[Admin] Zertifikate, Studium oder Bürowechsel

Ich habe noch bei mir an der lokalen FH einen Studiengang entdeckt der für mich ganz interessant klingt. Wäre zumindest so wie ich das verstehe der Einstieg in den Bereich IT-Management oder IT-Leiter.

https://www.hs-augsburg.de/Informatik/it-pm-z.html

Mir fällt es allerdings schwer das Angebot nach seiner Sinnhaftigkeit zu bewerten? Es ist kein Bachelor oder Master sondern nur ein Zertifikat, aber zumindest im Kurs der Masterstudenten. Studiengebühren von 10.000 € sind auch recht happig. Soll vermutlich Spaßstudenten abschrecken, denn keiner lässt sich eine 10.000€ Investition entgehen.

Ich geh am Freitag mal auf die InfoVeranstaltung, aber hättet ihr mir bitte eure Meinung wie ihr das Angebot seht? Eher sinvoll bzw. zielführend oder fraglich?
 
jomaster schrieb:
...Mir fällt es allerdings schwer das Angebot nach seiner Sinnhaftigkeit zu bewerten? Es ist kein Bachelor oder Master sondern nur ein Zertifikat, aber zumindest im Kurs der Masterstudenten. Studiengebühren von 10.000 € sind auch recht happig. Soll vermutlich Spaßstudenten abschrecken, denn keiner lässt sich eine 10.000€ Investition entgehen. ...

10.000€ und dann kein Abschluss (nennt sich hier Zertifikatsstudium), trotz Teilnahme an Masterstudiengängen - ich würde das nicht machen. Für 10.000 und wenig mehr bekommst du eigentlich ein vollständiges Studium, kein Zertifikat. Gibt es nicht evtl. das gleiche Studium (hat ja bereits 3 Semester) mit abschließender Bachelor/Masterarbeit?
 
Sehe ich diesbezüglich wie Fu Manchu.

Besonders wenn es auf den ersten Blick schon leichter, kürzer, einfacher, schneller, _beliebiges, attraktives adjektiv hier einsetzen_ verspricht, dann steht da nicht die Bildung im Vordergrund, sondern das Werben von neuen Teilnehmern/Studenten, denen man für (viel) Geld Abschlüsse verkauft. Nichts anderes. Und so wird das auch bei potentiellen Arbeitgebern ankommen. Abgesehen davon will man ja (hoffentlich^^) auch selbst was von dem Studium haben. Sich qualifizieren, bilden, ... -> dafür gibt es keine Abkürzung.

Wenn dich Projektmanagement o.Ä. interessiert, dann bietet sich Wirtschaftsinformatik an. Wenn du das in größeren Unternehmen / Consulting / ... machen möchtest, wäre ein sicherer Weg sich ordentliche Unis raussuchen und dann Voll- oder Teilzeit dort studieren. Nach dem Bachelor dann spezialisieren. Es gibt an vielen großen Unis Master in Richtung IT-Management, IT-Consulting und sehr häufig sind das auch internationale Masterprogramme, d.h. viel Englisch, internationale Gastdozenten usw.

Wenn du lieber mehr Praxis hättest (oder mehr Freizeit im Beruf später ^^), dann bieten sich Teamleitungssachen z.B. an. Da gibt es wiederum FHs oder auch duale Studiengänge, die die Theorie ausreichend mit Praxis verzahnen um noch exekutiv tätig zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also in der Präsenzveranstaltung haben Sie damit geworben, dass Sie das ganze mit Firmen zusammen entwickelt haben und 60% des Kontingents geht an diese Firmen auch. Und der Preis ist so hoch, weil das außerhalb des regulären Plans unterrichtet wird und deswegen der Dozent entsprechend bezahlt werden muss.

Projektmanagement interessiert mich schon, weil eigentlich alles oder zumindest vieles in der IT Projekte sind. Das hier und das dort, wird immer als eigenes Projekt aufgezogen. Dort Grundlagen zu haben wäre denke ich auch um das Arbeitsergebnis zu verbessen denke ich gut. Aber wenn dann Richtung IT-Management, Consulting wäre glaube ich der Markt zu hart umkämpft.

Wo gibt es solche Studiengänge? Bzw. wie erkennt man ordentliche Unis? Oder wie angesehen der oder der Abschluß ist?

Bis jetzt habe ich mir mal die DHBW Heidenheim rausgesucht, aber da gibts Wirtschaftsinformatik nur mit einem der dualen Partner und mich da nächstes Jahr für einen Platz zu bewerben, wenn ich auf die 30 zugehe, dene ich ist ein Ding der unmöglichkeit.

