News Celle: Vodafone bietet Glasfaser mit 1 Gbit/s für 75 Euro an

Hayda Ministral schrieb:
Schon jetzt steht fest dass die Grenze ab Herbst bei 250 Mbit/s liegen wird.
Wieviel Prozent der Haushalte im Telefonnetz werden 250 Mbit bekommen? Es gibt immer noch Anschlüsse, die "bis zu" 16 Mbit erhalten. Andere bis zu 50, weitere bis zu 100. Ich gehe davon aus, dass man mit 250 Mbit weniger Haushalte erreicht als mit 100, 50 oder 16 Mbit. (Edit: Obwohl es wünschenswert wäre, wenn man immer mehr als immer weniger Haushalte erreicht.)
 
Floxxwhite schrieb:
Wie lustig das alle über ihr langsames Internet schreien. Die meisten wollen halt nicht mehr zahlen und begnügen sich mit dem was sie haben.also kein Grund da Geld zu investieren nur weil die paar wenigen Nerds gerne 500/500 hätten und 60 Euro plus Anschluss zahlen würden.

Hätte hier auch mir vectoring 200 down haben können aber warum? 50 MBit also so 6 mb down reicht mir eigentlich für alles knapp drei Minuten Pro Gigabyte kann ich warten.. also 60 gb game in 3 Stunden Gott was soll’s wie Eilig hat mans denn...

Wenn ich jedes mal einen Euro für das "Meckert nicht, 50 Mbit/s reichen für mich völlig aus!" Argument bekommen würde :rolleyes: Vor circa 15 Jahren waren 56K Modems oder ISDN auch noch ausreichend. Netflix, Youtube, Steam, GOG, Youporn und Co. gab es noch nicht oder standen erst am Anfang, Smart TVs waren noch futuristische Technologie a la Star Trek und Spiele hat man entweder im Laden gekauft, bestellt oder auf dem Pausenhof gegen den obligatorischen Rohling getauscht.

Wenige Jahre später sah es völlig anders aus und Nutzer von 56K Modems oder alten ISDN Leitungen guckten doof in die Röhre. Selbst das kleinste Katzenvideo auf Youtube lud über Stunden und selbst eine einzige MP3 Datei war eine Qual.

Wieso sollte die Entwicklung dort stoppen, wo 50 bis 100 Mbit/s Leitungen ausreichend sind? Spiele werden immer größer und selbst ein Patch ist heute oft größer als früher ganze Spiele groß waren. Eine Folge Game of Thrones in 4K kann gut und gerne über 5 GB groß sein. Und immer mehr Geräte sind im Internet unterwegs: Smartphones, Fernseher, Konsolen, Tablets, Computer, Webcams, NAS, etc. Wenn bei meinen Eltern mal die ganze Familie versammelt ist und alle irgendwo ihre Smartphones und Notebooks nutzen, sackt die Leistung für den einzelnen doch erheblich ab.

Und wieso denken Sie, dass nur die Nerds schreien und der Rest keinerlei Ansprüche hat. Schon mal überlegt, dass immer mehr Personen von zu Hause (Home Office) arbeiten und auch Unternehmen im Internet sind? Die brauchen sicher keine gute Leitung, damit die Arbeitnehmer schön schnell Pornos in 4K saugen können. Was früher von nur wenigen genutzt wurde, war wenige Jahre später der minimale Standard für alle. Eine frühe 1,5 Mbit/s DSL Leitung von 1999 kostete 98 D-Mark Grundgebühr und noch mal 197 bzw. 247 Mark für 50 bzw. 100 Stunden. Keine Ahnung wie alt Sie sind, aber das war damals verdammt viel Geld, sofern man überhaupt einen Anschluss bekam. Einige Jahre später waren ca. 2 Mbit/s gerade noch so akzeptabel für flüssiges Surfen und etwas Multimedia. Spiele über Steam damit zu laden konnte schon zur Geduldsprobe werden und viele ließen ihre PCs die Nacht durchlaufen.
 
Guenselmann schrieb:
Naja, die Wahrheit wird in den meisten Fällen irgend wo dazwischen liegen

Es geht im Moment nicht um "die Wahrheit" sondern um eine ganz konkrete und ganz konkret falsche Aussage, die ich gerade gerückt habe.
Der zweite Absatz von "Allgemeines" im Wikipedia Artikel ist übrigens reines FUAD ohne jeden Beleg. Mal schauen ob sich der korrigieren läßt ohne dass es zu einem Editier-Krieg kommt. Die Historie zeigt ja dass der vorher noch verzerrter war.
 
