Übertriebenes Röntgen beim Zahnarzt?

Nightmare85

Captain
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Hi,

komme grad von meinem Zahnarzt.
Er hat innerhalb von 1 Stunde 3x ein- und denselben Zahn geröntgt.
(Vor, während und nach der Behandlung.)

Ich dachte eigentlich, dass man zwischen den Röntgen-Vorgängen
immer einige Wochen/Monate Abstand lassen soll - aufgrund der Strahlung.
(Nicht umsonst gibt's/gab's ja auch Röntgen-Pässe.)
Ist Zahnärzten sowas egal, oder gibt's einen Unterschied, um was für ein Röntgen es sich handelt?
In meinem Fall waren es 3 Einzelaufnahmen (digital).
(Also kein Panorama-Bild.)

Ich bin, was röntgen angeht, eher etwas skeptisch.
Zahnärzte argumentieren immer, dass Fliegen viel schlimmer sei.

Wie seht ihr das und welche Erfahrung habt ihr gemacht?
Ich selbst habe das Gefühl, dass das Röntgen immer mehr und mehr in Mode kommt.
Kassieren die dafür so viel von den Kassen?

Vielleicht mache ich mir auch nur unnötig Sorgen...

Grüße
 
Was für eine Art von Behandlung war es denn? Bei einer Wurzelkanalbehandlung ist es z.B. üblich während der Behandlung noch ein Bild zu machen. Nach einer Behandlung hatte ich bisher allerdings noch nie.
Grundsätzlich ist dieses punktuelle Röntgen aber auch bei Weitem nicht so problematisch wie ein Panorama-Bild.

Bei mir wurde das z.B. die letzten Jahre nie gemacht, was ich jetzt schmerzlich bereut habe. Durch diese normalen Kontrollen (wo die mal ebend mit dem Spiegel durch den Mund gleiten) wird nämlich quasi nie etwas entdeckt. Wie auch, wenn es zwischen den Zähnen ist.
 
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Es scheint schon einen Unterschied zu geben, wenn man die Lunge geröngt bekomt darf man da auch erst wieder nach ein paar Jahren erneut machen lassen (G26)

Vlt. solltes du mal mit einem Anwalt oder so reden, könnte ja schon KV sein.
 
@Phear:
Ja, war 'ne Wurzelkanalbehandlung.
Allerdings war es "nur" ein 4er Zahn - also 1 Kanal.

Die normalen Kontrollen sind nicht grad optimal, da gebe ich dir Recht.
In meinem Fall gab's unter der Füllung eine Karies.
Da hilft auch ein Spiegel nichts.

@Stevo86:
Was meinst du mit "KV"?
Körperverletzung?
Naja, letztlich kann das Röntgen ja nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Der Gedanke mit dem Anwalt ist daher gar nicht so schlecht.
(K.a. ob meine Rechtschutzversicherung da was bringt.)

Vertuschen kann der Zahnarzt die Bilder und deren Aufnahmezeit ja eh nicht.
Und "Der Patient wollte das unbedingt." wird er sicherlich auch nicht behaupten.
(War ja nicht der Fall gewesen.)

Grüße
 
Ich hab auf der Uni gehört, dass die bildgebenden Verfahren in der Medizintechnik doch stetig weiterentwickelt werden und dass damit auch beim Röntgen immer geringere Strahlungsmengen notwendig sind um ein vernünftiges Bild zu bekommen (bessere Sensoren und digitale Bildnachverarbeitung). Daher kann ein Arzt mit einem topmodernen Gerät vielleicht 3 Aufnahmen machen und dich dabei weniger Strahlung aussetzen als es vor 10 Jahre mit einer Aufnahme der Fall war.
Kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen, aber wäre mein Gedanke dazu wenn du meinst Röntgen kommt mehr in Mode.
Prinzipiell ist es für den Eingriff natürlich immer besser der Arzt hat möglichst viel Information, hier gilt es abzuwägen.
 
Ein Einzelzahnröntgen belastet dich etwa mit 0,003 Millisievert - das ist in etwa die selbe Belatung wie bei einem 1 Stündigen Flug. Da kann man schon ein paar machen, sofern man nicht mehrmals im Jahr zum Zahnarzt geht.

Zum Vergleich, ein Panoramaröntgen hat ca. 0,041 Millisievert.

Diese Verfahren werden in der Regel als ungefährlich eingestuft. Ein CT hingegen muss ein Arzt begründen, da hier die Belastung auf 1-3 Millisievert anwachsen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allen ernstes kommt direkt einer mit Körperverletzung und der TE springt direkt drauf an? Sorry, das ist irgendwie kaputt.

1. In aller Regel weiß der Arzt durchaus, was er tut. Den er haftet dafür. Er wird also den Teufel tun leichtfertig zu handeln.
2. Könnte man sowas bevor man auf solche "kranken" Ideen kommt wie nem Anwalt auch mal googlen und wird sehr schnell fündig, wie harmlos solche Einzelbilder sind.

Deine RS wird dir da ganz sicher nicht helfen, bei einem so sinnfreien Unterfangen. Ein guter Anwalt wird dich auf die zweifelhafte Sinnhaftigkeit auch hinweisen.
 