Übrigens danke euch ascer und Fu Manchu für eure hilfreichen Beiträge!
 
jomaster schrieb:
Also in der Präsenzveranstaltung haben Sie damit geworben, dass Sie das ganze mit Firmen zusammen entwickelt haben und 60% des Kontingents geht an diese Firmen auch. Und der Preis ist so hoch, weil das außerhalb des regulären Plans unterrichtet wird und deswegen der Dozent entsprechend bezahlt werden muss.

Darauf würde ich Null vertrauen, besonders wenn man nicht weiß, welche Unternehmen das konkret sind.
Vor allem schon deshalb, weil ein Praxisbezug dieser Art - selbst wenn er denn qualitativ ist - auch immer eine Spezialisierung auf diese Branche oder schlimmsten Fall gar das konkrete Unternehmen bedeutet.
Den größtmöglichen Nutzen zieht man aus einem Studium ja, wenn man sich innerhalb eines Fachgebietes spezialisiert, nicht aber auf eine Branche oder gar ein Unternehmen, weil man dann innerhalb seiner Nische besser wechseln kann. Projekterfahrung und öfter mal den Job wechseln ist halt ziemlich gut für die eigene Erfahrung und auch den Lebenslauf; qualifizierte Akademiker bleiben ja selten lange (besonders in den ersten ~15+ Berufsjahren) in einem Unternehmen.

Sich derartig auf eine Branche oder eben bestimmte Unternehmen einlassen würde ich nur, wenn ich vorher schon wüsste das ich dort sehr gerne hin möchte und mir andere Optionen relativ egal sind.
Wenn man beispielsweise unbedingt zu einer bestimmten Bank möchte, dann ist meiner Erfahrung nach z.B. die Frankfurt School of Finance & Management eine sehr gute Adresse: da gibt es Wirtschaftsinformatik als dualen Studiengang in Kooperation dann mit einer bestimmten Bank (oder einem anderen Unternehmen, dass sehr nah an der Finanzbranche agiert).

Wenn du eine derartige Ausrichtung nicht hast, würde definitiv eine Uni vorziehen -> allgemeinerer, qualifizierterer Abschluss.

Reicht dir das typische Akademikergehalt, dann suchst du dir einfach irgendeine ordentliche Uni raus (d.h. kurz über Größe / Renommee informieren, damit man jetzt nicht bei der hinterletzten Dorf-Uni landet) und startest mit Wirtschaftsinformatik als B.Sc. (Bachelor of Science, weil du da Mathe, Statistik, Informatik usw. mit haben wirst, im Gegensatz zu B.A. Bachelor of Arts, wo solche Inhalte dann durch einfachere Inhalte, meistens aus der BWL oder so, ersetzt werden -> so wie ich dich verstanden habe, möchtest du ja schon noch einen technischen Fokus haben, also Schwerpunkte z.B. auf irgendwas innerhalb der Informatik setzen und nicht BWL).
Im Studium kannst du dann schon Kurse wählen, die Richtung Projektmanagement gehen. Die meisten Unis werden dann bei Wi-Inf extra Sachen Richtung Java EE, Datenbanken, ... anbieten.
Danach dann einen spezialisierten Master. Hier bietet jede größere Uni min. Wi-Inf regulär mit entsprechender Spezialisierung im Studium oder direkt irgendwas Richtung (Project-)Management-XYZ als M.Sc. an.

Falls du Wert auf einen sehr qualifizierenderen Abschluss legst, dann gehst du zu einer der bekannten, qualitativen Adressen. Die TUM z.B. (Technische Universität München) gehört zu den Top10 in Deutschland und ist eine der besten was Wirtschaftsinformatik angeht, dass kann man da mit Spezialisierung im Bachelor machen und Master haben sie z.B. Programme wie "Management and Technology" als M.Sc., wo es dann primär um konkrete Managementlaufbahn mit Fokus auf Technologie (d.h. konkreter Bezug zu Naturwissenschaften oder Informatik oder ...) geht.

Hat man einen Bachelor und macht dann einen spezialisierten Master, beispielsweise an der TUM (oder den anderen großen Adressen), wirst du danach im Regelfall sehr, sehr leicht an Jobs kommen.

Die besten, großen Adressen sind unter anderem die LMU in München, die TUM, die technische Uni Berlin, die Humboldt-Universität Berlin, die Freie Universität Berlin, die RWTH Aachen, die Uni Freiburg, die Uni Konstanz, die Uni Heidelberg, die Uni Tübingen, die Uni Bonn, die Uni Hamburg, die Uni Göttingen, die Goethe Uni in Frankfurt, die CAU in Kiel und noch ein paar andere.

Alle von denen sind i.d.R. auch jedes Jahr in den großen internationalen Rankings unter den Top 1% weltweit. Sidenote: das ist dann auch eine ganz andere Niveaustufe als FHs und besonders duale Institutionen (welche nie überhaupt in solchen Rankings auftauchen).

