Linux auf SSD-Stick - Miserable Geschwindigkeit

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Dexter1997

Gast
Hallo Freunde der Sonne.

Ich bin stinksauer. Ich habe mir folgenden USB-Stick gekauft, um darauf Linux zu installieren und damit zu arbeiten:
https://www.amazon.de/Verbatim-4769...1520868087&sr=8-1&keywords=verbatim+ssd+stick

Ich habe Linux Mint XFCE (32 Bit) auf diesen Stick installiert. Während des laufenden Betriebs habe ich oft mit Rucklern und Wartezeiten zu kämpfen. Laut Aussagen des Media-Markt-Beraters soll so ein SSD-Stick, wenn man ihn als Betriebssystem benutzt, schneller als ein auf der HDD-Festplatte installiertes Betriebssystem sein. Davon ist leider nicht viel zu merken. Komischerweise ist Linux Mint als Installationsdatenträger auf 'nem USB-Stick wesentlich schneller als ein fest installiertes Linux Mint auf einem USB-Stick. Ich muß anmerken, daß ich keine SWAP-Partition auf dem USB-Stick habe.

Wodurch entstehen diese Ruckler und die ganzen Wartezeiten? Was sollte ich tun, um einen wirklich schnellen Linux-USB-Stick zu haben? Ich benutze ein Thinkpad X230.

Ich danke herzlich für alle Antworten!
 
Durch viele Dateizugriffe können die entstehen, mit dem Tool "preload" kann man die reduzieren, aber leider nicht alle.
 
Warum verspüre ich dieses Problem dann nicht bei einem Live-Installationsmedium, sondern nur bei einem festinstallierten Linux? :(
 
Im Normalfall wird im Speicher gecacht. Wie sieht der Speicherverbrauch beim laufenden System aus. Meine Annahme wäre, dass der Cache voll ist und von dem USB Stick geladen werden muss, was die Ruckler verursacht.
Dexter1997 schrieb:
Warum verspüre ich dieses Problem dann nicht bei einem Live-Installationsmedium, sondern nur bei einem festinstallierten Linux? :(
Weil da das gesamte System in den Speicher geladen wird.
 
Der Cache befindet sich im Arbeitsspeicher, richtig? Und mit "Speicher" meinst du Arbeitsspeicher?
 
Ja, das meine ich. Siehe mein System...
Screenshot_20180312_163451.png
 
Ein Stick war für die Installation eines OS noch nie geeignet. Zumindest die meisten nicht. Es gibt ein paar, die nutzen SSD Technik. Mit denen geht das.

Ein Live System funktioniert anders. Das kopiert vieles vom Stick in den RAM. Es weiß ja, es läuft vom Stick und passt sich da an.
 
USB Sticks haben sehr schlechte Controller und auch nur wenige parallel angebundene NAND Flash Chips. Deswegen sind sie nur bei sequentiellen Zugriffen "schnell". Ein Betriebssystem greift aber immer wieder auf kleine Datenblöcke zu, eine typische DLL bzw .so ist so gut wie immer kleiner als 100kB.
Solche Zugriffe kann ein USB Stick nur schlecht.

Eine Linux Live CD hingegen arbeitet anders, es ist eine einzelne riesige Datei die wenn möglich so gut wie möglich vollständig ins RAM geladen wird. Kein Zugriff auf tausende Minidateien überall.

Ich würde den USB Stick zurückgeben, ne echte mSATA oder M.2 SSD kaufen und die in ein kleines USB 3.0 Gehäuse packen. Minimal größer aber deutlich bessere Leistung, aber nie so gut wie SATA: USB ist nicht toll.
Wenn das nicht geht, nutze F2FS https://de.wikipedia.org/wiki/F2FS um Linux zu installieren.
 
Wie gesagt gibt es Sticks, mit SSD Controller. Technisch gesehen natürlich hinter aktuellen SSD Controllern, aber schon durchaus brauchbar.

Das Problem bei Linux ist die Kombination aus USB3-Treiber, Festplattentreiber und laden des OS.
Bei mir hat er laufend den xhci Treiber rausgeschmissen, da der USB3 Treiber nicht initalisiert war.

