MP3 Dateien nicht als Audio CD brennbar - Kopierschutz?

Sollte das besser in die Multimedia Ecke oder sonstwo hin passen, bitte dorthin schieben. Aber da es hier explizit um das Brennen einer Audio CD geht, fand ich zunächst mal die Ecke für optische Laufwerke am sinnvollsten, obwohl das Problem wohl vorrangig vom Dateiformat herrührt.

Konkret: Ich habe ein komplettes Album als MP3 bekommen, die sich auch bspw mit VLC einwandfrei abspielen lassen. Versuche ich aber, daraus eine Audio CD zu brennen, werden alle Tracks nur mit wenigen Sekunden Spielzeit angezeigt und sind aus der Brennsoftware heraus nicht abspielbar. Ich habe mehrere Brennsoftwares sowohl unter Win10 als auch unter 7 durchprobiert. Überall der gleiche Effekt.
Kann das ein Kopierschutz sein?
Ich gehe nicht davon aus, daß die Person, von der ich die Dateien habe, dazu genaueres weiß, werde aber bei nächster Gelegenheit trotzdem mal fragen.

Und bevor hier jemand derartiges unterstellt: Nein, es geht hier nicht um eine Raubkopie, sondern um Dateien, die ich als wohl legale Privatkopie bekommen habe. Ob allerdings ursprünglich eine Audio CD gekauft und selbst gerippt oder MP3 gekauft und als Kopie an mich weitergegeben wurden, müßte ich wiederum nachfragen.

Ich bitte daher, diesen Thread nicht für die Diskussion urheberrechtlicher Probleme zu nutzen, sondern mir nur dabei zu helfen, herauszufinden, warum sich die Dateien nicht als Audio CD brennen lassen und wie ich das Problem lösen oder wenigstens umgehen kann.

Welches Brennprogramm?
DVD+R oder DVD-R Rohlinge?
Du kannst ja mal testweise versuchen die mp3s in ein anderes Format zu konvertieren z.B. mit XMedia Recode http://www.xmedia-recode.de/download/XMediaRecode3428.zip.

Um nur ganz kurz auf den von dir erwähnten Punkt "legale Privatkopie" einzugehen: wenn die betreffende Person eine originale CD gekauft hat und sie für sich als MP3s umgewandelt hat, ist hier kein Kopierschutz mehr vorhanden oder auf der originalen CD war keiner drauf - denn die legal verfügbaren Tools, die das Umwandeln von CD in MP3 ermöglichen würden bei einem Kopierschutz das Umwandeln in MP3 verweigern.

Wenn du dir die Stücke jetzt brennst oder auf deinen Rechner, spielt es keine Rolle, ob die andere Person die CD legal gekauft hat. Du raubkopierst die Sachen dann. Denn zwischen ausgeliehene CD anhören und ausgeliehene CD kopieren ist ein Unterschied.

Gehen wir mal aber davon aus, das die andere Person geistiger Eigentümer die Lieder ist: selbst ein CDBurnerXP müsste aus MP3 Dateien wieder eine normale Audio-CD brennen können, mit den dann typischen Einschränkungen von Track-Anzahl, Minuten und insgesamter CD Länge.

Power to go 10 unter W10 und unter W7 sowie WMP unter W7 hab ich bisher versucht.
Da ich eine Audio CD brennen will, habe ich auch einen CD Rohling genommen.

Recoden ist wohl nen Versuch wert. Werde ich nachher mal testen.

Ltcrusher schrieb:

selbst ein CDBurnerXP müsste aus MP3 Dateien wieder eine normale Audio-CD brennen können, mit den dann typischen Einschränkungen von Track-Anzahl, Minuten und insgesamter CD Länge.

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Richtig. Wie das normalerweise funktioniert, ist mir bekannt; habe ich oft genug gemacht. Daß es wie hier nicht funktioniert, sehe ich in der Form tatsächlich zum ersten Mal und frage deswegen.

Bin mal gespannt was dabei raus kommt.
Hab leider auch keine Idee warum das nicht geht.
Hatte ich auch noch nie.

Auf jeden Fall hab ich auch nach dem Recodieren noch den gleichen Effekt. Alle Tracks werden nur mit wenigen Sekunden Spielzeit gelistet, VLC spielt sie aber ganz normal ab.
Sehr seltsam.