Konkrete Positionen auf irgendeinem Ranking sind natürlich vollkommen unwichtig, schon alleine weil das schwierig konkret zu vergleichen ist. Großen Wert sollte man darauf also nicht legen.
Nichtesdestoweniger macht es aber für Bildung, Praxisbezug (Selbstständigkeit, Werkstudententätigkeiten, Praktika, ...), Forschung und spätere Jobchancen schon einen deutlichen Unterschied, ob man bei den Top 1%, den Top 10% oder den unteren 50% studiert hat.
 
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@jomaster: Und, kommst du voran? :)
 
@ascer Leider nicht. Ich kann dir an dieser Stelle nur nochmals danken für deine Beiträge bzw. dein Interesse. Ich bin deiner Meinung was das Studium angeht

Im Prinzip hat mir meine Verwandschaft bzw. mein Freundeskreis vom Studium abgeraten. Ich sei nicht der Typ für sowas, eher der Praktiker etc. Allerdings bin ich zwar in der neuen Firma endlich in der Position richtig arbeiten zu können, aber wenn ich mir das so anschaue, wird es bei 2nd lvl Support und bisschen auf der GUI rumklicken bleiben. Für die nächsten 15 Jahre und dann bin ich arbeitslos dank Container, Docker, KI und Cloud.

Ich habe nun nebenberuflich mit dem CCNA angefangen, damit ich mein Lernverhalten testen kann. Wie klappts mit motivieren, Disziplin und dem behalten bzw. anwenden von gelerntem. Je nachdem wie es dann läuft und wie schnell es geht, werde ich weitermachen. Zielrichtung wird es auf jedenfall Wirtschaftsinformatik Projektmanagement gehen, falls möglich irgendwie im Security Bereich. Persönlich glaube ich, dass gute Projektleitungsskills viel im Beruf bringen und ich im rein technischen Bereich leider außer konkurrenz bin. Wenn ich sehe, was da an Leuten mit KnowHow und Qualifikationen rumspringen, denke ich mir nur wow ...

Allerdings weiß ich noch nicht wo ich studieren möchte bzw. ob Voll oder Teilzeit. :/
 
jomaster schrieb:
Ich habe nun nebenberuflich mit dem CCNA angefangen
Hast du den CCNA jetzt? Hat es sich zum Besseren gewandt?
 
ascer schrieb:
Hast du den CCNA jetzt? Hat es sich zum Besseren gewandt?
Bei mir hat sich einiges getan und die Situation etwas geändert, darum auch erst jetzt die Antwort.
CCNA habe ich gemacht und bin gerade dabei den VCP – Data Center Virtualisierung zu machen, da ich mir eine Fortbildung seitens des Arbeitgebers gewünscht habe und diese ausgesucht wurde. Ich bin weiterhin der Hans Depp für alles, aber inzwischen auch in größere Projekte der Firma involviert. Im Feedback-Gespräch wurde mir auch gesagt, dass man mich nächstes Jahr weiter ausbauen will, Richtung Projektmanager. Leider nicht als offizielle Zertifizierung, sondern intern und durch Kurse soweit schulen, dass man das nötige Know-how hat um Projekte eigenständig in der Firma voranzubringen.
Klingt erstmal positiv für mich. Gehalt ist inzwischen in Ordnung, es gibt Fortbildung und Verantwortung.
Alternativ hat sich eine Stelle in einem Rüstungskonzern für mich aufgetan. Sehr viele Benefits und IG Metall Tarif (+ weitere Zulagen aufgrund der Branche) sind da sehr verlockend. Hier hätte ich die Möglichkeit mich zu spezialisieren, allerdings in den Windows Server Bereich, was mir nicht so richtig zukunftssicher erscheint. Allerdings wird da auch sehr stark in die IT Mitarbeiter investiert, was Weiterbildung angeht und es gibt intern Chancen zur Veränderung. Durch Vitamin B weiß ich, dass der Arbeitgeber wohl tatsächlich liefert was er verspricht, aber auch dass die Konkurrenz enorm ist. Die Abteilungen bestehen fast durchgehend aus Masterabsolventen bzw. promovierten in den besseren Stellen. Somit sehe ich da ohne eigenes Studium nicht sehr viel Chancen in der Karriere Leiter weiter voranzukommen.

Tja und warum studiere ich letztendlich dann nicht? Weil mir das Lernen auf die Zertifikate gezeigt hat, dass ich definitiv eher der praktische "einfache" Arbeiter bin. Aber auch, dass mir fürs Lernen der lange Atem fehlt. Ein Vollzeitstudium würde ich eher schaffen als aber über 5 Jahre oder länger Abends noch motiviert zu lernen. Aber gegen das Vollzeitstudium spricht die Familienplanung.
 
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