Pr0krastinat0r schrieb:
Wieso sollte die Entwicklung dort stoppen, wo 50 bis 100 Mbit/s Leitungen ausreichend sind? Spiele werden immer größer und selbst ein Patch ist heute oft größer als früher ganze Spiele groß waren.
Niemand hat gesagt dass die Entwicklung stoppen wird. Nur wird sie nicht so stark sein wie bei deinem Modem Beispiel.
Dem Bandbreitenbedarf stehen Rechenleistung und Komprimierung entgegen.
Hättest du 2000 geglaubt, dass ein Kinofilm in Full HD mal auf unter 4GB passt?

Pr0krastinat0r schrieb:
Eine Folge Game of Thrones in 4K kann gut und gerne über 5 GB groß sein.
Wo ist das Problem?
Für einen Stream wären 12MBit/s notwendig (5120MB * 8 / 60min / 60sec).
Also knapp 8 Streams gleichzeitig mit 100MBit/s möglich.

Pr0krastinat0r schrieb:
Wenn bei meinen Eltern mal die ganze Familie versammelt ist und alle irgendwo ihre Smartphones und Notebooks nutzen, sackt die Leistung für den einzelnen doch erheblich ab.
Wie oft ist das der Fall?

Pr0krastinat0r schrieb:
Schon mal überlegt, dass immer mehr Personen von zu Hause (Home Office) arbeiten und auch Unternehmen im Internet sind?
Wenn Homeoffice richtig "implementiert" ist, verbindet sich der Angestellte per Remote Desktop auf seinen PC oder einen Terminal Server auf der Arbeit. Da reichen 2MBit/s dicke aus, weil nur der Bildschirm übertragen wird.

Pr0krastinat0r schrieb:
Die brauchen sicher keine gute Leitung, damit die Arbeitnehmer schön schnell Pornos in 4K saugen können. Was früher von nur wenigen genutzt wurde, war wenige Jahre später der minimale Standard für alle.
Unternehmen die wirklich auf eine Internetverbindung angewiesen sind buchen auch keinen DSL- oder Kabel-Anschluss sondern eine Standleitung.
 
Hayda Ministral schrieb:
Es geht im Moment nicht um "die Wahrheit" sondern um eine ganz konkrete und ganz konkret falsche Aussage, die ich gerade gerückt habe.
Meine Antwort war als Ergänzung gedacht. Was im Idealfall möglich ist, zweifle ich nicht an. Im Kontext "in den meisten Fällen" war "in Wahrheit" gleichbedeutend mit "in der Praxis" gemeint. Sorry für die unklare Formulierung.
Wobei ich eingestehe, dass ich das Thema immer mit einer eher ländlichen Brille betrachte, und da liegen Theorie und Praxis bei den Bandbreiten über Kupfer nun mal leider weit auseinander.

Hayda Ministral schrieb:
Der zweite Absatz von "Allgemeines" im Wikipedia Artikel ist übrigens reines FUAD ohne jeden Beleg.

Ich hatte die Zahlen so in Erinnerung, aber die Quelle nicht mehr im Kopf und deshalb bequemerweise Wikipedia verlinkt. Spar dir den "Editier-krieg" ;) Der Nachtrag am Ende dieses Artikels sollte genügen.
 
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Wilhelm14 schrieb:
Mir ist schon klar, was du meinst, die Kabelsegmente müssen verkleinert werden, damit sich immer weniger Leute die Bandbreite (shared) teilen müssen. Vielleicht liege ich falsch, aber ich hätte gedacht, dass ist ein Problem von Docsis. Und ob Docsis nun in Koax oder Glas liegt ist in Bezug aufs shared medium egal. Und weiter dachte ich, dass das CMTS die Gegenstelle des Kabelmodems wäre.

Du hast das eigentlich völlig richtig erkannt und das CMTS ist die Gegenstelle vom Modem. Sagt ja schon der Name. Das CTMS steht ganz sicher nicht tief im Backend.

Und ja, Nodesplits werden gemacht damit der Node nicht dauerhaft überlastet ist.
 
Logisch ist die CMTS die Gegenstelle für die DOCSIS-Verbindung. Allerdings hat dies nix mit der Kapazität des Fiber Nodes (genauer Service Area) zu tun. Eine CMTS verwaltet eine vielzahl an Service Areas mit jeweils getrennten Nutzergruppen. Entscheidend für die Kapazität ist aber nur, dass jede Area ein Gebiet an Haushalten mit dynamisch geteilter Kapazität ist. Und die CMTS sitzt räumlich genauso wie bei xDSL der BRAS nicht im Kabelverzweiger an der Ecke, sondern im Cable Headend (Google ist dein Freund).
 