Edit: Ich konvertier die jetzt mal spaßeshalber in WMA und schaue, ob sie sich dann brennen lassen.

Edit2: Faszinierend. Da lag wohl tatsächlich bei den MP3s irgendwas im argen. Nach Konvertierung in WMA erkennt Power2go die gesamte Spielzeit und ich kann damit eine volle CD brennen.
Hoffentlich. Denn jetzt hatte ich grad nen Brennabbruch mit Medium Error.

Edit3: Ja, hat funktioniert und läuft auf dem CD Player.
Warum MP3 als Audio CD nicht ging, WMA aber schon, erschließt sich mir aber immer noch nicht.
Wenn da vllt noch jmd eine Erklärung für hätte, wäre das schön. Denn ich denke Kopierschutz kann ich ausschließen. Sonst hätte ich wohl beim Versuch zu konvertieren auch mindestens eine Fehlermeldung bekommen.

Es ist möglich dass die MP3 mit alternierender Bitrate codiert waren, d.h. die Bitrate wurde nicht fix auf zb 160 oder 256 eingestellt, sondern je nach Audiosignal ständig neu festgesetzt. Viele Programme haben mit solchen Dateien erhebliche Probleme, zb wenn sie sie decodieren können, hat man dann mal gern Knackser an jeder Datenrate-switch-Stelle hah, was für ein neues geiles wort

Wäre zwar eine schöne Erklärung, trifft aber leider nicht zu. Die Dateien haben konstante Bitrate. Die recodierten MP3s hatten ebenfalls CBR. Funktioniert haben sie trotzdem nicht.
Die konvertierten WMA auch. Und die funktionieren.

Auf SAPsisch gibts noch viel schönere Worte wie bspw. Kontingenttypauswahlregelgruppenzuordnung.

Danke
Dann wirds mit den Erklärungsversuchen aber echt eng :/ Sonderzeichen im Namen ...? Das Programm kann aber schon Prinzipiell MP3 ? , hmm, Dann gibts noch Sonderfälle im MP3 format, wie zb dual Mono anstatt Stereo... 48khz anstatt 44.1 ect, hast du da mal geschaut ?

> Kontingenttypauswahlregelgruppenzuordnung

Normales Stereo, normale Samplerate von 44,1 und CBR 320.
Umlaute kommen vor, aber nicht bei allen Dateinamen.
Sowohl Power2Go als auch WMP sollten mit MP3 umgehen können.

Ich könnte dir noch mehr so tolle Begriffe nennen, aber ich muß grad zurück in eine unproduktive Videokonferenz, bei der wir mit sowas Bullshit-Bingo spielen.

Bullshit-Bingo? Auch ein Horst Lüning Gucker?

Ich glaube, das ist ein Album, das jemand bei youtube runter geladen hat als Videofile und dann nicht richtig gewandelt/extraiert hat, sondern das File nur umbenannt hat. Das funzt bei einigen MP3 Playern. Beim VLC sowieso. Brennen kann man sowas meist nicht ohne weiteres. Einfach die Files mit dem VLC-player umwandeln.

Ja, falsche Daten im Container sind ein möglicher Grund. Allerdings schrieb lord-of-fire:

lord-of-fire schrieb:

Normales Stereo, normale Samplerate von 44,1 und CBR 320.

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Weiß nicht wo die Infos her sind. Verlässliche Informationen bietet jedenfalls der VLC mit der Tastenkombination Strg+J oder Rechtsklick >> Werkzeuge >> Codec-Informationen.

Ich muss hier einfach mal dringend zu einem Wechsel der Programme raten. Weder WMP noch Power-to-go sind empfehlenswerte Programme für's CD-Brennen.

Gerade WMP pfuscht ziemlich viel rum in Sachen Kopierschutz, Online-Aktivität und bietet die Möglichkeit, Skripte auszuführen, die in Audiodateien hinterlegt werden können (künstlich herbeigeführte Virengefahr!). Wohlmöglich existiert auch nur begrenzte Kompatibilität bei den zu verwendenden Medien, gerade beim Brennen.

Auch Power-To-Go ist technisch nicht der Hit. Das wird gerne als Light-Programm beigelegt, wenn ein Brenner-Hersteller kein Geld für ein richtiges Brennprogramm ausgeben will.

