Welche Kabel für Netzwerkinstallation (Router/Dose/Switch)

developr

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Hallo liebe Community,

ich habe eine Frage bezüglich der Netzwerkinstallation im Haus. Ich habe mich nun etwas belesen und muss feststellen, dass es doch recht viele unterschiedliche Arten von Kabeln gibt. Grundsätzlich verwende ich ja Patchkabel für alle Verbindungen, aber nun würde ich gerne Dosen dazwischen setzen.

Es gibt ja Patch- und Crossoverkabel. Nun habe ich aber noch von Verlegekabel gehört?

Cat5 würde zwar ausreichen, aber mittlerweile bekommt man ja überwiegend Cat7 angeboten. Also würde ich zu Cat6/Cat7 S/FTP nehmen, sprich mit Geflecht abgeschirmt (S) und mit Folie abgeschirmt (F).


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Zum Verlegen (Verbindung zwischen Dosen und Patchpanel) nimmt man immer Verlegekabel, zum Verbinden von Geräten mit Dosen und Patchpanel oder untereinander immer Patchkabel. Crossover spielt in Zeiten von Gigabit Ethernet keine Rolle mehr.
Cat6a reicht für 10GbE aus, falls das Geld nicht ganz knapp ist kannst du mit Cat7 auf Nummer sicher gehen.

Edit: Zu deinem schönen Bildchen: Zwischen Dosen und Switch1 gehört ein Patchpanel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Patch- oder Crossoverkabel ist im letzten Jahrtausend interessant gewesen. ;) Seit Gigabit können Netzwerkkarten Auto-MDIX.

Verlegekabel unterscheidet sich vom Patchkabel dadurch, daß es weniger biegsam und zum langfristigen Verbauen in Wänden und anderen Materialien gegemacht ist. Patchkabel dagegen sollen nur von einer Dose zum Gerät gehen. Das sind in deiner Darstellung Kabel 10 – 19. Für die muß es kein Verlegekabel sein, da reicht flexibles Patchkabel.

Cat5 macht Gigabit ebenso gut wie Cat7. Auch 10 G geht noch über rund 40 m mit Cat5: https://de.wikipedia.org/wiki/Ethernet#Kabellängen

Wenn man allerdings nicht auf den letzten Pfennig schauen muß, würde ich heute für etwas, das zehn Jahre und länger halten soll, Cat7 verbauen. Außerdem ein Verbauen von Leerrohren überlegen, dann spart man sich beim nächsten Technologiewechsel das Aufreißen und zieht einfach neue Kabel ein.

S/FTP ist die Schirmung der Wahl!

Switch1 muß ein 16-Port-Switch werden, bei Switch2 reicht ein 4- oder 8-Port-Switch. Faustregel ist, daß alles über 16 Ports Lüfter hat, die man in keiner Arbeitsumgebung möchte und die deshalb in einem separaten Raum laufen sollten.
Sind die Switche für einen Privathaushalt gedacht, in dem Entertain-IPTV von der Telekom gesehen werden soll, dann im Datenblatt der Switche die Fähigkeit zu IGMPv3 prüfen! Ansonsten fährt man als Nicht-Netzwerker ohne spezielle Anforderungen wie VLAN, QoS etc. mit einem nicht-managebaren Switch besser und auch günstiger als mit managebaren.
 
also bei jeder dose oder patchpanel hast du für gewöhnlich auf der einen seite patchkabel und auf deranderen seite verlegekabel. das heißt aber auch das du nicht einfach router - kabel - dose - switch - dose - gerät gehen kannst sondern eher: router - kabel - dose - verlegekabel - patchpanel - kabel - switch - kabel - patchpanel - verlegekabel - dose - kabel - gerät.
(unter der annahme das sich alle drei geräte(router, switch, pc) in verschiedenen räumen befinden. bei gleichen räumen würde man den übergang zu verlegekabel weglassen können und beide erwähnungen des patchpanels beziehen sich auf das gleiche stück hardware)
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Mein Beitrag habe ich versehentlich über einen Shortcut abgeschickt, obwohl dieser noch nicht fertig war ;-).

In den Wänden sind bereits "Schläuche" verlegt, in welcher RJ12 Leitungen an eine RJ12-Dose gehen. Diese würde ich eben gerne durch RJ45 ersetzen. Daher denke ich, dass sich die Installation recht einfach erledigen lässt, in dem ich das Verlegekabel mit dem Telefonkabel verbinde und während ich das RJ12 Kabel rausziehe, das RJ45 Kabel durchziehe.

