[Allgemein] Endkundengarantie für interne Toshiba-Platten

JunkyardSpecial

Lieutenant
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Hallo,

vor einiger Zeit hatte ich im Kaufberatungsthread erfolglos eine Frage zu den Garantiebedingungen von Toshiba gestellt. Da man auch hier im Forum häufiger davon liest, dass prinzipiell keine RMA direkt über Toshiba möglich wäre, habe ich mich an den Support gewandt und um Erklärung gebeten. Auf toshiba.semicon-storage.com steht dazu jedenfalls:

2. Haben Sie die Toshiba-Festplatte in einem Geschäft erworben, können Garantieansprüche ausschließlich über das Geschäft geltend gemacht werden, in dem Sie das Gerät gekauft haben. Der Inhalt dieser Gewährleistung entspricht den rechtlichen Bestimmungen des Landes, in dem das Produkt erworben wurde.[...]Toshiba bietet einen direkten Reparaturservice AUSSCHLIESSLICH für seine OEM-Kunden an.

Das wäre ja ziemlich eindeutig. Abweichend davon sind die Garantiebedigungen für HDD und SSD auf toshiba.de:

Toshiba garantiert gegenüber dem Erstkäufer, dass alle Toshiba Festplattenlaufwerke („Festplatten“) und Solid State Drives („SSD“) bei normalem Gebrauch frei von Komponenten- und Fertigungsfehlern sind.
Dauer des Garantiezeitraums:
■ Externe Peripheriespeichergeräte (einschließlich drahtloser SSD) und
interne Festplattenlaufwerke: 2 Jahre
[...]
Westeuropäische Länder
Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Gibraltar,
Großbritannien, Irland, Italien, Liechtenstein, Luxemburg,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden,
Schweiz
Sie können den Garantieanspruch für Ihre defekte Festplatte/SDD online
über die Toshiba-Website www.externalhdd.storrepair.de anmelden.

Auf der genannten Webseite ist es demzufolge möglich, einen RMA-Fall als Privatperson zu eröffnen. Welche Garantiebedigungen sind nun zutreffend? Nun, sofern es die Situation in Deutschland betrifft, wurde es mir folgendermaßen erläutert:

Baureihen, deren Vertrieb sich hauptsächlich an OEMs richtet
  • Quasi alle auf semicon-storage.com gelisteten Produkte (Enterprise, AV, OEM-Desktop)
  • "Erstkäufer": OEM und Distributoren, Abwicklung für alle anderen nur über den Händler

Für Einzelhandel vorgesehene Ware
  • Quasi alle unter dem Label Personal Storage angebotenen Modellreihen
  • "Erstkäufer": ...der Einzelhandelsware, in diesem Fall eine Privatperson
  • Bedingungen für direkte RMA über Storrepair in Deutschland: Erstkäufer, Kaufbeleg mit Datum vorhanden, kein Grauimport oder Out-of-Region
  • Bulk oder Retail spielt keine Rolle

So viel zu dem aktuellen Stand der Informationen, wie sie vom Support kamen. Grauimporte außen vor gelassen, sollte es beim Kauf also darauf ankommen, z.B. eine HDWD130UZSVA anstatt der baugleichen DT01ACA300 zu erwerben. Zur Probe hatte mir im Internet ein Photo einer Platte mit jüngerem Produktionsdatum herausgesucht und eine RMA-Anmeldung wäre damit theoretisch sogar möglich gewesen.

Vielleicht hilft der Thread dem einen oder anderen weiter.

MfG
 
Toshiba bietet für

1. Retail HDD die Möglichkeit eine RMA auf deren Webseite anzumelden.

2. Für OEM HDD nur die Möglichkeit eine defekte HDD beim Händler zu reklamieren

Bekommst du eine HDD im schicken Karton kannst du direkt bei Toshiba reklamieren und wenn du lediglich eine HDD in Antistatikfolie kaufst, musst du beim Händler reklamieren. Der Händler kümmert sich dann um die Abwicklung der Garantie. Natürlich gibt es Händler die für diesen "Service" eine Gebühr kassieren, wenn die das Kaufdatum länger als sechs Monate zurück liegt.

Ggf verkauft dir der Händler auch eine HDD für die Toshiba gar keine Garantie anbietet. Dann gibt es nur Gewährleistung, was bedeutet das der Händler die HDD innerhalb von sechs Monaten zurück nimmt und ab dem sechsten Monat darauf bestehen kann das du nachweisen kannst das der Fehler bereits bestanden hat als die die HDD gekauft hast.

Ob deine HDD eine Garantie von Toshiba hat, kannst du hier sehen:

https://support.toshiba.com/warranty
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gesagt, mir wurde mitgeteilt, dass es bezüglich Retail und Bulk (zumindest bei Toshiba Person Storage) keinen Unterschied geben sollte - ich hatte danach explizit gefragt. Wenn mir der für Garantieabwicklungen zuständige Support keine korrekte Auskunft geben kann, wer dann?