Google wirft z.B. Wikipedia aus. Laut dem geht es ab dem CMTS ins IP-Backbone. Siehe z.B. Vodafones PDF, Seite 32. Ich würde auch denken, das IP-Backbone müsste bis in die Straßenkabel-TV-Verzweiger und dort Internet einspeisen. DOCSIS schafft aktuell 1,2 Gbit, könnte also nicht mal drei Kunden zu 500 Mbit bedienen. Dann müsste dort aber ein neues Frequenzraster mit eigenen DOCIS-Kanälen gebildet werden. Frequenzraster mit DOCSIS wird doch weiter "vorne" gebildet (siehe Vodafone PDF), bei PoPs/Backbone, oder ist das Bild unglücklich gewählt?
 
Das Bild ist eigentlich ganz gut - besonders da auch die wichtigen KPIs drin stehen. Dort auf Seite 32 steht:

- 323 DOCSIS-Cable-PoPs
- 6.000 Fiber Nodes
- 134.000 Verstärker
- 15.3 Mio. Homes Passed

Hier siehst du, dass 323 CMTS (Anzahl der Geräte, verteilt auf wenige Standorte) insgesamt 6.000 Fiber Nodes versorgen. Sprich knapp Faktor 20. Weiter versorgen die 6000 Fiber Nodes im Q3 2016 etwa 3.3 Mio. Internetkunden. Was bedeutet, dass ein Fiber Node bzw. ein Frequenzspektrum knapp 550 Nutzer versorgt, und eine CMTS etwa 10.000 Modems managed.

Bzgl. der eigentlichen Frage nach Kapazität könnte man nun sagen, dass bei im Schnitt 24 Kanälen je Node nur gut 2 Mbit/s jedem Kunden zur Verfügung stehen. Allerdings ist das eine unsinnige Rechnung, da im Shared Medium die Nutzung sich stark glättet. Andererseits ist es genauso falsch anzunehmen, dass jeder Kunde seine 5 TB Daten im Monat ziehen kann.

Ergänzung zum Thema Kabelnetze:
Zwischen CMTS und Modem besteht die DOCSIS-Verbindung auf der die höhere IP-Verbindung zwischen IP-Backend und dem Heimnetz läuft. Die Strecke zwischen CMTS und ihren vielen Fiber Nodes sind im Hybrid Fiber Coax Network per Glasfaser realisiert. Nur in den letzten Netzabschnitten wird dann auf koaxial moduliert. Dieser Netzabschnitt hat dann bei 24 Kanälen die besagten 1.2 Gbit/s Kapazität im Downstream. Wobei nur die allerneusten Modems überhaupt auf alle 24 zurückgreifen können.
 
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Der Aktuelle Stand ist nun in unserer Zeitung veröffentlicht worden, falls es euch interessiert:

"539 Verträge fehlen noch – für den Ausbau des Glasfasernetzes in unterversorgten Gebieten im Landkreis hat der Countdown begonnen. Noch bis zum 6. Juli haben die Bürger in den festgelegten Bereichen Zeit, sich für einen Anschluss von Vodafone vormerken zu lassen. 4699 Haushalte haben dies bereits getan. Beim Landkreis ist man sich sicher, die vom Kreistag vorgegebene Quote zu erreichen. "Wir gehen davon aus, dass wir die nötigen Verträge noch bekommen und dass das Projekt jetzt umgesetzt wird", sagt Landkreis-Sprecher Tore Harmening. "

Teilweise haben Orte allerdings nur eine Quote von 8%. Ein Ort ist mit 72 % Spitzenreiter. Insgesamt haben laut Bericht derzeit rund 38 % der Haushalte einen Vertrag abgeschlossen. Schauen wir mal was kommt.
Ich selber lebe allerdings nicht im Ausbaugebiet weil bei uns über Vectoring 100 MBit/s durch die Telekom bereitgestellt wird.