Um Audio-CDs zu brennen ist Nero empfehlenswert, weil das mit unzähligen Codecs ausgestattet ist. Es bietet deshalb auch ein eigenes Konvertierungstool. Als Freeware fällt mir spontan CD-Burner XP ein. Das kann zwar nicht alles, aber immerhin viel. Bezüglich Audio wird auf der verlinkten Seite folgendes angegeben:

MP3, WAV, OGG, FLAC, WMA, APE, MPC, WV (WavPack), ALAC (Apple Lossless)

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Was im Grunde immer geht: Vorhandene Musik in WAV wandeln und dann (z.B. mit CD-Burner XP brennen). Eine Spitzen-Freeware dafür ist fre:ac. Ich glaube nicht, dass mit einer Umwandlung viel von irgendeinem Kopierschutz überbleibt. Allenfalls Wasserzeichen könnten in der Aufnahme bleiben, wenn sie irgendwie in die Schallwellen moduliert sein sollten. Für den Eigenbedarf sollte das aber völlig egal sein.

badpitt schrieb:

Weiß nicht wo die Infos her sind. Verlässliche Informationen bietet jedenfalls der VLC mit der Tastenkombination Strg+J oder Rechtsklick >> Werkzeuge >> Codec-Informationen.

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Genau da waren die Infos auch her.

Dann waren es auch wirklich MP3-Dateien. Vielleicht wichen sie irgendwie anders von der Norm ab. Beispielsweise können da auch Cover-Bilder drin sein, die die Programme nicht auf die Reihe kriegen...oder halt tatsächlich irgendwelche Zusatzinfos, auf die der WMP empfindlich reagiert.

Den WMP hatte ich auch nur angetestet, nachdem PTG daran gescheitert war. Letzteres benutze ich auch nur, weils eben bei PowerDVD dabei war. Und dieses auch nicht die "kostenlose" Beilage, sondern die gekaufte Vollversion.
Zum Brennen hab ich grundsätzlich auch jahrelange positive Erfahrung mit Nero. Das nutze ich aber seit Win10 nicht mehr, weil meine alte Lizenz darauf nicht läuft und ich dafür nicht nochmal Geld ausgeben will.

In hiesigen Fall war es ja mit dem Umweg über WMA erledigt. Also war an den MP3 Dateien wohl tatsächlich irgendwas nicht standardkonform.

So ein Ärger mit dem Windows 10. Ich nutze immernoch Nero7 - für Vista und Win7 gibt's einen Patch damit es da läuft. Bei Win10 hab ich leider keine Ahnung.

Bezüglich WMA:

• Das ist (genau wie MP3) eine verlustbehaftete Kompression. Die Tonqualität sinkt also beim Umwandeln. Je öfter gewandelt wird, desto schlechter wird die Qualität. Mag sein, dass zweimal Wandeln nicht so schlimm ist. Grundsätzlich sichert der Weg MP3 -> WAV -> Audio-CD-Brennen die Klanqualität am stärksten, weil WAV nicht verlustbehaftet ist.
• WMA ist der Microsoft-Codec vom Windows-Media-Player. Das ist also der mit der Skript- und damit der Virenfunktion. Pfui! Nie wieder verwenden!
• Ausnahme: WMA kann tatsächlich Sprache extrem gut komprimieren. Das sind aber Sonder-Modi, mit denen man sich beim Komprimieren auseinandersetzen muss. Zusätzlich bietet WMA eine Kopierschutzfunktion, von denen viele Online-Shops gebrauch machen. Um also etwa Hörbücher zu kaufen und abzuspielen ist WMA eine gute Wahl.

Bis Win7 hab ich ebenfalls Nero7 genutzt. Danach wollte ich dann eben kein Geld für eine neue Lizenz ausgeben; zumal ich wegen Bluray sowieso PowerDVD gekauft hab.

Daß der Umweg über WMA verlustbehaftet ist, ist mir klar. In dem Fall wars aber nicht schlimm.

...ein Grund mehr gegen Windows 10.

...nur das Microsoft nicht dafür verantwortlich zu machen ist, ob ein Programm von 2005, welches von einem anderen Wirtschaftsunternehmen entwickelt wurde, auf einem 10 Jahre später erscheinendem Betriebssystem noch läuft.

Schreib doch Nero mal eine E-Mail, ob die das Patch von damals auch für Win 10 nochmal bringen können.