Wobei ich wie bei anderen Herstellern auch davon ausgehen würde, dass beim Kauf der Retail-Einzelhandelsware die Wahrscheinlichkeit geringer ist, OEM oder Grauimporte zu erhalten.

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Gib einfach die Seriennummer in das Tool von Toshiba ein und wirst sehen was man dir verkauft hat. Wenn es keine Garantie gibt, wiederrufst du denn kauf.

So habe ich das gemacht.

OEM Platten sind im Versandhandel sehr beliebt und das Problem ist nicht wirklich Toshiba spezifisch. Alles was in Folie und nicht in einem Karton verkauft wird, sollte vor dem Einbau auf den Garantiestatus geprüft werden.

Btw habe ich oben den falschen Link gepostet.

Ob eine HDD für Garantie qualifiziert ist, sieht man hier

https://myapps.taec.toshiba.com/myapps/admin/jsp/webrma/addRequest1NoLogin.jsp
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zu Retail ist mir noch aufgefallen: wenn ich das richtig sehe, bietet Intenso einen eigenen RMA-Service für deutsche Endkunden an und scheint für die Modelle von 2 bis 4 TB Toshiba als Zulieferer zu bevorzugen. Bei Preis pro TB ist Intenso auf Geizhals meist vorne dabei und die Herstellergarantie beträgt ebenfalls zwei Jahre. Wenn man also sowieso am Erwerb einer Toshiba-HDD mit 7200 u/min interessiert ist und Bulk-Ware ausschließen möchte (da ggf. OEM), kann man unter Umständen ein paar Euro sparen. Aktuell beträgt die Preisdifferenz zwischen Intenso 3 TB und P300 3 TB Retail bei Mindfactory beispielsweise knapp €11.

MfG
 
Dann kann man auch hier zugreifen. Der Händler hat sogar noch alte Bestände von HGST und wenn die Festplatten keinen Transport oder Produktionsschaden aufweisen, werden sie wie jede bessere Hitachi Serie recht zuverlässig funktionieren.

Ich hoffe, Toshiba hat die gesamte Hitachi Technik 1 zu 1 in die P300 mit übernommen. Die SMART Parameter sind jedenfalls zur meiner Hitachi gleich geblieben und die P300 wäre sogar noch eine ungenannte 24/7 Festplatte für das untere Belastungsszenario. Dann kann man sich die teuer vermarkteten NAS Platten erst recht sparen.

Wenn bei mir eine waschechte Hitachi die 1000 Betriebsstunden drauf hat, dann mache ich mir über die nächsten Jahre bei der RMA überhaupt keine Gedanken mehr. Das wende ich jetzt mal auf Toshiba an.
 
Zur P300 kann ich erstmal nichts sagen, aber zumindest die HDWA130 (E300 3TB) hat sich bei mir positiv hervorgetan. Meine Exemplare laufen im Leerlauf nicht nur sehr leise und vibrationsarm, sondern sind von Haus aus so konfiguriert, dass sie nicht ständig ihre Köpfe parken möchten und dabei extrem nervig herumklicken. Ein günstiges 5x00-rpm-Datengrab, dessen Firmware (hier MZ6OACF0) den Nutzer nicht mit überzogenen Energiesparmaßnahmen bevormundet? Was für eine Wohltat. Wenn ich das früher gewusst hätte, wäre die E300 schon vor Monaten auf meinem Einkaufszettel gelandet --- unabhängig vom Garantiestatus.

MfG
 
Danke für den Tipp mit der E300. Ich habe die Platte für 69 Euro als Retail gesehen....
 
Der Nachbar schrieb:
Der Händler hat sogar noch alte Bestände von HGST und wenn die Festplatten keinen Transport oder Produktionsschaden aufweisen, werden sie wie jede bessere Hitachi Serie recht zuverlässig funktionieren.
Dir ist aber schon klar das es auch gebrauchte HDDs mit zurückgesetzten S.M.A.R.T. Werte gibt? Siehe den Thread: Neue HDDs vom Händler – wirklich unbenutzt?

Aber selbst wenn dies nicht der Fall ist, so altern HDDs auch wenn sie nicht verwendet werden und sind daher nicht unbeschränkt lagerfähig. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.

HGST schreibt für viel HDDs wie z.B. die Ultrastar 7K6000, die Ultrastar He10 oder auch die Megascale:
Maximum storage period within shipping package is one year
 
@ Trio3D
Ich würde keine 5xxxRPM Scheiben kaufen. Der Trend dazu ging damals bei Samsung und WD los. Selbst als Datengrab viel zu teuer.
Die P300 wird auf den Nachfolgern der 7K Serie basieren. Da parkt nichts unnötig im Leerlauf. Bei der 1TB habe ich unter 3000 Parkvorgängen bei 15000 Betriebsstunden. Die ältere HDP725050 mit über 40000 Std. liegt bei unter 7000 Parkvorgängen. Die P300 hat nach zwei Wochen 30 mal die Rampe verlassen.

