) nicht beinhaltet. Ich würde die Gewerkschaft gerne Unterstützen, aber mit einem von mir gewählten Beitrag. So bekommen sie von mir nichts, obwohl ich diese Organisation als sehr wichtig ansehe. Die Gewerkschaften sollten sich dort mal überlegen in 2018 anzukommen....
 
Mh, naja ich denke bei den meisten wird der Betrag deutlich kleiner als 50€ im Monat sein wenn ich mal von der benannten 1% vom monatsbrutto ausgehe.

Aber auch für die muss ja ein Gegenwert erbracht werden. Wenn das Unternehmen nach IG Metall zahlt und dort gute Abschlüsse für die Arbeiter gemacht werden, ja dann sollte man das ggf. auch unterstützen.

Wenn aber wie bei meinem Konzern, 6.000 MA, 3 Milliarden Umsatz, Gewerkschaften aber komplett außen vor sind und Gehaltsrunden mit dem Betriebsrat ausgehandelt werden.

Welchen Vorteil hätte eine Mitgliedschaft in meinem Fall? Irgendwie müssen ja für die 50 bis 80€ Im Monat ein Gegenwert erzeugt werden.

IG Metall boxt dann bei BMW 5% mehr Gehalt durch und mein Auto kostetet direkt 10% mehr oO !
 
Zuletzt bearbeitet:
Hätten alle damals so wie du gedacht, hätten wir keine 5 Tage Woche und keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Sachen wie Samstags gehört Vati mir hätte es auch nicht gegeben.
Klar, wer 5000 Euro bis 8000 Euro im Monat verdient muss sich über Gewerkschaftsfragen keine Gedanken mehr machen. Es ist eben eine Gemeinschaft der man entweder angehören möchte oder nicht. Dazu bekehren kann man sowieso keinen, ist Einstellungssache. Immerhin wird von deinem Geld einem einfachen Arbeiter eine höhere Bezahlung ermöglicht weil man mit deinem Geld ja auch die Streikkasse überdurchschnittlich hoch auffüllen kann.
 
Ein Glück wurde der Feudalismus ohne Gewerkschaften überwunden :D .

Wie gesagt vieles hat seinen Nutzen, aber am Ende hat alles Vorteile und Nachteile. Wenn mir ein Freund Bilder vom Aushang bei Airbus in HH schickt 6% mehr Geld sind Pflicht ....

Ehrlich ? Die letzten Holzköpfe Schrauben die Flieger zusammen die nur über 50 Augenprinzip und 100 Checklisten es schaffen nen Flugzeug durch die Qualitätssicherung abgenommen zu bekommen. Verdienen trotzdem alle 2.500€ Netto.
Mit nichten weniger dumme Verkäufer, Maler, Straßenbauer, Elektriker etc. Gehen mit deutlich unter 2000€ heim.

Auch kann ich es natürlich nicht gut finden das die Leute bei z.B. BMW mehr Geld bekommen! Warum? Die Kunden zahlen es ja am Ende oO , ich habe also weniger damit andere mehr haben. Ist ja wie eine Gewerkschaftsluxussteuer.

Fiktives BMW Beispiel. Würde man sagen Ingenieure verdienen nur noch 65.000 brutto. Arbeiter 30.000 brutto und dafür kosten die Fahrzeuge 15% weniger, aber bitte doch sofort umsetzen :D .
 
Zuletzt bearbeitet:
gewerkschaften sind preistreiber.
löhne steigen-preise steigen.
einem metaller z.b. ist das bei seinem verdienst, den zulagen und prämien piepegal.
die blöden sind die, die den mindestlohn bekommen, oder noch weniger haben.
aber diese menschen kümmern die gewerkschaften einen feuchten kehricht. hauptsache wir, der rest geht uns am arxch vorbei.
ich habe 45 jahre gearbeitet, und habe diese preistreiber nie unterstützt.
 
Was ist das denn für eine Einstellung? Unglaublich. Am besten alle Mindeslohn oder noch besser, Auslagerung gen Osten damit ihr alles billig kaufen könnt? Hauptsache ihr habt euren eigenen Vorteil, ihr versteht den Geist einer Gewerkschaft gar nicht, da geht es nicht um das ICH ICH ICH Prinzip, sondern um all ihre Mitglieder gleichermaßen. Deswegen sage ich ja, man kann da keinen bekehren, das sie ist Einstellungssache. Wenn es euch nichts bringt ist ja alles ok. Nicht streiten. ;)
 
ich habe keinen vorteil, bin rentner. da gibts auch etlich, die am knabbern sind.
auch eine gruppe, die der gewerkschaft schnurzpiepegal ist.
natürlich sind die gewerkschaften ich bezogen.
 
Eigentlich erschreckend wie viele Menschen eine negative Einstellung zu Gewerkschaften haben...

Schade das diese nach Branchen getrennt wurden, die wären viel nützlicher wenn es eine Gewerkschaft für alle geben würde weil dann diverse Feinbilder (Nicht Metaller gegen Metaller, alle gegen die Beamten Gewerkschaft usw.) wegfallen würden...
Das sollten sich die Gewerkschaften unter Umständen mal überlegen.

Und alle die meinen das eine Lohnerhöhung in einer Branche schlecht für sie selber sei - die treiben auch eure Löhne, auch wenn man das nicht direkt mitbekommt. In einer Gegend in dem ein IG Metall Betrieb sitzt, zahlen auch die Mittelständer deutlich besser usw.

Dadurch steigt aber nicht zwangsläufig der Preis, weil man nunmal im Wettbewerb steht und den nicht einfach mal erhöhen kann, sofern man keine Marktmacht hat und wenn es so ist, dann ist das sowieso Unabhängig von den Löhnen...
 
Gewerkschaften sind nützlich, aber haben naturgemäß auch Eigeninteressen, d.h. sie betreiben Klientelpolitik und kämpfen daher nur für ihre Zielgruppe und alle anderen wie zB Arbeiter mit befristeten Verträgen fallen halt hinten runter.

Persönlich habe ich recht schlechte Erfahrung mit dem BR gemacht, von daher habe ich schon das Gefühl das sich da teilweise einige low performer ne kuschelige Nische gesucht haben.
 
Das stimmt doch alles nicht was ihr hier schreibt.

Die Gewerkschaften wollen doch die befristeten Verträge reduzieren/abschaffen bzw. zumindest gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Berufsgewerkschaften haben deutlich mehr Potenzial als eine Gewerkschaft für alle.

Die Klientelpolitik erhöht die Löhne für alle Arbeitnehmer. Erkämpft verdi irgendwo 5 % mehr Lohn, wollen das die Metaller doch auch. Es treibt immer die Löhne für alle Berufsgruppen mit Gewerkschaften.

Der Gewerkschaft ist dem Renter nicht egal. Höhere Löhne = höhere Rente. Zusätzlich hat unsere Gewerkschaft eine Pflichtbetriebsrente wo nur der AG einzahlen muss. 2 % vom brutto, mindestens 50 Euro im Monat = höhere Rente.

Was sind Low Performer? Es gibt eben Menschen den liegt die Betriebsarbeit mehr als der eigentliche Job. Sind Sozialarbeiter auch Low Performer?
 
Zurück
Oben