Über das Patchpanel bin ich noch nicht gestolpert, danke für den Hinweis! Das kommt dann noch mit auf meine Bestellliste.

Also ist ein Verlegekabel im Prinzip ein steifes Patchkabel?

Als Switch habe ich mir ein 8-Port Netgear ausgesucht, der wohl auch Multicast beherrscht. Benötige ich zwar nicht, aber vielleicht ja in Zukunft. Es ist leider ein Managed Switch, habe ich keine Erfahrungen mit, aber wird vermutlich nicht schwieriger zu verwalten sein, als ein Router :-).

Außerdem benötige ich neben diversen RJ45 Buchsen noch eine Crimp- und LSA-Zange.

Fällt euch sonst noch was ein?

Für mich war das eigentliche Problem die unterschiedlichen Arten der Kabel.
 
das mit dem kabel durchziehen klingt schon mal gut. ich würde evtl. einen größeren switch nehmen. 8 ports ist echt arg wenig. nur für die verlegekabel brauchst du keine crimpzange. da reicht ein lsa werkzeug. ich hab mir da mal vor einiger zeit das billigste geholt das ich finden konnte und bin damit zufrieden. wenn du das nicht regelmäßig benutzt muss man da kein vermögen für ausgeben.

der hauptunterschied zum verlegekabel sind die steifen adern statt der litzen bei patchkabeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
developr schrieb:
Also ist ein Verlegekabel im Prinzip ein steifes Patchkabel?

Nicht so krass wie der Unterschied starr – flexibel bei elektrischen Leitungen, aber es kommt dem recht nah.

developr schrieb:
Als Switch habe ich mir ein 8-Port Netgear ausgesucht, der wohl auch Multicast beherrscht. Benötige ich zwar nicht, aber vielleicht ja in Zukunft. Es ist leider ein Managed Switch, habe ich keine Erfahrungen mit, aber wird vermutlich nicht schwieriger zu verwalten sein, als ein Router :-).

Das ist genau die Problematik, die ich oben angesprochen habe. Bei Switchen sind für einen Nicht-Netzwerker weniger Optionen und Features besser als viele. Deswegen der Rat zu einem nicht-managebaren.

Der GS108 ist eine gängige Empfehlung hier im Forum. Als 16-Port kannst du seinen größeren Bruder, den GS116 nehmen.
 
Aber der unmanaged GS108 kann kein Multicast, oder?

Ich denke, da es nur 5 Räume sind, werde ich mit einem 5er Switch auskommen. Dieser kommt dann in die Dose in der Wand und darf daher auch nicht so riesig sein. Wenn ich mehr benötige, dann wird an die Dosen in den Zimmern ggf. ein weiterer Switch geklemmt - wie beispielsweise im Wohnzimmer geplant.

Benötige ich denn zwingend ein Patchpanel? Kann ich nicht einfach an das Kabel direkt einen RJ45 Stecker crimpen und direkt ohne Umweg von der Dose an Switch und zurück?
 
auf die verlegekabel gehen stecker nicht so einfach. das klingt irgendwie komisch so wie du das jetzt beschreibst. kannst du bitte noch mal deinen plan etwas genauer beschreiben?
 
developr schrieb:
Aber der unmanaged GS108 kann kein Multicast, oder?

Wofür willst du denn Multicast benutzen?

Wenn es dir nur um Entertain geht: IGMPv3 / IGMP-Snooping muß der Switch können, mehr nicht.

developr schrieb:
Ich denke, da es nur 5 Räume sind, werde ich mit einem 5er Switch auskommen. Dieser kommt dann in die Dose in der Wand und darf daher auch nicht so riesig sein. Wenn ich mehr benötige, dann wird an die Dosen in den Zimmern ggf. ein weiterer Switch geklemmt - wie beispielsweise im Wohnzimmer geplant.

Die Anzahl der Räume spielt keine Rolle, wichtig ist die Anzahl der Dosen. Du solltest dir Grundlagen zur Sterntopologie und strukturierter Verkabelung anlesen. Kurz: Von einem zentralen Punkt (Sternmittelpunkt = Switch) gehen zu jedem Endpunkt (Dose) einzelne Wege (Verlegekabel).