Die alten Hitachi haben in der Firmware bei viel Leerlaufbetrieb ohne Zugriff mal einen kurzen Parkvorgang um den Actuatorarm mal komplett zu bewegen. So liegt der Wert bei der HDS7250 zum regulären Einschaltzyklus um rund 900 Parkvorgänge höher.

@ Holt
Interessant lieber Holt.

Aber ich habe hier meine alten Maxtor Festplatten als Backup mit Laufzeiten zwischen 14000 und 70000 Stunden erst nach mehr als einem Jahr wieder aus dem Schrank geholt und benutzt. Eine IDE Maxtor war seit der Windows 7 Installation vor etwa fünf Jahren nicht mehr angeschlossen. Die lagern bei mir alle nur seitlich schräg gestellt in der offenen Antistatikfolie, was natürlich der absetzenden Motorenschmierung schaden könnte.
Eine alte 80GB Festplatte war bis vor kurzem Zeitraum sogar komplett stromlos im PC Schacht zwischen anderen, laufenden Festplatten verbaut und die durfte gleich die kompletten Daten auslesen und ein Mehrfaches ihrer Kapazität auch wieder auf ihre Scheiben schreiben.

Bis auf eine Hitachi sind die restlichen noch verbliebenen Backup Festplatten keine Rampensäue. :D

Das Seagate und die anderen Hersteller sehr konservativ bei ihren Festplatten Betriebsdaten und Lagerzeiten angeben, ist seit dem Zusammenschluss der Hersteller nicht verwunderlich.

Seit Seagate auch die Samsung Sparte aufgekauft hat, würde ich diesen Hersteller überhaupt nicht mehr kaufen. Wer weiss, welche billige Technik die da für gut befunden haben und mit verwenden. Ein Freund von mir hat damals die F Serie im Einführungszeitraum von glaube ich vier Stück erworben und alle haben nach einiger Betriebszeit angefangen Sektorenfehler zu sammeln. Erst von der so überlegenen Geschwindigkeit geschwärmt und dann alle aus dem PC entsorgt. Die von ihm erworbene Maxtor DM10, weil sie ihm damals veraltert und zu langsam gegenüber den Scheisung erschien, läuft bei mir immer noch fehlerfrei. Die hat sogar die erlittenen Vibrationen im externen Gehäuse mit integrierten Vibrationssensor fehlerfrei umgesetzt. Seagate und WD können sich ihre tollen Scheiben wie coole Gangster um den Hals hängen. Der Letztere kann noch in den Käfig mit seinen Raptoren steigen. Seit der Markt so aufgeteilt ist, ist diesen Herstellern kein billiger Werbeschund mehr zu schade. Für 100€ hätte ich eine 2/3TB 1zu10E15 gekauft. Die Manager können sich daher mal spurend selbst drehend für dumm verkaufen, was vor 15 Jahren noch Stand der Technik war, weil man um die Kunden mit höherwertigen Produkteigenschaften zu besseren Konditionen warb.

Die Garantielaufzeiten als saisonale Wetterkapriolen sind selbst gut bekannt. Fünf Jahre, dann wieder drei oder ein Jahr und verliert man Marktanteile bietet man wieder mehrere Jahre an.

Im Normallfall sollte eine in sich geschlossene Festplatte keine kurzen Lagerzeiten aufweisen. Außer die mechanische Technik ist mittlerweile so feinmechanisch filigran geworden, das selbst nur aufliegende Arme auf der Rampe sich fest setzen können und sich in den gekapselten Motoren die Schmierung absetzt.
Um technische Eigenschaften zu erklären, sind sich die feinen Manager aber zu feige hinter ihren Schreibtischen hervor zu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, zum Glück hat man heutzutage die Wahl. 5x00 u/min ist für meine Zwecke völlig ausreichend und im Desktop-PC kann ich mich mit 7200-u/min-Platten (inkl. 2.5") generell nicht mehr anfreunden. Die DT01ACA300 (via Intenso) hat mich diesbezüglich nicht beeindruckt; die ist wenig überraschend genauso laut und mit einem ähnlichen Klangbild wie meine alten Hitachis. Ansonsten keine schlechte HDD: wie von dir erwähnt unproblematische Firmware und relativ flink ist sie auch.

MfG
 
Der Nachbar, die Empfehlungend er Hersteller bedeuten nicht, dass die HDDs danach automatisch defekt sind, aber sie können es sein oder auch nur sonstige Probleme bereiten, es ist dann eben Glückssache was passiert wenn man HDDs außerhalb der Spezifikationen betreibt.
 
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