Quelle
 
MHumann schrieb:
40%? Also niemals?
Wenn da 10% vorab mitmachen ist das viel. Als damals bei meiner alten Wohnung von 12.000er ADSL auf 100.000er VDSL umgestellt wurde gab es im ganzen Stadtteil 3 Vorvermarktungen, eine davon war ich. Viele Nachbarn wollten garnicht mehr, vor allem nicht mehr zahlen, oder wollten erstmal schauen was das überhaupt bringt.
Es wird von Landkreis geredet. In unseren Dörfern etwas südlich von LK Celle schafft die DG bei einem Dörfchen nach dem anderen die 40%, zum guten Teil trotz VDSL50. Ist wohl alles nur ne Frage des Angebotes - das Preisniveau ist in den letzten Jahren deutlich gesunken (DG: 400/200 für 50€, 200/100 für 45 inkl. Tel).
Ergänzung ()

nlr schrieb:
Ab 2021 sollen alle Vodafone-Kunden im Kabelverbreitungsgebiet Anschlüsse mit Gigabit-Geschwindigkeit buchen können. Das Unternehmen hat Celle als ersten sogenannten Gigabit-Landkreis ausgerufen und will dort Glasfaser per Vorvermarktung anbieten. Erstmals sind damit nun auch Vodafones Glasfaser-Preise bekannt.

Zur News: Celle: Vodafone bietet Glasfaser mit 1 Gbit/s für 75 Euro an
Was hat wohl das Landkreis Celle (0) in der Ausbauliste der Deutschen Glasfaser zu bedeuten ? Wollen die jetzt doch Vodaphone in die Suppe spucken ? Oder ?
Ergänzung ()

Kann man eigentlich dieses b. Automerge irgendwie abschalten ?
 
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Gewollt hätten es noch wesentlich mehr, gefördert wurden aber nur "nicht ausgebaute Gebiete". Sobald die ersten Häuser in Nähe des Verteilers VDSL 25 bis 50 haben, zählen auch die anderen Häuser weiter dahinter mit "bis zu 16" als ausgebaut. Eigentlich müssten weit entfernte Häuser als erstes Glasfaser bekommen, da nahliegende Häuser das Kupfer noch ausreizen können. Für die Bitte auch ohne Förderung auf eigene Kosten der Hausbesitzer auszubauen, gab es kein Gehör.
senf.dazu schrieb:
Was hat wohl das Landkreis Celle (0) in der Ausbauliste der Deutschen Glasfaser zu bedeuten ? Wollen die jetzt doch Vodaphone in die Suppe spucken ? Oder ?
Sieht so aus.
https://www.deutsche-glasfaser.de/netzausbau/gebiete/niedersachsen/
Freunde aus der Gemeinde Wietze haben vereinzelt Briefe der Gemeinde zu einer Infoveranstaltung der Deutschen Glasfaser erhalten. Vodafone hat Wietze z.B. selbst nicht ausgebaut, dafür aber die Wochenendgebiete.
Ob Vodafone nur die Förderung abgreifen wollte? Wie sich wohl die Deutsche Glasfaser das ganze vorstellt?

PS: Automerge? Du darfst dir nicht selbst antworten, sondern musst den Beitrag "bearbeiten".
 
Bei unserer Dorfsammlung (10k Einwohner verteilt auf 11 verstreute Ortschaften) war mit Deutsche Glasfaser die Reihenfolge: Lokalpresse meldet das der Bürgermeister einen Vertrag mit Deutsche Glasfaser jetzt unterschrieben habe. Danach kam dann eine Eintrag des Ortes auf der Netzausbauseite der DG, unübersehbare Werbeschilder auf der Straße und Papierstapel mit Infos Werbung und Vertragsunterlagen - und Zeitpunkt der Informationsveranstaltung.

Was mich bei Celle auch noch wundert ist das dort 46 Mio auf 13k Haushalte treffen - 3500€/Haushalt klingen im Vergleich zu den Summen die sonst so im Gespräch sind ziemlich extrem - selbst bei reinem FTTH Ausbau. Was macht diese Gemeinden so besonders - oder macht die Förderung freigebig ? Irgendwie passen die Zahlen nicht zusammen.
 
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senf.dazu schrieb:
Irgendwie passen die Zahlen nicht zusammen.
Ich wundere mich auch immer. Es geistern ja Gesamtkosten für ganz Deutschland umher, die umgerechnet 2000 EUR pro Haushalt und FTTH veranschlagen. Was mich noch wundert, dass z.B. in Winsen (Aller) von Vodafone Glasfaser erhält, obwohl dort eigentlich auch VDSL 100 liegen.
 
Danke für das Update, Ich hatte mich gerade gefragt was eigentlich draus geworden ist. Wir sind einer dieser Haushalte und jetzt bin ich mal gespannt wann es tatsächlich losgeht.
 
Läuft das ganze über Gpon? Also shared? Oder über p2p?
 
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