Klassisch kommen in einem Hauswirtschaftsraum die Verlegekabel aller Dosen an, werden dort auf ein Patchpanel gelegt. Direkt darüber/darunter wird der Switch angebracht, von jedem Port des Patchpanels führt ein Patchkabel zu einem Switch-Port. Wenn der Abschlußpunkt für den Internetanschluß (xDSL, DOCSIS, FTTB) auch im Raum ist, kann der Router auch gleich dort bleiben und an den Switch angeschlossen werden.

developr schrieb:
Benötige ich denn zwingend ein Patchpanel? Kann ich nicht einfach an das Kabel direkt einen RJ45 Stecker crimpen und direkt ohne Umweg von der Dose an Switch und zurück?

Ja. Stecker auf Verlegekabel zu crimpen, ist Pfusch. Deswegen ja die Unterscheidung Verlegekabel und Patchkabel. Ein Patchkabel geht von der Dose zum Gerät, ein Verlegekabel von Dose zu Dose oder von Panel zu Dose.
 
Ein Patchkabel passt nicht richtig in eine LSA Klemme und auf ein Verlegekabel passen die Crimpstecker nicht richtig. Tu dir selber einen Gefallen und verwende ein Patchpanel.

So lange du nicht unbedingt ganz spezielle Kabellängen brauchst, würde ich übrigens komplett darauf verzichten, selber Stecker zu crimpen. Fertige Cat6 Patchkabel bekommst du bei Reichelt & co in zig Farben und Längen zu so günstigen Preisen, dass es sich bei einer überschaubaren Menge Kabel schlicht nicht lohnt, das selbst zu machen.
 
Ich habe nun auf Basis der Sterngrafik mein Vorhaben skizziert.

lan-stern.jpg

So sollte es eigentlich korrekt sein, oder?

Der Netgear GS108 gibt es ja in unterschiedlichen Varianten. Laut Beschreibung bei Amazon kann der GS108E (managed) IGMP. Bei dem einfachen Modell GS108GE (unmanaged) steht nix von IGMP.
 
So eine schöne Skizze würde ich mir in jedem Thread hier wünschen!:daumen:

Wenn du dir bewußt bist und es kein Problem für dich darstellt, daß sich jeweils fünf Geräte an einer Dose eine Gigabitzuleitung teilen, ist das okay so. Ob das störend ist, kommt auf den Bedarf an Übertragungsraten zwischen den Geräten an verschiedenen Dosen an. Welche Geräte sind das, welche Anwendungen lesen und schreiben mit wieviel Mbit/s auf/von welches andere Gerät an welcher Dose?

Genau wegen des Themas Flaschenhals ist das Anbringen eines weiteren Switches nach einer Dose nicht gerade üblich. Eher Notlösung. In deinem Fall hätte man die drei Räume mit fünf Dosen plus je zwei Reserve ausgestattet und zu jeder ein Verlegekabel gezogen. Erhöht natürlich den Verkabelungsaufwand und man hätte am Ende einen 24-Port-Switch gebraucht, aber dafür hat dann hinterher jedes Gerät seine zugesicherte Gigabitverbindung zu sämtlichen anderen Geräten. Entscheide du, ob du das brauchst, nicht brauchst oder in den nächsten zehn Jahren gebrauchen könntest.

Der GS108E ist IGMPv3-fähig, jau. Sein Bruder GS108 (der bei mir übrigens seit knapp zehn Jahren hervorragend seinen Dienst verrichtet) dagegen nicht. Wenn du Entertain (und auch nur das!) nutzen möchtest, müssen es also GS108E werden.
 
DeusoftheWired schrieb:
So eine schöne Skizze würde ich mir in jedem Thread hier wünschen!:daumen:

Und ich wünschte, ich würde in jedem Forum so tolle Antworten bekommen ;-).

An alle beteiligten, herzlichen Dank für eure Unterstützung!
 
developr schrieb:
Ich habe nun auf Basis der Sterngrafik mein Vorhaben skizziert.

Anhang anzeigen 672455

So sollte es eigentlich korrekt sein, oder?

Der Netgear GS108 gibt es ja in unterschiedlichen Varianten. Laut Beschreibung bei Amazon kann der GS108E (managed) IGMP. Bei dem einfachen Modell GS108GE (unmanaged) steht nix von IGMP.

IMHO ist ein Heimnetzwerk, das ohne triftigen Grund ganze vier Switches benötigt, schlechtweg fehlkonzipiert bzw. unterdimensioniert, aber rein technisch könnte es funktionieren, ja. Das, was du (wirklich sehr schön!) skizziert hast, ist aber eher eine Baum- als eine Stern-Topologie. Unabhängig davon sollte die "zentrale" Komponente natürlich außerdem ein Switch und nicht ein Patchfeld sein.
 
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