Somit hat er während des Boot immer wieder den Festplattentreiber gekillt, was nach ewig langem Loop dazu führte, dass das System nach 10 Minuten in einer Art Failsafe-Modus gebootet hat. Natürlich waren dann weder USB3 noch XHCI initalisiert und das OS damit unerträglich langsam. Würde bei Dir auf etwas ähnliches tippen. Man kann dies in der Boot-Log sehen - oder während des Hochfahren einfach F1/F2 drücken.

Hier sieht man den Kampf noch...

Anhang anzeigen 651928
 
Sun_set_1 schrieb:
Würde bei Dir auf etwas ähnliches tippen.

Glaube ich nicht. Vermutlich ist er auf das Werbeversprechen "SSD-Speed" des a****-lahmen USB-Sticks hereingefallen.
 
Die Sticks mit SSD-Controller, ich kenne hier den Sandisk Extreme und Extreme Pro, sind aber auch nicht so wirklich doll. Die sind nur ungefähr so schnell, wie eine alte, lahme SSD, werden bei viel Last sehr heiß und sind auch relativ anfällig für Defekte, wenn man sie richtig quält.

Was richtig gut geht, sind kleine externe USB SSDs, wie z.B. die Samsung T5 https://geizhals.de/samsung-portable-ssd-t5-250gb-mu-pa250b-a1662919.html

Oder natürlich eine SSD mit einem 2,5" Gehäuse, das ist günstiger, aber dafür größer und weniger handlich.
 
Zum Recyclen von ner SSD , das ->
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oder sowas mit einer m.2 sata SSD

Silverstone ms09


Wobei bei all diesem Möglichkeiten das Problem mit booten von USB 3 xhci und Treiber einbinden bestehen kann (nicht muss)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die wertvollen Ratschläge, ihr Lieben!

Mittlerweile ist mir aufgefallen, daß das System einigermaßen angenehm arbeitet, nachdem es ca. 5 Minuten im Betrieb ist. Ich hatte früher mal eine HDD mit so einem Verbindungskabel genutzt. Das war einigermaßen schnell. Jedoch hatte sich die HDD ständig selbst ausgeschaltet, da die das immer machen, wenn man sie extern benutzt und etwas länger kein Schreib- oder Lesezugriff erfolgt. Ich hoffe, daß eine extern benutzte SSD nicht die selben Probleme hervorruft. Werde ich aber glaube ich sowieso nicht machen, da mir die Dinger zu groß sind. Ich will Windows hauptsächlich wegen der Spiele auf meiner internen HDD haben, und zum Arbeiten will ich Linux auf einem USB-Stick nutzen. Vielen Dank für die bisherigen Ratschläge. Möge die Virtualisierung irgendwann gut genug für Windows-Altlasten sein.
 
Bei Amazon gibt es in der einzigen Kundenrezensionen einen Screenshot von CrystalDiskMark und demnach schreibt der Stick bei 4k mit 0,008MB/s und selbst bei 512k mit 0,88MB/s, was typische Werte eines USB Sticks aber nicht einer SSD im Format eines USB Sticks wie den SanDisk Extreme sind. Verbatim halt, Finger weg und zurück damit wenn dies noch geht.
 
Für eine Rückgabe müßte soetwas wie ein 2-jähriges bedingungsloses Rückgaberecht ohne Kassenzettel existieren. Ansonsten kann ich den Stick nicht zurückgeben. Hab 50+ Euro für das Ding bezahlt und daher etwas mehr erwartet...
Nunja, ich kann so erstmal arbeiten. Aber in naher Zukunft werde ich mich der Ratschläge dieses Threads nochmal bedienen und es dann besser machen. Wesentlich besser.
 
Dexter1997 schrieb:
Ich will Windows hauptsächlich wegen der Spiele auf meiner internen HDD haben, und zum Arbeiten will ich Linux auf einem USB-Stick nutzen. Vielen Dank für die bisherigen Ratschläge. Möge die Virtualisierung irgendwann gut genug für Windows-Altlasten sein.

Es gibt auch noch das gute, alte Dualboot.
 
"Ruckler" (Microfreezes) sind aber in der Regel kein normales "Sanduhr" Verhalten, eher IRQ/Kernel/Hardware Probleme. Du kannst ja mal mit 'lspci' und 'lsusb' schauen, ob das Gerät einen weiteren USB Controller hat und ob dort das System besser läuft. Auch könnte der USB-Hub (an dem der Stick derzeit hängt) schon stark belastet sein, so dass ein Umsetzen mehr Ressourcen für den Stick freisetzt.
 
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