Also bei meiner Wurzelkanalbehandlung war es so, dass bei einem Arzt gleich 3-4 Röntgen Aufnahmen gemacht werden mussten, weil die Assistentin erst den falschen Zahn fotografiert hat. Später bin ich nochmal zu einem anderen besseren Arzt gegangen. Und er wollte erstmal wegen den Strahlen kein Röntgenbild machen und die vom anderen Arzt nutzen. Da er mit denen nicht viel anfangen konnte war er gezwungen noch eins zu machen. Jedoch bin ich mir sicher, dass er es nicht gemacht hätte wenn es so schädlich wäre. Er ist nämlich ein guter Arzt mit einem sehr guten Ruf. Also wie gesagt denke ich nicht dass das nicht so schlimm ist. Vorallem wie karkand_medic auch sagte sind die Röntgengeräte mittlerweile viel viel besser als wie früher. Ich würde dir nicht raten zu einem Anwalt zu gehen bevor du dich nicht gründlich darüber informiert hast. Sonst wäre dass m.M.n dann schon etwas übertrieben. Aber dass musst natürlich du entscheiden
 
Danke euch allen für eure Ratschläge.
Ne ne, zu einem Anwalt werde ich nicht gehen ;)

Grüße
 
Stevo86 schrieb:
Es scheint schon einen Unterschied zu geben, wenn man die Lunge geröngt bekomt darf man da auch erst wieder nach ein paar Jahren erneut machen lassen (G26)

Was soll das für ein Blödsinn sein? Prinzipiell ist es immer eine Frage der Indikation. Wenn du einen gewichtigen Grund hast (z.B. schweres Polytrauma mit potentiell lebensgefährlichen Verletzungen) machst du auch eine im Vergleich viel viel strahlenbelastendere CT-Untersuchung bei einer Schwangeren oder einem kleinen Kind.

Im Gegensatz zur Strahlentherapie gibt es keine absolute Kontraindikation für Strahlung zu diagnostischen Zwecken. Natürlich ist man gerade bei Kindern und Schwangeren besonders zurückhaltend - Aber wenn man es braucht, dann braucht man es.

Schwer kranke Patienten auf Intensivstation bekommen teilweise jeden Tag mehrere konventionelle Thoraxaufnahmen ("Lunge geröngt") und das über Wochen oder Monate. Und das durchaus zurecht.

Bei einer halbwegs aktuellen Anlage bekommst du bei konventionellem Röntgen sowieso keine relevanten Strahlungsmengen ab. Zum Vergleich:

- Natürliche Strahlenbelastung pro Jahr: ~2.1mSv
- Röntgen Thorax: <0.1mSv, mit aktuellen Anlagen und guter Einblendung auch <0.01mSv
- Wesentliche größere Spannen gibt es bei der Computertomographie, abhängig von der Gerätegeneration, der Erfahrung der MTRAs, den Protokollen etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus Interesse: wie groß ist denn die vergleichbare Strahlenbelastung bei einem, sagen wir, 15 Jahre alten Gerät im Vergleich dazu?
 
Es kommt nur bedingt auf das Alter der Röntgenquellen an. Die wurden zwar auch besser, der weit größere Effekt wurde bei den Filmen und zuletzt vor allem den digital arbeitenden Sensoren erbracht. Entsprechend gibt es auch mit kleinen Leistungen sehr gute Bilder. Selbst ältere Röntgenquellen lassen sich ja herunter regeln. Was sogar soweit geht, dass man als Arzthelfer deutlich unter der Strahlenjahresbelastung bleibt, wenn man 1-2m Abstand zur Quelle hat und nicht wie früher aus dem Raum treten muss. Egal ob Einzelbild oder gleich die Panoramaaufnahme.

Wer es genau wissen will muss also fragen mit welchen Einstellungen die Röntgenquelle betrieben wird und braucht dann meist auch noch das Datenblatt dazu.
 
Necrol schrieb:
Aus Interesse: wie groß ist denn die vergleichbare Strahlenbelastung bei einem, sagen wir, 15 Jahre alten Gerät im Vergleich dazu?

Das hängt von vielen Faktoren ab. Qualität der Filter, Qualität der Detektoren, wie gut blenden die MTRAs ein, beim CT wie wird das Protokoll ausgewählt, wie viele Phasen fährt man, wie weit fährt man, etc. Und gerade beim CT auch wie dick ist der Patient. Wenn jemand - man verzeihe die Wortwahl - die Maße eines kleinen Nashorns hat dann "zieht" das CT auch wahnsinnig Strom und ballert richtig viel Strahlung drauf um überhaupt was darstellen zu können. Bei einem schlanken 8-jährigen Kind kommt man hingegen mit einem Bruchteil der Strahlung aus und hat trotzdem viel bessere Bilder.

Bei diesen jungen Patienten versucht man aber nach Möglichkeit stattdessen entweder konventionell hinzukommen oder auf Sonographie/MRT auszuweichen.

Bei Siemens ist es wohl sogar so, dass sie "alte" CTs regelmäßig noch mit neuer Software Updaten welche weiter Strahlen sparen.

@Piktogramm
Hmm Abstand ist schön, aber wenn du als beruflich exponierte Person mit Strahlen arbeitest gehst du trotzdem aus dem Raum oder trägst eine Röntgenschürze. Über die Jahre kommt nämlich doch gut was zusammen und zB Eizellen mögen Strahlung überhaupt nicht.
Auf bauliche Schutzmaßnahmen legt der Gesetzgeber - völlig zu Recht! - sehr viel wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Glaube bei mir waren es auch drei. Außerdem hättest du ja auch verweigern können.der wird das ja nicht heimlich gemacht haben...
 
Richtig Kasse macht der Zahnarzt mit dem Röntgen auch nicht. Das macht pro Bild viell. 10€ aus. Nix im Vergleich zu den anderen Posten und Positionen bei einer Wurzelbehandlung, die man abrechnen kann.
 
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